Diskussion Der dritte Weltkrieg

Gamma-Ray

Moderator
Teammitglied
Ich finde es seltsam, dass es jetzt im Netz so viele Wichtigtuer gibt, die von einem 3. Weltkrieg faseln.
Es sind wenige terroristische Gruppierungen, die zu einem das Thema und zum anderen eine Anarchie befeuern.

Seltsamerweise versuchen die Politiker daraus entweder auch noch Kapital zu schlagen oder sie sind auf beiden Seiten unfähig zu erkennen, dass die Situation so weit eskalieren kann, dass es tatsächlicher pulverfassartig zu einer größeren Auseinandersetzung kommt, in der es nur Verlierer gibt.

Die Medien sind dann auch mehr die Angstmacher oder sogar diejenigen, die die Situation durch ihre Berichterstattung auch noch anheizen, wobei ich dann erst recht das Kotzen bekomme.

Wir haben alle die Möglichkeit die Situation zu entschärfen, auf allen Seiten! Aber statt dessen reden wir uns Angst ein, was diese Terroristen ja letztendlich wollen.
Die maßgeblichen Politiker sollten sich vor Augen führen, was da passieren kann und nicht wer jetzt die besseren Argumente hat.

Und sie sollten vor allem nicht diesen Schwachsinn vom 3.Weltkrieg übernehmen, denn dann können wir gleich die Welt ganz in die Luft jagen. Allein die Russen haben 7000 Tonnen Chemiewaffen, mit denen man 7 Milliarden Menschen elendig verrecken lassen kann, incl. der Russen.

Also liebe Politiker: Beendet den Schwachsinn endlich, am besten überall!
 
Diese TED-Umfrage beantwortet es (leider) nur zu deutlich.

krim-weltkrieg.jpg
 
Diese TED-Umfrage beantwortet es (leider) nur zu deutlich.
"Mir egal ob ein dritter Weltkrieg ausbricht. Solange mein Facebook funktioniert und ich BILD lesen kann, bin ich zu Frieden."

Aber mal im Ernst, ich hätte da auch eher weniger Sorgen jetzt persönlich.
Lässt man mal den NSA-Skandal, welcher mir ja durchaus an die Nieren geht, außen vor, so geht es uns, auch wenn die Gesellschaft sich gerade zu in ein massive Burnout hineinarbeitet und es Kriesenländer mit wirtschaftlichen Problemen gibt, prächtig im Vergleich.

Natürlich ist die Situation in der Ukraine und Russland unangenehm zu beobachten, doch wirkt es für mich eher nach einem weiteren kalten Krieg, als nach einem 3.Weltkrieg, zumal keine der Parteien an Blutverguss interessiert ist (auch Putin nicht).
 
Die Medien sind dann auch mehr die Angstmacher oder sogar diejenigen, die die Situation durch ihre Berichterstattung auch noch anheizen, wobei ich dann erst recht das Kotzen bekomme.

Beispiel1: Minutenprotokoll : Deutsche OSZE-Beobachter in Ukraine festgesetzt - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT

OSZE-Beobachter? Das Kommando über die OSZE-Operationen hat die Schweiz. Als ob sich die Schweiz da einmischen würde, die neutrale Position der Schweizer ist ja bekannt. In wahrheit ist es laut folgender Quelle eine von der USA organisierte Mission.

Beispiel2: Die in den Deutschen Medien nicht erwähnten "Montagsdemostrationen" in 21 verschiedenen Deutschen Städten. Nur die Schweizer und die Russen berichten darüber, die Deutschen Medien ziehen es in die rechte Schiene.
 
Also ich habe durchaus Angst. Ich halte die westlichen Politiker in diesem Konflikt nämlich weder für dumm noch für unfähig. Hier wird ein von langer Hand vorbereiteter Plan in die Tat umgesetzt.
Was in der Ukraine passiert, ist meiner Meinung nach bewusst herbei geführt worden. Wir sollen die Russen wieder für böse halten.
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob es Krieg geben wird, denn er wird bereits geführt. Die Frage ist lediglich, wie "heiß" er werden wird.

