[Politik] Pleite - pleiter - am pleitesten!

schrotti

assimiliert
Pleite - pleiter - am pleitesten!

Wenn's diese Steigerungsformen gäbe, unser schöner deutscher Sozialstaat würde wohl in die letzte Kategorie gehören! Die USA, Japan und halb Europa mit den Zugpferden Belgien und Italien aber auch! Von Südamerika ganz zu schweigen! :confused

Hab' erst nach meinem Post im MWSt-Thread den aktuellen SPIEGEL gelesen, das war ein Fehler! :mad
Jetzt ist mir sonnenklar: Diese Schuldenlast von derzeit knapp 1,5 Billionen Euro kann nicht mehr zurückgezahlt werden, auch nicht mit sämtlichen Einsparungen, Haushaltsstraffungen und Steuererhöhungen dieser Welt! Eigentlich geht es eh' nur darum die Zinslasten von z.Zt. 39 Mrd. € pro Jahr auch in naher Zukunft noch in überschaubaren Grenzen zu halten!

Aber muss der Staat denn nicht wie ich kleines Hypothekenschwein seine Schulden auch tilgen, frag' ich mal naiv? Bei wem soll er diesen Riesenbrocken Mammon aber abgreifen?!? :eek:

Ich hab' das Gefühl, das alles kommt daher, dass die meisten unserer Politiker nicht zwischen einer Million, was ja auch schon was ist, und einer Milliarde unterscheiden können. Und eine Billion sprengt dann jeden Vorstellungsrahmen! :eek:

Mal ein kleiner logischer Ansatz dazu:
Also wenn eine Million der Länge von einem Zentimeter entspricht, dann taucht das Ziel der Schuldenstrecke nach knapp 15 Kilometern auf! Und das Schönste: Jeden Tag wird der Zieldurchlauf um 1,50m nach hinten versetzt! :crazy

Also mir fallen jetzt auf die Schnelle nur folgende "Lösungen" ein:
-- Die Chinesen und Südasiaten werfen ihre gehorteten Billionen Dollar kurz nach Beginn der Schuldenstrecke als Riesenhaufen auf die Bahn und blockieren damit die Weiterfahrt für alle
-- Auf die Schuldenstrecke fliegt ein gigantischer Brocken aus dem All
-- Die Schuldenstrecke wird urplötzlich aus heiterem Himmel durch z.Zt. nutzlos herumstehende Zehntausende Panzer und Bomber aus der Luft vornehmlich östlicher oder fernöstlicher Provinienz weggepflügt
-- Es wird ein neuer Maßstab eingeführt: z.B. eine Milliarde entspricht 1cm! Leider bisher meist erst im Anschluss an vorherige Lösung spruchreif gewesen!
-- Die Marsbewohner greifen die Erde an! Es kommt zum Krieg der Welten, nachher ist die lange Schulden-Strecke ..puff.. weggebeamt! Palemos pater panton, täten die alten Griechen sagen!

Was auch immer, morgen den 29.6.05 kann eine dieser Möglichkeiten schon Realität werden! ;)
Oder läuft doch alles in Übereinstimmung mit der Prophezeiung ? ;) :D
Aber wahrscheinlich sehe ich das wieder viel zu optimistisch! :smokin

gruß schrotti :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn die Zahl an sich ungeheuer erschreckend erscheint, im Vergleich zu anderen, insb. Japan und Italien, stehen wir laut dem von dir zitierten Spiegel-Artikel noch einigermaßen gut da.

Ein Staat wie der unsere hat die Möglichkeit, davon auch wieder wegzukommen, weil er seine Einnahmen nahezu beliebig über Steuern gestalten kann. Hätten wir noch die DM, wäre auch ein simples Drucken vieler neuer Scheine unter Inkaufnahme einer höheren Inflationsrate ein möglicher Ausweg.

Seien wir doch optimistisch, Angie wird's schon richten. Sie hatte schließlich fast 40 Jahre Zeit, es zu lernen.

:)
 
@schrotti ich hätte da auch noch eine Lösung parat.

