Abwrackprämie: Aus und vorbei

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Schlechte Nachrichten für die Ludolf-Brüder - die Abwrackprämie (die eigentlich Umweltprämie heißt) ist alle, ab sofort gibt es kein Geld mehr für alte Autos.
Der mit ursprünglich fünf Milliarden Euro gefüllte Topf ist seit dem heutigen Mittwochmorgen leer.
Auf der Internetseite des für die Abwicklung zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wird allerdings darauf verwiesen, dass man sich ab morgen in eine Warteliste eintragen kann, um bei eventuell nicht abgeschlossenen Anträgen doch noch eine Chance auf 2.500 Euro Zuschuss zum Neuwagen zu erhalten.

Für mich ist und bleibt die Abwrackprämie ein Phänomen.
5 Milliarden durch 2500, das ergibt 2 Millionen.
Zwei Millionen Neuwagenkäufe seit Januar, die nur durch diesen vergleichsweise läppische Bonus möglich wurden?
Alleine seit Monat wurden über 35.000 Anträge eingereicht.

Die Bundesregierung hat da was ganz Gemeines bewiesen: Sogar an der Wirtschaftskrise ist das Volk selber schuld. Geld ist nämlich da, es wird nur nicht ausgegeben.
 
Hi!

Hehe ja Geld ist da und es wird ned ausgegeben. Darüber hab ich mit nem Freund von mir schon des öfteren bisserl diskutiert. Er ist der Meinung man sollte einen negativne Zins einführen wie es manche Finanzexperten schon des öfteren diskutiert haben.

Für mich ist das etwas schwer vorstellbar. Die Idee dahinter ist ja noch einfach. Die Leute sollen ihr Geld ausgeben und so die Wirtschaft beflügeln. Was mich da ein bischen irritiert ist, dass man nunmal bischen was sparen muss. Was ist, wenn das Auto kaputt wird, die Waschmaschine oder sonst was, dann braucht man Geld, wenn man aber alles ausgibt braucht man einen Kredit. Wie schaut das dann aus bei negativer Verzinsung? bekommt man Geld wenn man einen Kredit aufnimmt? Woher bekommt man das Geld bei negativem Zins, weil die Banken hätten ja auf Grund des negativen Zinses keine Spareinlagen und somit kein Geld zum Verleihen. Also ich würde mein Geld zu Hause unterm Kopfpolster aufheben bevor ich was zahle.

Also ich muss sagen, dass ich sowas recht interessant finde, allerdings fehlt mir irgendwie der nötige Weitblick um die daraus resultierenden Folgen abschätzen zu können.

Dieser Freund hat das recht anschaulich mit nem Staubsauger verglichen. Der Zins ist ein Staubsauger der das Geld von den ärmeren zu den Reichen raufsaugt. Weil diese auf Grund der Zinsen ihr ohnehin schon großes Kapital immer weiter vermehren können, nur von den Zinsen leben und zu wenig ausgeben, dadurch wird immer mehr Geld aus der Wirtschaft genommen .... ohne dass diese Menschen dafür Leistung erbringen.

Hui über das Thema könnt ich stundenlang schreiben :funny

Aber ich denke nicht, dass alle 2 Millionen Neuwagenkäufe rein nur auf die Umweltprämie (oder wie sie jetzt wirklich heißt) zurückzuführen ist. Ein paar Menschen hätten sicher auch ohne Prämie einen Neuwagen gekauft. Ist so ähnlich wie mit Downloads. Bei 4 Milliarden Musikdownloads ... hätten die Menschen dann auch wirklich 4 Milliarden CDs gekauft, oder haben sie nur so viel runtergeladen weils hald gratis und einfach war und auch viel mitgeladen dass sie eigentlich nicht brauchen und normal niemals kaufne würden?

lg
 
Also ich gebe immer all mein Gehalt aus, ich will ja schliesslich die Wirtschaft ankurbeln. :D

Erstaunlich finde ich nur eben DAS wegen der läpischen Abwrackprämie 2 Millionen neue Autos gekauft wurden.

Naja, das zeigt eben daß die Werbung in Deutschland doch das richtige macht. Ich dachte immer solche Slogans wie "Kaufe 2 bekomme 3" nix bringen würden, anscheinend denken viele nur an das typische "haben will" und hauptsächlich "mehr haben" egal ob man es braucht oder nicht.

Meine Verwendung von dem Ausdruck "läppische" weiter oben hört sich wohl etwas arrogant an. Tja vielleicht, ist aber nicht so gemeint. Ich kaufe mir etwas wenn ich es brauche, nicht weil mir jemand einen Rabatt darauf gibt. (Wenn ich es brauche und mit Rabatt bekomme ist natürlich umso besser, aber mir kann keiner sagen daß 2 Mille Leute in einem Jahr dringend einen neuwagen brauchen).
 
