Nun, er selbst hat niemanden bedroht. Für irgendwelche "Anhänger" ist er nicht verantwortlich.
Wie Du Bio (anscheinend durch den Spiegel Artikel?) auf die Idee kommst den Herrn als "nicht ganz sauber" zu bezeichnen erschließt sich mir nicht so ganz. Ein polemischer Artikel und schon greifen die Vorurteile gegenüber den Bekloppten.
Na toll. Nach dem ich gerade 6 Wochen in einer "geschützten" absitzen musste kann ich nur mit Herrn Mollath sympathisieren. Ich glaube als "Normalo" kann man das auch einfach nicht nachvollziehen wie es ist weggesperrt und komplett entrechtet zu werden. Den Psychiatern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wann sie dich wieder gehen lassen, mit welchen Medikamenten sie dich zudröhenen und teilweise auch wirklichen Schaden durch die Medikation zufügen. Ich habe dieses mal (dummerweise) freiwillig Hilfe in der Psychiatrie gesucht, da ich glaubte mit meiner "manischen Episode" nicht alleine klar zu kommen. Dann wurde ich erstmal drei Tage eingesperrt bei schönstem Sonnenschein, wo ich einen echt harten Winter hinter mir hatte und die ersten wirklich schönen Sonnentage mit 9h Arbeit verbracht hatte. Als ich dann nach drei Tagen zum ersten mal rausdurfte, bin ich direkt abgehauen und wurde von der Polizei zurückgebracht, danach ein Richter und schon hat man einen sechswöchigen Unterbringunsbeschluss. Naja längsten sechs Wochen, aber bei 'nem ziemlich bekloppten Oberarzt der einem verbrecherische Tendenzen und sonstwas unterstellt; noch dazu wäre ich drogensüchtig (weil ich vielleicht einmal in zwei Jahren ne Tüte rauch) paranoid Schizophren bin ich neuerdings auch noch - geht's noch, als ob ich vor irgendetwas Angst hätte - außer vielleicht vor dem Psychatriesystem - nunja bei so einem Oberarzt wird man dann auch volle dabehalten, einfach weil er es kann.
Es ist absolute Ohnmacht, sobald du einmal in so nem Kasten sitzt und eine Diagnose hast, bist du den Psychiatern und Pflegern ausgeliefert. Man versucht Dich zu einem angepassten funktionierenden "Bürger" zu erziehen, als wärst du ein kleines Kind oder vielleicht eher ein Hund. Ja viele Pfleger sind echt sehr nett und liebenswert und selbst bei den Ärzten gibt es manchmal einen Lichtblick und trotzdem gehorcht du nicht, passt du dich nicht an, schluckst deine Wut runter und bleibst immer schön leise, wirst du fixiert mit Ciatyl oder Haldol gespritzt und dann geht's erst richtig los. Ich hatte nach zirka 2 Wochen eine Haldolspritze vom "Arzt vom Dienst" bekommen, ich wollte mich von ihm entlassen lassen, er wollte nicht, als er die Station verlassen wollte habe ich gegen die Tür gedrückt - okay schlau war das nicht, aber keinen Grund Alarm auszulösen, mich von einem Trupp Pfleger fixieren zu lassen und mir 'ne Haldolspritze zu verpassen. Haldol wirkt sich bei mir (und vielen anderen) so aus, dass ich richtig schlimme Krämpfe bekomme, ich hatte das Gefühle es bricht mir das Rückrat nach hinten durch, die Zunge rollt sich nach oben so dass ich nur noch lallen konnte und die ganze Zeit gesabbert habbe. So sieht dann ein richtig Irrer aus. Gutgelaunt machen die schlimmen Schmerzen auch nicht. Tagelang konnte ich mir noch nicht mal ein Brötchen selbst schmieren und über eine Woche hatte ich solche Krämpfe im Rücken, dass ich meinen kleinen Sohn nicht tragen konnte, wenn meine Lebensgefährtin mit ihm zu Besuch kam.
Bekommt man dann von 'nem Arzt oder 'nem Pfleger einmal zu hören, dass es vielleicht ein Fehler war so gehandelt zu haben? Nein, die stehen immer geschlossen zusammen. Im Gegenteil danach wurde mir vom Oberarzt angedroht ich solle Haldol in Tropfenform schlucken, wenn ich es verweigere würde er es mir spritzen. Erst der Richter vom Betreuungsgericht der zwei Tage später kam klärte mich darüber auf, dass der Oberarzt eine Eilbetreuung angefordert hätte um dann über einen Betreuer mit Gesundheitsfürsorge in der Lage zu sein mir Zwangsmedikation zu verabreichen. Dass er das nämlich gar nicht so einfach darf hat mir der Arzt natürlich nicht erzählt. Gott sei Dank hatte ich schon einen Tag zuvor einen Freund gebeten die Betreuung zu übernehmen, der auch einverstanden war, somit war ich aus dem Schneider und hab den Dreck (Haldol) verweigert. Nimmst du aber keine Medikamente, lassen die dich nicht raus und so durfte ich meine vollen 6 Wochen Unterbringunsbeschluss absitzen, was mich unter anderem auch meinen Job gekostet hat.
Langer Rede kurzer Sinn - seit froh wenn ihr's nicht selbst erlebt habt. Und ohne dieses Erlebnis - hütet Euch über irgenwelche "Bekloppten" zu urteilen, es ist selten so wie es scheint.