So gelungen Majers Produktion ist, ohne die stimmliche Urgewalt und die emotionale Gestaltungskraft von Saint Lu wäre das Ergebnis nicht so überzeugend. Der jungen Österreicherin gelingt der seltene Brückenschlag zwischen dem Classic Rock der 1970er und modernen Vorstellungen von Rockmusik. Ihre Songs klingen zeitlos und zeitgemäß zugleich, sie bestechen durch starke Gefühle und persönliche Texte. Mit ihrem Debüt hat Saint Lu die Latte sehr hoch angelegt.
Als „Soul-Hurrikan“ wurde die Musikerin Saint Lu gefeiert und sogar als „Reinkarnation von Janis Joplin“ betitelt. Tatsächlich besitzt die Sängerin eine amtliche Rockstimme und auch das notwendige Gefühl dafür. „Soul 'n' Roll“ nennt Saint Lu ihren Stil, der auf den Straßen Berlins gereift ist. Hier hat sie auch ihre Mitmusiker gefunden – eine bunte Truppe aus aller Herren Länder.
Saint Lu gehört zu den vielversprechendsten Stimmen, die sich hierzulande in den letzten Jahren aufgemacht haben. Mit 13 begann sie Songs zu komponieren, gründete kurz darauf die erste eigene Band und sog die Inspirationen überall da auf, wo sie Musik als authentisch empfand – bei Jazz, Rock – und man hört das bis heute in ihren Songs – dem Blues an der Schwelle zum frühen Rock’n’Roll und seinen wegbereitenden Soul-Sängerinnen. Aufmerksamkeit war der Wahlberlinerin schon mit dem schlicht „Saint Lu“ genannten Debütalbum von 2009 sicher: „Fräuleinwunder“ (FAZ), „Soul-Hurrikan“ (Focus), gar „Reinkarnation von Janis Joplin“ (Focus Kultur) waren die bewundernden Schlagworte. Darüber hinaus gewann sie auch noch den prestigeträchtigen „European Border Breakers Award“.