Faszination Gewalt in Computerspielen…

DukeNukem

schläft auf dem Boardsofa
Da das ganze so schön geschieben wurde kopiere ich es einfach mal als "Zitat" hier hin... (Quelle)

Wie seht Ihr das ganze? Würde einfach mal gerne Eure Meinung hören... ;)

In der gegenwärtigen Medienlandschaft gibt es wohl kaum ein Thema, welches kontroverser diskutiert wird. Auf der einen Seite stehen Politiker, die zumeist mit ihrem Halbwissen Erziehungsberechtigte total verunsichern und erwachsene Menschen entmündigen wollen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Konsumenten, die aufgrund ihres Alters und der damit verbunden geistigen Festigung mit einer derartigen Gewaltdarstellung nicht konfrontiert werden sollten.

Doch dieses Mal soll nicht das zentrale Thema Jugendschutz im Fadenkreuz stehen, sondern einfach nur mal die Frage in den Raum gestellt werden, warum wir - „die Konsumenten“ - brutale Gewaltdarstellungen in Videospielen überhaupt sehen wollen. Warum will fast jeder Gamer immer die ungeschnittene, meist sehr blutige Fassung eines Games kaufen, wo vielen schon schlecht wird, wenn sie sich im Real Life nur in den Finger schneiden oder ne kleine Spritze kriegen.

Wieso ist der Mensch so? Warum finden wir es okay, andere Menschen virtuell hinzurichten, während wir so dasselbe gleichermaßen in den täglichen Nachrichten verteufeln. Wieso empfinden die meisten von unserer Spielerspezies übertriebene Gewaltdarstellung in Games sogar motivierend?

Ist der Mensch im Grunde doch nur ein Instinkt getriebenes Wesen, das so seine Fantasien ausleben kann, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen? Senkt das wirklich die Hemmschwellen des wahren Lebens oder gibt es einem nur Möglichkeit einfach mal Luft abzulassen, ohne jemandem wirklich zu schaden?

Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, fasziniert mich Gewalt und ihre Darstellungsformen, obwohl ich im Leben bisher jeder Art der körperlichen Konfrontation aus dem Weg gegangen bin. Ich denke ,dass es den meisten Menschen sehr ähnlich geht. Okay...die meisten von uns sind weder Rambo noch Bruce Lee, verfügen über ganz normale Fähigkeiten, die von einem kampferprobten Elitesoldaten weit entfernt sind und Games geben uns, den Normalos, die Möglichkeit, solche Situationen schadlos nachzuspielen.

In jedem von uns steckt vielleicht auch ein klein wenig von dem, was man tagtäglich bei schweren Unfällen beobachten kann. Alle verurteilen die Gaffer, die Schaulustigen, die in solchen Situationen mit der Nase nicht nah genug am Geschehen sein können. Doch selber ertappt man sich dann doch, wenn mal wieder ein Unfall auf der Entgegengesetzten Autobahnspur passiert ist, beim Halsverdrehen um ja alles mitzubekommen.

Wollen wir uns am Elend Anderer ergötzen oder ist es einfach nur das nicht Alltägliche, welches die Faszination ausübt? Sind wir wirklich erst zufrieden, wenn uns im Spiel die Körperteile um die Ohren fliegen oder dürfte es auch etwas weniger sein, um die selbige Befriedigung auszulösen?

Meistens nicht … denn wir wollen das sehen was wir normalerweise nicht zu Gesicht bekommen. Klingt pervers, doch warum ist das so?

Ehrlich gesagt habe ich keine pauschale Erklärung für dieses Verhalten, das nicht wirklich logisch zu begründen und beim Menschen je nach Charakter mehr oder weniger ausgeprägt ist. Und das auch teilweise ohne irgendeinen Bezug zu Gewaltspielen. Spielen macht uns weder zu schlechteren Menschen, noch könnte ich behaupten, das mich das Spielen solcher Games in meinen Ansichten erschüttert oder gar verändert hat. Ich verabscheue nach wie vor Krieg und Gewalt im tatsächlichen Leben und bin der Meinung, dass der Mensch durchaus in der Lage ist Konflikte diplomatisch zu lösen.

Doch in jedem von uns steckt ein wenig von dieser Neugier nach dém Nichtalltäglichen. Audiovisuelle Erlebnisse, die einen selbst ein kleines wenig aus dem Alltag hinausbefördern. Auch, wenn man mal das tut, was sich auf gar keinen Fall in unserer Gesellschaft ziemt und so paradox es klingen mag, gegen jedwede Regel verstößt. Letztendlich ist der Mensch wohl doch nur ein hoch entwickeltes Tier, welches sich als die Krönung der Evolution bezeichnet.

Was denkt ihr darüber? Wo liegt eure Motivation diese Spiele zu spielen?
 
Mir persönlich war die Darstellung von Blut, Innereien etc. immer egal. Es gab nur 2 Fälle, wo ich bei übertriebener Zensur einen Vogel gezeigt hatte. Nämlich Tomb Raider 3 (rosa Blut) und Half-Life (dt, "tote" Menschen setzen sich deprimiert auf den Boden).

Mir ist es sowas von Schnuppe, wie viele Liter Blut auf der Straße liegen oder an die Wand gespritzt werden. Teilweise wird es dann sogar lächerlich, wenn ich ca. 100 Liter Blut von mir oder meinen Opfern verteile sehe.

Ich gehöre auch zur Sorge Mensch, die mal gerne ein Ballerspiel spielen, aber im Real-Life lieber Gewalt sein lassen.
Ständig wurde ich mit der Frage genervt, warum ich den Wehrdienst verweigert hatte, wenn ich doch so gerne Ballerspiele spiele. Meines Erachtens nach erkannte man anhand dieser Frage, wer Realität nicht von Fiktion unterscheiden konnte, und damit meine ich nicht mich selbst.

Was die Schaulustigen angeht: Wenn ich selbst nicht in der Lage bin zu helfen, schaue ich dennoch nach, ob jemand verletzt ist oder nicht, denn Sorgen mache ich mir um die Betroffenden schon, auch wenn ich sie nicht kenne. Aber gaffen kommt mir nicht in die Tüte.

Eine ganz kleine, aber passende Abweichung:
Ich erinnere mich an einen Motorrad-Unfall bei mir an der Kreuzung, wo die eine Straße (wo ich wohne) sowieso schon von Idis vollgestelllt war, aber ausgerechnet in der kleinen Lücke, wo die Feuerwehr gerade durch wollte, sich ein Bürger nicht-deutscher Herkunft (mit typisch Klischee-haftem Proll-Verhalten) reinstellte und "parkte", nur damit er gaffen konnte.
 
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