Autogenes Training

Nirtak

treuer Stammgast
Hallo,

hab ja immer super viel Stress auf der Arbeit und momentan auch ständig starke Kopfschmerzen ..

Habe gelesen, dass autogenes Training sehr gut zum Stressabbau sein soll ...


Hat jemand Erfahrung damit und kann mir was empfehlen ?


Am liebsten wäre mir was mit CD und Buch ...


Grüßle, Katrin
 
Zuerst versuch mal mit deinem Hausarzt zu reden.
Von dem kriegst Du eine Überweisung zum Spezialisten, der dir auch dann helfen wird.
Autogenes Training Anfangs nur aus den Büchern zu lernen ist nicht zu empfehlen!
 
Das sehe ich nicht so eng wie @Jurek, autogenes Training lässt sich sehr wohl autodidaktisch erlernen, wenigstens die sog. Unterstufe, die aber auch schon Linderung von stressbedingten Symptomen bringt!

Wichtig ist natürlich eine Vorabklärung beim Arzt, ob nicht eine ausgewachsene Migräne vorliegt, dann hilft autogenes Training auch nicht mehr viel! Bei Spannungskopfschmerz aufgrund psychisch-mentaler Stressbelastung lässt sich dagegen schon was machen!

Den Wikipedia-Link von @Chief wirst Du ja schon studiert haben! Also ich schlage Dir aus eigener Erfahrung Folgendes vor:

Suche Dir einen ruhigen Ort daheim, meinetwegen das Bett oder die Couch, und lege Dich locker ausgestreckt in Rückenlage hin (nicht zudecken). Also Du solltest schon kommod liegen, nicht mit angezogenen Beinen oder irgendwie unbequem!

Dann schnaufst du erst ein Paar mal ruhig durch, schaust an die Decke und dann beginnt das eigentliche Autosuggestionsprogramm! Du sagst dir im Geiste jetzt folgendes vor und denk nicht gleich dabei, so ein Blödsinn, stimmt doch garnicht, was soll das ... o. ä.:

"Ich bin ganz ruhig, gelöst und gelassen,
heiter und voller Zuversicht"

Du konzentrierst Dich so gut wie möglich auf diese Sätze, die Du Dir laufend weiter lautlos vorsprichst, ungefähr 5 bis 10 Mal! Dann konzentrierst Du Dich auf Deine Arme, die flach am Körper anliegen und sagst:

"Meine Arme sind schwer und warm, schwer und warm!"

Das machst Du dann solange, bis Du wirklich ein Wärme- und Schweregefühl in Deinen Armen spürst! Keine Bange, das kommt vielleicht nicht sofort beim ersten Mal, aber es kommt gewiss! Meistens merkst Du dann, wie sich Verspannungen auch im Schulter-Nacken-Bereich plötzlich lösen und der Körper regelrecht mit einem Ruck 'absackt'! Weiter geht's mit:

"Meine Beine sind schwer und warm, schwer und warm!"

Das bekommt man am Anfang noch schwerer hin, also nicht nachlassen, nicht gedanklich abdriften und stur sich das weiter stumm vorbeten, es dauert halt etwas anfangs!

Erst wenn Du in den ganzen Extremitäten das wohlig-warme Schweregefühl hast, solltest Du mit weiteren Suggestionsformeln z.B. für den Kopf weiter machen! Du merkst das daran, dass Du Deinen Körper dann fast wie nicht zu Dir zugehörig empfindest, d.h. es macht gedanklich und willentlich etwas Mühe, z.B. den Arm anzuheben .... solltest Du auch nicht tun jetzt!

Jetzt könntest Du Deine inneren Organe einzeln ansprechen, auch das Sonnengeflecht über dem Magen oder Deinen Kopf mit einer Formel Deiner Wahl wie z.B.:

'Meine Stirn ist kühl, ich atme ruhig und fest, der Kopf ist frei!"

Aber wie gesagt, die Schwere- und Wärmeübung ist schon Vorbedingung dafür! Wie alles Training macht auch hier Übung den Meister, so dass Du nach einiger Zeit und Übung schon bei dem Gedanken an das autogene Training das Schwere- und Wärmegefühl verspürst und Du damit schneller zu den Organ/Kopf-Trainingsformeln kommst!