Im Allgemeinen sieht es doch so aus, "das Kaufverhalten der Bürger ist unverändert!" sagt meiner Meinung doch alles. Ob wohl ich an allen Ecken und Kanten nur etwas von Kündigungen höre.:unsure:
 
Um mal eine kleine Geschichte zu erzählen: Ein Kollege fährt jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit an einem Autohändler vorbei. Da dort eine Ampel ist, muss er oft anhaltenen und kann einen kurzen Blick auf die angebotenen Fahrzeuge werfen. Ende letzten Jahres ist ihm eine Auto aufgefallen das dort lange Zeit stand ohne verkauft zu werden. Zuerst lag der Preis bei ca 12.000€, dann bei 11.500€ und so weiter bis runter auf 8.000€. Doch dann kam die Abrackprämie: Der Preis stieg plötzlich auf über 12.000€. Es hat keine Woche geduert, da stand das Auto nicht mehr beim Händler. Wenn der Käufer wüsste, das er nicht wirklich ein Schnäppchen gemacht hat...
Und das ist sicherlich kein Einzelfall.
 
Ich dachte immer solche Slogans wie "Kaufe 2 bekomme 3" nix bringen würden, anscheinend denken viele nur an das typische "haben will" und hauptsächlich "mehr haben" egal ob man es braucht oder nicht.

Die bringen durchaus etwas.
Nur wenn die Leute dann zu Hause Ihr Kleingeld durchzählen, werden viele denken "kauf 2 bezahl 3" !

Im Durchschnitt sei nichts teurer geworden, toll, ganz toll.
Jeden Tag brauche ich was zu futtern und kein neuen Fernseher, Computer oder sogar ein Auto.
Es wird der Tag kommen, wo Familienväter mit Pfeil und Bogen durch den Wald streifen um das letzte Eichhörnchenfilet zu ergattern ;)
 
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Um mal eine kleine Geschichte zu erzählen: Ein Kollege fährt jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit an einem Autohändler vorbei. Da dort eine Ampel ist, muss er oft anhaltenen und kann einen kurzen Blick auf die angebotenen Fahrzeuge werfen. Ende letzten Jahres ist ihm eine Auto aufgefallen das dort lange Zeit stand ohne verkauft zu werden. Zuerst lag der Preis bei ca 12.000€, dann bei 11.500€ und so weiter bis runter auf 8.000€. Doch dann kam die Abrackprämie: Der Preis stieg plötzlich auf über 12.000€. Es hat keine Woche geduert, da stand das Auto nicht mehr beim Händler. Wenn der Käufer wüsste, das er nicht wirklich ein Schnäppchen gemacht hat...
Und das ist sicherlich kein Einzelfall.

Danke, sehr wahr. In jedem Kaufhaus stehen doch 356 Tage im Jahr Schilder wie "50% Rabatt" und so weiter. die stehen da nicht umsonst sondern weil (fast) jeder Mensch mehr Geld ausgibt wenn er denkt ein Schnäppchen zu machen (auch so ein Paradoxon)
 
Schnäppchen gab es mit der Umweltprämie zumindest bei den bestellbaren Neuwagen (damit meine ich jetzt nicht die Wagen, die beim Händler auf dem Hof stehen und eine normale Standardausrüstung haben) - wenn man sich die Preise in den letzten beiden Jahren angesehen hat, sind diese nicht gestiegen und davon konnte man sich die Umweltprämie abrechnen lassen (falls man alle Kriterien dafür erfüllte).
Bei den Jahreswagen standen den Händlern Tür und Tor für Schummeleien offen, ob sie diese genutzt haben kann ich nicht beurteilen.

Viele haben die Umweltprämie genutzt und dabei nicht aufgepasst - ihr Altfahrzeug war teilweise noch mehr wert, als sie über die Umweltprämie zurückbekommen haben.

In meinem Bekanntenkreis haben Einige die Umweltprämie genutzt um sich neu zu motorisieren. Die Meisten da sowieso in den nächsten 12 Monaten ein Autowechsel anstand und einige Andere, da sie bei einem Autohersteller arbeiten und mit ihren Mitarbeiterprozenten und der Umweltprämie zusammen tatsächlich zwei Kleinwagen zum Preis von einem bekommen konnten.
 
Danke, sehr wahr. In jedem Kaufhaus stehen doch 356 Tage im Jahr Schilder wie "50% Rabatt" und so weiter. die stehen da nicht umsonst sondern weil (fast) jeder Mensch mehr Geld ausgibt wenn er denkt ein Schnäppchen zu machen (auch so ein Paradoxon)

ot:
Hehe das hat mich grad an eine Präsentation erinnert die ich zu Hause habe, kA mehr woher ich die hab.

