BenQ die große Sauerei!

Hans- Peter

dem Board verfallen
Wer mal auf SPIEGEL ONLINE - Nachrichten geht, kann gleich oben lesen, welche Sauerei mit den Beschäftigten in den ehemaligen Siemens Handy Produktionsstätten abgezogen worden ist.

Gerade im Hinblick der 30%igen Gehaltserhöhung, die sich der Siemens-Oberheini genehmigt hat, ziemlich pikant, die Geschichte.

BTW: Gibt es irgendwo eine Liste der Firmen, die noch in Deutschland bzw. Europa produzieren?

Langsam kriege ich nämlich einen Hals auf alles, was aus Taiwan, Korea und vor allem aus China kommt! :mad
 
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Ich kenne das Werk und hab bewusst damals nicht dort angefangen, ich hatte bereits
aus anderen sicheren Quellen, was für ein Laden das ist. Ich hab auch nie
verstanden, wie die 2005 noch hunderte von Mitarbeitern (Fliessband, 3-Schicht, Appel&Ei)
suchen und finden konnten.
Viele aus dem Bergbau sind auch dort untergekommen, nur um überhaupt zu arbeiten.
Ich hatte damals Weiterbildung (1998) in die IT und es wurden Praktika bei Nokia und
Siemens angeboten, ich hab alles ausgeschlagen und meines in der IT absolviert und
später dort gearbeitet :D
94 habe ich das erste mal dort angefragt, aber aufgrund des Schichtbetriebs und meiner
4-jährigen Abendschule hatte ich eine Absage bekommen - 2 Jahre später liefen die
schon auf dem Zahnfleisch.

Wenn man bedenkt, dass ein Handy 2-3 Jahre im voraus geplant werden will, dann hat
Siemens ca 5-6 Jahre verpennt. Die Features waren unausgereift, die Hardware zu billig
und schlecht, das Design überaltert.
 
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Soweit ich es mitbekommen habe, hatten dort einige Mitarbeiter schon innovative Verbesserungsvorschläge,
die konkurenzfähig auf dem Markt hätten sein können.
Nur wurden sie vom Management abgelehnt, weil sie nicht den Vorstellungen entsprachen.
Die Wut der Mitarbeiter kann ich durchaus verstehen.
 
Schöne große globale Wirtschaftswelt (n)
Siemens ist es los - weg mit Schaden, BenQ hat den Namen Siemens plus 350 Mio., die lachen sich nen Ast.

Konsequenz?: BenQ konsequent meiden.
 
Wino schrieb:
Konsequenz?: BenQ konsequent meiden.

Da springst du zu kurz!

Der Hauptschuldige ist Siemens, das war garantiert schon beim "Verkauf" geplant, um die Mitarbeiter billig loszuwerden.

Die Konsequenz muss sein, alle die zu meiden, die derart verantwortungslos mit ihren Mitarbeitern umgehen und ständig die Produktion ins Ausland verlagern oder zu solch dubiosen Machenschaften greifen, wie Siemens es hier gemacht hat. Das passt allerdings nicht immer zu unserer "Geiz ist geil" - Mentalität.

Vielleicht ist die geplante 30%ige Löhnerhöhung der Vorstände nichts anderes als eine Abbauprämie - so billig 3000 Mitarbeiter loszuwerden, ist eine Derartige Heldentat, die doch einfach belohnt werden muss.

Es kotzt einen nur noch an, wie diese Managerkaste hier in Deutschland agiert.

:)
 
Blackthorne schrieb:
Die Konsequenz muss sein, alle die zu meiden, die derart verantwortungslos mit ihren Mitarbeitern umgehen
Tja, da wird es aber schnell eng - nackt und ohne Nahrung überlebt man nicht sehr lange.
Wenn Du hierzulande einem Manager sagst: "Ich hab ne Idee, wie der Aktienkurs um 3% angehoben werden kann, allerdings müssten dafür 10.000 Leute elendig im Dreck verrecken" - dann wird er Dich ungläubig anschauen und sagen: "Geil - aber wo ist der Haken?".
Mit der Angst um den Arbeitsplatz wird seit Jahren Politik gemacht und ein Reallohn-Verlust nach dem anderen durchgepeitscht. Haben die Mitarbeiter in den Siemens-Handy-Werken nicht erhebliche Zugeständnisse gemacht, um ihren Arbeitsplatz zu sichern? Und was haben sie jetzt davon?
Wären sie stur geblieben, wären sie genauso beschissen dran, hätten aber bis dahin wenigstens noch ein paar Euro mehr verdient.
Die Arbeitnehmerseite muss endlich wieder kampflustiger und selbstbewusster werden, damit mal wieder klar wird, wer hier eigentlich wen braucht.
 
Laut diesem Artikel(Spiegel Online) wurden vorher extra vorher verschiedene Gesellschaften ausgeründet, damit das Management sein Geld behält.
Die 3400 Mitarbeiter wurden in eine Gesellschaft mit 25000 Euro Kapital ausgelagert.
Die Manager haben eine eigene Gesellschaft bekommen für ihre Abfindungen.