Was uns die nur scheinbar freien Medien berichten, ist nur das von Propaganda-Spezialisten aufbereitete Material. Man ist bestens beraten, kein einziges Wort davon zu glauben. Dazu gehören auch die in der Ukraine festgesetzten deutschen Soldaten. Was haben die da bitte zu suchen? Dass es sich nicht um eine OSZE-Operation handelt, hat die Organisation ja selbst schon bestätigt.
Die waren da also entweder tatsächlich in einer Spionage-Mission unterwegs - oder, was ich ebenfalls für denkbar halte: Man hat sie als Bauernopfer ganz bewusst in die Falle tappen lassen, um wieder ein paar Eimer Wasser für die Propaganda-Mühle zu haben.

Wie gesagt, ich empfinde echte Angst. Man muss sich nur auch mal überlegen, dass wir in Europa ein längst in sich zusammen gebrochenes Währungssystem irgendwie künstlich am Leben erhalten. Das lässt sich nur noch durch eine gewaltige Geldvernichtung regeln - oder in dem man jemand anderen die Zeche zahlen lässt - Russland zum Beispiel.
 
Obwohl es glasklar ist, dass es sich bei den festgesetzten Personen nicht um die Mitglieder einer OSZE-Mission handelt, wird in den deutschen Medien (gerade eben wieder in den Nachrichten, da wurde dann einer der festgesetzten Deutschen - Oberst Axel Schneider - interviewt und als Text stand dann drunter Leiter OSZE-Mission Ukraine) immer noch etwas anderes berichtet.

Da sogar die OSZE auf ihrer eigenen Homepage von
Team not OSCE monitors but sent by States under Vienna Doc on military transparency …
Quelle
spricht muss man das ganz klar als Meinungsmache bzw. bewusste Falschinformation der deutschen Bevölkerung interpretieren.

Immerhin hat zumindest SPON gemerkt, dass es vielleicht doch ein bisschen anders ist:
Die festgehaltene Militärbeobachter gehören laut OSZE nicht zur zivilen Beobachtermission, die wegen der Krise Ende März in die Ukraine entsandt wurde, sondern zu einer separaten Militärbeobachtermission unter deutscher Leitung.
Quelle

Da die Ukraine kein NATO-Mitglied ist, frage ich mich natürlich was die Militärbeobachtermission unter deutscher Leitung da überhaupt zu suchen hat? Wird hier schon mal die nächste Verteidigung der deutschen Freiheit am Hindukusch vorbereitet (bzw. ein Vorwand dafür gesucht)?

Das erfolglose militärische Abenteuer in Afghanistan geht endlich zu Ende und anscheinend müssen wir uns gleich was Neues suchen! Können wir uns da nicht einfach mal heraus halten?
 
Zuletzt bearbeitet:
...aber immer auf ein wenig andere Weise.
Und komischerweise sitzen wir immer noch vor dem PC, wo wir längst eine Demo gegen verlogene Kriegshetze der deutschen Regierung organisieren müssten.

Als ich in der Schule über die Nazi-Zeit und den zweiten Weltkrieg hörte, habe ich mich gefragt, wie das funktionieren konnte.
Wie konnte man ein ganzes Volk so dreist belügen und hinter sich bringen?
Was für eine ungerechte Fragestellung - die Leute damals hatten kaum Möglichkeiten, sich zu informieren.

Heute spielen sich so viele offensichtliche Lügen direkt vor unseren Augen ab, und wo regt sich Widerstand?
Es ist leider wirklich so, so lange wir es uns in unserem eigenen Leben noch irgendwie bequem machen können, interessiert es uns einen Scheißdreck, wer wo gerade eine Kugel in den Rücken bekommt.
 
...aber immer auf ein wenig andere Weise.
Und komischerweise sitzen wir immer noch vor dem PC, wo wir längst eine Demo gegen verlogene Kriegshetze der deutschen Regierung organisieren müssten.

Gibt es schon, es wird nur, wie gesagt, in Deutschland nicht darüber berichtet. (Die sog. "Montagsdemos" von Aachen, Berlin, Leipzig, München und 18 weiteren Städten, wie sie fast regelmäßig immer Montags stattfinden, Hauptzentrum ist jedoch Berlin.)
 
Klingt für mich, als wäre die Wahrscheinlichkeit eines 3.Weltkriegs unwahrscheinlicher, als jene, dass die "Staatsmedien" uns alle irgendwann blöde werden lassen.

Welche Frage mir dabei immer wieder in den Sinn kommt, wenn Leute Zeitungen und Nachrichten dahingehend kritisieren, das keine System kritische Nachrichten vorkommen (oder halt gelindert auch jene), wie soll man sich sonst informieren, was in der Weltgeschichte geschieht?
Irgendwo her muss ich als Individuum doch meine Informationen bekommen.

