Er ist der unumstrittene König der Schwergewichtler: Wladimir 'Dr. Steelhammer' Klitschko, Weltmeister nach Version der IBF und IBO. Drei Jahre ist es her, dass der Ukrainer seinen letzten Kampf verlor - gegen eben jenen Lamon Brewster, der ihn nun heute in der Kölnarena herausfordert. Der Kampf selbst dauerte damals nur 18 Minuten, doch die Diskussionen um die Umstände sind bis heute nicht verstummt. Es war der 10. April 2004, als Wladimir Klitschko und der US-Amerikaner Lamon Brewster in Las Vegas aufeinander trafen, um den vakanten WBO-Titel unter sich auszumachen. Klitschko galt nicht nur bei den Zuschauern im Mandalay Bay Casino als eindeutiger Favorit, auch die Fachwelt zweifelte nicht daran, dass der Ukrainer sich den 2003 verlorenen Schwergewichtsgürtel wieder zurückholen würde. Entsprechend forsch ging er ans Werk und dominierte die ersten Runden, schickte Brewster in der vierten Runde sogar zu Boden. Doch dann lief plötzlich alles aus dem Ruder: Klitschko brach unerklärlicherweise konditionell völlig ein, musste schwere Wirkungstreffer einstecken, erschien saft- und kraftlos und wurde mit dem Schlussgong in Runde fünf ausgezählt. Später wurden in seinem Körper erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt, von K.O.-Tropfen, von Betrug und Manipulation war die Rede - Gerüchte, die bis heute weder nachgewiesen werden konnten noch verstummen wollen. 'Ich war kerngesund. Ich habe keine Antwort gefunden, was damals passiert ist', sagt Klitschko heute, weist aber Spekulationen um einen Komplott von Brewster selbst zurück. Und dennoch: 'Dr. Steelhammer' hat noch eine Rechnung mit Brewster zu begleichen. 'Beim Kampf am 10. April 2004 ist ein Teil von mir gestorben und ein neuer ist geboren worden. Ich glaube, für die Kritik, die ich seit meiner Niederlage vor drei Jahren bekommen habe, habe ich mich sportlich noch nicht ganz rehabilitiert. Ich setze alles auf diese Karte und diesen Kampf. Ich muss gegen die Stärksten und Besten der Welt boxen, und ich glaube, dass dieser Kampf zum Besten im Schwergewicht gehört.' Eine verlockende Kampfansage für das Rematch in der Kölnarena, in der sich Wladimir schon zweimal als Sieger feiern lassen konnte. Über 19.500 Zuschauer werden am heutigen Abend in der imposanten Halle erwartet. In über hundert Ländern wird der Kampf live übertragen. Moderator der RTL-Übertragung ist Florian König, Kommentator Tobias Drews, Ringreporter Kai Ebel. Die Interviews mit den zahlreichen Prominenten am Ring führt Frauke Ludowig.
