Zivilklage? Brauch mal Infos darüber

Kamikaze

gesperrt
Tach.
Ich hab gestern eine Anzeige gemacht. War heute beim Arzt und hab ein paar "Wehwehchen' ". Ich will natürlich das diejenigen die daran Schuld waren, schön die Arztkosten tragen dürfen.
Ein Kollege fing nun an das eine Zivilklage sinnvoller seie, weil ich da auch noch was davon habe...
Wie läuft so etwas ab? Oder ist es nur sinnvoll wenn etwas wirklich schlimmes passiert wäre?
 
Entstehen Dir - außer der Praxisgebühr - überhaupt Arztkosten?

Bei einer Klage haben zunächst mal die Anwälte was davon. Wenn Dir Schaden entstanden ist, dann kannst Du dessen Ersatz und ggf. noch Schmerzensgeld fordern (soweit ich als Laie sowas beurteilen kann!).

Aber dazu sollte erstmal nüchtern geprüft werden, welcher Schaden tatsächlich entstanden ist und wie wahrscheinlich es ist, dass dem Gegner die Schuld zugewiesen werden kann bzw. Du frei von Mitschuld bist.

Deiner Wortwahl nach, scheint nichts Dramatisches passiert zu sein. Basierend auf den vorliegenden Informationen würde ich sagen: Belass es bei der Anzeige, die Anwälte verdienen genug und die Gerichte müssen so schon genug über Falschparker, falsch gefallenes Laub und Grillrauch entscheiden...
 
Um die Erstattung der Arztkosten wird sich Deine Krankenkasse kümmern, wenn sie den Unfallbericht bekommt und dieser Hinweise auf ein Fremdverschulden enthält.
Was Dein Kollege meint, ist eine private Schmerzensgeldklage. Wenn Du nur ein paar "Wehwehchen" hast, dann ist das allerdings die Mühe nicht wert, in Deutschland werden keine nennenswerten Beträge zugesprochen.
 
Versuche mal herauszubekommen, wer dein zuständiger Schiedsmann ist (kann das Amtsgericht dir sagen) und schildere ihm die Situation. Er wird dich beraten.

Wenn du eine Zivilprozessklage beim Amtsgericht einreichst (beim Amtsgericht brauchst du für einen Zivilprozess keinen Anwalt), kann es durchaus sein, dass die Klage zurückgewiesen wird, denn

eine Klage muss Aussicht auf Erfolg haben

u n d

eine Klage darf nicht mutwillig eingereicht werden.

Ob für die zurück gewiesene Klage Kosten für dich entstehen, weiß ich nicht mehr (ist schon zu lange her).

Aber da dir ja anscheinend nicht so viel passiert ist, wäre mir persönlich das alles viel zu viel Theater.
 
Ich kenn deine Geschichte nicht, aber so wie es sich anhört hast du bestimmt einen Anspruch.
Auf Wiki steht ein Beispiel:
Bsp.: Hals-Wirbel-Schleudertrauma nach Auffahrunfall (sog. HWS-Syndrom), im Jahr 2002 gewöhnlich noch 1000 DM, jetzt (Jahr?) üblicherweise 600 €
Das lohnt Aufwand und Risiko nun wirklich nicht.

(PS: Boah, das ist aber wirklich sehr wenig, wie ich finde)
 
?
Wenn Dir ein Schaden zugefügt wurde, hast Du ein Recht auf anwaltliche Beratung. Diese Kosten für den Anwalt und eventuell Schmerzensgeld muß der Verursacher (oder seine Versicherung) tragen. Wenn die Schuldfrage klar ist, laß Dich von einem Anwalt beraten. Der wird gegebenenfalls die entsprechenden Schreiben aufsetzen und mit etwas Glück geht das nicht vor Gericht (wie erwähnt muß der Verursacher die Kosten tragen - wenn die Situation unklar ist oder Du keine verwertbaren Zeugenaussagen hast, laß lieber die Finger davon, sonst darfst Du eventuell nachher alle Kosten tragen).

Grundsätzlich solltest Du Dir aber die Frage stellen, ob Dir mit Absicht oder zumindest billigend Schmerzen zugefügt wurden, oder ob es vielleicht ein Versehen oder leichte Fahrlässigkeit war. Wenn es keine Absicht war, würde ich mir überlegen, ob ich den Verursacher deswegen auszähle, schließlich haben wir alle mal einen schlechten Tag an dem etwas schief geht und wollen nicht für jedes bisschen zur Kasse gebeten werden ...

Ist natürlich nur die Meinung eines Laien ...
 
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