Mal zum Ausgangspunkt zurück:
Also sinnleer ist der Satz sicher nicht, nur erschließt sich der Sinn wegen der Doppelbedeutung des Verbs 'wissen' auf zwei Schienen, die sich gedanklich überschneiden, nur zögerlich bis gar nicht!
Wenn der Eine wüsste, ...
1. Hat das Verb 'wissen' in diesem Halbsatz hier die Bedeutung von 'erahnen, sich vorstellen', dann wären vielleicht beide froh darüber oder auch nicht, je nachdem, wie sie zueinander stehen! Man kann ja als Wissender das erahnte Unwissen Anderer ignorieren, zum eigenen Vorteil und Schaden des Anderen ausschlachten oder auch verständnisvoll die Wissenslücken beseitigen, wenn man es denn wüsste, gemäß Konjunktiv!
Bsp.: Wenn ich wüsste, was dir fehlt, könnte ich dir helfen (oder auch nicht), wenn ich weiß, wie dir zu helfen ist und auch zur Hilfe fähig bin!
2. Hat das Verb 'wissen' die Bedeutung von 'zweifelsfrei festgestellt haben', dann ergibt das einen ähnlichen Konnex, allerdings noch abhängig davon, ob der Eine wirklich etwas über das Thema weiß, über das der Andere nichts weiß!
Also der Mehrfachbedeutung von 'wissen' kann man hier wie dort nicht entrinnen und mit dem Konjunktiv zusammen endet man dann halt doch bei dem alten selbstbezüglichen Philosophenspruch vom Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Wenn du wüsstest, dass ich weiß, dass ich nichts weiß, wüsstest du, was ich weiß!
gruß schrotti