[Desktop] Linux löst Windows auf den Desktops der Münchner Stadtverwaltung ab

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Smuggler

schläft auf dem Boardsofa
Linux löst Windows auf den Desktops der Münchner Stadtverwaltung ab

Wenn das nicht ein kleiner Paukenschlag hier in Deutschland ist ....

Mehr dazu [hier].
 
Aha, geht es nun tatsächlich los - der Beschluss wurde ja schon vor drei Jahren gefasst.
Ich möchte ja auf keinen Fall irgendeinen Flame lostreten, aber schon vor drei Jahren war man sich darüber einig, dass das auf jeden Fall machbar ist, wenn man von Experten ein Image zusammenbauen lässt, mit dem der Anwender dann ein begrenztes Spektrum von Aufgaben zu erledigen hat.
Dieser Beweis ist nun erbracht.
Traurig aber ist, dass der Satz auch drei Jahre später immer noch seine volle Gültigkeit hat - mehr geht nämlich immer noch nicht.
 
ob dadurch die ämter nun schneller werden, geschweige denn fast schon flexibel? ;)
antwort:









wunschtraum - oder: 42
 
Supernature schrieb:
mit dem der Anwender dann ein begrenztes Spektrum von Aufgaben zu erledigen hat.
.

Schade eigentlich, dass die Münchner Stadtverwaltung ein Linux basiertes System für ihre Belange hat entwickeln können.
Schade, dass sie nun die Unabhängigkeit von nicht transparenter Software erlangen.
Und wie fürchterlich, wenn das in anderen öffentlichen Verwaltungen Schule macht.

Nein, das darf doch nicht wahr sein!

-erich-
 
Nicht falsch interpretieren, ich sehe das völlig neutral.
Schon als ich das seinerzeit zum ersten Mal las, war ich mir sicher, dass das funktionieren wird. Dass man sich das entsprechende Image erstmal zusammenbauen musste ist auch kein Minuspunkt - das macht jede größere Firma mit Windows genau so, der Aufwand dürfte also in etwa gleich sein.

Die spannende Frage ist jetzt, wie es mit den "Total costs of Ownership" aussieht - ob durch die gesparten Lizenzgebühren nun wirklich ein Effekt erzielt wird, oder ob das an anderer Stelle, z.B. durch erhöhten Supportbedarf, wieder aufgefressen wird. So behauptete es ja Microsoft (würde ich an deren Stelle auch :D).

Darüber kann man im Moment nur spekulieren, effektiv beantworten kann man diese Frage wohl erst in weiteren drei Jahren - ich hoffe, dass diese Erkenntnisse dann auch öffentlich gemacht werden.
 
Aggi schrieb:
ot:
14000 PC's. Wahnsinn, dieser Bürokratische Wasserkopf.


Moin!

Richtig, und dazu noch viel zu wenige für die entsprechenden Vorschriften.


Mal anders, Szenario aus dem Leben einer Erzieherin:
Sie MUSS täglich Emails der Stadt abrufen (jede einzelne E.!), in der Kita steht allerdings ein einiger Rechner. Das Hochfahren dauert dank Booten aus dem LAN etwa 30 Minuten (ich stand dabei!), bis ein Anmeldebildschirm erscheint. Will man den Benutzer wechseln, muss man nochmals ca. 20 Minuten veranschlagen. Bei etwa 10 ANgestellten in der Kita wären das minimal 3 Stunden, in denen a) der Hauptbenutzer nicht an den PC kann, b) in der niemand weiteres etwas daran machen kann.




Noch besteht die Hoffnung, dass die Umstellung auf L genau daran etwas ändert, glauben tu ich es allerdings nicht, da die erforderliche Anbindung ans WAN nicht vorhanden sind.

Noch dazu wird heute noch ausschliesslich Windows und dessen Programme bei Schulungen "gelehrt", drei durfte ich bisher miterleben (als Partner zuhause+Arbeitsmaterial). Wenn also da mal Linux auftaucht, dürfen alle erstmal neue Schulungen besuchen. Das wird bei Ämtern wohl nicht anders sein, also bringt das noch Kosten zusätzlich für die Stadt.

Postitiv wird wohl sein, dass KDE/Gnome und einige Programme sich von der Usability/Unterstützung ja an Windows orientieren, Dateiablage/Verwaltung/Dokumentenerstellung eingeschlossen, also wird der Umbruch nicht ein ganz so grosses "vor die Wand rennen" für die frischen Linuxnutzer.

Allerdings habe ich erst vor kurzem ein anderes Projekt der Stadt bewundern dürfen, dessen Umsetzung und Endergebnis starke Zweifel bei mir aufkommen lassen, ob das mit Linux und der stadteigenen Distri bzw Derivat wirklich das gelbe vom Ei ist. Es geht dabei um eine Software zum Ersetzen manueller Erfassungsbögen und deren Verwaltung, die nach meinem Gefühl zehnmal einfacher ohne die Software ginge, bzw mit richtig umgesetzter Software Arbeitserleichterung wäre. Was sie im derzeitigen Zustand wohl leider nicht ist.

Hoffentlich sitzen da nicht die gleichen Verantwortlichen/Entwickler dran. Wobei die Kernfunktionen eines Linux wohl in grossen Zügen nicht geändert werden würden, denke ich.

Ich bin also gespannt, ob ich bis 2008 eine Erleichterung oder grosses Gemecker zuhause miterleben darf.