Germany is so hoch verschuldet daß, wenn man es auf das Bürgertum übertragen würde, jeder 17000€ Schulden hätte (egal ob Kind oder Greis). Was sind schon 17000€. Die bekommt man doch locker mit Harter Arbeit und Disziplin wieder weg, sagen wir mal ein Durchschnittsverdiener hätte diese Summe innerhalb von 4 jahren abbezahlt. Somit wäre deutschland in ca 15 Jahren Schuldenfrei.
Oder wir erhöhen wie "Spiegel" schon sagt die MwSt auf 30% und warten 140 Jahre das es besser wird

Ooooder wir eröffnen einen FightClub und zum Schluß jagen wir die Weltbanken einfach in die Luft.
@ Krieg der Welten ist natürlich auch nicht von schlechten Eltern.

Zitat aus dem Film Braindead: "Was wir brauchen ist ein neuer Krieg"
 
@Skalp
Einen neuen Krieg brauchen wir so wenig, wie ein Fisch das Fahrrad, aber dass der Krieg der Vater aller Dinge ist, hatten die ollen Griechen schon richtig erkannt!

Aber Du siehst das Ganze ja noch optimistischer als ich, nur vergleichsweise läppische 17000 Euronen Verschuldung pro Kopf, das muss doch zu schaffen sein?! Naja, wie man weiter lesen kann, beträgt die implizite Staatsverschuldung bereits 6 Billionen Euro, da sind dann alle z.Zt. aufgelaufenen Forderungen von Außen an den Staat mit eingerechnet! Und der Staat verkauft über Verbriefungsgeschäfte ja eifrig seine eigenen Forderungen gegenüber Anderen zum Schleuderpreis, um Geld in die Kasse zu kriegen!

Das alles ist nicht mehr auf geradem Weg zu schultern, da gibt's nix zu deuteln! :(

@Bluescreen
Das mit dem Gelddrucken können nur die Amis machen, die haben ihren Dollar ungedeckt der Welt als Leitwährung aufs Auge gedrückt! Aber wehe, die vielen gehorteten Dollars weltweit sollten mal in einem Schwung in Sachwerten materialisiert werden! :eek:

Und zur Ankurbelung der eigenen Wirtschaft sind so überschaubare militärische Operationen wie im Irak oder Afghanistan auch nicht zu verachten! Aber wie gesagt, alles Optionen, die uns nicht zur Verfügung stehen, und auch nicht die ultima ratio beim Schuldenabbau darstellen!

gruß schrotti :) :)

PS: Dieses Topic ist aber auch etwas zäh, war das vom SPIEGEL schon ein Sommerloch-Thema, das er da aus allgemeiner Verdrängung und Versenkung emporgeholt hat?! :confused
 
am superlativsten :D

Mir hat mal ein Wirtschaftsfuzzi gesagt (in aller Ernsthaftigkeit), dass es sich bei Verlusten um negative Gewinne handelt.
tja...sachlich richtig :D

Gruss
Tim
 
@Tim
Aber klar doch: zu jedem noch so schlimmen politischen Umstand gehört noch der entsprechende kuschelweiche Euphemismus dazu! Von "Negativtilgung" wird ja z.B. schon ganz offiziell gesprochen, wenn die Schuldensumme durch Aufnahme neuer Kredite weiter ansteigt!

Das passt so in eine mit Begriffen wie "weiche Ziele, Kollateralschäden, sozialverträgliches Frühableben und Entsorgungspark" gespickte Vernebelungsrhetorik!

Immerhin sind bei Dir noch keine "unschönen Wortbildungsschwächen" auszumachen, wenn es gilt, ein Thema aphoristisch auf den Punkt zu bringen! ;) (y)

gruß schrotti :) :)
 
oder andersrum...

eine Revolution mit Enteignung des Privatkapitals! :D



...ist ja eigentlich nur eine "Sonderform" des Börsencrashs und der Vernichtung von Geld!
 
1,5 Billionen Euro !!!

Obwohl, das ist gar nicht so viel, die Transferleistungen für den Aufbau Ost belaufen sich für die ersten 10 Jahre der Wiedervereinigung alleine auf rund 1,3 Billionen DM.

