1. Mai abschaffen?

Pennywise

assimiliert
Ich glaube wir hatten das Thema schon an anderer Stelle, ich finde es jedoch gerade nicht.

Eben hörte ich im Radio (SWR3) einen Kommentar, der recht provokant war - ein Freiberufler meinte es sei typisch deutsch sich mit Händen und Füßen zu wehren, wenn ihm etwas weggenommen würde. Für ihn ist seit seinem 20. Lebensjahr Feiertag wenn er Zeit dazu hat und es entscheidet.
Am ersten Mai saufen die Leute eh nur oder hängen vor der Glotze rum.

Ich dagegen meine der Widerstand gegen Verlust ist typisch menschlich und typisch deutsch ist es sich darüber zu ärgern, dass andere mehr (Urlaub, Geld, etc.) haben als man selbst und die Zufriedenheit interessanterweise nicht dadurch steigt wenn man mehr hat sondern dann, wenn andere nicht mehr als man selbst haben.

Der erste Mai ist für mich von daher schützenswert, weil eben nicht nur vor der Glotze herumgehangen wird, sondern verstärkt gemeinsame Unternehmungen gemacht werden bei denen massig Geld ausgegeben wird.

Was meint ihr?
 
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Ich bin der Meinung, dass der Mensch am Besten
durch Maschinen zu ersetzen ist!
Die brauchen außer Energie nichts!


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Der 1. Mai hat sicher seine ursprüngliche Bedeutung eingebüßt und ist für die meisten Leute einfach nur noch ein Feiertag. Aus den Vereinen in meinem persönlichen Umfeld weiß ich, dass dieser Tag oft für Wanderungen/Ausflüge genutzt wird. Wobei das Wandern nur ein Vorwand ist.

Sieht man es völlig isoliert, muss der Feiertag bleiben, schließlich ist es schön wenn man nicht zur Arbeit muss, obwohl (wie in diesem Jahr) Montag ist.

Aus Arbeitgebersicht (ich bin ja als Sklaventreiber berüchtigt) ist es ein Tag der bezahlt wird, an dem aber nichts geleistet wird und an dem sich die wenigsten Arbeitnehmer wirklich erholen um am 2. Mai frisch gestärkt wieder loslegen zu können.

Mir persönlich (in meiner Eigenschaft als chmul) isses völlig egal. Wenn Feiertag ist gehe ich (in der Regel) nicht arbeiten. Wenn kein Feiertag ist, geh' ich eben arbeiten.
 
chmul schrieb:
... Wenn Feiertag ist gehe ich (in der Regel) nicht arbeiten. Wenn kein Feiertag ist, geh' ich eben arbeiten.
Liest sich, als wenn Du ganz gut funktionierst! ;)


Hier unten, am alleruntersten Niederrhein, sieht es dieses Jahr so aus, dass der 30. April als "verkaufsoffener Sonntag" eingetragen ist. Klasse, denn an diesem Tag ist der sogenannte "Koniginnendag"!
Juhu. Holländischer... ähem...´schulligung... niederländischer Nationalfeiertag! :kotz
Sieht so aus, dass ganz Holland auf den Beinen ist. Wohl in Deutschland. Shopping... oder so´n Quatsch!
Dafür siedelt dann (zum Dank) halb Deutschland am 01. Mai nach Holland um.

Also... ich muss weg. Ich werd mich schön nirgends sehen lassen am Sonntag! Und auch am Montag... Ausgehverbot! :D

Ein schönes, verlängertes Wochenende :)
 
Wenn es wirklich darum gehen soll wie sinnvoll oder zweckentfremdet Feiertage verbracht werden, müßten eigentlich alle Feiertage in Frage gestellt werden.
Wieso hocken Ungläubige und Moslems Weihnachten, Ostern usw. faul vor der Glotze, in der Kneipe oder weiß der Teufel wo rum? Was haben solche Leute mit christlichen Feiertagen zu tun?
Also müßte gelten:
1. Mai - auf zur Demo (Pflastersteine nicht vergessen ;) ).
Weihnachten, Ostern - auf in die Kirche.

Oder eben - auf zur Arbeit :D
 
Muss mich Desperados Meinung anschließen:

wenn ein Feiertag zur Disposition steht dann eigentlich auch gleich alle, denn ob man nun einen "Tag der Arbeit" feiert oder die vorgebliche Geburt bzw. den Tod eines mythologischen Religionsgründers hat imho den gleichen Stellenwert.
 