Klingt für mich gerade wie die Gründe der durchschnittlichen PC-Nutzer, wenn sie mit Programmieren oder Nutzer anderer Betriebssysteme sprechen.
Die sagen auch, X und Y könnten besser gemacht werden, laut Aussage kommt danach aber nie was konkretes zurück oder so kryptisch, dass der typische Mensch damit nichts anfangen kann ;)
 
Nun wer in die Geschichte zurück schaut, der merkt das die Vorgeschichte des 1. Weltkriegs auch nicht so ausgesehen hat als das es diesen gibt. Rhetorisch war aber eine ähnliche Haltung da, wie in diesem sogenannten Konflikt auch.
Werkzeuge zur deskalation werden auch einfach nicht verwendet, siehe das Nato - Russland abkommen. Dieses sieht im Krisenfalle das treffen der Außenminister der Nato und von Russland vor.
Die Rolle der USA ist wie so oft besonders interessant. Diese bauen sich gerade die Unabhängigkeit von Energielieferanten auf. Und drängen Europa zu immer neuen Sanktionen. Bei einem schlechten Ende auch ohne Krieg, müsste Europa dann seine Energie noch da allein beziehen. Und das paralell mit einer "Freihandelszone"? Jeder kann sich denken das die Produktionskosten in den USA sinken und die in Europa zumindest gleich bleiben.
Die Zeichen stehen auf Eskalation, und die Medien haben bis auf wenige Quellen längst eine Haltung die sie sonst nur russischen Medien vorwerfen. Letztere wirken so langsam sogar neutraler als die westlichen Medien. Aber wer will das schon hören. Besonders wenn ein Nato Generalsekritär, rhetorisch schon angefangen hat "Krieg" zu führen.
 
Nochmal kurz zurück zu den Montagsdemostrationen: Diese finden immer Montags, ab 18:00 Uhr, in folgenden Städten statt: Aachen, Bautzen, Bonn, Bremen, Bremerhaven, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt, Gießen, Gronau, Halle, Hamburg, Hannover, Herford, Husum, Ingolstadt, Jena, Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Neubrandenburg, Nürnberg, München, Münster, Regensburg, Rheine, Rostock, Saarbrücken, Trier, Uelzen, Wiesbaden und Wilhelmshaven. Schweiz: Basel, Bern und Zürich Österreich: Wien und Salzburg.
 
Hier wird ein von langer Hand vorbereiteter Plan in die Tat umgesetzt. Was in der Ukraine passiert, ist meiner Meinung nach bewusst herbei geführt worden. Wir sollen die Russen wieder für böse halten. [...] Wie gesagt, ich empfinde echte Angst. Man muss sich nur auch mal überlegen, dass wir in Europa ein längst in sich zusammen gebrochenes Währungssystem irgendwie künstlich am Leben erhalten. Das lässt sich nur noch durch eine gewaltige Geldvernichtung regeln - oder in dem man jemand anderen die Zeche zahlen lässt - Russland zum Beispiel.

Von langer Hand? Natürlich. Von ganz langer Hand! Wir stecken hier mal wieder mitten im amerikanischen Imperialismus. Wobei ich hier gar nicht mal so sehr auf den Euro schiele. Wir sind hier in Europa, was die Staatsschulden angeht, noch wirklich gut bedient. Ganz im Gegensatz zu den Amis.

? USA - Staatsverschuldung 2013 | Statistik

Nun wer in die Geschichte zurück schaut, [...]
Die Rolle der USA ist wie so oft besonders interessant. Diese bauen sich gerade die Unabhängigkeit von Energielieferanten auf. Und drängen Europa zu immer neuen Sanktionen. Bei einem schlechten Ende auch ohne Krieg, müsste Europa dann seine Energie noch da allein beziehen. Und das paralell mit einer "Freihandelszone"? Jeder kann sich denken das die Produktionskosten in den USA sinken und die in Europa zumindest gleich bleiben.

