Formel 1 Honda steigt aus

The Mad Hatter

assimiliert
Der japanische Autokonzern Honda hat seinen Ausstieg aus der Formel 1 zum Jahresende bekannt gegeben. Grund sei die schlechte wirtschaftliche Lage. Das Team um Ross Brown und Nick Fry soll daher angeblich an einem Rettungspaket arbeiten um den Rennstall auch ohne Honda weiter betreiben zu können. Als Motorenlieferant sei Ferrari im Gespräch.

Falls sich kein neuer Besitzer für das Team findet, wird es in der kommenden Saison wohl nur noch neun Teams geben, sowie Jens Button als auch Bruno Senna ohne Cockpit dastehen.

Artikel auf spiegel.de vom 05. 12. 2008

Absolut nachvollziehbar. Honda hat all die Jahre nicht wirklich was gerissen, dafür aber gewaltige Budgets verbrannt. Das nun die Konzernspitze in mageren Zeiten einen Schlußstrich zieht darf jetzt nicht wirklich verwundern.
 
Ich hänge zwar in keiner Weise irgendwie an Honda, schade ist es aber trotzdem. Ich hatte immer die Hoffnung, es kommt mal wieder ein 11. Team dazu, jetzt fällt noch eines raus - noch weniger los auf der Strecke...
 
Das Team um Ross Brown und Nick Fry soll daher angeblich an einem Rettungspaket arbeiten um den Rennstall auch ohne Honda weiter betreiben zu können. Als Motorenlieferant sei Ferrari im Gespräch.

Warum nicht? Ross Brawn - damalig bei Ferrari kann hier mit Sicherheit einiges bewirken.

Abgesehen davon ist es nun so, dass die Formel 1 von Jahr zu Jahr erheblich eingebüßt hat. Mittlerweile ist es so, dass man sich bei jedem Überholmanöver (wenn es denn einmal so weit sein könnte), von Orgasmus zu Orgasmus jubelt. Blicken wir über den Teich, so sehen wir die IRL. Zugegeben findet das Rennen nur im Oval statt. Dafür gibt es Überholmanöver jenseits der 300 (Reifen an Reifen) und immer wieder packende Rennen. Spitzengeschwindigkeiten bei 360 sind keine Seltenheit. Eliseo Salazar überholte schon bei 390. Das ist Spannung pur und macht richtig Spaß.
 
Es mag jetzt sein, das es weit hergeholt klingt und man schnell denkt, "ach der wieder mit seiner Politik"! Aber an diesen Dingen zeigt sich, wie im Kapitalismus das Versagen und die Gier einiger Weniger (im Weltmaßstab) ausreicht, um eine gewisse Ordnung runter zu reißen und einen Großteil der Weltbevölkerung noch weiter in die Scheiße zu reiten und ihnen dann noch den Spaß an Dingen wie allgemeiner Kultur oder dem Sport rauben kann.

Ich meine damit natürlich nicht, das die Formel1 nun eine selbstlose und gemeinnützige Veranstaltung wäre, sondern beziehe das einzig auf die Bevölkerung, die ihr Privatvergnügen aus Dingen wie diesen zieht.
 
Blicken wir über den Teich, so sehen wir die IRL. Zugegeben findet das Rennen nur im Oval statt. Dafür gibt es Überholmanöver jenseits der 300 (Reifen an Reifen) und immer wieder packende Rennen. Spitzengeschwindigkeiten bei 360 sind keine Seltenheit. Eliseo Salazar überholte schon bei 390. Das ist Spannung pur und macht richtig Spaß.

Ich begeistere mich nun schon seit über dreissig Jahren am Rennsport. Ob das Mit Fahrrädern oder Seifenkisten ist, war für mich eigentlich immer ziemlich unwichtig. Mit Indy Car Rennen konnte ich aber tatsächlich noch nie was anfangen. (Desgleichen mit diesen 6-Tage Rennen in der Halle..) Da finde ich sogar Schildkrötenrennen interessanter.
 
Ich begeistere mich nun schon seit über dreissig Jahren am Rennsport. Ob das Mit Fahrrädern oder Seifenkisten ist, war für mich eigentlich immer ziemlich unwichtig. Mit Indy Car Rennen konnte ich aber tatsächlich noch nie was anfangen. (Desgleichen mit diesen 6-Tage Rennen in der Halle..) Da finde ich sogar Schildkrötenrennen interessanter.