Das hieße aber, sich mit der Kirche anlegen und das wäre viel schlimmer, als wenn man "nur" die normalen Arbeiter und Angestellten gegen sich aufbrächte.. :ROFLMAO:

@BK Naja, geht so. Das Hirn lässt langsam nach und der Körper ist auch keine 18 mehr :D
 
@BK

Das mit den verkaufsoffenen Feiertagen kenne ich auch, ich wohne hier (fast) am südlichsten Zipfel Hessens, nur ein paar Kilometer weiter südlich fängt Baden-Württemberg an und etwas weiter westlich ist schon Rheinland-Pfalz.

In diesen beiden Bundesländern ist der erste November ein Feiertag, hier in Hessen aber nicht.

Und dann fallen ganze Heerscharen Badenser und Pfälzer zum Einkaufen hier ein, man könnte meinen bei denen gibt es das ganze Jahr über nichts :D
 
Im Grunde genommen können die Arbeitgeber doch froh sein, dass der Tag anders genutzt wird als ursprünglich vorgesehen.
Denn wenn die Arbeitnehmerverbände eine neue Revolution ausrufen, könnte es teuerer werden.

Egal wozu der Tag genutzt wird, ich halte ihn schon für legitim und für erhaltenswert. Betrachtet man sich nämlich die vielen "freiwilligen Stunden" :cry: von Arbeitnehmern heutzutage, dann sehe ich es als kleinen gerechten Ausgleich.
 
Aber mal back to topic: Eines ist ja klar, wenn der Feiertag entfällt ist er eben weg. Früher hatte ich auch an Heiligabend und Sylvester je einen halben Tag Urlaub.

Was würde ein Feiertag weniger den Arbeitgebern, dem Staat wirklich mehr bringen? Steigt dann die Produktivität genau um diesen Prozentsatz an Mehrarbeitsstunden?

Was, wenn ich Heiligabend und Sylvester arbeiten will und der Arbeitgeber mich nicht rein lässt? :cry:

Was, wenn der 1. Mai auf einen Sonntag fällt, müssen wir dann auch arbeiten? ;)
 
Auch auf die Gefahr hin mich jetzt etwas unbeliebt zu machen :) :

Wenn es um die Abschaffung von Feiertagen geht, sind es immer diese, die in ganz Deutschland gelten.
Warum wird nicht dafür gesorgt, dass alle Bundesländer gleich viele Feiertage haben?
Wir in unserer Firma sitzen teilweise auf glühenden Kohlen, weil in irgendeinem Bundesland mal wieder Feiertag ist und bei uns im Norden halt nicht.
Am Telefon wählt man sich die Finger wund, Ware kommt nicht, etc.

Ich finde es halt generell unfair, dass die Bundesländer unterschiedlich viele Feiertage haben. Deutschland ist doch ein ganzes... aber jeder wurschtelt dabei für sich selbst.
 
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Ich bin dafür, dass wir 24 Stunden am Tag arbeiten,
und sollte das nicht reichen, nehmen wir halt die Nacht dazu!!

Und was auch noch gut wäre, dass man für einen Job bezahlen muss!


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@BK
Immernoch so schlimm oder schlimmer mit den Heuschrecken?
Da Holland nicht mehr wirklich billiger ist, fahre ich schon lange nimmer rüber.
Und KOENICH-Waren brauch ich nicht ;)
BTW, sollte schönes Wetter sein, geh ich trotzdem raus :D
 
Ich bin für den 1. Mai als Feiertag.

Als Arbeitnehmer freut man sich. (y)

Und alles, was am Feiertag liegen geblieben ist, holt man doch sowieso nach, ohne jemandem zu schaden.

