[Gelöst] PayPal negativer Saldo - Anwaltskanzlei fordert Geld

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Bravo10

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Hallo liebe Boardler, ich melde mich heute mal mit einem anderen Thema, wusste auch nicht wo ich das unterbringen sollte, deswegen hau ich das hier einfach mal bei "Sicherheit am PC" rein. Es geht um PayPal wie man der Überschrift entnehmen kann. Also fang ich mal an zu erzählen: Ich hab ein Konto bei PayPal, welches einen negativen Saldo hat, da ich bei einem Wettanbieter 10€ eingezahlt hab. Da mein Bankkonto jedoch nicht verifiziert ist, hat PayPal die 10€ quasi "vorausgeschossen". Ich habe heute eine sehr dubiose E-Mail von der Anwaltskanzlei KSP erhalten, welche ihren Sitz in Hamburg hat. Der ein oder andere kennt diesen Namen vielleicht und auch die Geschichten die dahinter stecken. Die Anwaltskanzlei wies in der Mail auf einen negativen Saldo meines PayPal-Accounts hin, der bitte beglichen werden solle. Die 10€ habe ich heute per Überweisung an PayPal geschickt, d.h. die 10€ sind damit gestrichen (Überweisung dauert 2-3 Tage, weiterhin stehen -10€ in meinem Account). Die KSP fordert jedoch für sich Geld, und zwar einen Anteil von 42,42€. Daraufhin hab ich eine E-Mail mit den folgenden Worten verfasst:

"Guten Tag, ich habe ein Problem, wahrscheinlich wie viele andere auch, und zwar geht es um Paypal. Ich hatte mir ein Konto angelegt, hatte jedoch vergessen Geld einzubezahlen, sodass mein jetziger Kontostand -10,00€ beträgt. Ich habe diesen Betrag allerdings vergessen und jetzt kam eine Mahnung dass ich die 10,00€ zahlen müsse Plus Gebühren, wobei ich dann bei 42,42€ wäre. Ich bin bereit die 10,00€ zu zahlen, gar keine Frage, das Geld steht Paypal zu, ich hab jedoch mit den überschüssigen 32,42€ mein Problem. Da auch mein E-Mail Konto eher inaktiv ist, kann ich natürlich sowas schlecht wissen und das ganze kam ohne Vorwarnung.
Mit freundlichen Grüßen,..."

Wie soll ich mich weiterhin verhalten und was kann passieren ? Ich habe die 10,00€ an PayPal überwiesen, doch was passiert mit der KSP ?
Schon mal ein Dankeschön im Vorraus, einen schönen Abend wünsche ich euch.
Bravo10
 
Setze dich zunächst mal mit PayPal in Verbindung und frage nach, ob die überhaupt jene unseriöse Kanzlei beauftragt haben. Nach allem, was ich so über KSP mit Google finde, scheinen die nicht nur auf Abmahnungen im Urheberrecht und Inkasso-Verfahren spezialisiert zu sein, sondern ganz besonders auch im unerwünschten Ausspähen und Erforschen von Personen.

Hier nur zwei Beispiele mit dem einen oder anderen Fall:

Anwaltskanzlei KSP überweist 4 Cent auf ein Konto und bittet um Rückruf!
KSP | Abmahnung KSP Rechtsanwälte

Letztere könntest du ja mal anrufen, die Erstberatung soll kostenlos sein.
Und nein, ich kenne sie nicht, das hier ist keine Werbung!
 
So weit ich weiß muss man einen erst abmahnen bevor man ein Inkassobüro beauftragen kann. Sprich: Die Anwaltskosten musst du nicht zahlen, solange du nicht abgemahnt worden bist.

außerdem arbeitet Paypal mit der BW bank zusammen. Sprich: Alles, was Paypal vorauslegt, zieht PP später von meinem Bankkonto ein. Bin ich überm Limit, kann ich nichts zahlen mit Paypal
 
Danke für die schnellen Antworten, immer wieder erfreut über das beste Board weltweit. :)
Also das mit dem unseriösen kann ich definitiv bestätigen, ich meine wer fordert Geld per E-Mail Adresse anstatt eines Briefes oder eines Telefonats ?
Zum weiteren Fall: Abgemahnt wurde ich noch nicht, auf eine Antwort von KSP warte ich noch. Von Paypal hab ich auf die Frage ob sie denn die KSP-Anwaltskanzlei beauftragt haben ein großes JA bekommen. Was kann ich jetzt noch erwarten bzw. was kann jetzt noch passieren, muss ich die ausstehenden 42,42€ noch zahlen ?
Mit freundlichen Grüßen, Bravo10 Unbenannt.png
 
Ich wundere mich auch nur darüber, dass Du ohne Guthaben und ohne Einzugsermächtigung überhaupt mit Paypal bezahlen konntest. Ansonsten sehe ich Paypal/KSP im Recht.
In welchem Zeitrahmen hat sich das Ganze den abgespielt?

