Angst in den eigenen vier Wänden

Grabowski

Herzlich willkommen!
Hallo zusammen,

ich bin in diesem Forum schon seit geraumer Zeit angemeldet, doch für dieses "sensible" Thema möchte ich doch ein Stück weit mehr Anonymität. Ich bitte euch, mir das nicht krumm zu nehmen, doch ich erhoffe mir ernsthafte Antworten, und da mich einige auch "kennen", wäre mir das sonst zu "öffentlich".

Ich bin vor kurzem mit meiner Freundin zusammen in ein Haus gezogen. Es ist in unserer Stadt schon in einer der "besseren Gegenden". Doch irgendwie fühlt vor allem sie sich nachts oftmals gar nicht sicher. Zum ersten Mal wohnt sie außerhalb der elterlichen Behausung (natürlich alarmgesichert) und obwohl wir immer alles abschließen und auch die Tür zum Gäste-WC und Waschraum im Erdgeschoss noch verriegeln, mag sich ein wohliges Sicherheitsgefühl bei ihr nicht so recht einstellen. Wir schlafen im ersten Stock, hin und wieder bei diesem Wetter auch bei offenem Fenster, und so dringen doch einige Geräusche ins Haus.
Einige Male musste ich nun schon kurz nach dem zu Bett gehen raus und die Wohnung "durchsuchen", ob denn auch alles in Ordnung ist. Da wird mir dann auch mulmig, sie steckt mich quasi an mit ihrer Angst vor Einbrechern und Verbrechern.
Vielleicht liegt es auch an der großen Terassentür aus Glas. Da könnte natürlich theoretisch schon jemand durch. Letztlich würde aber ja eigentlich immer jemand in ein Haus kommen, sofern er es denn wirklich drauf anlegen würde.
Im Nachhinein versucht sie das dann immer etwas herunterzuspielen, aber ich merke schon, wie ihr das zusetzt! So richtig erklären kann sie sich ihre Angst nicht.
Kennt ihr sowas auch? Fühlt ihr euch sicher zu Hause? Habt ihr was getan für die Sicherheit in eurem Heim?

Gruß
Grabowski (der gerade wieder das Haus abgegangen ist)
 
Das kenn ich, hatte ich in der ersten eigenen Wohnung in der ersten Nacht.
Nach nem 1/2 Kasten Bier legte sich das.

Mittlerweile kennt man die Geräusche der Wohnung.
Wie lange wohnt ihr denn bereits dort? Wie alt ist sie / seit ihr?
 
Hallo Grabowski,

erst einmal herzlich Willkommen.

Nachfühlen kann ich Dir das schon. Bei mir ist es zwar schon etliche Jährchen her, seit wir von einer kleinen Wohnung 50 qm, das meiste davon Flur plus schräge Wände, in ein Haus gezogen sind.

Man, ich habe mich total verloren gefühlt. Die vielen neuen Geräusche, immer habe ich geglaubt irgendwo was zu hören, was nicht zu hören sein darf. Ich kann Dir aber versichern, das legt sich mit der Zeit und man gewöhnt sich einfach an die Weite der Räume, an die vielen fremden Geräusche. Alles wurde irgendwann Normalität.

Ich weiß noch, als der erste Urlaub anstand, wir das Haus "allein" lassen mussten und weg gefahren sind. Das war ein Gefühl... Heute fahren wir in Urlaub und schließen ab, als wäre es eine kleine Wohnung.

Also hab' noch etwas Geduld, ich glaube, die Unruhe legt sich bald.

Gruß
Tina
 
Na hoer mal, dafür musst Du Dir doch keinen neuen Nick zulegen. Über solche Sachen lacht sicher niemand, weil ähnliche Ängste wohl jeder schon mal hatte :).

Besonders übertriebene Sicherheitseinrichtungn haben wir nicht installiert, abschliessbare Terrassentür halt, extra gesicherte Kellerfenster und so, ansonsten: Wenn einer irgendwo rein will, dann kommt er auch rein, man kann es ihm nur unangenehmer machen. Wenn ein möglicher Kandidat sieht, dass es zeitaufwändig wird, wird er meistens abgeschreckt. Also sorgt dafür, dass Eure Sicherheitsvorkehrungen auch sichtbar sind. (Gitter, zusätzliche Schlösser) Eine stille Alarmanlage ist zwar technisch 'ne feine Sache, aber zur Abschreckung nicht so geeignet.
 
Also bei uns ist das irgendwie das grasse Gegenteil.... wir wohnen in einem 4 Familienhaus, da haben wir eine alte klapprige Haustür,die mit einem gekonnten Tritt daneben liegt, zum Flur und ne Wohnungstür in unsere Wohnung. Die Tür ist mit einer handelsübligen Türklinke versehen, d.h. man müsste eigentlich immer die Tür zu unserer Wohnung abschliessen, was wir aber nur dann tun wenn wir verreisen. Ansonsten ist die Tür 24/7 "geöffnet", dass einzige was wir haben ist ein Wauzi und einen "Meinungsverstärker" hinter der Schlafzimmertür.

