Scheibe oder nicht Scheibe... das ist hier die Frage!

keksdose

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Leev Lück,
dass die Amis manchmal ein bischen komisch im Kopfe sind - also der ländliche, quasi aufrechte und bibelfeste "Normalami" - ist uns ja schon länger geläufig. Das nun seit einigen Jahren dieser nach vergangenen Jahrhunderten riechende Muff von Amerika zurückschwappt nach Europa, dafür gibt es zahlreiche Belege in Engeland und nun auch in Old Germany.
Anundfürsich habe ich eigentlich nichts dagegen, wenn solche Leute unter sich bleiben und nicht anderen ihre Überzeugung mit allen Mitteln überstülpen wollen. Doch dies passiert dieser Tage und demnächst wohl in Hessen:

Link: http: / /www .taz.de/index.php?id=start&art=1585&id=442&cHash=d7bcc821db

Und da ich, wie einige von euch wissen, ein Leerer für Biologie und Chemie bin und obendrein noch an einer konfessionellen Privatschule segensreich wirke, habe ich Zugang zu diskreten und verschwiegenen Quellen im Schulalltag.

Seit einigen Tagen geht an unserer und auch an anderen Schulen der Region ein Brief um, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt.



Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

Sie erhalten hiermit für das neue Schuljahr einen neuen Lehrplan für das
Fach Erdkunde an unserer Schule. Wir lehren ab sofort nicht mehr, dass die
Erde eine Kugel, sondern dass sie eine Scheibe ist, so wie es die Alten
immer schon gewusst haben.

Die gängige, ideologisch motivierte Theorie, dass sich die Erde um die Sonne
und um ihre eigene Achse drehe, kann nicht als wissenschaftlich gesichert
angesehen werden. Sie widerspricht schon dem gesunden Menschenverstand. Alle
Bilder, wie wir betrachten, zeigen eine flache Erde. Nirgends gibt es
Beweise oder Erlebnisse dafür, dass die Erde rund, das heißt abschüssig ist.
Niemals haben Menschen berichtet, dass sie irgendwo an der Erdoberfläche
abgerutscht seien – außer in den Bergen.

Als christliche Privatschule sind wir der biblischen Schöpfungsgeschichte
verpflichtet. Nirgends steht in der Bibel, dass Gott eine Kugel geschaffen
habe. Wir dürfen vielmehr davon ausgehen, dass die Erde fast unendlich breit
ist und wir ihre beiden Enden nur noch nicht entdeckt haben. Vielleicht will
Gott sie vor uns verborgen halten und sie befinden sich daher in
unzugänglichen Gefilden?

Wir wissen aber zugleich von vielen Menschen, die plötzlich verschwunden und
niemals wieder aufgetaucht sind; wir haben gute Gründe anzunehmen, dass
diese Menschen möglicherweise doch an eines dieser Enden gelangt sind und in
ihrer verständlichen Begeisterung leider unaufmerksam waren.

Im Übrigen: Auch die biblische Rede von Himmel und Hölle, die für uns
absolute Norm sein muss, ergibt ja nur Sinn, wenn die Erde eine Scheibe ist,
weil es nur dann ein Oben und Unten geben kann. Und warum sollte Gott in
seiner Allmacht diese unsere Erde nicht tragen können – denn natürlich
braucht eine Scheibe irgendeinen Halt.

Da sich die ideologisch verblendeten Medien wahrscheinlich auf unsere Schule
einschießen werden, wenn unser Schritt bekannt wird – so wie sie es in der
Kreationismusdebatte um die hessische Kultusministerin Karin Wolff taten –,
bitte ich dringlich darum, journalistische Nachfragen an unseren Hausmeister
weiterzuleiten, weil der unser Anliegen sehr authentisch erklären kann.

Mit kollegialen Grüßen!

Walter Scheibchen, Schulleiter
 
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