[Diskussion] STOP!

Lieber Thargor, ich bin Felsenfest davon Überzeugt, daß das nix mit Panikmache zu tun hat, sondern Realität ist. Jeder Staat ist Informations-Sammelwütig. Und was ein germanischer Beamter anpackt, das wird was richtiges. Überlege doch mal: Wissen ist Macht, das fängt doch schon im Betrieb an. Der kleine Zuträger steckt es dem Meister. Der verwendet es zwar nicht, aber bei Gelegenheit wird es dem unbotmäsigen Untergebenen auf des Butterbrot geschmiert und schon spurt der, weil er Angst kriegt und nicht weiß, was der Meister sonst noch alles in Petto hat. Genauso geht es im Großen weiter. Was ist denn Rasterfahndung? Das funktioniert doch nur dann, wenn genügend Informationsmaterial über die Bevölkerung vorliegt. Also wird jeder, aber auch wirkich jeder Furz den Du lässt, (inklusive Geschmacksrichtung) Erfasst und nie mehr gelöscht, egal was in irgend einem Gesetz hinten links steht. Da kann ein Datenschutzbeaufragter Handstand vor dem jeweiligen Rechner machen, einen Grund finden die Staatsschützer immer, um das Löschen von Daten zu verhindern. Und wenn es nur auf eine andere Platte geschoben wird. Wo kein Kläger, da kein Richter. Wie auch Klagen? Du kommst ja nicht dahinter, was über Dich alles gesammelt worden ist. Ob Wahr oder Unwahr ist den Buben nicht wichtig. Entkräfte mal in Ernstfalle eine Anschuldigung über einen Vorfall, der schon Jahre zurück liegt. Da siehst Du fein aus. Wahr oder Unwahr ist auch da nicht wichtig-aber wem glaubt man mehr? Dir oder einem Verfassungsorgan? Wenn ich viel Schmutz nach Dir werfe, bleibt was hängen. Orwell ist doch schon längst überholt. Wir SIND gläsern. Alaf!
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Das ist ein Thema da könnte man seitenlang 'drüber schreiben und ab:kotz en. Wer wirklich glaubt er hätte noch ein Privatspäre, muß in einer anderen Welt leben. Kein Internet, Kein TV und Radio (wegen GEZ), kein Konto, kein Telefon, noch nicht einmal einen Ausweis oder Führerschein, überall Daten, Daten, Daten. Und der Staat, siehe Sicherheitspaket 2 - ist am Sammeln, Sammeln, Sammeln. Die nächste Rasterfahndung kommt bestimmt.
Das reicht erst mal als Anreiz!
 
aber jetzt mal ganz im ernst: wir haben die problematik der rasterfahndung an der uni ja auch gehabt, und da ich dort ein wenig politisch aktiv bin, hab ich mich damit auch auseinandersetzen "dürfen"...

was schert es mich, ob die uni, die meine daten sowieso hat, selbige daten (name, adresse, matrikel-nummer, geburtstag, und eventuell - das wird bestritten ! - haarfarbe) jetzt an das innenministerium weiterreicht ??? hab ich denn etwas zu verbergen, was in diesen daten zu finden ist ? antwort : nein !

diskriminierend an der rasterfahndung ist allerdings, dass alle männlichen ausländer aus einer anzahl von ländern (afghanistan, pakistan, iran, etc.) als potentielle terroristen behandelt werden - keine frage.

ich denke man sollte die "kirche im dorf" lassen, denn solange man selbst nichts ungesetzliches tut, hat man ja auch eigentlich keinen grund zur sorge, oder ?

ist halt eine sehr schwierige problematik, die man differenziert sehen kann (muss?)... ich würde es beispielsweise begrüssen, wenn zur eigenen sicherheit gewisse daten gespeichert werden - solange sie helfen, geschehnisse wie am 11.09. zu verhindern !

grüße,
 
Nun, es ist nun mal so, wie ihr selbst schon erzählt habt, das wir in einer Überwachungsgesellschaft leben. Das ist leider nun mal Fakt. Doch was können wir dagegen tun ???
Ich denke nicht sehr viel, die oben beschriebene Seite will meiner Meinung nach nur auf sich aufmerksam machen und sich in den Mittelpunkt stellen.
Uns bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Umständen zu Arrangieren und selbst etwas daruf zu achten, das die "Überwachung" nicht zu Intim wird.
 
