Diskussion Das geheimnisvolle Ticken in Kühlschränken und Kellern

gisqua

ist wieder öfter hier
Das geheimnisvolle Ticken in Kühlschränken und Kellern

Hört Ihr es auch -
dieses leise, penetrante Ticken aus dem Kühlschrank?
Oftmals kommt es auch aus dem Vorratskeller.
Es hört sich an wie: "Achtung, Alarm, Lebensgefahr"
Es ist das unaufhaltsame Ticken der Verfallsdaten. (Richtiger heißt es wohl: MHD, Mindesthaltbarkeitsdatum)

Eines Tages macht es einfach "Rumms" - und schlagartig sind die Lebensmittel verdorben / nicht mehr essbar / nur noch zum Wegschmeißen geeignet!
Man spürt förmlich die wild fuchtelnde Hände, die abwehrend aus den Dosen, Bechern und Flaschen winken und warnend mit dem Zeigefinger auf dieses ominöse Datum tippen.

Es ist kaum hörbar, dieses "Rumms", aber auf manche Menschen hat es eine Wirkung, wie ein Erdbeben. Sie sind der felsenfesten Meinung, dass mit Ablauf dieses Datums die Vergiftungsgefahr drastisch in die Höhe schnellt.
Niemals würden sie auch nur den Versuch machen, zu kosten, ob denn die Milch, der Joghurt, der Käse oder der Inhalt der Dose Ananas noch akzeptabel sind.
Selbst bei Honig und Wasser sind sie voller Skepsis.

:unsure: Woher wissen eigentlich all diese Lebensmittel, dass sie genau an diesem Tag sauer werden sollen? Sind sie etwa intelligenter als die Menschen? :unsure:

Es gibt natürlich Lebensmittel, wo diese genaue Sicht auf das Verfallsdatum berechtigt ist, z.B. bei Frischfleisch u. ä.
Weggeworfen wird bei mir eigentlich erst nach nicht bestandenem Geruchs- und Geschmackstest.
Es stört mich auch nicht, DASS es Verfallsdaten gibt, auch dass Lebensmittelgeschäfte Dinge mit abgelaufenen Verfallsdatum nicht mehr verkaufen dürfen, ist verständlich, aber dieses vehemente Ablehnen und sofortiges Vernichten nach diesem "Rumms" geht mir gegen den Strich.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist ein auf Fertigpackungen anzugebendes Datum, das angibt, bis zu welchem Termin ein Lebensmittel bei sachgerechter Aufbewahrung (insbesondere Einhaltung der im Zusammenhang mit dem MHD genannten Lagertemperatur) auf jeden Fall ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie gesundheitliches Risiko zu konsumieren ist. Da es sich um ein Mindesthaltbarkeitsdatum handelt, ist das Lebensmittel in der Regel auch nach dem angegebenen Datum noch verzehrfähig.
* * *
Die Festlegung des Mindesthaltbarkeitsdatums liegt im Ermessen des Herstellers. So kann es sein, dass gleichartige Produkte verschiedener Hersteller eine unterschiedliche Mindesthaltbarkeit haben.
* * *
Da sich das MHD bzw. das Verbrauchsdatum auf eine bestimmte Temperatur beziehen, kann durch Aufbewahrung bei geringeren Temperaturen die Haltbarkeit teilweise deutlich verlängert werden. Alleine eine Reduktion der Kühlschranktemperatur von +7 °C auf +5 °C führt dazu, dass insbesondere Milchprodukte meist mehr als eine Woche über das MHD hinaus noch problemlos zu verzehren sind.

Haltbarkeitsdaten gibt es natürlich noch bei ganz vielen anderen Dingen wie bspw. Medikamente, Kosmetik, Kondome, Gutscheine, Verbandskästen im Auto, Elektronische Daten und seit neuestem auch für Führerscheine.

Aber das würde hier zu weit führen. ;)

Wie haltet Ihr das mit dem Verfalldatum / MHD?