Weniger ist das bestimmt auch nicht geworden, also könnte man genauso gut sagen das zumindest Westdeutschland ohne Wiedervereinigung (und unter der Voraussetzung die Transferleistungen wären statt dessen zum Schuldenabbau genutzt worden) heute schuldenfrei wäre.

Tatsächlich kann ich mir auch so einen echten Schuldenabbau vorstellen, in 15-20 Jahren könnte Deutschland schuldenfrei sein.

Natürlich müsste man dazu auch auf staatlicher Seite endlich mal ernsthaft mit dem sparen anfangen:

- keine Steuergeschenke mehr an niemanden
- strikten Subventionsabbau (und nicht nur Eigenheimsparzulage und Pendlerpauschale, auch alle Formen von Agrar-, Bergbau- und Werftensubventionen, usw.).
- EU-Beiträge senken (warum können die Engländer das und wir nicht ?)
- Beamtenapparat konsequent abbauen
- umfassende Steuerreform
- umfassende SV-Reform (es führt kein Weg an der Bürgerversicherung für alle vorbei, egal was Frau Merkel auch von den privaten Versicherern erzählt bekommen mag).

Leider wird es dazu nicht kommen oder erst, wenn unsere Sozialsysteme und Wirtschaft zusammengebrochen sind und bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, vorher wird da keine Regierung die wirklich unbequemen Entscheidungen treffen wollen.
 
Der Staat ist pleite, jetzt isses ja höchstamtlich, ein nicht (oder fast nicht ;) ) verfassungskonformer Haushalt ist auf den Weg gebracht worden mit der doppelten Neuschuldenlast wie die Investitionen, aber sei's drum, man kann uns ja noch die Steuerhaut ganz abziehen!

Und was lese ich da heute klein und fein in der Tageszeitung?
Frankfurt/Main (ap) Deutschlands 30 Dax-Unternehmen stehen vor dem zweiten Rekordjahr in Folge. Im dritten Quartal legten die Konzerne beim Gewinn um mehr als 50% zu, berichtet das Handelsblatt. Auch die Umsätze zogen deutlich an. Sie seien von Juni bis September um fast neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.
Na fein, wenn die Wirtschaft so gut floriert, haben wir ja alle was davon! Achso, der Staat ist ja leider pleite, so ein Pech aber auch! Und wir Bürger sind schuld daran, haben halt über unsere Verhältnisse gelebt und müssen das auch jetzt schön brav alles zurückzahlen, zusammen im Boot mit den vielen neu hinzukommenden Arbeitslosen, die die Firmen bei ihrer beschissenen Situation dann leider nicht mehr weiter beschäftigen können.

Wer merkt was? :eek: Keiner??? :eek:

Aber keine Angst, ich fang' nicht schon wieder damit an, äährlich! Nie mehr! :smokin

gruß schrotti :) :)
 
Ich merke das nur mal so am Rande an: Die 30 deutsche DAX-Unternehmen können nicht als Maßstab für alle deutschen Betriebe dienen. Nicht in Bezug auf Gewinne, Beschäftigte oder Möglichkeiten.

Die zitierte Meldung hat abgesehen davon überhaupt recht wenig Aussagekraft. 50% Gewinnsteigerung könnte (!) in absoluten Zahlen auch eine Steigerung von 10 auf 15 Euro bedeuten. Für die Umsatzsteigerung gilt das gleiche Prinzip, eine der Tücken von Prozentangaben. Aber selbst wenn in dieser Meldung angegeben wäre, um oder auf wie viel Euro der Gewinn gestiegen ist, kann man ohne weitere Angaben nicht mutmaßen, ob es sich um ein gut gehendes Unternehmen handelt.

Standard-Hinweis: Vorstehender Beitrag ist keinerlei Wertung der finanziellen Situation Deutschlands oder deutscher Unternehmen. Ebensowenig eine Wertung der Umstände, wie es dazu kommen konnte!
 
