Bundesliga 07/08: Alles über den Karlsruher SC

Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt 0:1

In einem Spiel der Marke "Not gegen Elend" verlor der KSC nicht nur drei Punkte
und die Aussichten aufs internationale Geschäft, sondern vor allen Dingen sehr
viel Vertrauen.
Wir waren uns auf der Tribüne einig: Das ist im Moment keine Mannschaft mehr.
Die vielen Spekulationen und Wechselgerüchte haben deutliche Spuren hinterlassen.
Wer nicht schon woanders unterschrieben hat oder dies bald tun wird, macht sich
offenbar schon Gedanken, wohin er verschwinden kann.
Auf dem Platz wirkt sich das in Unkonzentriertheit und Unsicherheit aus.
Bezeichnenderweise fiel das Tor des Tages nach einem kapitalen Fehler von
Andreas Görlitz, dem abermals nichts gelang.

Nach einer sensationellen Vorrunde droht nun der sportliche Kollaps.
Trainer Becker soll zu Manager Dohmen bereits gesagt haben:
"Aus einem Scherbenhaufen kann ich keine Mannschaft machen."
Hajnal und Eggimann sind schon weg, Eichner und Miller werden wohl in
Kürze folgen. Görlitz geht zurück nach München, was ich aufgrund seiner
bisherigen Leistungen in der Rückrunde und speziell dem gestrigen Spiel nur
begrüßen kan. Fragt sich nur, wem er dort die Sporttasche tragend darf.

Es gibt aber auch trotzdem noch gute Nachrichten:



Porcello unterschreibt bis 2011

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Massimilian Porcello hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2011
verlängert. Damit hat der KSC für die kommende Saison neben Maik Franz
zumindest schon mal zwei Spieler. Und bis August ist ja noch etwas Zeit.
 
Christian Eichner bleibt beim KSC

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Fast schon überraschend hat Abwehrspieler Christian Eichner seinen Vertrag beim
KSC um weitere zwei Jahre verlängert. Schließlich hatte er dem Vernehmen nach
mehrere gut dotierte Angebote anderer Bundesligisten und hatte zuletzt geäußert,
der Weggang von Mario Eggimann habe schon Einfluss auf seine Entscheidung.
Daher hatten im Umfeld die meisten schon fest mit seinem Wechsel gerechnet.

Im Duell "Bleiben oder Gehen" steht es damit immerhin 3:3
Porcello, Franz und Eichner haben verlängert, Hajnal, Eggimann und Görlitz
gehen, wobei es bei Letzterem lediglich zu 90% sicher ist :).

Ob die unerwartete Vertragsverlängerung von Eichner im Zusammenhang mit einer
anderen Meldung von der KSC-Homepage steht?
Dort wird nämlich Frieder Burda, der über ein geschätztes Vermögen von
500 Millionen Euro verfügt, als neues Fördermitglied präsentiert.
 
Borussia Dortmung - Karlsruher SC 1:1

5 Euro ins Phrasenschwein: "Glücklich, aber nicht unverdient" hat der KSC einen
Punkt aus Dortmund entführt. Nach einer desolaten ersten Halbzeit und der Erkenntnis,
dass man bei einem Freistoß aus 25 Meter Entfernung und zentraler Position vor dem
Tor besser eine Mauer stellen sollte, steigerten sich die Karlsruher in der
zweiten Halbzeit enorm und kamen durch Sebastian Freis zum Ausgleich.
Die Dortmunder hatten zahlreiche Chancen, aber der glänzend aufgelegte Markus
Miller hielt den Punkt fest.
Aufregung in der Schlussminute: Einem Tor von Christian Wörns verweigerte
Schiri Weiner wegen Abseites die Anerkennung - sehr zum Unwillen der Dortmunder,
aber wie die Fernsehbilder nachher belegten, völlig zu Recht.
Ich war mit meinem Sohnemann und AK beim Spiel, anbei ein paar Bilder.
Die Stimmung vor dem Stadion war nach dem Spiel wegen des nicht gegebenen Tores
ziemlich aufgeheizt, überall hörte man stinkwütende Dortmunder schimpfen.
Dabei hätten sie eher Grund zur Dankbarkeit gehabt: Nach einem klaren Foul
von Wörns an Kapllani war der fällige Elfmeterpfiff nämlich ausgeblieben.
Auch aus diesem Grund geht das Unentschieden trotz der Dortmunder Überlegenheit
in Ordnung.
 