Mal ganz abgesehen davon, dass es auch möglich ist, ohne Dinge auszukommen, wo ein MHD draufsteht, indem man alles frisch herstellt! :angel
. . . aber dazu fehlt den meisten die Zeit, die Erfahrung oder einfach der Spaß.

Nachtrag für QuHno: Kannst Du es jetzt besser lesen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kaufe Joghurt, Quark usw am liebsten Freitags und Montags, weil ich dann meißtens nur noch die Hälfte bezahle.
Manchmal sind da Sachen dabei die ich sonst nicht kaufe weil sie mir zu teuer sind.
Verp. Wurstwaren ( Fleischkäse, Würstchen usw.) werden dann eben zuerst gegessen.
Wir hatten schon Joghurt mit 14Tage alten Verfallsdfatum der war immer noch gut.
Aber von Frischfleisch lass ich die Finger weg, oder ich frier es ein.
Wir hatten noch nie gesundh. Probleme deshalb.
Genauso ist es mit Gemüse, gibt es Gemüsepfanne, ist lecker
 
Es stört mich auch nicht, DASS es Verfallsdaten gibt, auch dass Lebensmittelgeschäfte Dinge mit abgelaufenen Verfallsdatum nicht mehr verkaufen dürfen, ist verständlich, aber dieses vehemente Ablehnen und sofortiges Vernichten nach diesem "Rumms" geht mir gegen den Strich.
Machen das wirklich so viele Leute?
Mir geht es höchstens auf den Nerv, wenn das Zeug schon vor Ablauf des MHD vergammelt ist (trotz korrekter Aufbewahrung, zumindest ab dann, wenn es in meiner Hand liegt).
 
Der prüfende Blick ist immer angebracht, denn es können auf jeden Fall auch Lebensmittel schon weit vor erreichen
des MHD gammelig sein. Bei Milchprodukten keine Seltenheit.

Wir werfen leider immer noch zu viel weg - ob mit oder ohne Prüfung, aber wir sind auf dem Wege der Besserung. :angel
So blöd wie sich das anhört, aber es ist teilweise auch ein Kommunikationsproblem,
wenn z.B. jemand die Lieblingskäsesorte nicht mehr mag, aber den Einkäufer nicht informiert. :D
Oder ein Produkt immer wieder gekauft wurde weil es billig ist, sonst aber auch keine anderen
Vorteile hat. :ROFLMAO:

Ich hätte da noch einen ganz heißen Tipp (ok, bei dem Wetter...) für euch:
Meine liebe Schwiegermutter hat z.B. Gehacktes, das schon drei oder vier Tage im Kühlschrank lag,
in früheren Zeiten einfach eingefroren. Dann war es wieder wie neu! :eek:
ot:
Direkt schädlich kann das nicht gewesen sein, denn meine Schwiegereltern sind sehr alt geworden.
 
wir kennen auch Menschen die wirklich panisch reagieren wenn das MHD auch nur um einen Tag überschritten ist. (n)

Gottseidank ist meine Madame da so gestrickt wie ich: Optik, Nase, Geschmack sind nach wie vor die Kriterien die entscheiden ob ein Lebensmittel im Müll oder im Magen landet.

Ausnahmen sind Frischwaren zB Frischfisch, Mett u.ä. oder gegarte Produkte die einige Tage im Kühlschrank gestanden haben und bei denen ich mir nicht 100% sicher bin ob sie noch verzehrfähig sind.

Ein schönes Beispiel für MHD "Unsinn" ist Bio-Milch - sie wird irgendwann schlicht und ergreifend SAUER und kann selbst dann noch bedenkenlos verzehrt werden (wie früher JEDE Milch;)) im Gegensatz zu der "Normal"-Milch die schlicht und ergreifend in der Packung verfault und dementsprechend schmeckt (ich kann mir vorstellen das der eine odere andere von euch dieses zweifelhafte Vergnügen bereits hatte)

Ich warte seit Jahren darauf das irgendein Korinthenkacker aus dem EU-Bereich auf die Idee kommt ein MHD für Wein einzuführen (für Bier gibt es das ja schon lange) - ich würde dann sofort mit Freuden jeden älteren Bordeaux oder vergleichbare Weine zu Sonderkonditionen übernehmen :D
 
ich bin da auch eher von der gnadenlosen sorte....
gesehen, gerochen und bei nichtbeanstandung gegessen :D

klar kommt es auch mal vor, dass das was nicht mehr in ordnung ist in den müll fliegt.
aber einfach wegen des datums eigentlich nicht.
 
