Diskussion Der Brexit, das Desaster darf seinen Lauf nehmen

Eins verfolgt er auf jeden Fall: er will die EU auseinander bringen, damit die USA wieder stärker werden.

Das machen Kollge Putin und die Chinesen auch. Vermutlich nur etwas subtiler. Aber ob mit der Pinzette oder dem Holzhammer, wir Europäer machen es den "Großmächten" so einfach, dass die verwendeten Mittel kaum eine Rolle spielen.
 
Egal was in der nächsten Zeit auch passiert und wer der Nachfolger von May wird, das 2-Parteiensystem brökelt dahin.

Die Jahrhundertstreitigkeiten zwischen Engländern, Walisern, Schotten und Iren werden jetzt deutlicher wieder aufflammen.
Innerhalb eines 2-Parteiensystems konnte man die Zügel noch halten, aber die Pferde gehen jetzt anschauernd durch.

Die Schotten zum Beispiel haben keinen Bock mehr auf ein Großreich und sie wollen in der EU bleiben. Die Iren sind
wieder kurz davor, in die alte Situation von Terror und Gewalt zu schlittern und dann kommt auch noch hinzu, dass es
immer mehr Arbeitsplatzverluste gibt. So wird jetzt auch ein 1980 in Betrieb genommenes Fordwerk mit 1700 Mitarbeitern
wieder geschlossen, von dem ein ganzer Ort lebt. Die Gründe dafür sind imho verschleiert, denn der eigentliche Grund
kann für mich nur der unkontrollierte EU-Austritt sein.

Das Parlament wird keinen echten Deal hinbekommen und der Schaumschläger aus den USA war auch nur da, um die
Situation noch zu verschlechtern. Der hat auch keine Lösung und ist erst recht nicht daran interessiert, dass GB erstarkt.

Ein zerfallenes Großbritanien wäre die Folge, für diese Volksabstimmung. Toll, da kann das Inselvolk echt stolz drauf sein.
 
Boris Johnson bringt sich mit der Aussage in Stellung, dass man verhandlungstaktisch erst mal die Zahlung von 44 Milliarden Euro zurück halten will, um ein besseres Angebot zu bekommen von der EU.
Die hat auch gleich in Person von Herrn Macron geantwortet.

Wenn man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, verstößt man gegen internationale Zusagen, was einem Zahlungsausfall von Staatsschulden entspricht", sagte die Macron nahe stehende Person der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Konsequenzen daraus sind wohlbekannt."

Direkt mit einem Eigentor ein Spiel beginnen, da ist der Verlierer schon jetzt klar.
Es wäre ohnehin die dümmste Entscheidung, wenn Großmaul Boris das Ruder übernehmen würde.
Aber wie man die Briten halt so kennt, auch das bekommen sie hin. Immer weiter in den Wahnsinn.
 
Die Konsequenzen werden dem Boris aber mehr oder weniger egal sein. Hauptsache es hört sich für seine Wähler gut an.
Ich frage mich warum sich Politiker und Parteien in solch eine Lage bringen. Im Grunde erschwert es ihre Arbeit ja ungemein und auf lange Sicht schadet es ja generell dem System.
Es ist ja nicht so als würde es hier keine andere Lösung geben. Daher ist es wohl auch noch lange nicht angebracht sich so hineinzureiten in Probleme. Bin gespannt wenn das jemand mal bemerkt und zumindest versucht etwas dagegen zu unternehmen. Im Grunde kann es ja nur im Sinne der Politik sein wenn sich da etwas ändert.
 
Die Austrittsrechnung von 44 Milliarden Euro ist über einen Zeitraum von 60 Jahren zu zahlen.
Das Druckmittel von Mr. Johnson ist also ein jährlicher Betrag von 1,36 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche EU-Jahreshaushalt für den Zeitraum 2021-27 hat einen Ansatz von 189,1 Milliarden Euro.
Wir reden also nicht mal über ein Prozent eines EU-Jahreshaushaltes.

