The Mad Hatter
assimiliert
Als hätten wir derzeit keine anderen Probleme, wünscht der Bundesparteitag der CDU die deutschen Sprache verbindlich im Grundgesetz festzuschreiben. Mittlerweile gab's ja einige Reaktion zu diesem Beschluß, darunter auch von Marcel Reich-Ranicki:
Artikel auf focus.de vom 03. 12. 2008
Hab zuerst mal im Grundgesetz nachschauen müssen. War eigentlich sicher das es schon drin steht, aber nada. Meine Meinung dazu:
1. Mein Gott muss es denn CDU'lern gut gehen, daß sie meinen das so ein Beschluß gerade Priorität hat (Spekulationen über "Fischen am rechten Rand" erspare ich mir jetzt einfach mal).
2. Wow, seit wann misst die CDU dem GG so viel Bedeutung zu, als das es irgendeine Sicherheit für die deutsche Sprache böte? Sonst sehen die unsere Behelfsverfassung doch eh nur als störendes Stück Papier an, was man nach Belieben ändern kann.
3. Schön das sich Reich-Ranicki für die deutsche Sprache einsetzt. Wenn er jetzt noch anfängt sie zu sprechen, wäre das perfekt.
4. Wenn ich so in der Frankfurter U-Bahn sitze und die Geräuschkulisse höre, glaub ich kaum das irgendeine GG-Erweiterung dort viel an den Zuständen ändert. Deutschkurse hingegen vielleicht schon. Schließlich müssen die Betreffenden ja auch den entsprechenden Artikel lesen können.
Fazit: Klimakatastrophe, Ölkrise, Georgien-Krieg, Weltrezession, Piraten-Überfälle - ich denke wir haben dieses Jahr schon größere Probleme gehabt. Und an Sprachbarrieren und Integrationsunwillen (egal von welcher der beiden Seiten) ändert es auch nichts. Aber was soll's. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß das gerade die deutsche Sprache bei den ersten nationalen Bestrebungen im Flickenteppich "Deutschland" nach den Napoleonische Kriege als das identitätsstifende Kriterium angesehen wurde (wieso man dann aber Bayern, Schwaben und Österreich dabei haben wollte, hat sich mir bis heute nicht erschlossen). Insofern kann man's ruhig in's Grundgesetz mit aufnehmen. Sozusagen als "verspätetes geschichtliches Relikt".
Artikel auf focus.de vom 03. 12. 2008
Hab zuerst mal im Grundgesetz nachschauen müssen. War eigentlich sicher das es schon drin steht, aber nada. Meine Meinung dazu:
1. Mein Gott muss es denn CDU'lern gut gehen, daß sie meinen das so ein Beschluß gerade Priorität hat (Spekulationen über "Fischen am rechten Rand" erspare ich mir jetzt einfach mal).
2. Wow, seit wann misst die CDU dem GG so viel Bedeutung zu, als das es irgendeine Sicherheit für die deutsche Sprache böte? Sonst sehen die unsere Behelfsverfassung doch eh nur als störendes Stück Papier an, was man nach Belieben ändern kann.
3. Schön das sich Reich-Ranicki für die deutsche Sprache einsetzt. Wenn er jetzt noch anfängt sie zu sprechen, wäre das perfekt.
4. Wenn ich so in der Frankfurter U-Bahn sitze und die Geräuschkulisse höre, glaub ich kaum das irgendeine GG-Erweiterung dort viel an den Zuständen ändert. Deutschkurse hingegen vielleicht schon. Schließlich müssen die Betreffenden ja auch den entsprechenden Artikel lesen können.
Fazit: Klimakatastrophe, Ölkrise, Georgien-Krieg, Weltrezession, Piraten-Überfälle - ich denke wir haben dieses Jahr schon größere Probleme gehabt. Und an Sprachbarrieren und Integrationsunwillen (egal von welcher der beiden Seiten) ändert es auch nichts. Aber was soll's. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß das gerade die deutsche Sprache bei den ersten nationalen Bestrebungen im Flickenteppich "Deutschland" nach den Napoleonische Kriege als das identitätsstifende Kriterium angesehen wurde (wieso man dann aber Bayern, Schwaben und Österreich dabei haben wollte, hat sich mir bis heute nicht erschlossen). Insofern kann man's ruhig in's Grundgesetz mit aufnehmen. Sozusagen als "verspätetes geschichtliches Relikt".