Ich versuche es mal aus der anderen Sicht darzustellen:
Ein Kunde geht einen Vertrag mit mir ein, nimmt meine Dienstleistung in Anspruch und zahlt dann seine Rechnung nicht. Bei so einem Pipi-Betrag lohnt es sich für mich aber auch nicht, eigene Arbeitskraft zu investieren. Also übertrage ich die Forderung an ein Inkassounternehmen, um mit entsprechendem Nachdruck meine Forderung durchzusetzen. Mir ist es egal, wenn mein Kunde seine Emails einfach nicht liest, denn das ist sein Problem, nicht meins.

Für das Inkassoverfahren ist eine Mahnung nicht erforderlich. Eine unbestrittene Forderung, die nicht im Fälligkeitszeitraum beglichen wurde, reicht völlig aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt: Ich behaupte: Bevor eine Kanzlei Mahngebühren verlangen darf, muss sie erst mal abmahnen!
Aber wie auch immer. In solchen Fällen hilft halt nur ein richtiger Anwalt. Allerdings kostet der auch was, so dass man sich fragen muss, ob man lieber die 45.- zahlt.
Meine Empfehlung: Geh in ein Anwaltsbüro in deiner Nähe und frag mal die Sekretärin. Vielleicht bekommst du da eine hilfreiche Antwort. (kostenlos)
 
@kabelmichi: ne Abmahnung ist was ganz anderes u. hat mit dem Mahnverfahren aber auch gar nix zu tun.
Man muss offene Forderungen auch nicht zwingend anmahnen, sondern darf gleich ein Mahnverfahren einleiten. Die einzige Grundvoraussetzung ist eine berechtigte Forderung u. die liegt ja wohl wie's aussieht vor.
Ein Mahnverfahren kostet auch immer das gleiche, egal ob 1 oder 100 Euro ausstehen, daher würd ich's als Lehrgeld verbuchen, es kann höchstens noch teurer werden.
 
@Kabelmichi:
Du scheinst einer der wenigen Selbständigen zu sein, die sich noch nicht intensiv mit dem Thema auseinandersetzen mussten.
Ich hoffe es bleibt so.

Eine Schuldner gerät, wenn nichts anderes vereinbart wird, nach 30 Tagen in Verzug. Ab diesem Zeitpunkt kann man ein Mahnverfahren einleiten.
Ob man dieses Verfahren mit einer kostenlosen Zahlungserinnerung einleitet, eine Mahnung inkl. Mahnspesen verschickt, ein gerichtliches Mahnverfahren einleitet oder direkt an ein Inkassounternehmen abtritt, bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen.

Ein Inkassounternehmen hat einfach den großen Vorteil, dass auf den Gläubiger keine Vorlaufkosten zukommen, sondern die Forderung einfach übertragen werden kann.
Bei allen anderen Maßnahmen rennt der Gläubiger ggf. ewig seiner Kohle hinterher und hat damit noch einen gewissen Aufwand im eigenen Haus.

Gerade bei Unternehmen wie z.B. PayPal (die ich ansonsten nicht so sonderlich mag), kann ich die Abtretung an ein Inkassounternehmen sehr gut nachvollziehen.
Warum sollen die sich (ist jetzt nicht persönlich gemeint) mit irgendwelchen Verstrahlten herumärgern, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.
Ich habe mich in der Vergangenheit mit Kunden herumgeärgert, die ihre Rechnung im Schnitt 25 Tage zu spät bezahlt haben. Teilweise bin ich 5 Monate meinem Geld hinterher gerannt, weil ich den Kunden nicht verprellen wollte. Irgendwann habe ich einfach mal auf striktes Mahnwesen umgestellt, so das spätestens 4 Wochen nach Fälligkeit das gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet wurde. Da bedeutet aber erst mal Auslage der Gebühren und Papierkram. Wäre ich heute noch mal in der gleichen Situation würde ich statt des gerichtlichen Mahnverfahrens auch lieber ein Inkassounternehmen einschalten.
 
Bei Amazon hat es auch nur ein paar Tage gedauert bis ein Brief eines Inkassobüros gekommen ist. Habe aber zwischenzeitlich bezahlt gehabt so war die Forderung nicht mehr berechtigt. Ich wahr auf jeden Fall überrascht wie schnell es mit dem Inkassobüro gegangen ist.
 
Also jetzt melde ich mich nochmal zu Wort:
Mein Betrag (10,00€) wurden bei PayPal beglichen und die haben mir daraufhin eine Mail geschickt dass sie mit den noch offenen 32,42€ nichts mehr am Hut haben. Die KSP hat mir jedoch bis 18.8 Zeit gegeben, diesen Betrag zu bezahlen. Sollte ich dem nachkommen oder sollte ich noch ein wenig länger warten ? Ich habe schon von bestimmten Leuten gehört, dass sich die Summe dann verkleinert hat und am Ende dann gar nichts mehr kam.
 
Die KSP hat mir jedoch bis 18.8 Zeit gegeben, diesen Betrag zu bezahlen.