Soviel dazu.

Unabhängig davon hat jeder Premierminister genau vier Handlungsmöglichkeiten:
1. Rücktritt vom Brexit - Für einen Tory indiskutabel.
2. Annahme des May-Deals - Dafür gibt es im Unterhaus keine Mehrheit.
3. Bitte um eine weitere Verlängerung - Die letzte Verlängerung war schon ein Kompromiss innerhalb der Rest-EU.
4. Harter Brexit

Fazit: Im besten Fall gibt es weiterhin Schrecken ohne Ende. Ein Ende mit Schrecken dürfte allerdings wahrscheinlicher sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis Ende Juli müssen die 160.000 Tory-Mitglieder per Briefwahl zwischen Johnson und Hunt entscheiden.
Beide wollen den Brexit, haben aber meiner Meinung nach immer noch keinen echten Plan und haben
auch in den letzten Wochen nichts konkretes verlauten lassen. Ist es das, was der Wähler einst wollte?
Sicher nicht.

Und was macht der Opportunistenführer Jeremy Corbyn?
Der votiert auf einmal für ein erneutes Referendum und für den Verbleib in der EU.

Rechnerisch liegt Labour damit zumindest auf der besseren Seite, denn ich kann mir vorstellen, dass
die Gewichte sich inzwischen verlagert haben zum Verbleib in der EU.

Schottland hat schon angekündigt, dass man in der EU bleiben will und das auch ohne GB.
Wenn ein Land derart zerfällt, wie kann es noch an diesem Wahnsinn festhalten.

Wenn man das Desaster schon länger verfolgt, dann könnte man glatt sagen:
Die Briten standen vor kurzem noch am Abgrund. Bald sind sie einen Schritt weiter.
 
Bei Corbyn hab ich das Gefühl das er grad rummerkelt. Aussitzen, nix tun, wird schon.

Wobei diese Taktik wohl ganz schlau ist. Inzwischen gibt es ja ein paar wahrscheinlichere Hochrechnungen was der Spaß die Briten kosten wird. Zudem wird das wohl nix, das die EU gnädiger Weise die Kosten erlässt und es sind ja inzwischen auch diverse Firmen abgesprungen.
Wenn jetzt auch noch Schottland austritt, dann hat es eigentlich nur noch Riten. Die meisten Quellen von BP liegen vor den schottischen Küsten. ;)
 
Einige erzkonservative Engländer sind bereit für ihre 'Vorstellungen' das Zerbrechen von GB in Kauf zu nehmen
 
Das zweite Referendum hat in Form der Europawahl stattgefunden und das britische Volk hat seinen klaren Wunsch bekräftigt, aus der EU raus zu wollen. Gebt ihnen endlich, was sie wollen: Den harten Brexit ohne Deal. Wir alle werden es überleben.
 
Einige erzkonservative Engländer sind bereit für ihre 'Vorstellungen' das Zerbrechen von GB in Kauf zu nehmen

Einige Riten wollen auch einfach mal wieder eine Weltmacht sein. Oder nach Russland mit dem Land wandern. Wasn das für eine Argumentation? :ROFLMAO:
Findest du überall. Gibt auch Bayern, die wieder ein eigenständiger Staat sein wollen oder Südtiroler (die aus Italien) die Heim ins Reich wollen. Also mit ihrem Land und ihrem Besitz.
 
Schottland hat schon angekündigt, dass man in der EU bleiben will und das auch ohne GB.
Das wurde vor einiger Zeit in einem der Sonderberichte zum Brexit im TV kurz erklärt:
So einfach wäre das nicht, wie viele es hinstellen. Nominal ist Schottland als eigenständiger Staat kein Teil der EU - wenn sie sich also von den restlichen Inselbewohnern abtrennen, müssen sie den mehrjährigen Beitrittsprozess durchlaufen. Mögliche Abkürzungen kann sich die EU nicht leisten, um den anderen Beitrittskandidaten nicht böse vor den Kopf zu schlagen.
Hier merkt man die Nähe der Schotten zur restlichen Insel: In der Diskussion um ein neues "Schottland macht den Brexit" Abspaltungsreferendum wird das sehr oft nicht erwähnt.