Ja Leutz ich schlaf ja nun auch nicht auf dem Baum. Diese ganzen Kleinigkeiten sind mir nicht entgangen, aber ich hab es halt nie in der Gesammtheit gesehen. Mir stellt sich da die Frage, ob man nicht von vorne herein gleich Proggies wie Pgp nutzen sollte. Auch wenn man sich nichts wichtiges mitzuteilen hat, ganz einfach schon deshalb um sich dieser Neugier zur Gänze zu entziehen.

Gruß Thargor
 
Nun ja, ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden, inwiefern er seine Daten Preisgeben möchte. Wenn du ein besseres Gefühl dabei hast, dan benutze ruhig PGP.
 
Viele von Euch kennen sicher den Film "Staatsfeind Nr. 1" - in einem "Making" of dazu wurde dem Regisseur schmunzelnd unterstellt, es mit der Realitätstreue nicht ganz so ernst genommen zu haben. Darauf erwiderte er, ebenfalls grinsend: natürlich nicht, wir wollten die Zuschauer nicht unnötig beunruhigen....
Wenn schon die Nazis die Möglichkeit hatten, bei aufgelegtem Telefonhörer von der Vermittlungsstelle aus einen Raum zu überwachen, was ist dann wohl Heute alles drin?
Natürlich kann man stundenlang drüber diskutieren und sich erregen, aber letztendlich bleibt nur zu sagen "Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann"...
 
Hi Big Mäc, mal im Ernst, so wie Du denken viele Menschen und dachten auch so in der Vergangenheit. Sie dachten, ich habe doch nichts verbrochen, sind nur in die Kirche gegangen, sie dachten ich habe doch nichts verbrochen, war nur Mitglied in der SPD, KPD... und fanden sich im KZ wieder, dachten ich habe doch nichts verbrochen, ich bin doch nur Jude, und fanden sich in der Gaskammer wieder. Nun sage mir ja nichts, so was kann heute nicht mehr passieren!
 
Ist schon richtig was rsjuergen sagt.

Nur mal ein Beispiel.
Du mailst einem Freund von Dir, das du dir gerade die neuste Windows XP version aus dem Internet gesaugt hast und irgendjemand anderes liest diese Mail mit. Und auf einmal hast Du ein paar sehr unhöffliche Leute vor deiner Türe stehen. Ob das nun Rechtlich legal ist, sei mal dahingestellt.
Die Grundlagen dafür werden ja gerade geschaffen.

Es ist nur einmal ein Beispiel, denn so etwas macht ja keiner von uns:angel
 
@rsjuergen : wow, das war jetzt aber unpassend... ich denke nicht, dass man diese argumente bringen kannst, wenn es um die freigabe von ein paar lausigen daten der rasterfahnung (und nur darauf habe ich mich bezogen) geht. ich wäre wohl kaum politisch aktiv, wenn ich so denken würde wie du mir hier unterstellst. natürlich muss man aufpassen, dass die informationssammlungspolitik von regierungen und unternehmen nicht eskaliert. aber man darf auch nicht aus jeder mücke einen elefanten machen - das meinte ich, jetzt kommen wieder die vergleiche mit '33-'45... und die finde ich sind nicht gerechtfertigt. und nein, ich glaube nicht dass so eine zeit wieder passieren kann - wir haben eine verfassung, die dafür ausgelegt ist, das zu verhindern ! ich reg mich dauernd auf, wenn ich dann meine meinung äussere und dann abgewatscht werde mit
...so wie Du denken viele Menschen und dachten auch so in der Vergangenheit. Sie dachten, ich habe doch nichts verbrochen, sind nur in die Kirche gegangen, sie dachten ich habe doch nichts verbrochen, war nur Mitglied in der SPD, KPD... und fanden sich im KZ wieder, dachten ich habe doch nichts verbrochen, ich bin doch nur Jude, und fanden sich in der Gaskammer wieder. Nun sage mir ja nichts, so was kann heute nicht mehr passieren!
diese sachen hab ich nicht verbrochen !!! und bei aller vergangenheitsbewältigung, irgendwann muss schluss sein damit, dass sich meine generation rechtfertigen muss für die verbrechen von damals... aber das geht jetzt hier am thema vorbei !