Was ist daran nicht verständlich?
Wenn sie dir den Betrag erlassen würden, dann würden sie keine Frist setzen! Und glaub mir, das wird garantiert nicht weniger. Im Gegenteil, die können dann genauso ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten und dann kostet es gleich noch 50 Euro mehr.
Definitiv: ab 18.8. bist du dort wieder in Verzug!
 
oder sollte ich noch ein wenig länger warten ? Ich habe schon von bestimmten Leuten gehört, dass sich die Summe dann verkleinert hat und am Ende dann gar nichts mehr kam.

Welche Leute waren das denn? Elfen, Feen, Trolle oder doch nur Deppen die glauben, Schulden verschwinden einfach im Nichts...
 
Auf Mahnungen per mail würde ich so oder so nicht reagieren. Wer tut sowas? Was wenn der zu mahnende diese Adresse zB bereits gelöscht hätte wegen zu hohem Spam Aufkommen? Die Mail im Spam Ordner mit autoprune gelandet ist? Beweislast hat hier der Sendende, und der kann niemals nachweisen ob und wie du diese Mail bekommen hast.

Aber da du ja (leider) schon reagiert und damit den Eingang bestätigt hast: schick der KSP doch die Mail von Paypal.

"dass sie mit den noch offenen 32,42€ nichts mehr am Hut haben."
Kann aber mit anderer Lesart auch bedeuten, die haben das Inkasso komplett abgetreten. Also kann es PP wurscht sein. Die Forderung hast du seitens KSP, nicht mehr PP.
 
Mail zählt genauso viel wie reguläre Post. Ausserdem wurde die Echtheit der Mail schon bestätigt:
Von Paypal hab ich auf die Frage ob sie denn die KSP-Anwaltskanzlei beauftragt haben ein großes JA bekommen.
Damit trifft das zu, was bastelmeister schrieb - er ist wieder in Verzug.

Man könnte jetzt spekulieren, warum Mail und nicht Papier. Ist die Kundenadresse vorhanden und gültig? Falls nicht, ist das schon reichlich grenzwertig. Nächste Frage stellt sich, warum wurde kein Bankeinzug vereinbart und falls nicht erwünscht, stellt sich die Frage, warum mit PP eingekauft wurde, aber das Konto nicht unverzüglich mit der Summe aufgefüllt wurde. Der Kunde hier ist eindeutig selbst schuld und das bisherige Vorgehen (Nachfrage auf Echtheit, Überweisung aller fälliger Summen) ist aus meiner Sicht selbstverständlich, auch ohne fremde Hilfe.

Das sonstige Vorgehen von KSP mit den Centbeträgen ist abmahnwürdig, weil dadurch weitere Kosten zu Lasten des Kontoinhabers ohne rechtliche Handhabe entstehen, das wird ein richtig teurer Bumerang. Sollte sich KSP im Einzugsbereich der Verbraucherschutzorganisationen befinden, könnt eine Sammelklage und Unterlassungsurteil im Bereich des Möglichen liegen.

MfG
 
Ich will keineswegs um diese 32,42€ rumkommen, mich würde nur interessieren ob es des Rechtens ist, mehr wollte ich hier gar nicht erorieren. Mit meinen jungen 18 Jahren bin ich auf dem Gebiet leider eher unerfahren. Ich bin bereit die Summe zu zahlen, nur war ich mir halt nicht sicher ob PayPal auch die KSP damit beauftragt hat. Da ich aber ein JA bekommen habe und die KSP das volle Recht hat das Geld zu erhalten, werden sie dieses Geld auch bekommen. Danke für die beteiligte Hilfe, der Thread kann geschlossen werden :)
 
Mail zählt genauso viel wie reguläre Post.
Jein. Da ist sich die Rechtsprechung strittig, u.a. wegen der von mir erwähnten Kriterien.
Wir reden hier ja nicht von ePost. Sondern von Mails, deren Versand, Empfang und Inhalt vom Inkassounternehmen zu beweisen/belegen wäre, sollte sie aus Versehen im Spamordner landen. Und wir alle, denke ich, wissen wie fragil Mails sein können.

Ausserdem wurde die Echtheit der Mail schon bestätigt:
Sagte ich ja, erwähnt haben wollte ich das dennoch.
 
Sondern von Mails, deren Versand, Empfang und Inhalt vom Inkassounternehmen zu beweisen/belegen wäre
Eben nochmal nachgelesen, Mails mit gültiger digitaler Signature sind ausreichend und müssen nicht weiter belegt werden.
Qualifizierte elektronische Signatur ? Wikipedia
Gericht urteilt: Der E-Post-Brief ist rechtlich nicht verbindlich

So gesehen hast du auch Recht, dass keine Verbindlichkeit vorliegt, wenn die besagte Mail von KSP nicht signiert wurde. Sollte dem nicht sein, würde ich das genau so kackfrech zurückschreiben. (man kann es ja mal probieren) Entweder bekommt er denn die Forderung schriftlich als Brief, oder nichts mehr, könnte auch teurer dann werden, weil die sich die Recherchearbeit auch noch bezahlen lassen könnten. Das führt mich jedoch zurück zu dem Gedanken, warum die vordergründig keine gültige Adresse vorliegen haben, Paypal ist da eigentlich recht strikt.

MfG
 
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