Was haben die DAX Unternehmen bezüglich der deutschen Situation für eine Aussagekraft ?
Bitte um Aufklärung, Schrotti :D

Gruss
Tim
 
Also ich verweise mal auf drei Meldungen (dpa), die in unserer Tageszeitung erschienen sind:

4.11. VW vervierfacht den Ertrag. Der Gewinn kletterte zwischen Juli und September um 273 Prozent. Der Umsatz stieg um 12,6% auf rund 23,86 Mrd. €.

10.11. Die Deutsche Telekom hat in den ersten neun Monaten einen Überschuss von 4,4 Mrd. € erzielt - nach einem Verlust von 150 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

11.11. Deutschlands größter Energiekonzern Eon verdient in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie. Gewinne aus Firmenverkäufen und höhere Energiepreise haben den Überschuss in den ersten neun Monaten 2005 auf 6,4 Mrd. € hochschnellen lassen.

usw. usf. ... Erspart mir bitte, das Alles noch in den Handelsblättern nachrecherchieren zu müssen. Danach haben 22 von 30 der Dax-Unternehmen Gewinnsteigerungen von 17% bis 25% eingefahren zum Vorjahr, wo sie ihre Gewinne schon verdoppelt hatten.

Also mehr wie nur 2€ 50 das Ganze, @chmul, und die Elite der deutschen Wirtschaft ist ja hier wohl vertreten, auch wenn die Anteilsmehrheiten schon längst im Ausland sitzen sollten. So habe ich mal Deinen Smilie verstanden, @Tim! ;)

Diese prächtige Gewinnsituation korrespondiert doch bestens mit dem weiteren Arbeitsplatzabbau, das wollte ich nur kundtun vorher! :(
Aber ich bin kein Wirtschaftler, es gibt sicher gute Gründe, so zu handeln...

gruß schrotti :) :)
 
schrotti schrieb:
Aber ich bin kein Wirtschaftler, es gibt sicher gute Gründe, so zu handeln...

Natürlich gibt es die. Manager werden häufig in Aktien-Optionen bezahlt. Sprich: Sie haben ein massives Interesse daran, daß der Aktienkurs ihres Unternehmens möglichst hoch ist, wenn die Laufzeit ihrer Optionen ausläuft.

Wurde ursprünglich eingeführt um einen Leistungsbezogene Komponente in der Bezahlung von Managern zu haben. An sich lobenswert - dummerweise kann dies nicht nur zu sozial sehr unverträglichen Maßnahmen führen, sondern auch zu wirtschaftlichen Fehlentscheidungen, da teilweise nicht über den jeweiligen Verfallstag hinaus gedacht wird und es zu Entscheidungen kommt die jeder normale Klein- und Mittelständler nie im Leben treffen würde, da er in der Regel ein Interesse daran hat, daß sein Unternehmen auch mittel- und langfristig auf stabilem Fundament ruht.

Das Gegenmodell - die Leistungsunabhängige Bezahlung, wo in der Regel auch eine nette "Ablöse" im Vertrag steht ist aber genauso umstritten, da es sich teilweise für die Manager eher rechnet Fehlentscheidungen zu treffen um nach verhältnismäßig kurzer Arbeitszeit "gefeuert" zu werden und dann eine überproportionale Summe als "Abschiedsgeld" zu kassieren.

Fazit: Alles Scheiße! :D
 
Es ging mir gar nicht so um die Anteilseigner.
Wo wird der Umsatz gemacht ? (Wieviel in Deutschland)

Unternehmensgewinne sagen sehr sehr wenig aus.

Da muss man sich die Zahlen schon differenziert ansehen.
Wenn hier eine Flut/Tornado/Erdbeben viel verwüsted, dann werden die Versicherer einbrechen und als Schwergewichte den Dax runterziehen.
Tatsächlich würde aber die Wirtschaft angekurbelt, weil viel zutun und zu kaufen wäre.

Schulden ? Davon leben die Banken. Wenn z.B. die Deutsche Bank Bäuerchen macht, dann ist das im DAX zu merken.

Kurzum, der DAX ist kein Maß für den Zustand Deutschlands.

Gruss
Tim
 
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