Bei Corbyn hab ich das Gefühl das er grad rummerkelt. Aussitzen, nix tun, wird schon.

Wobei diese Taktik wohl ganz schlau ist.
Für schlau halte ich die Taktik nicht unbedingt. Am Ende wird er mit der Haltung noch zum neuen PM gewählt und muss plötzlich etwas leisten. ;)
Dann ist egal was er macht (neues Referendum, Brexit, kein Brexit), die politische Karriere ist so oder so hinüber.

Aktuell ist der PM-Posten wohl der neue "Hot Seat" der britischen Politik.
"Du willst deine politische Karriere schnellstmöglich begraben? Werd PM!" :D
 
Mit genau dieser Taktik kommt Trump auch an die Stimmen.
Tarnen, täuschen und verpissen. Das Volk will die Wahrheit nicht hören.
 
Morgen kommt vielleicht die nächste krachende Niederlage für die Torys, wenn Boris das Ruder übernehmen sollte.
Dann werden Finanz- und Justizminister zurück treten. Sie haben es bereits angekündigt.
Ob weitere wichtige Minister und Mitglieder gehen, ist ungewiss.
Immer noch die totale Ausweglosigkeit, immer noch keinen wirklichen Schritt weiter.
Daran scheint ein ganzes Land zu zerbrechen, nur weil ein Teil der Bevölkerung mit aller Gewalt aus der EU will.
Und es ist den trotzigen Briten egal, wie schlecht es ihnen danach geht.
Daß es ihnen nicht besser geht, ist schon längst klar, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht.
Augen zu und durch.

Ich bin gespannt, was morgen passiert. Hunt oder Johnson.
Keiner wird es den Granitköppen recht machen.
 
Es ist nicht ein kleiner Teil der Bevölkerung. Das britische Volk hat zwei Mal mehrheitlich für den Brexit gestimmt. Einmal bei der Volksabstimmung und einmal bei der Europawahl, da sogar noch deutlicher. Hören wir doch bitte auf, uns an einzelnen "Idioten" abzuarbeiten. Wenn Johnson der neue Premier wird, dann ist das kein unerklärlicher Unfall, sondern ein demokratisches Ergebnis.
Wie heißt es so schön: Demokratie ist ein System, welches sicherstellt, dass das Volk nicht besser regiert wird, als es das verdient hat. So geht es den USA und so geht's den Briten.
Großbritannien will den harten Brexit. Das Volk will es so und das Parlament auch. Also ab dafür.
 
wenn Boris das Ruder übernehmen sollte.
Dann werden Finanz- und Justizminister zurück treten. Sie haben es bereits angekündigt.
Kann mir einer erklären was das bringen soll? Also das die zurück treten?

Seit eineinhalb Jahren treten bei Trump reihenweise irgendwelche Leute zurück. Die Regierung dort drüben wird dadurch nicht besser.

Also ich verstehe diese Handlungsweise einfach nicht. Wenn ich Kompetent genug für diesen Job bin, dann mache ich den Job doch. Ich habe doch eine Verantwortung gegenüber den Menschen, für die ich arbeite. Also die Menschen unter mir. Nur weil mir der Chef/die Leute über mir nicht passen kündigen? Würden wir das in der freien Marktwirtschaft tun (könnten), dann wären die Chefetagen aber arg dürftig besetzt. (Oder wir würden nettere Chefs haben.) :ROFLMAO:
 
@Schpaik
Wenn der Kapitän eine Lusche und ein Dummschwätzer ist, würdest du dann gerne 1.oder 2. Steuermann sein, wenn du vorher erkennst, dass das Schiff sinken wird?

Im Endeffekt kommt es auf die gesamte Mannschaft zurück und da geht man lieber von Board, wenn man den eigenen Namen nicht ruinieren will.
 
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