Ich nehme dafür Simmel, der kann hervorragend wittern ob etwas noch genießbar ist oder nicht :D
 
Neulich habe ich dann doch ein Maggi entsorgt, welches schon 5 Jahre über MHD war, und benutzt wurde (nicht von mir ;) ).. aber abgesehen von solchen Extremen halte ich es ebenso mit prüfen und entscheiden. Das MHD ist irrelevant.
 
Gottseidank ist meine Madame da so gestrickt wie ich: Optik, Nase, Geschmack sind nach wie vor die Kriterien die entscheiden ob ein Lebensmittel im Müll oder im Magen landet.
Das ist nicht ganz richtig .. ;)
Grundsätzlich bin ich schon 'schmerzfrei' und habe wenig Angst vor den Folgen das MHD zu ignorieren, da ich aber über ein sehr eingeschränktes Riechvermögen verfüge, würde ich - wäre ich zuständig - wahrscheinlich mehr Dinge sicherheitshalber wegschmeissen WENN es mir denn überhaupt auffallen würde, daß da Bedarf ist :D.

Übrigens:
Der Haushalt verfügt über Schmerztropfen, die schon seit 8 Jahren haltbarkeitstechnisch abgelaufen sind. Vor 5 Jahren (also 3 Jahre nach Ablauf) hatte ich die das letztemal benutzt zum Fiebersenken (bei 40,5°) und das funktionierte noch :D.
Exakt vor 4 Wochen musste meine Ferse genäht werden mit 13 Stichen und DA habe ich auch nachts um 3:00 diese Tropfen genutzt.
Vielleicht sollte ich sie jetzt aber wirklich mal entsorgen ..?

:)
 
Als ich nach dem Tod meiner Tante dabei half, ihr Haus (sie lebte alleine in einer recht großen Jugendstilvilla mit reichlich Platz zum sammeln) zu entrümpeln, stieß ich u.a. auch auf alle möglichen Produkte (Kartoffelbrei in Tüten zum Anrühren, Fertigsuppen, usw.) die teilweise schon mehr als 15 Jahre über das Mindesthaltbarkeitsdatum waren.

Meine Tante war kein Messie, das war alles sehr sauber in Vorratsschränken verpackt und das Haus war auch sonst peinlich sauber, aber sie hat sich wirklich schwer damit getan, Nahrungsmittel weg zu werfen.

Und obwohl sie fast schon so etwas wie eine Abstinenzlerin war, hatte sie einen recht gut sortierten Weinkeller (auch mit etlichen hochpreisigen Spirituosen). Von dem Wein waren einige Flaschen tatsächlich nicht mehr genießbar, aber die hochprozentigen Sachen verderben ja praktisch nie.

Ich habe alles Alkoholische (mehrere Kofferraumladungen voll) mit genommen und fachmännisch entsorgt. :D

Ich selbst neige auch dazu, eher mal etwa weg zu werfen als einen verdorbenen Magen oder gar eine Lebensmittelvergiftung zu riskieren. Aber mit einem großen Hund im Haushalt hat man ja für fast alles Fressbare einen dankbaren Abnehmer (Zitronen mag er nicht, Äpfel und Kirschen werden aber vertilgt. Alles auch nur annähernd fleischhaltige sowieso).
 
Da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus.
Hast Du mal hinter einem Supermarkt in die Container geschaut? (n)
Ich bin ja ganz viel mit solchen Erinnerungen meiner Altvorderen aufgewachsen, ohne sie Gottseidank!! selbst erlebt zu haben - das führt dann gerne zu so oder so etwas.

Mit den Schmerztropfen habe ich für mich keine Probleme - bei anderen: geht nicht! Würde ich nicht abgeben. Augentropfen hinwiederum - 14 Tage nach Anbruch - ab in den Müll!!!