Sorgen haben wir uns diesbezüglich, dass wir "unverhofften Besuch" bekommen eigentlich noch nie gemacht.
 
Nen Meinungsverstärker hab ich auch neben dem Bett. Wurde zwar noch nie gebraucht - aber beruhigt ungemein.

Aber zurück zum Thema: Solche Ängste sind sicherlich ein stückweit normal - nur wenn Ihr nicht irgend etwas fahrlässiges gemacht habt (Terassentüre unverschließbar etc.) dann solltet Ihr euren Ängsten die Vernunft entgegen stellen. Nämlich das da nichts passieren wird.
Und wenn was passieren wird, dann ists wurscht ob Ihr ne Alarmanlage, nen Köter oder nen Burggraben aussen rum habt - passieren tuts dann trotzdem.

Aber die Idee mit dem Köter ist gar nicht so schlecht. Son Vieh macht nen riesen Lärm wenn jemand einsteigen will.
Ich persönlich steh zwar mehr auf Katzen, aber die sind da ja ehr ruhigere Gesellen...
 
Bei mir hat es auch lange gedauert, das ich keine Angst mehr in unserem Haus hatte. Es hat Wochen gedauert, bis ich ohne mulmiges Gefühl allein in den Keller gegangen bin.
Wenn ich allein war, habe ich immer einen Kasten Wasser vor die Kellertür geschoben. Meinen Mann musste auch öfters mit Knüppel und Hund in den Keller gehen, weil ich irgendwelche Geräusche gehört hatte.
Aber mit der Zeit gibt sich das alles. Ich denke mal, das ist normal, wenn man aus einer kleinen Wohnung in eine grössere oder ein Haus zieht, wo man nicht alles übersehen kann.
 
Die neuen 4 Wände sind am Anfang immer ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich dran.
So ein "Meinungsverstärker" (schönes Wort) kann schon beruhigen.

Wie Deine Freundin nun so drauf ist, kann ich nicht beurteilen.
Wenn Deine Freundin Spaß an Sport hat, könnte Ihr vielleicht ein Selbstverteidigungskurs zu einem sichereren Gefühl verhelfen. Auch das Selbstbewustsein wächst durch so eine Sportart. Man fühlt sich nicht mehr so verloren.
Ist nur so eine Idee, aber evtl hilft es.
 
Hallo!

Wenn auch ich dir einen kleinen Tipp geben darf:
geht in einen Baumarkt und kauft euch Wegleuchten und einen oder zwei Halogenstrahler mit Bewegungssensor.
Durch das zusätzliche Licht sollte sich deine Freundin eigentlich schon ein bisschen sicherer fühlen. Ausserdem ist es so wie AK es sagt, wenn ein Einbrecher rein will, kommt er auch rein. Das schlimmste für einen Einbrecher ist unerwartetes Licht.

Aber ich denke ihr werdet euch daran gewöhnen.


Karmon :smokin
 
Ängste kenne ich natürlich auch...............wer denn nicht hmmm???

Schlimm ist es bei mir, wenn ich noch nen Horrorfilm schaue, dann kann ich ganz schlecht schlafen.
Das habe ich natürlich schon lange abgestellt.

Ansonsten sage ich mir, in den 5.Stock [Dachwohnung] wird kein Einbrecher kommen, denn der räumt mehr die unteren Etagen leer, da er ja schnell weg sein muss [Fluchtweg].


Eine kleine Episode am Rande:

Ich habe mein Handy oft auf lautlos gestellt. Da der Akku auf die Phase leer zusteuerte, dachte ich, aufladen muss sein.
Das Teil angestöpselt und das Handy auf den Rechner gelegt.

Hmmm, abends im Bett...........mit mal ein ganz ungewohntes Geräusch..........*Angst pur*
Es hörte sich an, als ob jemand 2 mal an die Fensterscheibe geklopft hätte........
....ja logisch, geht ja nicht, wie will jemand von außen 5.Etage anklopfen???!!!!
Mir ließ es aber keine Ruhe. Denke, du musst gucken gehen.
Unbewaffnet schleichte ich mich ins Wohnzimmer.............dann in den Flur, dann ins Bad, zum Schluss in die Küche.......
....nüscht..........
..aber Ruhe fand ich nicht ...................mit mal das gleiche Geräusch..........man bin ich zusammen gezuckt. ...............und was wars?

Klar das Handy, ich bekam SMSen, die das Handy auf dem Rechner förmlich tanzen ließen .................. :rolleyes:


PS: meine Schwester zog mit ihrer Familie kürzlich auch in ein Haus.
Auch sie beschrieb diese Art *Ängste*.
Ihr ist auch noch nicht so recht wohl Nachts in dem Haus...............aber es gibt sich immer mehr meinte sie erst kürzlich zu mir.
 
Ich sag mal die Ängste wird wohl jeder (bis auf Anna die sieht ja nix) haben der das Erste Mal in eine eigene unbehütete Behausung zieht!