Ups :geheule, dann empfehle ich dir dringend einmal das Rennen anzuschauen. Etwas entsetzt bin ich schon - über deine Aussage. Aber Meinung ist Meinung.

Die IRL ist schon richtig gut. Alles andere habe ich schon geschieben.
 
Die Formel 1 will nächstes Jahr sparen. Viele Änderungen sollen kommen. Unter anderen – keine Tests mehr zwischen den Rennen. Sparen ist angesagt. Aber einen Herrn Lewis Hamilton Millionen zu geben ist schon „IRRE“. Dieser Herr ist gerade einmal 23 Jahre „JUNG“. Lt. Medien sollen es dann wohl satte 90 Millionen sein.
 
Aber einen Herrn Lewis Hamilton Millionen zu geben ist schon „IRRE“. Dieser Herr ist gerade einmal 23 Jahre „JUNG“.

Ganz im allgemeinen halte ich nicht viel davon sehr "jungen" Menschen viel Geld in den Rachen zu stecken. So ist aber nu leider das System! Ob du nu beim Basketball schaust oder in die Formel 1 oder beim Fußball mal nachsiehst oder dir Schauspieler ankuckst.

Leider, leider, regiert in vielen Fällen Geld die Welt. Das ist zwar traurig, aber kennst du jemanden, der nicht nach dem Motto vorgeht?
 
Ganz im allgemeinen halte ich nicht viel davon sehr "jungen" Menschen viel Geld in den Rachen zu stecken. So ist aber nu leider das System! Ob du nu beim Basketball schaust oder in die Formel 1 oder beim Fußball mal nachsiehst oder dir Schauspieler ankuckst.

Leider, leider, regiert in vielen Fällen Geld die Welt. Das ist zwar traurig, aber kennst du jemanden, der nicht nach dem Motto vorgeht?

Nö, aber ich hoffe, dass die Vernunft irgendwann siegt. Zugegeben etwas naiv, aber die Hoffnung stirbt zuletzt - gerade in Zeiten der Finanzkrise. Beim DSF (Fußball) müsste ich jetzt 3 Euro in das Phrasen-Schwein werfen.

Du hast im Endeffekt recht. Vermittelbar ist das alles nicht mehr.
 
Wie es aussieht, scheint Honda gerettet zu sein und damit auch die rund 700 Jobs. Es sind zwar noch ein paar kleine Details zu klären, aber der zweitreichste Mann der Welt, der Mexikaner Carlos Slim will mit rund 300 Mio. Dollar in die Formel 1 einsteigen.

Quelle
 
Auch bei Williams war es wohl eng:

Artikel auf stern.de vom 25. 01. 2009

Um Williams wäre es schade gewesen. Der letzte echte private Traditionsrennstall.

Zumal Honda wohl weiter in der Schwebe hängt.

Ich denke wir werden da noch interessante Zeiten erleben. Wie sieht es zB mit Dietrich Mateschitz und seinen beiden Teams aus? Oder wird die französische Regierung im Rahmen der Krise einen Ausstieg von Renault verlangen? Was ist mit den Indern und könnte Toyota vielleicht in Versuchung kommen über einen Ausstieg schnelle Einsparungen zu erzielen, nachdem der Gesichtsverlust durch den Rückzug von Honda wohl vertretbar wäre?

Aktuell gehe ich davon aus, daß alle Teams mit Ausnahme von Honda zumindest erst mal safe sind. Aber sollte die Krise noch größere Löcher schlagen - ich würde nicht darauf wetten, daß zum Saisonende noch genauso viele Teams an den Start gehen, wie zu Saisonbegin. Und was die nächste Saison bringt, sei eh mal dahingestellt.
 
Wäre aber auch wirklich übertrieben - es wird ja hoffentlich auch ein Leben nach der Krise geben. Natürlich mutet in diesen Zeiten die PS gewordene Dekadenz etwas befremdlicher an, andererseits hängen auch daran Arbeitsplätze (und damit meine ich jetzt nicht die Fahrer :)).
 
