[Diskussion] Einheitliche Kleidung in Schulen Pro/Contra

Wie ist eure Einstellugn zu einheitlicher Schulbekleidung


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    44
Aber Tim! Ändert sich an der Sache etwas, wenn das Kind einen anderen Namen bekommt? Einheitsbrei ist und bleibt Einheitsbrei - ob mit Pfeffer, oder Paprika gewürzt. Ich kann mir einfach nicht helfen, die paar Beispiele, wo Schüler es gewünscht haben sollen, auf Bundeswehr zu Trainieren, waren die aufgeklärt, wußten die überhaupt, was sie sich antun? Die gesamte Gesellschaft schreit nach Individualismus. Und Ihr wollt die Kinder in Uniformen zwängen? Scheußlich, arme Kinder. Bin ich froh, etwas größer zu sein und nicht unter Eurer Fuchtel zustehen!
 
Es geht vielleicht gar nicht um eine "Uniform". Das Wort ansich sagt zwar schon, dass es eine einheitliche Form der Kleidung ist, aber nenn das Kind doch anders. Ich finde, gerade bei dem Thema sollten wir uns mal gedanklich von der Nazi-Zeit trennen, und über ein etwas wertneutraleres Wort wie "Schulkleidung" reden.

Auch heute noch laufen Kinder beispielsweise im Musik-Corps oder bei sonstigen Hobbies mit dem Zweck entsprechender Kleidung rum. Jede Art der Kleidung hat einen bestimmten Zweck. Und Schulkleidung soll auch einen Zweck erfüllen. Vielleicht keinen physikalischen.... aber einen psychologischen: Die Kiddies sollten sich im Idealfall auf andere Kriterien bei der Personenbeurteilung stützen, als auf das äussere Erscheinungsbild. Ausserdem sollte die Schule vielleicht nicht als Modenschau missbraucht werden.

Es gibt durchaus Kleidung, mit denen die Kiddies zufrieden wären. Und es mag auch den ein oder andern Schüler geben, der mit einer Schulkleidung zufrieden ist, weil er vielleicht nicht die 120Euro Levis tragen kann..... genauso wie es denjenigen Schüler geben wird, der sie ablehnen wird. Wie die Umfrage zeigt: Die Argumente halten sich die Waage.

Ich vermute mal ins Blaue hinein, dass ein Schüler (nicht die Erwachsenen) vielleicht geneingt wäre, die Kleidung doch eher aus modischen Gründen abzulehnen....

...... aber GENAU DAS IST DOCH DAS PROBLEM, oder ?
 
Ich bin absolut für Schulkleidung, nicht zu verwechseln mit einer Uniform. Der Vorgang ist einfach: Es gibt eine Ausschreibung an Kleidungsgeschäfte in der Umgebung, die verschiedene Objekte, also Hosen, Röcke, T- bzw. Sweatshirts und Sportklamotten anbieten. Diese könnte es ja auch in verschiedenen ausgewählten Farben geben. Durch die begrenzte Farbwahl wäre die Persönlichkeit wohl nicht allzusehr eingeengt.

Abgesehen von den Kosten und einer optischen Gleichstellung, das hört sich finde ich besser an als Uniformierung, hätte es auch für die Lehrer einen entscheidenden Vorteil. Ein Bekannter von mir ist selbst Lehrer in höheren Klassen wo gerade die Mädels ihre Reize extrem zur Schau stellen. Das ist teilweise eine Gratwanderung. Mit vorgegebenen Schnitten wären zu kurze Röcke, zu tiefe Ausschnitte oder bauchfreie Klamotten mit dem Einblick in Arschgeweihe und blitzende Bauchnabelpiercings auch Vergangenheit. Natürlich sollte sich kein Lehrer davon abhalten lassen, aber hinschauen tut man natürlich trotzdem. :D Und wenn ein Lehrer einer Schülerin in den Ausschnitt glotzt und mehrere nehmen das wahr kann es die Gerüchteküche schon anheizen.

Ich sehe keine Nachteile in einheitlicher Schulkleidung, die wie erwähnt nicht grau und hässlich sein muss, durch die einheitliche Bezugsquelle aber günstiger ist und so soziale Unterschiede nicht auf den ersten Blick erkennen lässt.

Einen Satz möchte ich noch zur persönlichen Freiheit sagen. Wir haben in Deutschland Schulpflicht - das ist keine Spaßveranstaltung. Viele werden auch später im Beruf gewisse konventionen einhalten müssen. Ein Arbeiter muss eventuell Arbeitskleidung seiner Firma tragen müssen, ein Kundenbetreuer in einer Bank kann nicht in zerissenen Jeans mit Netzhemd herumrennen.
 
Pennywise schrieb:
Natürlich sollte sich kein Lehrer davon abhalten lassen, aber hinschauen tut man natürlich trotzdem. Und wenn ein Lehrer einer Schülerin in den Ausschnitt glotzt und mehrere nehmen das wahr kann es die Gerüchteküche schon anheizen.
Also, ich guck' da immer voll weg, das macht mir gar nix aus. :D

Zwischen afghanischer Burka und Stringtanga gibt's ja jede Menge Ver-/Enthüllungsabstufungen, die als Vorgabe denkbar sind, aber das ist doch nicht das Thema eigentlich. Es geht eben um genormte, einheitliche Oberbekleidung für alle, auch nicht um berufspraktisch angepasste Funktionskleidung wie bei Arbeitern und Bankern.