Zur Zeit bin ich also mehr skeptisch, obgleich ein Umstieg auf Linux ja begrüssenswert wäre, vor allem und auch für die Linuxgemeinde, abgesehen davon, dass die Linuxer an sich ja nicht unbedingt mit Ach und Krach Marktführer werden wollen ^^

Aber ich warte gespannt und freue mich darauf, erste Blicke darauf werfen zu dürfen. Und lieber bin ich skeptisch, und hernach positiv überrascht, als all zu grosse Erwartungen zu hegen und dann enttäuscht zu werden.

LG
 
lmoanet schrieb:
Allerdings habe ich erst vor kurzem ein anderes Projekt der Stadt bewundern dürfen, dessen Umsetzung und Endergebnis starke Zweifel bei mir aufkommen lassen, ob das mit Linux und der stadteigenen Distri bzw Derivat wirklich das gelbe vom Ei ist. Es geht dabei um eine Software zum Ersetzen manueller Erfassungsbögen und deren Verwaltung, die nach meinem Gefühl zehnmal einfacher ohne die Software ginge, bzw mit richtig umgesetzter Software Arbeitserleichterung wäre. Was sie im derzeitigen Zustand wohl leider nicht ist.
LG

Könnte es sein, dass es sich hier um eine Anwendung handelt, die im Browser läuft, also nur browser- und nicht betriebssystemabhängig ist?

-erich-
 
Supernature schrieb:
Nicht falsch interpretieren, ich sehe das völlig neutral.
...
Die spannende Frage ist jetzt, wie es mit den "Total costs of Ownership" aussieht - ob durch die gesparten Lizenzgebühren nun wirklich ein Effekt erzielt wird, oder ob das an anderer Stelle, z.B. durch erhöhten Supportbedarf, wieder aufgefressen wird. So behauptete es ja Microsoft (würde ich an deren Stelle auch :D).

Darüber kann man im Moment nur spekulieren, effektiv beantworten kann man diese Frage wohl erst in weiteren drei Jahren - ich hoffe, dass diese Erkenntnisse dann auch öffentlich gemacht werden.

Oder mal nachlesen, denn es gibt gerade wo schon getestet wurde heftige Einwände. Spezialanwendungen gibt es nicht als OpenSource, sie müssen erst mal mühsam erstellt werden.
Aber lest selber: http://www.abakus.de/portrait/CS_LRA_Heidenheim.pdf
 
-erich- schrieb:
Könnte es sein, dass es sich hier um eine Anwendung handelt, die im Browser läuft, also nur browser- und nicht betriebssystemabhängig ist?

-erich-

Was auch immer das nun damit zu tun hat, aber: ja. Das Frontend selbst wird über Browser abgerufen.

LG
 
klasch schrieb:
Aber lest selber:
Hab ich getan, und zwar bis zu der Stelle, wo eindeutig klar war, dass dieser Artikel keinerlei neutrale Fakten enthält und das Ergebnis schon vorher feststand.
Die entsprechende Stelle war die obere rechte Ecke auf der ersten Seite :).
 
Supernature schrieb:
Hab ich getan, und zwar bis zu der Stelle, wo eindeutig klar war, dass dieser Artikel keinerlei neutrale Fakten enthält und das Ergebnis schon vorher feststand.
Die entsprechende Stelle war die obere rechte Ecke auf der ersten Seite :).

Ich habe nicht verlangt das du das liest, aber wenn man mit diskutieren will muß man beide Seiten betrachten. Da ist mir die Quelle ziemlich Wurst. Es gibt viele Informationen auf diesem Sektor, aber warum hat sich die viert größte Stadt in Deutschland nach auslaufen von NT4 (es ist auch an seine Leistungsgrenzen gestoßen), für Windows 2003 Server entschieden.

Nun bitte nicht gleich meckern, Köln hat außer Windows auch Linux Server und BS2000 Server, weiß sicher die Vorteile zu schätzen. Aber es gibt eben auch gute Gründe für die Entscheidung für Windows 2003 Server mit "Active Directory" aber lest selbst.

REPORT - Entscheidung für Windows Server

http://www.brocade.com/san/pdf/success_german/Stadt_Koln_German.pdf

Es gibt in einer Stadtverwaltung sehr komplexe Aufgabenbereiche es ist also auch eine Frage der Kosten für Installation, Einrichtung, Programmierung und Pflege die in imense Höhen klettern, wenn dafür nur 100 IT Spezialisten zusätzlich benötigt würden. Eine Lösung die von einer zentralen Stelle oder sogar Automatisiert gemanaget werden kann, welche mit einem BS (Windows XP) welches jeder kennt und von den Abteilungen selbst installiert und gepflegt werden kann, ist natürlich klar der Vorzug zu erteilen.

Für die Verwaltung einer Stadt gibt es eben keine Open Source Lösung sie muß erst programmiert und getestet werden. Wenn München es durchzieht und die Lösung Portierungsfähig ist, dann wird die nächste Umstellung eventuell komplett auf ein Unix Derivat raus laufen. Bayern ist das Reichste Bundesland, Innovation und Vortschritt so wie Bildung haben dort seit Jahren einen hohen Stellenwert, desshalb gehe ich davon aus das es in 8 - 10 Jahren eine Komplettlösung für eine Stadtverwaltung von den Blau Weißen geben wird. Bis dahin ist alles andere Speckulation.
 
Directory Server gibt es auch für Linux - also wie immer eine Frage der Prüfung im Einzelfall.

In München läuft es ja nach den Berichten besser als erwartet. Und der "Insiderbericht" von lmoanet sagt ja auch nichts negatives. Wobei ich in dem Fall auch bezweifel, ob Linux alleine da die Lösung ist - scheint mir eher eine viel zu "dünne" Netzwerkanbindung zu sein...
 
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