Nimm's mir nicht übel, aber wäre ich Firmenchef eines Autokonzerns müssten Formel 1 und Co. als erstes daran glauben. Das Ferrari aus Imagegründen dabei bleiben muss, steht außer Frage, aber schon bei Renault oder Toyota passt die Formel 1 wie der Phaeton zu VW. Da muss man in Zeiten der Krise knallhart kalkulieren, ob der Werbeeffekt die Kosten rechtfertigt. Und ob Otto-Normal-Verbraucher in Zeiten knapper Kassen sich von einer guten WM-Platzierung so beeindrucken lässt, daß er bereit ist mehr Geld auf den Tisch zu legen? Ich glaub's nicht.

Zumal - in dem Moment wo Staatsgelder fließen (Stichwort: "Kurzarbeitergeld"), kann Herr Steuerzahler ja wohl auch erwarten, daß solche nicht überlebensnotwendige Kostenfaktor eingeschränkt/gestrichen werden. Was die Formel 1-Arbeitsplätze angeht - zumindest die Ingenieure und Techniker sind Hochqualifizierte die jederzeit wieder Arbeit finden. Und die restlichen Arbeitsplätze rechtfertigen meiner Meinung nach nicht die Gelder die dort fließen.

Und schaue auch gerne Formel 1 (wenn auch bei weitem nicht mehr so wie früher), aber im Zweifelsfall sehe ich die Formel 1-Gelder lieber in der Arbeitsplatzsicherung und der Weiterentwicklung von Strassenfahrzeugen, als in diesem, zugegebenermaßen sehr schönen, PS-Zirkus.
 
Was fließt denn weltweit in die Formel 1? Ein paar kümmerliche Milliärdchen, mit denen man anderweitig kaum spürbare Effekte auslösen könnte.
Außerdem darf man den Marketing-Effekt nicht unterschätzen. Ich hätte das früher auch nicht geglaubt, aber es ist eine statistisch erwiesene Tatsache, die sich jedes Mal aufs Neue wiederholt: Gewinnt am Sonntag McLaren, werden Montags mehr Mercedes verkauft.
Wie sich das bei Ferrari verhält, dürfte eher zweitrangig sein, aber Toyota, Honda oder auch BMW sind ja durchaus im Massenmarkt vertreten.
 
Was fließt denn weltweit in die Formel 1? Ein paar kümmerliche Milliärdchen, mit denen man anderweitig kaum spürbare Effekte auslösen könnte.

Ich spreche da auch eher den gesamten Motorsport an. Wenn überall gespart wird, können auch die paar Milliärdchen nicht außen vor bleiben.

Gewinnt am Sonntag McLaren, werden Montags mehr Mercedes verkauft.
Wie sich das bei Ferrari verhält, dürfte eher zweitrangig sein, aber Toyota, Honda oder auch BMW sind ja durchaus im Massenmarkt vertreten.

Bei Mercedes und BMW möchte ich das auch gar nicht abstreiten. Aber bei Toyota, Honda oder Renault würde ich gerne mal eine aktualisierte Statistik sehen. Der Massenmarkt für die Unter- und Mittelschicht ändert sich. In der Krise wird eh nix gekauft und danach braucht es ja auch erst mal eine Erholungsphase. Dazu kommt der Wandel im Bereich Treibstoff/Antrieb. Die Wirtschaftskrise hat zwar die dritte Ölkrise wunderbar beendet, aber die nächste Hochpreisphase (die medialen Kristallkugeln sprechen derzeit von 2010) kommt bestimmt. Alles Faktoren die die Käufer erst mal vorsichtig agieren lassen. Ich könnte es ja verstehen, wenn man sagt "Die Krise ist in zwei Jahren ausgestanden, danach ist business as usual." Dann wäre ein Ausstieg teurer als ein Verbleib, aber danach sieht es bislang wohl nicht aus.

Abseits davon kann ich mir auch gut vorstellen, daß 2009 eine Art "Jahr der Bewährung" wird. Durch Sparpaket und Regeländerungen fangen alle erst mal wieder bei Null an. Ich könnte mir gut vorstellen, daß zB Toyota jetzt ganz genau schaut, wie die mittelfristigen Zukunftsaussichten sind. Bis jetzt sind die Erfolge ja eher mager und sollte es da keinen Hoffnungsschimmer geben - wieso sollten sie dabei bleiben?
 
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