@astro : aber wer hat in diesem fall das illegale getan? der staat der deine mails überwacht oder der user der sich illegal software beschafft? es haben da meiner ansicht nach beide nicht korrekt gehandelt, oder? und der user, der keine software runterlädt, dem passiert sowas nicht... das kann man nicht mit verbrechen der nazi-zeit vergleichen, weil da die leute einfach nur der "rasse" wegen ermordet wurden... das eine ist willkür und völkermord - für das andere bist du selber verantwortlich , das ist überhaupt nicht vergleichbar... darum geh ich bei solchen vergleichen immer an die decke, weil es einfach unpassend ist.

also, macht aus dieser sache nicht mehr, als es ist...

grüße,
 
@BigMäc
Um Gottes Willen, ich wollte auf gar keinem Fall vergleiche zu der Nazizeit ziehen. Da hast Du mich etwas falsch verstanden. Ich wollte damit nur darauf hinweisen wie schnell man unter umständen vor dem Kadi stehen kann. Die Gesetzgebung schaft ja immer mehr Möglichkeiten um ausgeschnüffelt zu werden. Besonders durch die Ereignisse in letzter Zeit. Ich will ja auch niemandem Panik machen.
Von uns hat ja wohl niemand Illegale Software:angel
 
Da ich, wie die überwiegende Mehrheit hier nach 45 geboren bin, muss ich mich sichlerlich nicht für das, was in dieser Zeit passiert ist entschuldigen, ich glaube insofern sind wir uns einig. Aber wir leben nicht in einem Glashaus, so wie es einige gerne hätten und diese Antriebe sollte man im Keime ersticken und leider sind es ausgerechnet die Leute, die meinen Sie wären just dafür gewählt worden jetzt, wegen ein paar Terroristen, die Freiheiten einschränken zu dürfen. Ja die Freiheit wird eingeschränkt - auch wenn das der einzelne nicht wahrnimmt und das hat nichts damit zu tun ob ich für oder gegen einige gesetzliche Richtlinien bin. Ob wir es wahr haben wollen oder nicht Orwell 1984 ist schon längst Makulatur, denn der Staat hat wesentlich differenziertere Möglichkeiten, von denen Orwell noch gar keine Ahnung hatte. Bei der Anzahl von 50Mill. Mobilanschlüssen braucht der Staat gar keine Kameras um im Ernstfall Bewegungsprofile von jeden Bürger zu erstellen, der ein Handy hat.

Ich denke die Quinnessenz ist um wieder zum Ausgangpunkt zu kommen, wehret diese Bestrebungen!
 
ok, nachdem wir das nun geklärt hätten, zurück zu den anfängen...

@rsjuergen : ich frage nochmal : was stört es dich, wenn der staat ein bewegungsprofil von dir erstellt, wenn es dazu dient, zu verhindern, dass irgendein verbrechen begangen wird ? (nicht von dir, aber von irgendeinem missgeleiteten kranken hirn ?) wenn doch der eingriff in deine privatsphäre so minimal ist, dass du im normalfall überhaupt nichts davon mitbekommst - wie im falle der rasterfahndung - dann kann man doch sagen "was solls... es stört mich nicht, es hilft anderen - klasse !"

natürlich ist die grenze sehr schwer zu ziehen, und missbrauch ist nicht ausgeschlossen, aber trotzdem können auch positive entwicklungen dabei herauskommen... nicht vergessen, die ganze initiative geht aus einer tragischen katastrophe (new york) hervor und soll eigentlich dem schutz aller unschuldiger bürger gelten... und damit mein flieger zum spring break nächstes jahr nicht im empire state building landet, bin ich gerne bereit, einen daumenabdruck auf meinem ausweis zu ertragen !

@astro : ich dachte dein beitrag würde sich auf das von rsjuergen über damals geschriebene beziehen - wenn das nicht der fall war, hab ich dich aus versehen "mit auf die hörner genommen" - sorry :angel
 
Ganz einfach, weil nichts dazu dient Verbrechen zu verhindern sondern lediglich aufzuklären. Wenn alles wirklich dazu dienen würde Verbrechen zu verhindern dann könnte man es akzeptieren. Aber der Staat darf ja gar nicht gegen etwas vorgehen, was noch gar nicht passiert ist (nach jetziger Rechtslage). Oder hast Du schon mal erlebt, dass jemand vom Staat beschützt wurde (natürlich ein Noname wie Du und ich), bloß weil er von jemanden bedroht wurde? Wieviele Frauen und Kinder wären nicht geschändet worden, wenn man Hinweisen oder Anzeigen nachgegangen wäre.

