Für mich ist das überhaupt kein Thema. Solidarität funktioniert für mich durchaus in zwei Richtungen. Mich kotzt es an, wenn Menschen gewisse Vorteile von der Gemeinschaft erwarten, im Umkehrschluss aber darauf scheissen, dass die Gemeinschaft ein Opfer gebracht haben.
Das kannst Du flächendeckend auf diversen Gebieten so einsetzen. Egal ob Steuerhinterziehung, Hilfe beim Umzug oder auch Einschränkungen durch Pandemien.
Ich erwarte ein Mindestmaß an Anstand. Denjenigen, die jetzt seit über einem Jahr zum Schutz der Risikogruppen Einschränkungen erfahren mussten und selber wegen fehlender Priorität noch lange auf eine Impfung warten müssen, sollen sich also entspannt anschauen, wie die ehemaligen Sorgenkinder wieder unbeschwert durch die Kneipen und Restaurants ziehen, Urlaub machen können und sich mit ihrer Rentnergang auf der Parkbank treffen können? Während sie selber zwar arbeiten und Steuern zahlen dürfen (wenn der Job noch existiert), ansonsten aber weiterhin in Käfighaltung leben?
Erwartet auch keine Solidarität von den Schülern, deren vermutlich wichtigste Feiern und Reisen auch für Euch in die Tonne getreten wurden, falls es zur nächsten Pandemie kommt.
Sorry, aber das ist doch mehr als nur ein ausgestreckter Mittelfinger!
Aber in der kruden Realität macht es leider durchaus Sinn, denn die Gastronomie und der Einzelhandel brauchen Perspektiven und die werden leider nur durch möglichst einschränkungsfreie Öffnungsszenarien gegeben...
Also meine Fresse, geht essen, trinken, feiern. Gebt Euer Geld aus. Aber erwartet doch bitte nicht, das diejenigen, die sich das vielleicht noch ein halbes Jahr durch das Küchenfenster anschauen dürfen, das auch noch toll finden.
Und tut mir den Gefallen, reist so schnell und so viel wie möglich, so dass die Gastronomie und Hotelerie bis zum Herbst überlebt, wenn tatsächlich fast alle reisen können. Und Ihr vor allem bis dahin Euer Geld verprasst habt und nicht noch Hotelbetten belegt, wenn die Normalsterblichen endlich reisen können.