Überholen ohne einzuholen - 49 Jahre später

Keuchhusten

assimiliert
Genosse Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht hat diese Losung vor 49 Jahren ausgegeben. Heute ist es wohl soweit.

Ich bin momentan am Bodensee im Urlaub.

Das Internet der Ferienwohnung kriecht wie zu besten Modem-Zeiten.
Im Freien regieren die Funklöcher.
"Warme Küche ist heute leider aus. Die Gäste haben uns leer gegessen."
"Cola Zero haben wir nur in kleinen Gläsern." Drei Minuten später: "Cola Zero ist leider aus. Geht auch Cola light?"
"Ne, ganz normale Brötchen haben wir nicht mehr. Nur noch die Reste da." (8 Uhr morgens in einer Bäckerei in einem Touristenort)
Die wenigen verbliebenen Bananen am Dienstag um 18.00 Uhr in einem großen Supermarkt waren so überreif, das sie sich beim Herausnehmen aus dem Karton aus den Schalen lösten.
Die Äpfel zu 50 % schon am Stiel angefault.
Butter in normalen Packungen gab es auch nicht mehr.

In Zingst oder Prerow, ehemalige FDGB-Ferienorte an der Ostsee, wären solche Zustände undenkbar. Somit hat die DDR zumindest das Schwabenländle überholt. Daher möchte ich dem Genossen Ulbricht an dieser Stelle meine Glückwünsche zu diesem Sieg übermitteln.

Ach ja, wo es hier in der Gegend gut läuft, ist der Campus Galli. Das ist ein Freilichtmuseum, in dem man mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts eine frühmittelalterliche Klosterstadt aufbaut. Vielleicht sind die Schwaben einfach nur mit den Umständen des 21. Jahrhunderts überfordert.

Ich kann übrings auf dem Campus Galli den Honigkuchen und den eisgekühlten Met empfehlen.
 
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Text durchgelesen und messerscharf kombiniert:

Du bist auf der falschen Seite des Bodensees...


:wm0623:
 
Was für ein Gejammer. Da wird wieder mal klar, weshalb westdeutsche Touristen so einen schlechten Ruf haben, sogar am Bodensee :ROFLMAO:
 
Ja, Alu-Chips machten genügsame Touristen. Ihr Vorbild, W. Ulbricht. Er hatte stolz verkündet: Wir haben keine Bananen, aber wir haben Kartoffeln. Und da ist sogar die Schale viel dünner. :ROFLMAO:
 
Man sieht, daß Schwabenländle ist noch ein Entwicklungsland.
Aber der aufrechte Gang und der Gebrauch von Messer und Gabel ist seit einiger Zeit eine der größten Errungenschaften der modernen Welt dort.

Nur wenn sich so halbwüchsige Halbseckel unter die Einheimischen sortieren, dann verstecken die ihre Vorräte.
Denn "Kommst du in ein fremdes Land, beklau sie und verhau sie", davor haben sie Angst.
 
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Nur wenn sich so halbwüchsige Halbseckel unter die Einheimischen sortieren, dann verstecken die ihre Vorräte.
Denn "Kommst du in ein fremdes Land, beklau sie und verhau sie", davor haben sie Angst.

Eine berechtigte Angst und Vorsicht, denn unvergessen bleibt: Erbarmen. Zu spät. Die Hessen kommen! :D
 
Eine berechtigte Angst und Vorsicht, denn unvergessen bleibt: Erbarmen. Zu spät. Die Hessen kommen! :D


Da kommt mir Erich von Däniken in den Sinn. Vermutlich nehmen die Schwaben einen Hessen wie mich einfach so wahr, wie es die steinzeitlichen Völker taten, als ihnen die Außerirdischen begegneten. Dann macht alles viel mehr Sinn. Klar, die Eingeborenen haben einfach Angst vor einem gottgleichen Wesen wie einem Hessen. In ein paar tausend Jahren wundern sich die Menschen, wieso die Schwaben Statuen von wunderschönen Menschen mit übergroßen Geschlechtsteilen aufgestellt haben. Die Archäologen werden auf einen außerirdischen Kontakt schließen und nur ein Schweizer Hotelmanager wird die Wahrheit erkennen und Bücher über das mächtige Volk der Hessen veröffentlichen. :ROFLMAO:

Aber, um mal die Ehre der Schwaben zu retten, ich habe hier in viele intelligente und beseelte Augen geblickt ... als ich den Bewohnern des Salemer Affenberg Popcorn reichte. :D
 
Aber der aufrechte Gang und der Gebrauch von Messer und Gabel ist seit einiger Zeit eine der größten Errungenschaften der modernen Welt dort.
Inzwischen haben die meisten Schwaben auch den fehlerfreien Umgang mit Messer und Gabel fast vollständig erlernt und in wenigen Monaten werden auch die schweren Gesichtsverletzungen verheilt sein. :D
Ein paar Narben werden wohl bleiben, aber das ist nun mal der Preis der Zivilisation.

Bald werden sie vielleicht auch damit aufhören, Missionare zu erschlagen und aufzufressen. Aber immerhin benutzen sie dafür jetzt Messer und Gabel.
 
Heute habe ich wieder einen intelligenten Schwaben getroffen. In einem Tierpark hat meine Frau einen Esel gekrault. Sein Genosse schaute mich intensiv an und scharrte mit dem Huf am Rand des Geheges.

Was wollte er mir damit sagen? Eigentlich dürften die Tiere nicht gefüttert werden. Das kaufbare Futter war den Ziegen, Schafen und Lamas vorbehalten. Trotzdem wurden die Esel natürlich immer wieder von Kindern gefüttert. Am Boden vor dem Gehege lag noch Popcorn. Diskret schob ich mit dem Fuß diese Krümel in seine Reichweite, die er mit Begeisterung fraß. Als wir erneut vorbeikamen, blickte er zu mir herüber und scharrte wieder mit dem Huf.

Ergo: Der Gute kann sich verständlich machen. Und das ohne "-le". :D
 
So, mein vorläufiger Abschlussbericht.

Es gab insgesamt einiges zu bemängeln. Als Hesse ist man im Rhein-Main-Gebiet halt Hochdruck und Organisation gewöhnt. Das kennt man halt in vielen Gebieten Deutschlands nicht. Das Saarland ist da noch schlimmer als das Ländle.

Aber, nach dem ganzen Schwaben-Bashing, mal was Positives. 99 von 100 Personen waren freundlich. Die Landschaft ist schön und es gibt interessante Orte und schöne Städte. Ich werde erst mal nicht mehr an den Bodensee fahren, da dies für mein ein typischer Ausflugsurlaub ist und wir, mit dem Besuch 2016, jetzt alles halbwegs interessante abgeklapperte habe ... aber man kann es nicht anders sagen: Die Schwaben und Bayern waren stets bemüht, uns einen schönen Urlaub zu bereiten.
 
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