Schicker Gedankenansatz. Diese Kurve hab ich tatsächlich noch nicht in meine Überlegungen mit einbezogen. (y)

Wie du so schön sagst: "wer in die Geschichte zurück schaut..." Ich hatte doch vor ein paar Jahren darüber mal einen sehr schönen Beitrag gelesen. Dreht sich um Geschichte, Kapitalismus und die USA. Trägt den Titel: Die Politische Ökonomie des amerikanischen Militarismus Empfinde ich als sehr interessant und informativ. Da es sich um ein Referat handelt, ist der Text dementsprechend lang. Rechnet mit wenigstens 30 Minuten Lesezeit.

Die Politische Ökonomie des amerikanischen Militarismus - World Socialist Web Site

Das passendste zum Thema hier wird jedoch dieser Teil sein, den ich mal einfach so zitiere:
Nick Beams schrieb:
Lasst uns den Kapitalismus der 90er-Jahre aus einem weiteren Blickwinkel betrachten. Der Zusammenbruch der Sowjetunion wurde von einem Jubelgeschrei der Sprecher der Kapitalistenklasse begrüßt. Wie hat sich der Kapitalismus während der letzten anderthalb Jahrzehnte gemacht?

Es besteht kein Zweifel: Seine Stellung hat sich dramatisch verschlechtert. In den USA beträgt die Auslastung der Industriekapazitäten etwa 72%; die Investitionen bieten kein Anzeichen eines Wachstums, und die ganze Wirtschaft wird nur am Laufen gehalten durch eine Politik der Bundesbank, die auf einen Nullzins hinausläuft. Man befürchtet einen finanziellen Kollaps; das Defizit im Bundeshaushalt beträgt 300 Milliarden Dollar und steigt weiter; die Mehrzahl der Bundesstaaten steht an der Schwelle zum Bankrott. Das Außenhandelsdefizit liegt bei über 500 Milliarden Dollar und droht, weiter zu steigen. Um ihre Zahlungslücke zu finanzieren, sind die USA gezwungen, eine Million Dollar pro Minute aus dem Rest der Welt zu ziehen, den ganzen Tag und an jedem Tag.

Japan tritt nun in sein zweites Jahrzehnt der Stagnation ein, wobei immer wieder Fragen hochkommen, ob seine größten Banken und Finanzinstitutionen noch zahlungsfähig sind. In Europa ist das Wirtschaftswachstum quasi zum Stillstand gekommen, Deutschland befindet sich entweder an der Schwelle zu oder schon in einer Rezession.

Um dem Vorwurf zu begegnen, ich würde die Situation übertreiben - lasst mich ein Stück aus einer Untersuchung der Weltwirtschaft zitieren, die von einem der weltweit bekanntesten Ökonomen für das Finanzunternehmen Morgan Stanley angefertigt wurde. Er schreibt: "Das weltweite Ungleichgewicht war niemals so akut. Weltweite Deflation war niemals ein größeres Risiko. Und es hat ein außerordentliches Zusammenfließen von Finanzblasen stattgefunden - von Japan nach Amerika. Und was noch schlimmer ist, den Autoritäten haben noch nie so sehr die üblichen Waffen gefehlt, diesen Herausforderungen zu begegnen."

Politiker, so fährt er fort, hätten ihr Augenmerk auf diese Situation gerichtet, doch "ihre vertrauensvollen öffentlichen Stellungnahmen verleugnen die schwere Besorgnis, die sie privat äußern. Die Wahrheit ist, dass es keine bewährten Heilmittel für die vielfältigen Gefahren von äußerer Instabilität, Deflationsrisiken und das Platzen von Finanzblasen gibt". Mehr noch: Die Diskussionen in führenden finanzpolitischen Kreisen über die Anwendung von "nicht-traditionellen Vorgehen" sei "bezeichnend dafür, wie verzweifelt die Lage geworden ist" und "spiegelt eine Geisteshaltung wider, wie wir sie seit den 30er Jahren nicht mehr gesehen haben". Und diese wiederum spiegle "Gefahren der Weltwirtschaft" wider, "die wir in modernen Zeiten noch nicht gesehen haben" (Stephen Roach, Ein historischer Moment, 23. Juni 2003).

In ihrem jüngsten Bericht über die Weltwirtschaft stellt die Bank for International Settlements fest, dass trotz des "hohen Grades an politischen Stimuli, die in weiten Teilen der Welt zur Anwendung kamen", Hoffnungen bezüglich der Weltwirtschaft wiederholt enttäuscht wurden, was das Augenmerk auf die Möglichkeit lenkte, dass "tiefer sitzende Kräfte am Werk sein könnten."

