Die Deutsche Einheit - Eine unvorhergesehene außerplanmäßige Ausgabe

Ich kann mir vorstellen, welche Partei das jetzt für sich ausschlachten könnte, um im Osten weitere Prozente zu sammeln.

Es wäre doch deutlich ehrlicher gewesen, wenn der Innenminister gesagt hätte, dass man das schlichtweg nicht im Fokus hatte, also vergessen.
Diese Erklärung jetzt ist aber viel schlimmer, wenn man nicht ehrlich ist.

Aber die besagte Partei ist ja auf keinen Fall besser, auch wenn sie das behaupten würde.
 
"Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie das Zusammenwachsen und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gefördert werden kann, um die Lebensqualität in allen Regionen landesweit zu steigern und engagiert zu gestalten", heißt es.

Oh, da gäbe es einiges, was angepasst werden könnte. Die Schere zwischen Arm und Reich zum Beispiel. Fängt bei Manager-Gehältern (und Bonuszahlungen) an und hört bei Sportlern noch lange nicht auf.
Nichts rechtfertigt es in meinen Augen, das ein Thomas Müller 15 Millionen pro Jahr verdient.
 
Nichts rechtfertigt es in meinen Augen, das ein Thomas Müller 15 Millionen pro Jahr verdient.

Irgendwer bezahlt das, weil er meint, mit Thomas Müller noch viel mehr Geld zu verdienen. Also ist das primär eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wenn jemand diesen Vertrag mit Steuergeldern finanzieren möchte, besteht ein wirkliches öffentliches Interesse.
 
Was kostet da so viel?
Irgendwelche größeren Paraden etc.?

Einfach am Brandenburger Tor eine Würstchenbude hinstellen, zwei oder drei C-Promis
irgendeine schei**e singen lassen, 10 Kameras die das dann auf ALLEN Sendern zeitgleich
übertragen, fertig!
 
Was kostet da so viel?
Irgendwelche größeren Paraden etc.?

Einfach am Brandenburger Tor eine Würstchenbude hinstellen, zwei oder drei C-Promis
irgendeine schei**e singen lassen, 10 Kameras die das dann auf ALLEN Sendern zeitgleich
übertragen, fertig!

Wir feiern doch nicht Silvester! :D

Ich fände einen Rollentausch als Feiertags-Special nicht verkehrt. Alle Wessis setzen sich nackig ans Wasser, fressen Halloren Kugeln und jammern, während die Ossis besserwisserisch irgendwelche maroden Betriebe (BER, Deutsche Bahn, SPD, Saarland) an windige Geschäftsleute verschleudern.
 
Eigentlich gar nicht so ungeschickt, der Innen-Heimatminister:
Wenn er das Geld in seinem Haushaltsentwurf letztes Jahr sauber eingeplant hätte, hätte er es an anderer Stelle einsparen müssen.
Da er das nicht gemacht hat, bekommt er es auf sein Budget oben drauf - welcher Finanzminister würde schon gerne sagen: Sorry, aber für das Jubiläum der Wiedervereinigung ist kein Geld da?

Das ist ein netter Trick, sowas beherrschte ein ehemaliger Abteilungsleiter von mir auch ("ups, der Vorstand benötigt ja auch Geräte, das hatte ich bei der Budgetplanung ganz vergessen" - kein Controller wollte sich da querstellen).

"Bauernschlau" nennt man das bei uns im Ort. Traue ich unserem Minister in der Form aber nicht zu.

Wenn das trotzdem Absicht gewesen sein sollte, wäre das ein ziemliches Armutszeugnis für die Ausgabenplanung in Deutschland. Nicht nur, dass die Reparatur von Schiffen plötzlich 1300% teurer sind als geplant, bei Bauwerken grundsätzlich mehr als vierfache der Planungskosten anfallen (sind wir bei Stuttgart 21 bei vierfach oder schon drüber?), oder Flughäfen nicht eröffnen und dementsprechend ständige Kosten anfallen - aber das so ein Jubiläum urplötzlich vom Himmel fällt ...
 
ot:

Danke für den Tip @Timelord.

Werde mal gleich meinen Arbeitgeber anrufen ...

