Die Frage, die sich mir immer bei solchen Großprojekten allerdings stellt, ist: "Wofür mag das gut sein?".
Genau dafür, wofür die Wissenschaft immer gut ist:
Um zu beweisen, dass eine Theorie
nicht stimmt, denn das ist, entgegen der landläufigen Meinung, die Hauptaufgabe der Wissenschaft...
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung brauchen wir natürlich, um den Sinn des Lebens zu finden, unsere Position auf das Ganze ins rechte Licht zu rücken oder, etwas genauer:
Um eine unserer selbstgebastelten Geschichten, mit der wir die Erde, den Lauf der Dinge und unser Dasein zu erklären versuchen, auseinander zu nehmen, damit wir nicht Gefahr laufen, Mechanismen und Ideen ontologisch zu personalisieren, wie wir es immer wieder tun (Götter, "Das ist wissenschaftlich bewiesen", usw.) oder es als "Wahrheit" in ein Kästchen einzusortieren. Keine einzige wissenschaftliche Untersuchung hat jemals eine Wahrheit hervor gebracht, sondern immer nur bewiesen, dass etwas, was wir vorher geglaubt haben, falsch ist ("Die Erde ist eine Scheibe und die Sonne läuft um sie herum", "Gegenstände, die man nicht mehr antreibt, kommen irgendwann zum Stillstand") ...
(...) aber manchmal denke ich, wir sollten uns lieber erst mal auf unsere eigene Kugel konzentrieren.
Das geht nicht. Unsere Kugel ist nicht isoliert vom Rest. Ohne den Rest gäbe es die Kugel nicht so, wie sie heute ist. Es geht nur alles oder nichts. Stell Dir mal vor, es gäbe z.B. keine Sonne
Jemand hat einmal gesagt: "Wir wissen mehr über den Mars als über unseren eigenen Ozean".
...was für sich alleine genommen vollkommener Quatschkram bzw. aus dem Zusammenhang gerissen ist.
Einmal in den Taucheranzug geschwungen und ins Meer getaucht und jeder von uns weiss mehr über den Ozean, als alle Wissenschaftler zusammen über den Mars. Nur weil 99,9% des Volumens des Ozeans unerforscht ist, heißt das dennoch nicht, dass wir
wenig darüber wissen, wir wissen halt nur noch nicht
alles darüber.
Zum Vergleich: Wir wissen gerade einmal etwas über das Aussehen des Mars und etwas genauer über 100m²(?) Oberfläche - der Rest sind Schlüsse aus dem Vergleich mit der Erde anhand derer wir uns eine nette Kindergeschichte zusammenreimen, denn wir haben letztendlich nichts anderes zum vergleichen und versuchen es dennoch zu erfassen oder zumindestens eine für uns erfassbare Erklärung abzugeben.