Derartige Phänomene - sich vertiefende Deflation, anhaltende Stagnation, Finanzspekulation und offene Plünderung, industrielle Überkapazitäten, massives wirtschaftliches Ungleichgewicht - sind alles verschiedene Symptome einer akuten Krise des kapitalistischen Akkumulationsprozesses selbst. In anderen Worten, der Abschwung in der kapitalistischen Entwicklungskurve, der vor 30 Jahren begonnen hat, ist trotz aller angestrengten Bemühungen, ihn umzukehren, steiler geworden, was eine Krise im innersten Kern der kapitalistischen Wirtschaft bedeutet. Ja, diese Krise konzentriert sich auf die mächtigste Volkswirtschaft von allen, auf die Vereinigten Staaten. Hier liegt die Triebkraft für den Ausbruch des amerikanischen Imperialismus.

Wir sollten uns Trotzkis prophetische Worte in Erinnerung rufen, die vor über siebzig Jahren geschrieben wurden, als die USA gerade ihren Aufstieg zur Weltmacht begannen. Eine Krise in Amerika, erklärte er, würde nicht zum Rückzug führen. "Das genaue Gegenteil ist der Fall. In Zeiten der Krise wird sich die Hegemonie der Vereinigten Staaten vollständiger, offener und rücksichtsloser auswirken als in Zeiten des Booms. Die Vereinigten Staaten werden hauptsächlich auf Kosten Europas versuchen, sich aus ihren Schwierigkeiten und Krankheiten herauszuwinden, ohne Rücksicht darauf, ob dies in Asien, Kanada, Südamerika, Australien oder Europa selbst passieren wird, und ob dies friedlich oder durch Krieg geschehen wird" (Trotzki, Die Dritte Internationale nach Lenin, S. 8).
 
Interessante Ausführungen bezüglich des Kapitalismus, Schpaik.
Es ist ja nun auch so, dass die Leute mit sehr viel Geld in den Taschen auch politische Macht ausüben - Mehr oder weniger direkt. Das sieht man in Russland und der Ukraine (in sehr direkter Form), aber auch hierzulande oder anderen westlichen Nationen - Riesige Parteispenden + dazugehörende Affären lassen grüßen. Zumal man bei letzterem immer davon ausgehen muss, dass das nur die Spitze des Eisberges ist.
Dementsprechend werden die Positionen und Interessen der Geldgeber vertreten. Als Politiker ist man also so oder so korrumpiert, wenn man über seine Partei in irgendeine Position kommt, da man die korrupten Positionen vertreten muss um diesen Posten nicht wieder zu verlieren.
Wirtschaftlich betrachtet ist das Problem am Kapitalismus eben jenes, dass das Geld das Wichtigste Objekt im Leben ist, und nicht etwa Güter und sonstige materiellen Dinge. Eine Verdrehung der Tatsachen also, wenn man bedenkt, dass das Geld als Solches ursprünglich mal dazu gedacht einfach einen gerechten Tauschhandel zu ermöglichen und diesen auch zu vereinheitlichen. Dazu kommt, dass die finanziellen Mittel eines Staates auch immer mit von seinen Edelmetallvorräten abhing. Geldentwertung funktionierte nur, wenn man Münzen mit geringerem Edelmetallgehalt geprägt hat. Und wie macht man es heute? Man druckt Geld - oder denkt es sich aus. Es wird gar mit Geld an sich gehandelt - Völliger Irrsinn. Das ist nichts anderes als legales Glücksspiel.

Die Blase ist 1929 schon einmal geplatzt, und sie wird es wieder tun. Die Frage ist nur, welche Konsequenzen das letztendlich haben wird.

An einen globalen Krieg im Ausmaß eines 2. WKs glaube ich nicht. Vielmehr wird man sich um die Rohstoffe kloppen, auf eben jenem Territorium. Dadurch hält man die Wirtschaft am Laufen (Rüstungsindustrie) und jeder kann für sich ein außenpolitisches Feindbild aufbauen, um die innenpolitischen Probleme so klein wie möglich zu halten.

Nicht ohne Grund wird George Orwell von manchen als jemand bezeichnet, der die Zukunft mehr oder minder exakt vorhergesehen hat.
 
Interessante Darstellung einiger Dinge hier ...

