Nein, Subwoofer "gehen" nicht zum normalen Musikhören.
Ein wenig Theorie:
Der Mensch hört, solange seine Ohren zu 100% in Ordnung sind (also nur kurz nach der Geburt
) in einem Frequenzbereich von ca 16Hz (Hertz = Schwingungen pro Sekunde = Frequenz) bis 20.000 Hz. Ein durchschnittlicher Diskogänger hört nach kurzer Zeit nur noch bis ca 14.000-17.000 Hz.
Ein Subwoofer überträgt nur Schwingungen bis maximal 400 Hz - zumindestens sollte er das, da man ansonsten hören kann, wo er steht und das muss auf alle Fälle vermieden werden, wenn es einem nicht vollkommen egal ist, wo die Musiker und Sänger ihren Standort im Raum haben sollen - das heißt: es fehlt alles von 400 bis 20.000 Hz, dafür werden normalerweise sogenannte Satellitenboxen eingesetzt, die den Rest des Frequenzbereiches übertragen.
Alternativ dazu gibt es natürlich auch Vollbereichslautsprecher, die den gesamten Frequenzbereich übertragen (sollen). Dann entfällt der Subwoofer.
Der wichtigste Frequenzbereich ist zwischen ca 200 und 4000 Hz, da dort die Empfindlichkeit der Ohren am größten ist. Dort sollten sich Lautsprecher keine Fehler leisten, damit steht und fällt das gesamte Konzept - was jetzt aber nicht heißt, dass die restllichen Frequenzbereiche nicht präzise wiedergegeben müssen, denn sie entscheiden maßgeblich über den sogenannten "Klang", da sie die zusätzlichen Informationen wie z.B. Resonanzen der Instrumente, Zischlaute der Stimme usw. beinhalten.
Da der Mensch nun aber 2 Ohren hat, die auch Zeitunterschiede zwischen den unterschiedlichen Schallquellen (Lautsprechern) hören können, wären 2 Punktstrahler ideal. Leider gibt es keine Punktstrahler, deswegen wird mit allerlei Tricks versucht, die für den jeweiligen Frequenzbereich optimalen Lautsprecherchassis einzusetzen. Das ist natürlich immer ein Kompromiss und je nach dem, wie gut er den Entwicklern der Lautsprecherboxen gelungen ist, klingt sie mehr oder weniger gut.
Je exakter der Lautsprecher das elektrische Signal des Verstärkers in mechanische Schwingungen umsetzen kann, desto natürlicher klingt er.
Nun gibt es diverse Philosophieen, wie dieses Ziel erreicht werden kann, deren Theorien kann ich auch erklären, aber ich denke einmal, dass das bis jetzt reicht, um den Grundlegenden Infobedarf zu decken um die gröbsten Fehler zu vermeiden.
Ach ja, bevor ich es vergesse:
Niemals Lautsprecher kaufen, die man nicht ausgiebig Probe gehört hat, am besten in den eigenen 4 Wänden!
Beim Selbstbau kann das etwas anders aussehen, wenn man weiß, wie man die Teile sauber abstimmen kann.
Das ist nichts für Anfänger! (außer man hat genügend Geld, um Fehltritte als Erfahrungen für die nächste Konstruktion zu verbuchen oder man verwendet einen fertigen, getesteten Bausatz, bei dem man auch vorher ein Exemplar im fertigen Zustand Probe gehört haben sollte)
Ein guter Klang beeinflusst schließlich auch das Wohlbefinden - und damit ist nicht zu spaßen...