Aber @gisqua: Du hast schon SEHR Recht! Es ist eine Schande, WAS alles so weggeschmissen wird heute! Gerade (oder auch?) im Essensbereich!
Da muss ich doch glatt wieder an oxfort und nachtwächter denken.

Konsum macht auch schon ganz schön viel Auswirkungen auf das persönliche Leben ... (ich will was anderes sagen - ist aber für mich unformulierbar :cry:)

:)
 
Mit den Schmerztropfen habe ich für mich keine Probleme - bei anderen: geht nicht! Würde ich nicht abgeben. Augentropfen hinwiederum - 14 Tage nach Anbruch - ab in den Müll!!!
Den Augentropfen kannst du auch 4 Wochen geben, aber nur wenn der "Tropfer" nicht mit dem Auge in Kontakt kam.

BTW: wir brauchen bei uns auf Arbeit abgelaufene Powerriegel und -Drinks meist selbst auf und neulich durften wir endlich die unverkäufliche Kleidung spenden (vorher musste alles zerschnitten werden! :cry:)
 
Früher war die Milch 2-3 Tage haltbar, die habe ich dann am letzten Haltbarkeitstag noch gerne (wenn Sie nicht schon sauer war) getrunken.
Heute schmeckt die Milch, haltbar 14 Tage, 7 Tage vor dem MHD so süsslich bäh, geht gar nicht.
Das gilt auch für Wurst, die wird glitschig usw.

Jetzt kommt das große ABER - wir schmeissen dennoch (außer Brot, das ist nach 2 Tagen heute meist ungenießbar) so gut wie keine Lebensmittel weg.
Ich brauche keinen vollen Kühlschrank, ich kaufe nur das was ich auch verzehren kann.
 
Richtiges Brot ist wesentlich länger genießbar als nur 2 Tage!

Wo gibt's denn noch richtige Bäcker? In unserer Kleinstadt haben wir gerade mal noch 3 Bäcker bzw. deren Filialen, die alle "konventionell" produzieren. Bis auf wenige Ausnahmen schmeckt das Brot gleich langweilig und wird trotz Kaufs am Stück und angemessener Lagerung binnen kürzester Zeit wahlweise schimmlig oder irgendwas zwischen gummiartig und furztrocken.
Ein Bio-Vollkornbäcker beliefert jetzt unseren neu eröffneten Bioladen. Da muss man allerdings schnell sein, um noch was Gutes abzubekommen ;)

Dabei fallen mir wenige Sachen ein, die ich toller finde, als eine Scheibe leckeres, frisches Brot - dick mit Butter bestrichen und eine Prise Salz dazu! :lecker
 
Hast Du mal hinter einem Supermarkt in die Container geschaut? (n)

So bedauerlich es um die weggeworfenen Lebensmittel ist, aber so ist das nunmal. Was abgelaufen ist muss weg, ansonsten könnte man dafür verantwortlich gemacht werden, wenn Kunden an abgelaufener Ware erkranken. Ein Paar Kartons Jogurts oder Milch abzuschreiben ist eher verschmerzbar als eine Klage (soll schon vorgekommen sein).
Ware, die kurz vor dem Ablauf des MHD ist -so handhabt es mein Arbeitgeber zumindest- wird gern um die Hälfte reduziert angeboten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir laufen weniger Gefahr, die Ware wegschmeißen zu müssen und gar keinen Profit zu erzielen und Kunden bekommen die Ware günstiger.

Als Privatperson kann man das durchaus weniger eng sehen. Wenn etwas noch nicht angebrochen ist aber bald abläuft kommt es in die Tiefkühltruhe und "überlebt" dort gerne mal einige Monate und wird hinterher ohne Beanstandung gegessen. Wurst, die schon schmierig ist wird weggeworfen, da ist die Schmerzgrenze dann doch überschritten. Wenn Milch sauer ist auch, finde ich auch nicht so lecker. Aber Panik muss man um das MHD auch nicht machen.
 
Oben