Also, das grenzt doch schon, bzw. grenzt nicht, das ist hahnebüchend!:kotz

Passieren wird außer den Beschäftigten aber eh wieder keinem was..
 
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Ein Manager entlässt 10.000 Menschen und sein Gehalt steigt um 30%, er wird von den Aktionären bejubelt. Als Gegensatz bekommt er eine große Schlagzeile auf Seite 1, die zeigen soll wie skrupellos er ist.
Ein Manager stellt 1.000 Menschen ein, die Firma geht dadurch ein Risiko ein, die Aktionäre sind gar nicht begeistert, es ist ja schließlich auch ihr Geld und dadurch verliert er wohl seinen Job. Als Gegensatz steht die Einstellung der 1.000 Menschen irgendwo auf Seite 30 einer Lokalseite.

Wenn man sich schlecht verhält zieht man die Aufmerksamkeit auf sich, wenn man sich gut verhält ist man "langweilig". Es gibt bestimmt auch viele "gute" Firmen die sich auch in Krisenzeiten korrekt verhalten, doch dafür interessiert sich doch die breite Öffentlichkeit nicht wirklich.
 
Quetzalcoatl schrieb:
Ein Manager stellt 1.000 Menschen ein, die Firma geht dadurch ein Risiko ein, die Aktionäre sind gar nicht begeistert, es ist ja schließlich auch ihr Geld und dadurch verliert er wohl seinen Job. Als Gegensatz steht die Einstellung der 1.000 Menschen irgendwo auf Seite 30 einer Lokalseite.

Kein Manager wird aus lauter Gutherzigkeit Leute einstellen, sondern nur wenn er Personalbedarf hat und diesen nicht mehr durch (Achtung: jetzt polemisiere ich auch mal ;)) unbezahlte Überstunden des vorhandenen Personals auffangen kann.

Das ist auch einer der Gründe warum bisher jedes dieser "Bündnisse für Arbeit" (zumindest aus Arbeitnehmersicht) als gescheitert betrachtet werden muss, allerdings waren Politik und Arbeitnehmervertretungen auch blöd genug konkrete geldwerte Zusagen gegen vage Versprechungen der Wirtschaft einzutauschen.

Bei Lohn- und Gehaltsverzicht (egal in welcher Form) würde ich als Arbeitnehmer auf eine vertraglich zugesicherte, notfalls einklagbare und vor allem insolvenzgesicherte Gegenleistung bestehen, z.B. in Form einer Beschäftigungsgarantie für x Jahre.

Andernfalls geht es einem u.U. so wie im Fall Siemens/BenQ und man hat auf Geld verzichtet, verliert seinen Arbeitsplatz aber trotzdem und erhält hinterher durch den bereits im Vorfeld ausgeübten Lohnverzicht auch noch weniger ALG.

Zumindest die Gewerkschaften haben aber scheinbar ein bißchen dazu gelernt und nur dankend abgewunken als Frau Merkel mal wieder von einem neuen "Bündnis für Arbeit" zu schwafeln anfing.
 
Grainger schrieb:
Kein Manager wird aus lauter Gutherzigkeit Leute einstellen, sondern nur wenn er Personalbedarf hat und diesen nicht mehr durch (Achtung: jetzt polemisiere ich auch mal ;)) unbezahlte Überstunden des vorhandenen Personals auffangen kann.
Von Gutherzigkeit hab ich auch nie gesprochen. Es geht vielmehr um 2 Investitionsalternativen. Entweder schaffe ich in Deutschland Arbeitsplätze oder woanders. Wenn ich mich aber immer nur Beklage wenn Arbeitsplätze weggehen und Firmen ignoriere die den Standort Deutschland als Vorteil ansehen (von denen es auch Erfolgsgeschichten gibt), dann braucht man sich ja nicht wundern, wenn andere den Vorteil auch nicht erkennen.

Ich würde gerne auch was von den Erfolgsgeschichten lesen (Ich weiß, jetzt kommen bestimmt wieder so Kommentare, die gibt es in Deutschland nicht), aber ich denke schon.
 
Was soll man sich ärgern ? Solche Arschlöcher sind das beste Argument gegen Kapitalismus.
Meine persönliche Grenze liegt eigentlich in bösennotierten AGs.
Wobei auch da nicht alles mies gemanaged werden und sicherlich nicht alle Mittelständler (ohne AG) prima sind.
Aber beim eben dieser o.g. Gruppe tritt die Verpflichtung NUR gegenüber den Aktionären und nahezu NULL Verantwortung ggü. den Mitarbeitern am deutlichsten hervor.


Gruss
Tim
 
Erfolgsgeschichten aus Deutschland, hmm, 2 Namen fallen mir da ein:
Porsche (rentabelster Autohersteller weltweit, seit Jahren erfolgreich!!)
Trigema - Sportkleidung hergestellt in Deutschland, hat ihren Preis, aber der wird scheinbar auch gerne gezahlt, die Qualität wird es sicher rechtfertigen.
 
Die 30%ige Gehaltserhöhung ist ja nicht aufgehoben, sondern nur um ein Jahr verschoben worden. Also wenn Gras gewachsen ist.
 
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