Wichtig ist am Schluss noch die gedankliche Rücknahmeformel etwa wie folgt:
- Arme fest! (räkeln und strecken, dann ein paarmal sehr kräftiges Beugen und Strecken der Arme)
- Tief atmen! (mehrmals tief ein- und ausatmen)
- Augen auf!

Es bedarf wie gesagt einer gewissen willentlichen Anstrengung, um sich aus diesem wohligen Selbstversenkungszustand, bei dem man aber geistig total wach ist, wieder zu befreien!

Also probier's ruhig aus, viel Erfolg dabei! War jetzt etwas langatmig das Ganze, aber die Anwendung lohnt sich in jedem Fall! :)

gruß schrotti :) :)

<Edit> Du solltest vielleicht doch besser die Augen dabei schließen, dann fällt Dir die Konzentration und das Sich-Hineindenken/fühlen in die einzelnen Körperregionen am Anfang leichter! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einigen hilft es aber auch (wie bei mir) den Körper und Kopf in eine andere StressSituation zu versetzen als die des Arbeitsaltags.

Zum Beispiel Sport. Ich meine aber einen spezifischen Sport - Kampfsport.
Von einem guten Lehrer der etwas von der Materie versteht ist es meiner Erfahrung nach das beste. Im Grunde genommen ist es egal welchen Kampsport man ausübt, wenn man die richtigen Lehrer hat gehört autogenes Trainig mit dazu, vor jeder Übung und generell zum Warmwerden.
Das Geheimnis des Ganzen ist die Abwechslung; von vollkommener Ruhe bis hin zum sofortigen Auspowern des Körpers.

Ein weiches Brett zu zerschlagen ist nicht schwer. Die Konzentration dagegen sehr.
Ein Beispiel: ein Erlennbrett = 30x30 cm / 2,5cm dick
Das durchzuhauen ist wirklich nicht schwer auch ohne Konzentration. Das Geheimnis an der ganzen Sache besteht ausschließlich darin das Brett im Kopf schon in zwei Teilen zu sehen.
Wenn man es schafft daß das Brett im Kopf schon durch ist, bekommt man auch ein Eichenbrett von der selben Größe in zwei Teile. Ohne Probleme, ohne Schmerz

Das war nur ein Beispiel. Aggressionen abbauen gehört mit zur Stressbewältigung und so ein Brett kann da echt Wunder bewirken, zumal der Kopf frei von allem anderen ist.

Und wie schrotti schon trefflich erwähnte, mit der gewissen Konzentration denkt man das der Körper nicht mehr da sei. Im Kampfsport nur das genaue Gegenteil wie beim autogenen Trainig.

Wenn du mit aller Kraft willst das deine Arme schwer und warm werden dann dann schafft man das auch. Wenn du willst das deine Faust ein Betonklotz wird dann schaffst du das auch. Hauptsache Kopf frei machen....Kopf frei machen, Kopf frei machen.

bei mir hilft es und es gibt mir jedes mal Kraft und ich bin völlig enspannt wenn ich das Training beende. Und diese Entspannung hält sehr sehr lange.


so das wars von mir :)
 
Vielen Dank erstmal ...


... ich werde mal kucken, ob ich es mit einer Anleitungs-CD oder eventuelle einem VHS-Kurs versuche - und ich muss auch schauen, dass ich durch körperliche Aktivität den Stress abbaue .. wie auch immer, da muss mir Sporthasser noch was einfallen ... :)


Aber es muss irgendwas geschehen, denn nur noch schlapp und groggy, dauermüde und ständiger Kopfschmerz - das ist einfach kein leben ...

Und weder das Blutbild, noch das EEG haben bisher irgendwas erkennen lassen ...


Muss jetzt Jod nehmen, da meine Schilddrüse etwas träge ist (keine Unterfunktion - aber niedriger Wert) ... und die Neurologin sprach von Spannungskopfschmerzen mit Migräne, die eben durch Sport und Entspannungstechniken anzugehen sind - aber so einen wirklichen Grund, warum es mir momentan so mies geht ... hat noch keiner gefunden ....
 