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Michael Mutzel bis 2011 beim KSC

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Mit Michael Mutzel hat nun schon der vierte Leistungsträger seinen Vertrag beim KSC
vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert.
Dem Staubsauger und Dauerläufer im defensiven Mittelfeld, der bisher alle 25
Saisonspiele absolviert hat, am kommenden Samstag aber wegen seiner 5. gelben Karte
gesperrt ist, fiel die Entscheidung offenbar leicht:
"Ich bin schon seit 2004 beim KSC und fühle mich hier richtig wohl. Dass ich dem
Verein dankbar bin, dass er mir durch die lange Zeit meiner Verletzung geholfen
hat, habe ich schon oft genug betont. Ich kann hier in einer intakten Mannschaft
und einem ebenso funktionierenden Umfeld agieren, es passt alles", kommentierte
er seinen Schritt, sich langfristig an den KSC zu binden.

Von Ausverkauf kann damit vorerst keine Rede mehr sein.
Der einzig verbliebene Wackelkandidat ist Torhüter Markus Miller, der nach seiner
Verletzung offenbar wieder zu alter Form gefunden hat. Sein Vertrag läuft zwar noch
bis Juni 2009, Gerüchten zufolge kann er aber für vergleichsweise lächerliche
800.000 Euro Ablöse wechseln.
 
Karlsruher SC - FC Schalke 04 0:0
...und es hätte auch leicht umgekehrt ausgehen können :sleep
Ich hab schon schlimmere torlose Unentschieden gesehen, aber eines der besseren Sorte
war das heute definitiv auch nicht.
Über 70 Minuten war der KSC feldüberlegen und hatte einige gute Möglichkeiten, es fehlte
aber wie zuletzt der entscheidende letzte Kick. Und so mussten sich elf ausgepumpte
Karlsruher in den letzten 20 Minuten dann noch anstrengen, wenigstens den einen
Punkt zu behalten.
Dennoch ist der KSC nun seit vier Spielen ohne Sieg und hat dabei nur ein einziges
Tor erzielt - die Gegner in diesen Spielen waren mit Bayern, Frankfurt, Dortmund und
Schalke natürlich auch nicht von Pappe, trotzdem braucht die Mannschaft dringend mal
wieder ein Erfolgserlebnis.
Am besten schon nächste Woche in Bielefeld :).



Tim Sebastian von Rostock nach Karlsruhe

sebastian.jpg

Die Suche nach einem Nachfolger für den nach Hannover wechselnden Mario Eggimann
ist beendet. Mit Tim Sebastian konnte der KSC seinen Wunschkandidaten auf der
vakanten zweiten Position in der Innenverteidigung verpflichten.
Der 24jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2011
„Der Wechsel gibt mir die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren. Ich habe mir
persönlich viel vorgenommen für meine Zeit in Karlsruhe. Ich bin von der Qualität
der Mannschaft überzeugt und freue mich, wenn es im Sommer losgeht“, erklärte
der gebürtige Leipziger.
 
Arminia Bielefeld - Karlsruher SC 1:0

Lustlos, pomadig, lethargisch - beinahe hätten diese drei Eigenschaften genügt, um
völlig unverdient einen Punkt aus Bielefeld mitzunehmen.
Tapfer kämpfende Arminen hatten den KSC klar beherrscht und zahlreiche gute Chancen
erarbeitet, die von KSC-Keeper Miller allesamt entschärft wurden.
In der letzten Minute hatte er dann allerdings ein Einsehen und warf einen harmlosen
Schuss vor die Füße von Kampantais, der das Leder nur noch zum 1:0 eindrücken brauchte.

Karlsruhe bleibt damit auch im fünften Spiel in Folge sieglos und hat in der gesamten
Rückrunde bislang erst 10 Punkte geholt. So langsam aber sicher macht man sich die
tolle Saison selbst kaputt, wirklich schade.
 
So langsam aber sicher macht man sich die tolle Saison selbst kaputt

Die Hinrunde glich ja auch eher einem Fußballmärchen, der KSC als Aufsteiger ist mittlerweile in der Realität angekommen.