Für mich ist es immer noch glasklar, der Staat schützt nur sich und sein Fortbestehen selber und nicht den Bürger. Insofern sind Daten nur dazu da den Staat und nicht den Bürger zu schützen. Und das kann ich nicht akzeptieren. Und das das so ist sieht man auch daran, dass der Staat Daten dazu benutzt um "bessergestellte" oder "schützenwertere" Bürger vor der Staatsverfolgung sogar zu schützen indem man diskrete Hinweise gibt, dass diese sogar untertauchen können (Beispiel "Herr" Pfahl (CSU)).
 
hm, wahrscheinlich ist deine sichtweise von dieser ganzen sache in etwa so negativ, wie meine sichtweise positiv ist... die wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen :smokin

grüße,
 
Ich denke mal, das ist ein Angebot! :ROFLMAO: :ROFLMAO:
Vielleicht sollten wir auch mal die anderen erst mal zu Wort kommen lassen. Sollte ein Interessanter Gedanke aufblitzen, werde ich mich bestimmt noch mal zu Wort melden.
 
@ BigMäc

Du kannst die Freiheit nicht schützen indem Du sie aufgibst. Freiheit ist das Recht eine andere Meinung zu haben und sie zu äußern, dazu gehört für mich auch die Freiheit unbelauscht Gespräche zu führen, unbeobachtet spazieren zu gehen ohne das ein Bewegungsprofil erstellt wird und mich zu beschweren wenn jemand meine Briefe liest, egal ob E-Mail oder Snail-Mail.
Ein Beispiel: "Möchtest Du das Dein Nachbar weiß welche Stellung Du im Bett am liebsten hast und das Du es lieber mit Männern als mit Frauen tust?" Leider ist es in unserer Gesellschaft immer noch so das Menschen diskriminiert werden, weil sie anders aussehen, essen, lieben oder reden - solange dies so ist bin ich gegen Überwachung. Denk doch nur mal drüber nach was die Nazis getan hätten, wenn sie die heutige Technologie gehabt hätten.
 
Original geschrieben von BigMäc
hm, wahrscheinlich ist deine sichtweise von dieser ganzen sache in etwa so negativ, wie meine sichtweise positiv ist... die wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen
grüße,
Dem schließe ich mich eigentlich auch an. Generelles schwarz/weiss-denken ist hier nicht angebracht.
Auch Nipples Beitrag ist für mich völlig passend, aber genauso kann man argumentieren:

Habe ich ein Recht, eine andere Meinung frei zu äußern, die andere diskriminiert, beleidigt oder verhetzt ? Habe ich ein Recht, unbelauscht Gespräche zu führen oder per Mail Absprachen zu treffen, in denen ich den nächsten Terroranschlag plane, bei dem vielleicht Hunderte Personen zu Schaden kommen ?

Original geschrieben von Nipple
Leider ist es in unserer Gesellschaft immer noch so das Menschen diskriminiert werden, weil sie anders aussehen, essen, lieben oder reden - solange dies so ist bin ich gegen Überwachung.
Das ist natürlich ein Pauschalurteil, das leider in vielen Fällen zuftrifft. Hier liegt das eigentliche
Problem in unserer Gesellschaft, an dem gearbeitet werden muss. Hätte ich eine Lösung, würde
ich sie anbieten. Jedenfalls hilft es weder, alles Laufen zu lassen, noch durch totale Überwachung alles zu unterdrücken; wir alle müssen zu einem sozialeren Verhalten finden.

Original geschrieben von Nipple
Denk doch nur mal drüber nach was die Nazis getan hätten, wenn sie die heutige Technologie gehabt hätten..
Diese Nazi's gibt es ja gottseidank nicht mehr. Die braunen, tumben Trottel von heute haben doch
gar nichts mehr in der Birne...... Der springende Punkt ist unter anderem, dass durch die zur Diskussion stehenden Maßnahmen verhindert werden soll, dass ein solch extrem menschenverachtendes Regime wieder entstehen kann - da schützt sich der Staat dann, zurecht, selbst, wie auch schon
beschrieben.


Versteht mich nicht falsch - Ich möchte hier lediglich die Rolle des Advocatus diaboli spielen - es gefällt
mir genauso wenig wie Euch, "ausspioniert" zu werden, aber beide Seiten haben ihre Berechtigung.
Einen Waldbrand kann man mit Wasser oder mit Feuer löschen, es kommt auf die Situation an und auf
die momentanen Umstände, die man nicht aus den Augen verlieren darf.
 
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