Nicht schlecht...nicht nur die Frage sondern sogar Deine Antwort ist bis auf den letzten Punkt genau rüberkopiert...und das innerhalb von nur 5 Minuten :D
Ich könnte die Antworten auch doppeln, das spart dann Lesezeit für Dich.

Damit kein falscher Eindruck entsteht, Du kannst das natürlich auf so vielen Boards posten wie Du willst, aber müssen Deine weiteren Posts in diesem Thread denn wirklich absolut identisch sein ?


Gruss
Tim
 
Hallo Nirtak,

mit autogenem Training kenne ich mich nicht aus.

Mir geht es Gottseidank eigentlich immer ganz gut.

Wenn du wieder Kopfschmerzen hast, versuche es mal mit schwarzem Kaffee und Zitrone.

Hört sich schlimm an und soll auch ganz fürchterlich schmecken.

Aber einige Leute, die ich kenne, schwören darauf.

Ich weiß nicht, was diese Kombination aus Kaffee und Zitrone bewirkt, aber es soll wirklich innerhalb kürzester Zeit helfen.
 
Für die dicken Bretter braucht's wohl doch auch etwas Technik, sonst kannst Du hinterher zum Eisbeutel auf dem Kopf noch den Hand/Arm-Gipsverband dazunehmen! ;)

Also ich würde erst mal mit Balsaholz aus dem Modellbau anfangen ..... :eek:

Wichtig ist jedenfalls, dass man 100 %ig überzeugt ist, es zu schaffen, bzw. schon das gelungene Endergebnis vor dem geistigen Auge sieht, ob nun heiler Kopf oder kaputtes Brett! So schafft auch ein 65 Kilo-Mann wie Skalp massive deutsche Eiche!

Sobald man denkt, das schaff' ich eh nicht, was soll das alles, ich belüge mich ja selbst, so ein Unsinn ... hat man schon verloren! Im Rahmen der physikalischen Gesetze triumphiert der Geist durchaus über die Materie!

gruß schrotti :) :)

PS @Skalp: Apropos Schlagkraft, wie geht's denn dem Serdan?!? :angel ;)
 
@schrotti - Sicher bedarf es einer gewissen Technik, ich hab auch nicht gesagt das es aus freien Stücken herraus geht. Gebrochene Knöchel sind da vorprogramiert.
Dein Autogenes Trainig bedarf ja auch einer gewissen geistigen wie auch körperlichen Beherschung, Übung und Technik.
Beherscht man sich nicht, so liegt man in seinem Bett und fängt doch wieder an über alles und nichts nachzudenken. Obs nun die harte Arbeit ist oder das Bild wie Biene Maja über den Willi herspringt, es funktioniert nicht. Genauso ist es mit dem Brett.

Du hast im grunde nur das wiederholt was ich oben bereits versucht hab auszudrücken. Der Versuch scheint fehlgeschlagen zu sein :cry: ;)


und jaaaa ein 65Kilo-Skalp schafft das :angel


ps: Lange nicht gesehen den Serdan - vielleicht liegt er unter Erd(a)n :angel


:)
 
@schrotti
Mit großem interesse habe ich deinen obigen Beitrag über autogenes Training gelesen. Du scheinst Dich auf diesem Gebiet recht gut auszukennen.

Ich habe auch schon ein paar mal darüber nachgedacht, auf diesem Wege zu meiner inneren Ruhe zurückzufinden, stehe aber auf der anderen Seite sehr skeptisch dem Thema gegenüber.
Was ich damit sagen will: Ich bin ein ausgesprochen schlechtes Medium ;)
Man sollte daran glauben und in der lage sein sich fallen zu lassen und genau da liegt mein Problem.

Ich habe so meine Probleme damit überhaupt an irgendetwas zu glauben und fallen lassen kann ich mich schon dreimal nicht.
Womoglich würde sich ständig etwas in mir dagegen wehren und deshalb ist die Sache mit dem autogenen Training in meinem Fall von vorne herein zum scheitern verurteilt.