Ich wurde politisch stark in den 80ern geprägt (so als Pubi hört man sich alles gerne an was nicht von den Eltern kommt) und hatte damals zugegebenermaßen ein wenig Angst vor dem "3. Weltkrieg".

Irgendwann habe ich dann kapiert, dass der so genannte 2. Weltkrieg noch gar nicht aufgehört hat, sondern ,so wie Martin schon angeschnitten hat, sich eher stark abgekühlt hat und auf anderen Ebenen kontinuierlich ausgefochten wird.

Wir haben alle Angst vor körperlicher Gewalt ... und Krieg ist im klassischem Sinn die Ausübung körperlicher Gewalt an einem anderen. Wenn Krieg überwiegend "im Verborgenen" geschieht muss er nicht weniger Effektiv die jeweiligen Gegner treffen und Ressourcen vernichten ... man sieht´s als "Schaf in der Mitte der Herde" halt nicht so deutlich ... und so lange die meisten was zu kauen, schauen und reden haben "ist´s ja gut" ... das sollte man nicht unterbewerten.

Diplomatie, um die sich wohl augenscheinlich einige in dem Konflikt um die Ukraine bemühen, kann nur funktionieren, wenn alle Seiten in etwa das gleiche Ziel vor Augen haben ... dies ist hier aber offensichtlich nicht der Fall.

Hoffen wir doch einfach, dass es für uns nicht so weit kommt wie im Kosovo-Konflikt ... ich denke, die Auswirkungen wird man in diesem Fall bei uns noch deutlicher zu spüren bekommen als "damals" ...
 
Mal rein theoretisch - wen wollen die Kriegstreiber am Schluß, wenn alles Pulver verschossen ist, denn noch regieren? Darum geht's doch? Mal ehrlich, ich fände es nicht so prickelnd, noch einige Jährchen nach Kriegsschluß in einem Bunker überleben zu müssen, ohne je nochmals frische Luft um die Nase zu haben. Ein Schlauer sagte mal vor vielen vielen Jahren schon: die (Über)lebenden werden die Toten beneiden, bezogen auf einen nächsten Weltkrieg.

Mit was dieser 3. Weltkrieg geführt wird, kann ich noch nicht mal erahnen, denn immer der, der gerade mal in's Hintertreffen gerät, holt doch den nächst dickeren Knüppel aus dem Sack. Aber ich weiß zu 100%, daß in einem 4. Weltkrieg wieder Knüppel und Steinbeil "gearbeitet" wird. DAS sind doch die guten Aussichten!

:unsure: Was sagt denn Google dazu? :unsure: :D
 
Lolly schrieb:
Mal rein theoretisch - wen wollen die Kriegstreiber am Schluß, wenn alles Pulver verschossen ist, denn noch regieren?

Du hast meinen Beitrag nicht gelesen, oder? :cry:

Es geht nicht ums regieren. Es geht darum, das die Amis auch dort willige Käufer für ihre Produkte erhalten. Am allerbesten natürlich nur für Produkte von den USA. Wenn da alles kaputt geschossen wird, dann muss das ja wieder aufgebaut werden. Dann kommt die Weltbank, gibt Kredite auf die natürlich auch Zinsen bezahlt werden müssen.

Nehmen wir zum Beispiel mal den Irak. Da musste ja auch ganz viel wieder aufgebaut werden. Wer hat für die verschiedenen Projekte wohl die Aufträge erhalten?
Nick Beams schrieb:
In jüngsten Ansprachen erklärte Haass, im einundzwanzigsten Jahrhundert sei "das spezifische Ziel amerikanischer Außenpolitik die Einbindung anderer Länder und Organisationen in Abmachungen, die eine Welt aufrechterhalten, welche mit US-Interessen und -Werten einher geht." Was er als "geschlossene Wirtschaftsräume" bezeichnet, "stellt eine Gefahr dar", besonders im Mittleren Osten. Dies sei der Grund, warum Bush die Einrichtung einer Freihandelszone zwischen den USA und dem Mittleren Osten innerhalb eines Jahrzehnts vorgeschlagen habe.