Vielleicht geht es auch um einen lukrativen Nischenmarkt, wenn die Einführung von einheitlicher Schulkleidung "Schule" macht. Ich weiß es nicht, aber finde das halt total überflüssig. Und die segensreichen Auswirkungen auf Lernfleiß, Disziplin und Schulklima werden sich mit Sicherheit nicht so einstellen, wie viele meinen.

Das hängt von ganz anderen Parametern ab, z.B. von den immer noch viel zu großen Klassen, von der medialen Rundumberieselung am restlichen Tag, von der Kaputtsparerei im Bildungssystem und, ja auch von den immer noch zu akademisch hochgerüsteten Lerninhalten, von unmotivierten und desillusionierten Lehrern und falschen Lehrmethoden. Letztlich aber auch von Schülern, die von den Eltern und einer permissiven Notengebung in Schultypen gepresst wurden, die für sie nicht geeignet sind. Aber da könnte man sicher auch noch flächendeckenden Einheits-Kahlschlag à la Gesamtschule veranstalten ... :smokin

Durch das Aufpfropfen eines rein äußerlichen Kennzeichens wie dem der gleichen Kleidung kann auf Dauer eine (humane) Zwangsorganisationsform wie die der Schule nicht ihr stetig wachsendes Akzeptanzproblem lösen, das ist einfach Etikettenschwindel, imho.

Es ist ein weiterer untauglicher Versuch, schiefgelaufene Dinge mit viel tiefliegenderer Ursache durch Auftragen weißer Salbe zu kurieren. Frei nach dem Motto: Wenn soviel aus dem Ruder läuft, dann kann nur noch eine Normierung ohne Ausnahme die Rettung bringen, d.h. alle ab unter das selbe Scheffel :(

Das ist nicht mein Ding!

gruß schrotti :) :)
 
Nun,ich find das eher besser wenn die Schüler alle selben Uniform tragen,
andrerseits würde ich persönlich beser finden,wenn sie NICHT mit Marken-
klamotten in der Schule tragen würden. Ebenthalt ganz normale Klamotten.
:)
 
Naja, was macht eine Markenklamotte aus: Nur dadurch, dass viele Menschen diese Kleidung kaufen, wird die Marke bekant und man bezeichnet das kleidunsgstück als Markenkleidung. Wenn jetzt viele eine andere Marke wählen, wird diese auch zu einer bekanten Marke.
 
nabend ihr lieben........


also ich mit meinen 18 bin ja noch relativ frisch aus der schule raus. ich weiß wie es in den schulen abgeht. deswegen bin ich auch für eine einheitliche bekleidung in schulen. wenn jeder ein nettes, z.b. dunkelblaues sweatshirt oder polo-shirt trägt sowie eine passende hose dazu, wäre das auf jeden fall eine gute sache. dann wären alle irgendwo "gleichgestellt" und man würde sich nicht auf den ersten blick zum aussenseiter entwickeln lassen. es gab auf meiner schule viele nette leutchen, (aussenseiter, als looser beschimpft und ausgegrenzt), die nicht "in" waren, weil sie "normal" angezogen waren und nicht die dicken klamotten an hatten.
und wenn ich von meinen geschwistern höre, dass sie SO (z.b. mit em pulli, der schon öfter von den anderen gesehen wurde) heute nicht in die schule gehen können, bestärkt sich mein pro für einheitliche kleidung.
mir war die meinung der anderen egal, denn ich habe bei der auswahl meiner schulfreunde eher auf den freundschafts-faktor geachtet, als auf das aussehen. 90% der freunde habe ich heute noch, wobei ich sagen muss, das es bei den coolen leute nicht so ist, die wechseln ihren freundes kreis wöchentlich, genauso wie die neuste klamotten-marke....
natürlich sollte man über gelabere drüber stehen, aber wenn die hälfte der klasse auf einem rumhackt ist das bestimmt kein schönes gefühl....

LG maren
 
Eben auf SWR3 gehört: Einheitliche Schulkleidung in Contwig

Meine Schwester erzählte mir in diesem Zusammenhag, dass es an unserer Realschule ebenfalls ein Angebot für einheitliche Schulkleidung gibt. Die Schule empfiehlt den Eltern ihre Kinder aus diesem Angebot einzukleiden, eine Pflicht dazu besteht aber nicht. Angeboten werden dort nur Oberteile (Sweatshirts, Polos, Kapuzenjacken usw.). Die Qualtität ist in Ordnung, die Preise angemessen (nicht überteuert, aber es gibt auch billigere Klamotten). Ein Teil des Programms wird von trigema hergestellt, die ja bekannterweise in Deutschland fertigen.

Die Schule will demnächst auch noch eine Börse einrichten, über die getragene Teile der Kollektion wieder verkauft werden kann.
 
Kurz und knapp.....ja unbedingt für ALLE. Das betrifft auch die Lehrer. Allerdings in anderen Farben, damit sie sich gut abheben...von der Masse.
 
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