Immerhin habt ihr mit dem Abstieg nichts zu tun. Ich kenne da eine Mannschaft aus der letzten Saison, die war nach dem 26. Spieltag 9. und ist dann noch abgestiegen mit nur 1 Punkt aus den letzten 8 Spielen.

:)
 
Das ist schon richtig, diesbezüglich sind wir auf der sicheren Seite.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn es mal schlecht läuft.
Wenn ich aber im Stadion oder vor dem Fernseher sitze und habe das Gefühl, mir ist das Ergebnis wichtiger als denen auf dem Platz, dann regt mich das auf.
Und das war heute mal wieder ganz extrem der Fall. Völlig uninspiriertes Gekicke, kein Biss, keine Leidenschaft, nichts.
 
Karlsruher SC -Hansa Rostock 1:2

In den Kommentar investiere ich mal genau so viel wie die Mannschaft
ins gestrige Spiel:

-/-



Unfassbar, ich hoffe, sie geben am Ende der Saison wenigstens zu, dass sie uns
bewusst verarscht haben, dann kann ich vielleicht sogar noch drüber lachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MSV Duisburg - Karlsruher SC 0:1

In einer über weite Strecken schlicht und ergreifend unansehnlichen Partie hat der
KSC seine schwarze Serie von sechs sieglosen Spielen beenden können.
Nicht weniger als sieben(!) defensive Feldspieler hatte Trainer Ede Becker in
der Startformation. Die Taktik lautete also: Hinten dichthalten, und vorne
irgendwann zuschlagen.
Wer gewinnt, hat Recht, und somit kann man nur zur perfektan Taktik gratulieren.
Dennoch war es alles andere als eine überzeugende Vorstellung des KSC, von der
angekündigten "Reaktion" der Mannschaft war jedenfalls nichts zu sehen.
Zumindest der Einsatzwille hat mal wieder gestimmt, was die Hoffnung auf einen
positiven Saisonabschluss nährt.
Mit nunmehr 41 Punkten ist der Klassenerhalt fünf Spieltage vor Saisonende damit
endgültig perfekt, und wer hätte das vor der Saison wohl erwartet :).
 
Karlsruher SC - Werder Bremen 3:3

Vorne hui, hinten pfui. Wenn gleich zwei Mannschaften so spielen, dann kommt am
Ende gerne mal ein 3:3 heraus. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Karlsruher
vorne viel weniger hui waren als die Bremer, die dieses durch ein größeres Pfui
ihrerseits in der Abwehr wieder ausglichen.
In der ersten Halbzeit zauberten die Bremer nach Belieben, ließen sich auch durch
das überraschende Führungstor des KSC nicht beeindrucken und drehten die Partie noch
vor der Pause. Die Karlsruher konnten sich bei Torwart Markus Miller bedanken, dass
der Rückstand nicht schon nach 45 Minuten völlig aussichtslos war.
Aber auch die Bremer hatten Grund, sich bei Miller zu bedanken - ohne seinen
katastrophalen Fehler wären nämlich beim Stand von 1:1 die Seiten gewechselt worden.

In der zweiten Halbzeit Bremen weiter klar stärker, ohne dies jedoch in Tore
umzusetzen, und so passierte das, was dann ganz gerne passiert.
Durch ein sehenswertes Solo von Freis und einen ebenso sehenswerten Konter,
den Kapllani mit seinem vielumjubelten ersten Saisontreffer abschloss, drehte der
KSC in sieben Minuten die Partie, ehe Sanogo sechs Minuten vor dem Ende den
Endstand markierte.
Was die Spielanteile angeht, eher ein glücklicher Punkt für den KSC, mit ein wenig
mehr Aufmerksamkeit in der Schlussphase wären aber sogar drei Punkte drin gewesen.
 