So kleine Freuden sollte man den Arbeitnehmern gönnen!!! (y)

Ich freue mich schon auf Weihnachten 2007, da kann man sich einiges an Überstunden gutschreiben lassen, ohne Urlaub zu nehmen, und man hat gaaanz lange frei. (y) (y) (y)
 
Den 1. Mai einfach abschaffen? :eek:
Nur über meine Leiche! :smokin ;)

Es gibt einige ganz handfeste Gründe für seine Beibehaltung:

1. Meine 'Lieblingsorganisation' wurde offiziell an diesem Tag gegründet! :angel
Aber wer weiß, daß der Gründer der Illuminaten-Loge, Adam Weishaupt, just am 1. Mai 1776 seinen geheimen radikal-sozialistischen Zirkel, in dem u. a. der Dichter-Fürst Goethe unter der Bezeichnung "Abaris" aktiv gewesen sein soll, ins Leben gerufen hat? Steht daher etwa der 1. Mai unter dem besonderen Schutz von gottlosen Dunkelmännern in Freimaurer-Logen?
http://www.toko-hagen.de/gedanken/0_ged_3.htm (ganz unten!)

2. Als gesetzlicher Feiertag wurde der 1. Mai als 'Tag der nationalen Arbeit' von einem allseits beliebten und international hochgeschätzten deutschen Staatsführer eingeführt, auf dieses Andenken muss man ja wohl stolz sein ... :smokin

3. In der Nacht vom 30.4 auf den 1. Mai findet bekanntlich die Walpurgisnacht statt, wo die Hexen am Abend schön vorfeiern um dann nächtens auf dem Blocksberg ausgelassen zu tanzen. Dieses alte keltische Ritual gilt es natürlich in der Erinnerung zu halten!
http://de.wikipedia.org/wiki/Tanz_in_den_Mai

4. Anderswo wie hier bei mir tanzen heutzutage weniger die Hexen, als dass vielmehr spaßig aufgelegte Jugendliche in dieser 'Freinacht' allgemein begrüßte soziale Wohltaten vollbringen, wie z.B. Gullideckel rausreißen, Parkbänke im Teich versenken, Abstreifgitter wegtragen, lustige Wandverzierungen anbringen, Türschlösser mit Sekundenkleber versiegeln etc. etc.

Also ist der Morgen des 1. Mai zur Generalsanierung von Heim und Hof unbedingt nötig. Wer schon mal durch leichten Regen festgebackene Mehl- Ketchup- oder Zahnpastareste vom Autoblech entfernen durfte, weiß wovon ich rede. Das Zeugs musste ich am sonnig-warmen 1. Mai 1986 zusammen mit dem radiaoaktiven Fallout von Tschernobyl mal wegkratzen, ein unvergessliches Erlebnis!
Da räume ich zehnmal lieber die Überreste von 5 Klorollen auf und bewundere das schön geschmückte Birkenbäumchen zu Ehren meiner Nachbarin ... :D

5. Nachdem die dringendsten Such- und Aufräumaktionen so gegen Mittag ein vorläufiges Ende gefunden haben, starten wir dann 'en famille' zur alljährlichen Mai-Radeltour ins Umland, fernab jeder autobefahrenen Straße. Jede Menge Gleichgesinnte hatten natürlich ebensolche Idee, so dass sich die Sache mit dem Mittagessen im Ausflugslokal schon mal an die 2 Stunden hinziehen kann. Aber wenn das Wetter sonst mitspielt, kein Problem.

Also ich hoffe, jeder sieht ein, dass der 1. Mai als Feiertag absolut unverzichtbar ist, denn Arbeit gibt's da jede Menge. Sollten in irgendwelchen Großstadt-Innenbezirken noch fahnentragende Arbeiterabordnungen unterwegs sein um den hehren Worten ihrer Gewerkschaftsführer zu lauschen, so sehen die das sicher ähnlich.

Oh, ich vergaß zu erwähnen, Achtung, Satire! Nicht dass noch jemand staatstragend an Abmahnung und gewisse Paragraphen denkt. ;)

gruß schrotti :) :)
 
Wenn man den 1. Mai als Tag der Hexenverbrennung nehmen könnte, habe ich nichts dagegen - und wenn man Hexen durch Politiker ersetzen könnte, sowieso nicht.
Ist wie mit dem Witz zu Anwälten - was sind 50 Politiker auf dem Meeresgrund? :ROFLMAO:
Was machen 50 Politiker in der Schule? Nachsitzen :D

Und so, mir gehen diverse Feiertage ziemlich glatt an der hinteren Peripherie vorbei.
Weil sie totaler Humbug sind und sich mindestens 5 Millionen Menschen nicht daran
erfreuen können, Mai sowie Oktober und ein paar andere, auch Kirchenfeiertage.
 
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