Was diese Politik der verbrannten Erde bedeutet, sieht man am Fall des Irak, wo US-Firmen Schlange stehen, um aus dem Ölverkauf Profit zu schlagen. Darunter befinden sich:

- Halliburton, mit einem Zweijahresvertrag über das Löschen der Ölfeuer sowie die Förderung und den Vertrieb irakischen Öls in Höhe von bis zu 7 Milliarden Dollar;
- Kellog, Brown and Root, die einen 71-Millionen-Dollar Vertrag über die Reparatur und Inbetriebnahme von Öltürmen erhalten haben;
- Bechtel, mit einem Anfangsvolumen von 34,6 Millionen Dollar, das aber auf bis zu 680 Millionen Dollar erhöht werden kann, um Systeme zur Stromerzeugung und Wasserversorgung wiederherzustellen;
- MCI WorldCom mit einem 30-Millionen-Dollar Vertrag zum Aufbau eines drahtlosen Netzwerks im Irak;
- Stevedoring Services Of America, mit einem langjährigen Vertrag in Höhe von 4,8 Millionen Dollar über die Reparatur und Verwaltung der irakischen Häfen, eingeschlossen der Tiefwasserhafen von Umm-Kasr;
- ABT Associates, ein Vertrag über anfänglich 10 Millionen Dollar für die Unterstützung des Gesundheitssystemen;
- Creative Associates International, mit einem Vertrag von anfänglich 1 Million Dollar, der auf bis zu 62,6 Millionen ansteigen kann, für die Bereitstellung von "sofortigem Bildungsbedarf" für Iraks Grund- und Weiterführende Schulen;
- Dyncorp, mit einem Multimillionen-Vertrag über möglicherweise 50 Millionen Dollar, für die Beratung der irakischen Regierung beim Aufbau effektiver Gesetzeshütung, gerichtlicher und strafrechtlicher Behörden;
- International Rescue Group, mit einem Vertrag von anfänglich 7,18 Millionen für Hilfe bei der Ereignisplanung bei Notfällen und Soforthilfe; sowie eine Unmenge von Kleinverträgen mit anderen Firmen, die bereitstehen um von Unterverträgen mit Abnehmern von Großverträgen zu profitieren.

(Quelle: Die Konzerninvasion des Irak: Profil der von US-Firmen erhaltenen Verträge im amerikanisch-britisch besetzten Irak, zusammengestellt von US Labor Against the War)

Sehr aufklärend finde ich auch diesen Abschnitt:
Die politische Ökonomie der Rendite hat enorme Bedeutung für den derzeitigen Krieg und das Streben des US-Imperialismus, sich die Ressourcen des Irak zu sichern. Die Unterstützer des Krieges bestritten den Vorwurf, er werde um den Besitz des Öls geführt, mit dem Verweis, dass US-Interessenten das irakische Öl leicht auf dem Weltmarkt erwerben könnten. So gesehen, behaupteten sie, wenn Öl der Antrieb sei, dann hätten sich die USA für die Aufhebung der Sanktionen und die Wiederaufnahme der irakischen Ölproduktion einsetzen sollen, wodurch das Angebot auf dem Weltmarkt gewachsen und der Preis gesunken wäre - zum Wohle aller Ölkäufer.

Alle diese Argumente wollen verschleiern, dass der zugrunde liegende ökonomische Antrieb nicht das Öl als solches ist, sondern die riesigen Differentialrenditen, die aus der Ölindustrie erwachsen, was an den verschiedenen natürlichen Bedingungen liegt. In anderen Worten, die Eroberung des Irak wurde nicht unternommen, um den amerikanischen Fahrzeugen mit hohem Verbrauch Benzin zu liefern, sondern um US-Firmen Mehrwert und Profite zu liefern.

Es geht denen da nicht um irgend welche Besitztümer. Die wollen sich dort nur einen Markt schaffen. Denen ist völlig egal wer da regiert, Hauptsache sie kaufen amerikanische Produkte, leihen sich von Amerika Geld und zahlen fleißig Zinsen.
 
@ Schpaik, nö, hab ich nicht, Romane stoßen mich irgendwie ab. Kurz, prägnant und schmerzvoll sollten die Antworten sein. :D

Es war eine Beitrag zu dem Gedanken "3.Weltkrieg", nicht mehr und nicht weniger. Und falle blos nicht dem Irrtum zum Opfer, jeder lauert nur auf Deine geistigen Ergüsse, um kniefallend in Hochgebrüll zu verfallen. :)

Schlau hin, schlau her, es gibt auch welche, die Deine Denkweise etwas "abstrakt" beurteilen, wie halt meine auch ab und zu so empfunden wird. Nur, ICH kann damit leben. :ROFLMAO:
 
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