Das Handy: Haushaltshilfe und elektronischer Butler fürs Büro

RollerChris

R.I.P.
Berlin (dpa) - Handy und Laptop als Haushaltshilfe - das TV-Gerät nicht nur als Flimmerkiste, sondern Medienzentrale im Heimnetzwerk. Wer zur Steuerung vernetzter Geräte zu Hause oder im Büro keine Fernbedienung wünscht, der erteilt dem elektronischen Butler Befehle per Stimme. Die rasante Entwicklung der Kommunikations- und Informationstechnologie mit einfacher Bedienung wird zunehmend den Alltag in den eigenen vier Wänden bestimmen.

Was heute schon möglich ist und was die Tüftler als Ideen bereithalten, das zeigt die «e/home - Das Intelligente Heim» in den Berliner Messehallen bis zum 31. August. Weniger Kabelsalat und Gerätebedienung zu Hause ohne lange Laufwege. Aus dem Urlaub die Heizung regulieren oder Jalousien schließen - alles kein Problem, versprechen die Techniker.

Castel Butler heißt das System zur Sprachsteuerung, das im Herbst in Deutschland auf dem Markt kommen soll. Jeder Nutzer soll ohne besonderes Training die Befehle geben können, wird angekündigt. Der Butler versteht Klartext. Es brauchen keine Kommandos erlernt werden. Zur korrekten Bedienung erwarte der Butler höflich eine Bestätigung. Behinderte Menschen könnten so leicht Lifter oder Pflegebetten steuern, verspricht der Anbieter Castel GmbH. Mit der Markteinführung wird das System natürlich auch deutsch verstehen.

Die Loewe AG entwickelt das TV-Gerät zur kommunikativen Zentrale im vernetzten Heim. Licht, Jalousien, die Kamera am Hauseingang oder die Waschmaschinen lassen sich mit der Fernbedienung über das TV- Gerät bedienen. Grundlage ist ein mit der Firma Giga entwickeltes Funkbus-System. Drahtlos werden vom TV-Gerät die Signale an die jeweiligen Geräte geleitet. Mit dem TV-Gerät kann auch im Internet gesurft werden, oder es werden E-Mails verschickt. Hecker sieht den Markt «mitdenkender» Fernsehtechnik jährlich um 30 Prozent wachsen. «Entscheidend wird die leichte Bedienbarkeit. Das erweiterte Funktionsangebot wird dann auch mitentscheidend für den Verkauf von TV-Geräten.»

Wie ein voll vernetzter und auch ferngesteuerter Haushalt - ein Modellversuch des Fraunhofer Instituts funktioniert - können die e/home-Besucher am Stand des Innovationszentrums intelligentes Haus Duisburg ausprobieren. «Sogar die Rückseite des Mondes kann man heute jederzeit über das Internet betrachten, aber nicht, ob zu Hause die Herdplatte glüht», argumentieren die Macher. In die Vernetzung sind Auto und Garten mit einbezogen. In Berlin können die Besucher einen Blick in das Kinderzimmer des Hauses werfen, die Küche inspizieren oder per Knopfdruck die Musikanlage starten. Die Duisburger schätzen, dass im deutschsprachigen Raum rund 50 Millionen Objekte für intelligente Haus-Systeme in Frage kommen.

Mit einer Haus-Vernetzung wird sich auch ein neues Berufsbild ergeben, lautet die Prognose. Denn der klassische Handwerker mit speziellem Wissen allein wird Defekte im elektronischen Haus kaum noch beheben können. Fragen der Datensicherheit dieser Häuser sollen auf dem Messekongress erörtert werden. «Wir erproben nicht nur neue Sicherungssysteme für Einbruch, Feuer und Wasser, sondern auch, wie die Privatsphäre vor unbefugten Netzpiraten geschützt werden kann», erläuterte kürzlich Viktor Grinewitschus vom Duisburger Projekt.
 
Schöne Grüße aus dem Archiv - schaut mal was ich zwischen den Spinnweben gefunden habe :D.
Kaum zu glauben, dass der Text 11 Jahre alt ist, oder? Was da steht, verspricht man uns 1:1 heute immer noch. Vor allen Dingen beim Stichwort Sprachsteuerung musste ich herzhaft lachen. Seit 15 Jahren erscheint jedes Jahr eine neue Software oder Technologie, die der Sprachsteuerung zum großen Durchbruch verhelfen soll - und nach wie vor bleibt es hilfloses Gefrickel und weitgehend unbenutzbarer Murks.
 
Die kabellose Vernetzung und Steuerung verschiedener Systeme ist auch schon lange gut funktionierend möglich und wird immer erschwinglicher für den Otto-Normal-Dödel wo es inzwischen mit der Steuerung der Heizung, Strom, ect angefangen hat...
Wer mehr Geld hat steuert das ganze Haus via TV/ Computer oder Smartphone. "Sogar Opel" hatte vor etlichen Jahren schon ein System, womit man sein Cabrio per SMS öffnen und schließen konnte.