Da gehts um einen freien Arbeitsplatz. Ein Mann und eine Frau bewerben sich und eine simple Aufgabe soll entscheiden wer den Posten bekommt. Eine Tintenpatrone für einen Drucker soll gekauft werden.

Mann: Geht ins Einkaufszentrum, erster Eingang rechts zum Mediamarkt, Patrone für € 41,90 gekauft und wieder zurück ins Büro. Hat insgesamt 30 Minuten gebraucht.

Frau: Geht ins Einaufszentrum, erster Eingang links zum H&M, Kleid gekauft für € 149,90, nächster Eingang links ... nach 3 Stunden mal Kaffeepäuschen in nem Restaurant und dann weiter jedes Geschäft weiter nach links durch bis sie zum Mediamarkt kommt. Dort kauft sie die gleiche Patrone. Insgesamt hat die Dame 8 Stunden benötigt und hat in dieser Zeit € 634,40 ausgegeben.

2 Möglichkeiten wer die Stelle vergibt. Ein Mann mit einer technischen Ausbildung, würde den Mann einstellen, da dieser ja nur 1/16 der Zeit benötigt hat und dabei um mehr als € 400,- weniger ausgegeben hat. Eine Frau, die eine kaufmännische Ausbildung genossen hat rechnet durch: Mann gibt pro Stunde durchschnittlich € 83,80 aus, die Frau allerdings nur € 79,30 ... ganz klar, sie stellt die Frau ein :funny
 
Danke, sehr wahr. In jedem Kaufhaus stehen doch 356 Tage im Jahr Schilder wie "50% Rabatt" und so weiter. die stehen da nicht umsonst sondern weil (fast) jeder Mensch mehr Geld ausgibt wenn er denkt ein Schnäppchen zu machen (auch so ein Paradoxon)

Ich hab mal aushilfsweise in einem Möbelmarkt gearbeitet. Mein Job war hauptsächlich "Streichpreise" zu produzieren. Artikel kam neu ins Sortiment, also Etikett erstellen. Oben der schwarze Mondpreis, unten der roten Realpreis. Alles schon fertig aus der Planung. Mal wirklich mit 'nem Rotstift 'ne Preis reduziert hab ich ziemlich selten. Meist nur bei Ausstellungsstücken oder bei Ware mit Macken.

Aber es funktioniert anscheinend.

Zur Abwrackprämie: Ein Glück das dieser Wahnsinn endlich vorbei ist. Schade nur um das schöne Geld. Was hätte man damit alles machen können!

Über 33.000 neue Krankenschwestern mit 2500,- für fünf Jahre anstellen können (und noch Steuern und Sozialabgaben zurückbekommen).

oder

Den zwei Mio Studenten im Land fünf Semester lang die Studiengebühren erlassen.

oder

Ein Jahr lang jedes der sechs Mio deutscher Kinder in Armut mit über 800 Euro mehr fördern.

oder

Mir das Geld geben. Ich hätte mich auch schriftlich verpflichtet weder eine Bank, noch ein Automobil-Unternehmen zu gründen.
 
Mir das Geld geben. Ich hätte mich auch schriftlich verpflichtet weder eine Bank, noch ein Automobil-Unternehmen zu gründen.

Da stimme ich zu.

Da Du ein waschechter Boardie bist hättest Du das Geld natürlich unter den 1000 aktiven Boarduies verteilt und so 1000 Leben inkl. Deins vereinfacht.

5 000 000 000 / 1000 Boardies = 5.000.000 pro Boardie. Schätze Jakabar hätte sich gefreut ;) (ich natürlich auch^^)
 
Da Du ein waschechter Boardie bist hättest Du das Geld natürlich unter den 1000 aktiven Boarduies verteilt [...]

5 000 000 000 / 1000 Boardies = 5.000.000 pro Boardie.

Da hätten wir nicht viel Freude daran gehabt. Die neu eingeführte Schenkungssteuer von 93% wäre ja noch ertragbar, aber die zusätzlichen 10% Bearbeitungsgebühren ...
 
Nix da!

Da Du ein waschechter Boardie bist hättest Du das Geld natürlich unter den 1000 aktiven Boarduies verteilt und so 1000 Leben inkl. Deins vereinfacht.

Wovon träumst du!? Ich würde sofort zum FDP-Wähler mutieren, nach Steuererleichterungen für Besserverdiener schreien, von HartzIVler verlangen das sie zuerst mal Minimum eine Niere verkaufen bevor's Geld gibt (am besten noch ein Kind an Madonna dazu) und mich für die aktive Sterbehilfe von Rentnern und anderen Sozialschmarotzern stark machen (notfalls auch ohne Zustimmung des Patienten).

Lang lebe die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft!:D
 
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