Wer damit umgehen kann, hat meinen vollsten Respekt, aber für mich ist das nichts. :)
 
@Astro
Also ich versteh' Dich da voll, weil es mir früher ganz genauso erging. Als rational denkender Mensch schaut es auf den ersten Blick auch etwas nach Hokuspokus und esoterischer Selbstversenkung aus, aber das ist es bei weitem nicht, eher eine westlich orientierte, schnell wirkende Variante fernöstlicher Meditationskunst.

Die eigentliche Anfangshürde ist wahrscheinlich, dass man innerlich gestresst, evtl. von Schmerzen gepeinigt ist und sich trotzdem monoton vorsagen soll, wie ruhig und friedlich und rundum zufrieden man ist, was ja gar nicht stimmt!

Dagegen sollte man sich auch nicht mit dem Intellekt stemmen, sondern es gelingt mit etwas Übung wirklich den Geist und damit auch den Körper durch positive Gedanken umzupolen. Man muss es halt mal mit ehrlichem Bemühen versuchen und üben, es ist wirklich nicht so schwer!

Asiatische Großmeister der Selbstkontemplation schaffen es ja sogar, autonome Körperfunktionen wie Herzschlagfrequenz und Körpertemperatur zu kontrollieren nach jahrzehntelanger Übung! Die altägyptischen Priester haben sich z.B. als Initiationsritus einen Tag lang in ein hermetisch verschlossenes Steingrab legen müssen und das dann überlebt!

Man sollte sich also gedanklich in sich hinein fühlen lernen, aber nicht ängstlich oder skeptisch, weil das die Autosuggestion überlagert und stört! Durch die monoton gedanklich durchgesprochenen Floskeln wird dann automatisch eine Änderung der körpereigenen Schwingung erreicht, hin zu Ruhe und innerem Frieden.
Das nützen ja auch die Religionen in ihren oft gebetsmühlenartigen Liturgien aus!

Danach kann man gezielt mit den speziellen Organübungen weitermachen, indem man sich wie zunächst in die Arme und Beine dann in andere Körperregionen hineindenkt und sich darauf konzentriert!

Das sogenannte Sonnengeflecht, ein Nervenknoten über dem Magen, wird z.B. angesprochen mit:

"Das Sonnengeflecht wird wohlig warm durchströmt, wohlig warm durchströmt!"

Kurz darauf wird's dann dort wirklich angenehm warm, sogar heiß, ein Super-Gefühl! Und wie gesagt, man ist dabei in keinster Weise geistig weggetreten, sondern spürt sich eher als ganz aus Geist und Gedanken bestehend....

Also, versuch's mal, wenn Du etwas Ruhe um Dich hast, am Anfang mit der Schwere- und Wärmeübung. Geübte können später die Autosuggestion unter fast allen Umgebungsbedingungen durchführen, allein der Gedanke daran reicht schon oft für das Schweregefühl aus!

Puh, war wieder langatmig, aber hoffentlich nicht langweilig! ;)
Viel Erfolg beim Üben!

gruß schrotti :) :)
 
Als Hokuspokus sehe ich das nicht einmal so sehr, da mir sehr wohl bekannt ist, das vor allem in asiatischen Gegenden (Stichwort: Buddhismus) Meditation etwas völlig normales ist und teilweise sogar zum täglichen Leben gehört.

Da ich neben aller Skepsis auch unwahrscheinlich Neugierig bin, werde ich es mal ausprobieren. Ich muss nur den richtigen Zeitpunkt abwarten (Kinder aus dem Haus etc. :D )

Aber erwarte nicht zuviel von mir. ;)
 
Was mich an Schrottis Methode etwas irritiert - auch auf die Gefahr hin, mißverstanden zu werden - es kommt kein Wort über Zwerchfellatmung vor.
Ist nicht die bewusste Atmung der Anfang ?
Oder bin ich jetzt mehr auf der Yogi-Schiene ?
Diese Sachen über Temperatur und Herzfrequenz bis hin zur Levitation ( was ich nicht ernst nehme :D ) kenne ich eher aus dem Indischen, nicht so sehr Asiatischem...


Gruss
Tim
 
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