Ich schließ mich sErPeNz an und sag ne halbe Kiste Bier dazu ne Flasche guten Rotwein für deine Frau. Außerdem hilft auch ein Baseballschläger am Bett. Alleine seine Anwendheit hilft! ;)
 
vazquezz schrieb:
.....(bis auf Anna die sieht ja nix)......



hmm.gif


.............dafür habsch gute Ohren duuuu.............duuuuuu daaaaa
wife.gif
 
Das Schlimme ist ja, dass man solchen Ängsten nicht mit Argumenten begegnen kann. Es gibt sicher zig (schlimme) Dinge, die Deiner Freundin passieren könnten, über die sie sich keine Sekunde lang Gedanken macht. Sei es ein Autounfall, der Tod einer nahestehenden Person oder eine schwere Krankheit. Es ist vermutlich wahrscheinlicher, dass man beim Putzen aus dem Fenster fällt, als zu Hause von Einbrechern überrascht zu werden.

Aber wie gesagt, eine solche Argumentation hilft vermutlich nicht. Die Ideen die hier bisher vorgebracht wurden, halte ich für sinnvoll. Einerseits sichtbare Dinge wie Strahler die mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind oder zusätzliche Schlösser, steigern das subjektive Sicherheitsempfinden Deiner Freundin (man muss ja die Wirksamkeit nicht unbedingt bis in's Detail diskutieren). Und andererseits sowas wie ein Selbstverteidigungskurs um das Gefühl zu bekommen, nicht wehrlos zu sein.

Ich selbst hatte sowas glücklicherweise noch nie. Natürlich hatte ich nach Umzügen auch immer ne Eingewöhnungszeit, was die Geräusche angeht. In einer (ebenerdigen) Wohnung war es so, dass es klang, als hingen die Fußgänger direkt an meinem Schlafzimmerfenster, dabei war der Gehweg gute 10m vom Grundstück entfernt. Angst oder auch nur ein mulmiges Gefühl hatte ich deshalb glücklicherweise noch nicht.
 
Ich kann seit meiner Kindheit nicht in völlig dunklen Räumen schlafen, weil mich sonst die Panik packt. Du siehst, das ist überhaupt kein Problem, das man irgendwie verbergen müsste.
Wahrscheinlich dauert es einfach nur seine Zeit, bis Ihr Euch an die neue Umgebung gewöhnt habt.
 
Ich hoffe, dass es nicht schlimmer wird und in der Tat ist es so, dass mit Worten da wenig zu erreichen ist.

Die Polizei berät in Sachen Haussicherheit recht gut und mit den richtigen Beschlägen haben Einbrecher kein leichtes Spiel.
Die beste Alarmanlage - auch für das Gefühl - ist ein Hund, ich meine keinen Bettvorleger, sondern so mehr in Richtung Schäferhund.
Rein theoretisch könnte auch eine Alarmanlage "bellen".

Gibt es eigentlich eine "übertriebene Kontrolle der geschlossenen Tür" beim Verlassen der Wohnung?
Sind dir noch andere Dinge aufgefallen, die du leicht für übertrieben hälst, was die Kontrolle betrifft?

Möglicherweise sollte es dann zumindest mal ein Gespräch mit einem Psychologen geben oder man hält es im Auge.
Aber nichts übertreiben, wenn es sich in Grenzen hält und nicht schlimmer wird.

Das scheint imho sicher nur eine Übergangszeit zu sein, bis das Gefühl der Sicherheit sich normalisiert hat.
Nehme es ernst, aber lasse dich nicht für jede Kleinigkeit "in Gang" setzen. ;)
Es bleibt wohl auch nichts anderes übrig, als da einiges an Geld zu investieren.
 
Hatte selbst einen Bewegungsmelder neben der Glastür, wobei die Dinger tierisch nerven wenn man eine Katze hat :D

Am Anfang hat das Ding jede Nacht gepipst wenn meine Katze ins Haus kam. Das hat halt ziemlich genervt und ich das Ding wieder zurückgebracht und mir dafür ´nen Rauchmelder gekauft. :D
 
Ich kann seit meiner Kindheit nicht in völlig dunklen Räumen schlafen, weil mich sonst die Panik packt.

Mir geht das ganz genau so. Schuld ist ein Kindheitserlebnis, seitdem habe ich Platzangst und bekomme leicht Panik in völlig dunklen Räumen.

Wir wohnen nun zwar nur in einer Wohnung, momentan kann ich die Ängste aber nachvollziehen. Geht mir ähnlich. Ich bin ganz allein zuhaus und da achtet man auf jedes Geräusch. In der Woche ist es ein graus für mich ins Bett zu gehen. So viele Gedanken gehen einem durch den Kopf und immer wieder gibt es Geräusche. Schlafen kann ich nicht sehr gut und wenn dann viel zu kurz. :( Ich hoffe das gibt sich bald. Über all das macht man (ich) sich keine Sorgen, wenn der Partner neben einem liegt. Das ist schon komisch. :)
 
Informiert euch mal bei der örtlichen Polizeidienststelle.Bei uns ist es möglich das ein Polizist Hausbesuche macht.Er schaut sich die Schwachpunkte am Haus an und gibt Tips diese zu beheben.
Meine Mutter hat das Angebot wahrgenommen und ist seitdem beruhigt.
Vielleicht hilft das deiner Freundin auch.


:) A.Tetzlaff
 
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