"uuups, ich muss ja noch was essen, ich brauche eine Gehaltserhöhung" :D
 
bei Bauwerken grundsätzlich mehr als vierfache der Planungskosten anfallen
Wir sind denke ich, längst beim 10-fachen angekommen. Der alte Elbtunnel sollte etwa sechs Millionen kosten (die Renovierung), schlug dann aber mit etwas über 60 Millionen zu buche.
Die Elbphilarmonie kostete etwas mehr als das 11-fache. Wie viel wir jetzt drüber sind beim BER, weiß ich nicht.
 
Nach der Forderung der Treuhand-Aufarbeitung und der verschlafenen Einheitsfeier gibt es nun die nächste Idee, wie man die deutsche Teilung in den Köpfen beseitigen könnte.

Bodo Ramelow fordert einen neuen Text für die Nationalhymne

Gleich vorneweg: Mein Herz hängt nicht an der Nationalhymne. Vom Ästhetischen her fand ich die DDR-Hymne tatsächlich schöner.

Allerdings ist die aktuelle Hymne nun mal Teil unsere Geschichte. Mit allen Höhen und Tiefen.
Zumal seine Begründung inkonsistent ist. Sie erinnert ihn an die Nazizeit, aber er möchte nur den Text austauschen.
Erinnert die Melodie denn nicht an die Nazizeit?

Zudem graut es mir davor, wie eine neue Hymne zustande kommen würde.
Politisch bis auf jeden Viertelton korrekt.
Möglichst leise und zurückhaltend, um ja nicht in den Verdacht des Nationalismus zu kommen.
Und der Urheber würde nicht nach Talent ausgewählt, sondern müsste irgendwelche Proporzkriterien erfüllen.
Vermutlich eine rollstuhlfahrende bayrische Bäuerin mit sächsischen Vorfahren, Migrationshintergrund, jüdischen Wurzeln, einer Dauerkarte auf Schalke und einem Zweitwohnsitz im Saarland.
Heraus kämme dann etwas im Stil von Rolf Zuckowski, das dann bei seiner Premiere im Deutschen Bundestag von einem südamerikanischen Gospelchor gesungen würde, begleitet vom Musikchor der Bundeswehr auf der Ukulele.
Natürlich würde sich Ralph Siegel in einem dreiseitigen BILD-Interview darüber beschweren, wieso seine Idee nicht angenommen wurde.
Und die AfD würde aus Protest landesweite Singeabende mit der alten Hymne und den schönsten Marschliedern aus dem SS-Liederbuch bei Fackelschein veranstalten.

Dabei hätten wir sogar mal zwei halbwegs fähige Komponisten. Hans Zimmer und Klaus Doldinger.

Und für den Text ... natürlich die Jungs von Rammstein. :D

Ich bin nur froh, als Hesse über eine schmissige Landeshymne zu verfügen:

 
Ja, der linke Herr Ramelow hat Recht. Die Nationalhymne sollte dringend durch eine Hymne (ohne National) mit zeitgemäßem umweltfreundlichen und gendergerechten Text (mehrsprachig) ersetzt werden.
Die Ostdeutschen können sich nicht mit dem Deutschlandlied identifizieren? So, so. Vielleicht sollte Herr Ramelow diesbezüglich mal nicht nur alte SED-Kader und deren linken Nachwuchs befragen.
Irgendwo hatte ich mal den Vorschlag gelesen, die erste Strophe der DDR-Hymne mit der dritten Strophe des Deutschlandliedes zur neuen Nationalhymne des wiedervereinigten Deutschland zu vereinen. Da der Hymnentext von Johannes R. Becher ("... Deutschland, einig Vaterland") nicht zur Politik des SED-Regimes paßte, wurde die Hymne, wenn ich mich recht erinnere, schon Ende der 50-er Jahre nicht mehr gesungen. Vom Deutschlandlied sind die erste und zweite Strophe verpönt. Diese Gemeinsamkeit haben beide Hymnen also schon mal. Lassen wir also zusammenwachsen, was zusammen gehört? :D
Übrigens, auch der aggressive Adler auf den Fahnen sollte unbedingt durch ein friedliches Wappentier ersetzt werden. Ein Esel wäre dafür ideal geeignet, denn Esel sind die soziabelsten Tiere der Welt.
 
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