Diskussion Theorie und Praxis: Wirtschaftskrise und Weihnachtsgeschäft

In der Theorie stürzen Deutschland und die Welt gerade in die wohl schwerste Krise seit Jahrzehnten. Kein Tag ohne neue Horrormeldungen, überall greift die nackte Existenzangst um sich.
Soweit die Theorie...
In der Praxis sind es noch knapp zwei Wochen bis Weihnachten - und schon klingt ein alter Schlager aus den 50er Jahren wieder in allen Ohren: "There is no business like christmas".
Die Deutschen jedenfalls sind im Kaufrausch, von Krise keine Spur - die Parkhäuser der Shoppingcenter sind überfüllt, der Rubel rollt - der Einzelhandel vermeldet Umsätze auf dem Niveau der Vorjahre.
Dabei ist die Stimmung unter den Verbrauchern aber unverändert negativ - alle rechnen mit schlechteren Zeiten. Offenbar sagen sich Viele: Lass uns noch mal so richtig auf die Pauke hauen, wer weiß, was morgen ist.

Wie sieht es bei Euch aus: Beeinflusst die aufkommende Krise Eure Weihnachtsvorbereitungen, oder ist das auch eher ein Thema fürs neue Jahr?

Supernature schrieb:

Beeinflusst die aufkommende Krise Eure Weihnachtsvorbereitungen

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Nein, überhaupt nicht!

Also ich muß mein Geld nicht erst seit neustem zusammenhalten...
Ein sparsamer Mensch war ich schon immer(seit dem Euro sowieso ) und so wird es auch bleiben.

bei mir/uns gibt es keine Krise und ich lass mir auch keine von den Medien einreden
ergo beeinflussen mich div. Berichterstattungen über angebliche Krisen weder heute, noch morgen
mein Leben ist positiv und es ist an mir, das dem so bleibt

wer wissen will wie groß die "Krise" wirklich ist, der schaut sich mal die aktuellen Spendenzahlen an

Sehe ich auch so wie Aggi. Wer natürlich in den Vorjahren immer viel gekauft hat, der wird es jetzt etwas mehr merken und zurückstecken.
Vielleicht auch die Angestellten aus den Wirtschaftszweigen, wo aufgrund der Wirtschaftskrise nur noch verkürzt gearbeitet wird.
Auf jedenfall merkt es die Wirtschaft. Es wird jedes beginnende Jahr ein Vergleich gezogen, wie der Konsum im Gegensatz zum Vorjahr gestiegen bzw. gefallen ist. Komischerweise pocht der Handel immer auf ein Wachstum. Dieses Jahr sind die Zahlen gewiss rückläufig. In meinem Umfeld wird die Meinung fast überall vertreten, dass beispielsweise durch den einheitlichen Beitragssatz der KV oder steigende Energiepreise noch mehr Geld fehlen wird. Der Trend geht eher dazu über, Geld auf die hohe Kante zu legen, als wie vorher in Weihnachten oder den Jahresurlaub zu pumpen.

Wir ziehen gerade um. Damit verbunden sind eine Menge Anschaffungen und Handwerkerrechnungen.
Wir haben noch nie soviel Geld ausgegeben wie zur Zeit.
Ich pfeife auf die angebliche Wirtschaftskrise.
Lediglich das I-Phone mit 50 Euro Monatsvertrag (zur Zeit zahle ich weniger für Telefon und i-net zusammen) läßt mich noch zurückzucken.

Meine Weihnachtsvorbereitungen beeinflußt das gar nicht. Aber ich lege sowieso ein eher atypisches Konsumverhalten an den Tag.
Es ist eine Zwickmühle: wird viel gekauft, wird's der Wirtschft besser gehen (und wenn man eher bei den kleinen Krautern kauft, geht's eher den kleinen Unternehmen besser), wenn man sich aber verweigert - aus welchen Gründen auch immer -, dann ist man "Schuld" an der Krise.

gisqua schrieb:

Meine Weihnachtsvorbereitungen beeinflußt das gar nicht. Aber ich lege sowieso ein eher atypisches Konsumverhalten an den Tag.

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und

Aggi schrieb:

Also ich muß mein Geld nicht erst seit neustem zusammenhalten...

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Ich habe zwar eine relativ große Familie (18 Personen), aber mein Verhalten zu Weihnachten wird dadurch eher weniger beeinflusst. Da ich den Großteil meiner Verwandten sowieso meist nur zu Weihnachten sehe, habe ich ein ganzes Jahr Zeit, für Weihnachtsgeschenke zu sorgen.

Und auch dieses mal hab ich schon mehr als zwei Drittel seit über einem halben Jahr hier rumliegen.

Mein Komentar war auch ganz allgemein gesprochen.
Das war jetzt nicht explizit auf Weihnachten gemünzt.
Das jetzt erst von "Krise" gesprochen wird wundert mich, denn ich finde, es geht seit der Einführung des Euro steil bergab.
Vielleicht empfinde ich das ja auch nur allein so. Wer weiß...

Auch hier die Anmerkung: Von Wirtschaftskrise keine Spur, die Preise sind - wie jedes Jahr zu Weihnachten - wieder ein wenig gestiegen. Gäbe es eine Wirtschaftskrise würden sie fallen, um die Verkaufszahlen anzukurbeln.

So oder so - mein Kaufverhalten zu Weihnachten ändert es zur Zeit nicht.

Timelord schrieb:

Gäbe es eine Wirtschaftskrise würden sie fallen, um die Verkaufszahlen anzukurbeln.

So oder so - mein Kaufverhalten zu Weihnachten ändert es zur Zeit nicht.

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Vielleicht liegt es auch nur an der Arroganz der Unternehmer, die glauben, bis zum bitteren Ende alles rausholen zu müssen und erst dann die Notbremse ziehen, wenn am seidenen Faden, an dem sie hängen, die rostige Schere angesetzt wird.
Und Wirtschaftskrise heißt ja nicht nur, dass es den Großen Autokonzernen schlecht geht und einigen Banken.
Da hängt noch viel mehr daran:

Zu einem Unternehmen gehören Mitarbeiter, die mit finanzieller Vergütung versorgt sein wollen. Lässt die Marktfähigkeit eines Unternehmens nach, so kommt es zu Einsparungen. Und diese beginnen ganz unten beim kleinen Angestellten. Wenn der kein Geld mehr verdient bzw. von Gehalts- oder Lohnkürzungen betroffen ist, dann kann er auch weniger Geld ausgeben. Das führt zu einer Rückkopplung auf den Handel: Konsum wird rückläufig. Dieses Problem haben wir zur Zeit. Die Autoindustrie wimmert schon. Ich könnte auch auf einen anderen Thread verweisen, wo es um die Fünftagewoche für die Postzustellung geht. Hier werden auch ein paar Angestellte daran glauben müssen. Weniger beanspruchte Dienstleistung benötigt auch weniger Dienstleistungskräfte und der Bezug zum beschränkten Konsum kann wieder hergestellt werden. Auch ein Grund, warum ich gegen die Abschaffung des sechsten Werktages bei der Post bin.
Die Wirtschaftskrise bemerkt der Mittelständische noch nicht. Erst wenn er spürbar davon betroffen ist. Daher bitte etwas mehr Weitsicht.