Politisches Tauziehen um Wiedereröffnung des Montblanc-Tunnels

AlterKnacker

Household Manager
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FNTR fordert klare Entscheidung des Premierministers

Gegen die Hinhaltetaktik der französischen Regierung in der Frage der
vollen Wiederzulassung des Nutzfahrzeugverkehrs durch den
Montblanc-Tunnel formiert sich jetzt zunehmend Widerstand. Er kommt
einerseits von den Anwohnern des Mauretanie-Tals, die seit dem
Tunnelbrand am Montblanc als Anrainer des Fréjus-Alpentunnels die
alleinige Lkw-Last tragen. Zum andern hat sich am Mittwoch erstmals auch
das Transportgewerbe als Betroffener zu Wort gemeldet. Der
mittelständische Verband FNTR veröffentlichte einen Offenen Brief an
Premierminister Lionel Jospin, in dem dieser in der Frage zu einem
Chef-Entscheid gedrängt wird. Das Schreiben stellt das Verhalten der
Regierung auch in den aktuellen Kontext der im April und Mai anstehenden
französischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Die
Straßentransporteure hätten bisher alle auf die maximale Sicherheit des
Tunnels zielenden Maßnahmen mitgetragen. Ihre Geduld nähere sich aber
jetzt dem Ende. FNTR-Vorsitzender René Petit erinnert ferner an die
zentrale Bedeutung des Montblanc-Alpenübergangs für den freien Personen-
und Warenverkehr in der EU.Wie die Pariser Presse berichtete, ist auch
die Eröffnung des Straßentunnels unter dem Somport-Massiv in den
Pyrenäen erneut verschoben worden. Sie war zunächst für Anfang dieses
Jahres angekündigt worden und soll nunmehr erst irgendwann im Herbst
erfolgen. Hintergrund der Verschiebung ist offenbar, dass für das 8,5 km
lange Bauwerk bisher noch kein privater Betreiber gefunden werden
konnte. Eine EU-weite Ausschreibung vom letzten Sommer ist erfolglos
geblieben, - mutmaßlich deshalb, weil die Benutzung des Tunnels
kostenlos sein soll. (vr/jb)
 
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