Erdähnlichste Supererde in 42 Lichtjahren Entfernung entdeckt

Ungezogene

raufsüchtige Seniorin
Die wissenschaftliche Zeitschrift "Nature" veröffentlichte heute einen Artikel, nachdem ein Team von Wissenschaftlern um David Charbonneau vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics den bisher erdähnlichsten Planeten entdeckt haben:

GJ 1214b liegt etwa nur 42 Lichtjahre von unserer Erde entfernt, hat 6,55 Mal die Masse der Erde und das 2,68-fache ihres Durchmessers. Dort herrschen schätzungsweise durchschnittlich 200°C bei einem Druck der vergleichsweise 20.000 mal höher ist. Die Wasservorkommen sind reichhaltig; teilweise aufgrund des Druckes in kristalliner Form. GJ 1214b umkreist einen sog. Roten Zwerg als Sonne.

Das Besondere an diesem Planeten sei seine Atmosphäre, die aus Wasserstoff und Helium bestehe. Den Aussagen der Wissenschaftler zufolge sei GJ 1214b der erste gefundene erdähnliche Planet mit einer Atmospäre.

Und obwohl dort sehr viel Wasser vorkommt, sind die Lebensbedingungen für Lebewesen, wie wir sie kennen, dort nicht gerade freundlich. Aufgrund der "Nähe" von nur 42 Lichtjahren wird GJ 1214b von der Wissenschaft nun genauer ins Visier genommen um Details über den Planeten herauszufinden.

Dieser Planet zählt zu der umgangssprachlichen Kategorie "Supererde", in die man die bisher über 400 gefundenen Planeten einordnet, die das 1,9 bis 10fache der Erdmasse aufweisen. Der bekannteste und ähnlichste der "Supererden" ist bislang der im Februar 2009 entdeckte CoRot 7.

GJ 1214b liegt im Sternbild des Schlangenträgers, welcher zu den 48 Sternbildern der Antike gehören, die von Ptolemäus schon beschrieben wurden.

Der Abstract in "Nature": Access : A super-Earth transiting a nearby low-mass star : Nature (Der Artikel selber ist kostenpflichtig)

Andere Berichte/Artikel:
Die erdähnlichste Supererde bisher - Raum - derStandard.at ? Wissenschaft
GJ 1214 b - Wikipedia, the free encyclopedia
 
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Man muss die Bezeichnung erdähnlich aber sehr überstrapazieren, um GJ 1214b noch als erdähnlichen Planeten zu betrachten.

Da ist ja der Mars erdähnlicher (und beträchtlich näher).
 
Man muss die Bezeichnung erdähnlich aber sehr überstrapazieren, um GJ 1214b noch als erdähnlichen Planeten zu betrachten.

Da ist ja der Mars erdähnlicher (und beträchtlich näher).

Naja bei GJ 1214b (drecks Name ich bin dafür wir denken uns einen besseren aus) ist die Erderwärm nicht mehr nötig. :D
 
Da ist ja der Mars erdähnlicher (und beträchtlich näher).
Die Größe alleine ist es nicht - der Mars hat ein schlechteres Vakuum als Atmosphäre und vor allem fehlt ihm eine äußerst wichtige Voraussetzung für Leben wie wir es kennen: Flüssiges Wasser ...
Die Venus wäre als Beispiel besser gewesen, sie ist der Erde fast so ähnlich wie ein Zwilling, sie hat nur den Nachteil, dass sie von ihrer Umlaufbahn her ein klein wenig benachteiligt ist und unter einem verschärften Treibhaus Effekt leidet ...

