Hier mal ein Artikel aus dem deutschen Ärzteblatt ("mit Erklärungen in Klammer von mir")
Periostitis tibiae ("Knochenhautentzündung am Schienbein")
Patienten mit Periostitis tibiae (Shin Splints) stellen sich typischerweise mit stechenden, scharfen Beschwerden an der Ventralkante ("ventral=vorne") der Tibia ("=Schienbein") unter Belastung vor. Meist sind die Beschwerden über einen Bereich von 5 bis 10 cm auslösbar und treten nicht selten beidseits auf. Bei der klinischen Untersuchung imponiert ein scharfer Druckschmerz bei Überstreichen der schmerzhaften Areale (10). Differenzialdiagnostisch ist das Schienbeinkantensyndrom von Stressfrakturen zu unterscheiden, weshalb eine nativradiologische Bildgebung, zumindest bei Therapieresistenz über zehn Tage (positive Periostreaktion) angebracht ist. Ursächlich werden auch hier verschiedene Entstehungsmechanismen diskutiert. Die Beschwerden treten oft nach einer Veränderung der Trainingsbedingungen (zum Beispiel Übergang Halle – Tartanbahn im Frühjahr), der Trainingsinstensität beziehungsweise des Trainingsumfangs oder einer Veränderung der Schuhversorgung auf (13). Bisher ist allerdings außer für den Faktor Umfangssteigerung auf über 32 Trainingskilometern pro Woche kein eindeutiger Nachweis einer ursächlichen Wirkung gelungen (30, 48).
In der Therapie hat sich einerseits die Optimierung der Einlagenversorgung nach plantarer ("=Fußsohle") Druckverteilungsmessung beziehungsweise eine Anpassung des Sportschuhs und andererseits eine physiotherapeutische Behandlung mit Querfriktionen ("Massage mit seitlichem Zug"), Eis, Elektrotherapie und Ultraschall, unterstützt durch eine orale analgetisch ("gg. Schmerzen")-antiphlogistische ("=gg. Entzündung") Behandlung, bewährt. Erstaunliche Erfolge können zudem durch die lokale, fraktionierte Anwendung von steroidhaltigen Salben erreicht werden. Eine vorübergehende Reduktion von Trainingsumfang und -intensität ist empfehlenswert. Zur Prävention ("=Vorsorge") wird häufig eine Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten der unteren Extremität über ein propriozeptiv ("=tiefensensibilität) -koordinativ orientiertes Training in Kombination mit einer Kräftigung der Unterschenkelmuskulatur gefordert.
Wer auf Naturheilpraxis steht, kann es auch mal mit Kaliumjodid versuchen.
Kalium jodatum (Kaliumjodid)
Rheumatismus Subakut oder chron. Periostitis (Tibia), Ischias ambulatoria (Bewegungsdrang mit Schmerzbefriedigung). Knochenschmerzen. Fersen und Fußsohlenschmerz. Der Kranke fühlt sich besser, solange er sich bewegt.
Verschlimmerung durch: nachts, feucht-heißes Wetter, Berührung
Besserung durch: Bewegung, frische Luft.
Gabe: D3 - D6
Wertigkeit 3