Hertha BSC Berlin - Karlsruher SC 3:1

Was macht ein Verein, der schon lange nicht mehr gewonnen hat?
Er wartet, dass endlich der KSC kommt, denn die sind seit Jahren gern gesehene Aufbauhelfer.
Auch in Berlin, wo die heimische Hertha seit acht Spielen nicht mehr gewonnen hatte, wurde
dies mal wieder eindrucksvoll bestätigt.
Allerdings machten es die Berliner den Karlsruhern nicht gerade leicht. In den ersten
15 Minuten boten sie dem KSC gleich drei hochkarätige Einschussmöglichkeiten, und nur mit
viel Mühe konnten diese verhindern, bereits so früh vorentscheidend in Führung zu gehen.
Und so musste erneut KSC-Keeper Markus Miller ran - mit einer geschickten Körpertäuschung
ließ er eine Flanke passieren, und Berlins Kacar konnte mühelos vollstrecken.
Fast schon ein wenig zu auffällig der Fehlpass von Hajnal vor dem 2:0 - aber was solls, der
Zweck heiligt die Mittel :).
Eine Meisterleistung dagegen die zweite Halbzeit des KSC. Hätte man es nicht besser gewusst,
fast hätte man glauben können, die Karlsruher wollten noch irgendwas mitnehmen.
Bevor nach dem versehentlichen Anschlusstreffer aber noch etwas schief gehen konnte, legte
man den Berlinern noch schnell das 3:1 auf - puh, gerade nochmal gut gegangen.
 
Was überrascht Dich daran, dass die Bayern ihn nächstes Jahr dann doch wieder haben wollen? ;) Soll nicht zu negativ klingen, Görlitz hat eine solide Saison gespielt, wenn auch das Gefälle zwischen Hin- und Rückrunde ziemlich groß war. Da ist er allerdings in guter Gesellschaft.
Ich sehe in ihm aber bei weitem keinen Spieler, der den Bayern in irgendeiner Form helfen könnte. Es hätte mich gefreut, wenn der KSC ihn für rund eine Million gekauft hätte. Dann lieber gleich weg, statt dieses Söldnertum.
Wenn es für den KSC nächste Saison eng wird, wovon ich fest ausgehe, hängen sich solche Spieler einfach nicht mehr rein. Geht es am letzten Spieltag um alles, dann hält der doch nicht mehr die Knochen hin, um dann vielleicht bei den Bayern gleich wieder verletzt zu sein.
Ich hätte ihn nach Hause geschickt, wenn kein Kauf möglich ist.
 
Ich hab auch eher an Verkauf gedacht, deswegen überrascht es mich. Auch wenn er eine durchschnittlich gute Saison gespielt hat, er ist einfach keiner für den Bayern Kader, so blöd das klingt, ich hätte eher drauf getippt, dass sie ihn verschachern. Andererseits gehen da sicher die Gedanken an einen Abgang von Lahm 2009 wovon ich nicht mehr ausgehe. So hat er Spielpraxis bei Euch gesammelt während er in München zu 80-90% auf der Bank sitzen würde, ich an seiner Stelle würde das aber nicht mitmachen.
 
Ich hätte nicht gedacht, dass es noch schlimmer kommen kann - aber als hätte ich
genau dies geahnt, habe ich meine Einzelspiel-Berichte nach dem Auftritt in Berlin
eingestellt. Es folgten ein glückliches 1:1 gegen Cottbus, ein verdientes 1:3 gegen
Bochum und als Sahnehäubchen auf die gesamte, verkorkste Rückrunde ein desaströses
0:7 in Hamburg. In der Rückrundentabelle macht das am Ende Platz 17.
Wäre die Vorrunde nicht so sensationell gut verlaufen, es hätte gegen Ende noch einmal
richtig eng werden können.
Es ist mir nach wie vor völlig unbegreiflich, wie man sich so hängen lassen kann.
OK, der Klassenerhalt war frühzeitig unter Dach und Fach, in der Vorsaison hatte man
quasi über 34 Spieltage am Limit gespielt - vielleicht ist es nur menschlich, irgendwann
mal innerlich durchzuatmen - aber doch nicht über ein Dutzend Spiele hinweg!
Reihenweise wurden Punkte abgeschenkt und mit völlig uninspiriertem Gekicke ein
Großteil des Kredits wieder verspielt, den man sich zuvor erarbeitet hatte.

Unter dem Strich bleibt am Ende der Saison die Freude über den Klassenerhalt und
mindestens ein weiteres Jahr erste Liga, aber nicht mehr.

Wenn diese katastrophale Rückrunde überhaupt irgendetwas Gutes hatte, dann ist es
der Umstand, dass in Karlsruhe niemand mehr von höheren Zielen träumt.
Jedem ist bewusst, dass es in der nächsten Saison um nichts anderes geht als ums
nackte Überleben.

Hier geht es nun weiter:
https://www.supernature-forum.de/da...ndesliga-08-09-alles-ueber-karlsruher-sc.html
 
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