Na ja... vieles hat sich aber entscheidend weiterentwickelt..sogar die Sprachsteuerung wenn wir ganz ehrlich sind^^ Man denke zB an Apple's Siri (auch wenn es mit englisch NOCH besser funzt^^)...oder VW's System...die es sogar geschafft haben das Dialekte verstanden werden können :D
Bestimmt gibt es noch viel hilfloses Gefrickel wie du so schön sagst... aber grundsätzlich gibt es schon ziemlich gute und nutzbare Ansätze finde ich:)
 
Ich hab es auch einfacher als er - denn ich kann nachschauen, welche unserer uralten Threads immer mal wieder über Links auf anderen Webseiten aufgerufen werden. Das ist manchmal total spannend.
 
hallo Freunde,

da ich seit Jahren mit Datenkommunikation und Steuerungstechnik zu tun habe, ist für mich dieses Thema sicherlich von Interesse.

Dabei möchte ich anmerken, dass das Kabellose für den Hausgebrauch nicht so relevant ist, wie die Automation solcher an sich trivialen Funktionen. Wenn dann angepriesen wird, dass die Waschmaschine ferngesteuert; ob von der Wohnung oder via Internet; gesteuert werden kann, muss ich schon sagen - nicht sehr weit gedacht!
Als wenn sich die Maschine selber mit Wäsche füllen würde...
Was hilft es, wenn die ferngesteuert gestartet wird und die Hausfrau vergessen hat sie zu füllen bez. richtig zu schliessen?
Oder wird hier suggeriert, dass da auch gleich noch ein Füllroboter in der Waschküche steht, der auch die rumliegenden Socken der Kinder einsammelt und fein säuberlich von Weisswäsche und Buntwäsche aussortiert einfüllt? - wer hofft wird Selig...

Die Heizung ferngesteuert in Betrieb zu nehmen, meinetwegen. Die Sonnenstoren aus den Ferien zu bedienen Blödsinn! Wenn zu Hause ein Gewitter aufkommt bin ich allemal zu spät, da hängen die Storen längst in Fetzen.

Richtig ist es eine durchdachte Gebäudeautomition zu realisieren. Eine solche braucht im Verhältnis zur Industrie mässig Intelligenz!
Benötigt wird eine funktionierende Wettererkennung; Wind, Sonneneinstrahlung, Regenmeldung, Aussen-/ Innen-Temperatur und wichtig eine richtig laufende Uhr!

Der Rest ist nur noch eine einfache CPU und einiges nowhou für die Programmierung (hätte man alles schon mit dem Uralt-Z80 realisieren können).
Wo der Wille zur Realisierung fehlt, da sind die besten Lösungen verlorene Mühe!
Da hilft auch ein Spekulieren über tolle neuen Errungenschaften nicht weiter.
 
Es ist sicherlich weniger der fehlende Wille zum realisieren, als vielmehr der Gedanke bis zur "perfekten" Umsetzung noch eine Menge Geld zu erwirtschaften^^
 
hi McClane,

ich hab schon vor über 15 Jahren diverse Architekten aufgesucht und angeboten solche Automationen in Neubauten einzubringen. Da war in meinem Falle (und so ist es zumeist auch bis heute geblieben) ein unbezahlter Leerlauf.
Solange die Erbauer und der spätere Besitzer nicht am gleichen Strang ziehen wird es auch weiterhin nicht richtig vorangehen!

Die Motive sind sehr einfach. Der Erbauer will mit möglichst wenig Aufwand möglichst grossen Gewinn machen. Der Handwerker will möglichst viel in der eigen Kasse finden und der spätere Besitzer will für den Kauf natürlich möglichst wenig bezahlen. Da kommt Nachhaltigkeit eben immer zu kurz.

Da Gebäudeautomation ein übergreifendes System bedingt, stehst Du als Planer zumeist mit abgesägter Hose da.
Sei das der Sanitär, der seine Abwasserpumpe mit dem zugehörigen E-Kasten und Steuerbirnen -
der Heizungsersteller, welcher nebst Brenner natürlich auch die Kesselsteuerung mitsamt Sekundärkreis-Regelung -
der Elektroplaner, der natürlich möglichst viele viele Schalter und Beleuchtung mit autonomer Steuerung -;
der Fensterbauer, der seine Sonnenstoren natürlich mit seinen autonomen Windmessung und Funkfernbedienung anpreist -;
und, und, und!

Jeder müsste seine Steuerungen aus dem Auftrag streiche sprich Umsatzeinbusse, damit wirklich ein ganzheitliches System realisiert werden kann.

Glaubt mir, ich habe solche Automationen bei Industriegebäuden realisiert und hatte aus den erwähnten Gründen wirklich immensen Ärger! Das schlimmste aber war immer, das Architekten oft einen über einen festen %-Satz der Investition entschädigt wurden. Das hat diese natürlich nicht motiviert wirklich Kosten zu sparen und sich dabei dem Ärger mit den Zu-Lieferanten auszusetzen.

In der Industrie, wo auch Fachleute beschäftigt sind, kann man durch den Bauherrn einiges bewirken - aber bei Wohneigentum, wo der Eigentümer zumeist nur am Rande involviert ist? Da herrscht doch Narrenfreiheit für die gesamte Baugilde!
 
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