An der Entdeckung finde ich aber weniger interessant, dass es der bisher erdähnlichste Planet ist, der außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurde, sondern wie bzw. womit der Planet entdeckt wurde:

Mit gerade einmal 8 winzigen Telesköpchen von 40cm Durchmesser, die auf den selben Himmelsauschnitt gerichtet waren - und nicht mit den Multi-Millionen $€ teuren Satelliten bzw. Mega-Teleskopen mit mehreren Metern Durchmesser.
Quelle und weitere Infos (en)

Für so kleine Teile gibt es Selbstbau Bauanleitungen, also ran an die Glasplatten mit dem Schleifpapier - mit 16 solcher Teleskope ist bestimmt noch mehr drin :D
 
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Die Überschrift hat sich ja interessant angehört aber die Spezifikation von GJ 1214b (kann man dem Ding keinen gescheiten Namen geben?) hat mit der der Erde ja nun nicht wirklich viel gemeinsam.

Die Tatsache, das es dort irgendeine Atmosphäre gibt, und das die Masse ins Raster passt, ist ja ganz nett aber als "Erdähnlich" stufen sowas wohl nur Wissenschaftler ein. Als Laie stellt man sich da etwas anderes vor :)
 
Die Wissenschaftler haben ihn ja auch als "Super Earth" - also "Über Erde" - bezeichnet das sind laut Definition zu groß geratene Planeten, die jedoch noch keine Gas Giganten wie z.B. Jupiter sind. Ansonsten haben sie nie gesagt, dass das Teil irgendwie erdähnlich ist, sondern nur geschrieben, dass da diverse Sachen wie z.B. die Atmosphäre usw. am "erdähnlichsten von allen bisher entdeckten Exoplaneten" sind - also eine sehr relative Angabe - und selbst das steht nicht im "Nature" Artikel. Den Rest hat die Presse daraus gemacht ...

BTW: Saturn z.B. ist auch erdähnlicher als Jupiter ;)
 
42 Lichtjahre, d.h. wir sehen den Planeten so, wie er vor 42 Jahren ausgesehen hat.
Also ist es auch möglich, dass es ihn gar nicht mehr gibt. :D

Und zu den 200 °C und der Atmosphäre sag ich jetzt mal nichts. :rolleyes:
 
Unwahrscheinlich dass es ihn nicht mehr gibt - außer er wurde von einem Erd-großen Teil gerammt ;)

Und 200°C sind ca. 200°C weniger als auf der Venus Oberfläche - und die ist genau so groß wie die Erde. Ist übrigens interessant, dass die Venus Oberfläche selbst im Durchschnitt heißer ist, als die des Merkur zu seinen Spitzenwerten....
 
Zweitkleinster Exoplanet entdeckt

Washington — Auf der Fachtagung der Astronomischen Gesellschaft der USA ist die Entdeckung des zweitkleinsten bislang nachgewiesenen Exoplaneten bekanntgegeben worden. Der Planet HD156668b befindet sich in einem Sonnensystem in rund 80 Lichtjahren Entfernung, wie sein Entdecker Andrew Howard von der Berkeley-Universität in Kalifornien erläuterte.

Der Exoplanet hat nach Howards Forschungen nur vier Erdmassen. Exoplaneten sind alle jene Planeten, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Ihr Nachweis ist erst seit einigen Jahren möglich. Er stellt besondere Anforderungen an die Teleskope, da Planeten nur sehr geringe Strahlung abgeben und von den Sonnen überstrahlt werden.

"Diese Entdeckung zeigt, dass wir außerhalb unseres Sonnensystems immer kleinere Planeten finden", sagte Howard. HD156668b befindet sich im Sternbild Herkules und umkreist den Zentralstern seines Systems in nur vier Tagen. Ein Lichtjahr entspricht einer Entfernung von knapp 9,5 Milliarden Kilometern. Der kleinste bislang bekannte Exoplanet, Gliese 581 e, hat nur zwei Erdmassen. Er war im April 2009 von einem Team Schweizer Astronomen im Sternbild Waage in 20,5 Lichtjahren Entfernung ausgemacht worden. Insgesamt sind inzwischen mehr als 400 Exoplaneten erfasst.

Quelle: AFP
 
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