Wie sag ich's am besten?

bastelmeister

Kurzstreckenflieger
Wie sag ichs am besten?

Hallo,

angenommen ihr habt mit ziemlicher Sicherheit rausgefunden, dass die (Deutsch-)Lehrerin eures Erstklässlers die neue Rechtschreibung nicht beherrscht.
Würdet Ihr das Thema ihr gegenüber direkt ansprechen und wenn ja, wie am besten ohne überheblich oder besserwisserisch dazustehen? Ich hätte noch ein Lehrbuch von meinem Kurs, würdet ihr das zum Ausleihen anbieten oder nicht so mit der Tür ins Haus fallen?

Nur zur Erläuterung meiner Gedankengänge: Ich bin bestimmt kein Fan der neuen Rechtschreibung, aber doch der Meinung, dass die Kiddies es von Anfang an richtig lernen sollten. In den Diktaten in Klasse 4 fragt dann auch keiner mehr, ob das in der ersten Klasse falsch gelehrt wurde oder nicht und dann versaut 'ne schlechte Deutschnote die Schullaufbahn...
Die lernen jetzt durch abschauen und wenn der Text falsch an der Tafel steht, prägen die sich das falsch ein - ist zumindest meine Meinung.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass jeder Erwachsene die neue Rechtschreibung nun unbedingt sofort beherrschen muss, aber als Lehrerin???

Also was tun? Morgen hätte ich schon einen Gesprächstermin - es ist also ziemlich eilig.
Danke :)
 
Also ich würde deine Vermutung mal mehr oder weniger persönlich ansprechen, also nicht nach der Stunde reingehen wenn noch Schüler da sind oder so ;)

Bei so einem Thema bringt drumrum reden nicht viel,
und wenn man das Ganze vorsichtig aber direkt anspricht,
sollte das meiner Meinung nach ok sein.

Ich denke das sollte jeder Lehrer/jede Lehrerin abkönnen, besonders wenn man Grundschullehrer ist...

Falls morgen Elternsprechtag sein sollte, sprich vielleicht mal andere Eltern von Mitschülern deines Kindes an, ob die Ähnliche Vermutungen haben!

Viel Erfolg morgen!
 
Hm, danke - das ist u.a. auch mein Problem, die anderen Mütter die ich daraufhin schon angesprochen habe, sehen das überhaupt nicht tragisch. Es kam unisono die Antwort "ich kann die neue Rechtschreibung auch nicht, ist mir nicht aufgefallen, ist doch in der 1. Klasse unwichtig"...
Seh ich das nur alleine so verbissen?

Den Termin morgen hab ich alleine, werd wohl all meinen Mut zusammen nehmen, hauptsache ich setz' mich nicht in die Nesseln damit. :confused
 
Original geschrieben von bastelmeister
werd wohl all meinen Mut zusammen nehmen, hauptsache ich setz' mich nicht in die Nesseln damit. :confused

Weise die Lehrerin freundlich darauf hin, dass die Rechtschreibung von vornerein korrekt beigebracht werden sollte.

Wenn sie dir deswegen blöde kommen sollte, hast du das gute Recht, dich beim Schulleiter zu beschweren, weil die Lehrerin ihre Pflicht vernachlässigt.

Letzteres ist zwar leider nicht ganz diplomatisch, aber wenn's nicht anders geht, kann man sein Recht durchsetzen. So denke ich zumindest.
 
Hi,

du solltest das auf jeden Fall bei der Lehrerin ansprechen. Sie ist verpflichtet, nach den neuen Rechtschreibregeln zu unterrichten. Du hast völlig recht, später wird dein Kind es können müssen, da fragt keiner, ob denn wohl die Lehrerin es konnte oder nicht.

Wenn es nicht hilft, geh' zum Schulleiter.

Viel Erfolg!


:)
 
Re: Wie sag ichs am besten?

Original geschrieben von bastelmeister
Hallo,

angenommen ihr habt mit ziemlicher Sicherheit rausgefunden, dass die (Deutsch-)Lehrerin eures Erstklässlers die neue Rechtschreibung nicht beherrscht.

DAS würd ich ihr weder direkt noch indirekt unterstellen. Wenn du sie darauf ansprichts, lass es so aussehen, als sei sie bloß nicht willens die neue Rechtschreibung zu unterrichten. Sollte sie bei Fehlerkorrekturen mal nach der neuen mal nach der alten Rechtschreibung korrigiert haben, dann stell dich dumm und sage, daß du solche Übergangsphasen nicht befürwortest (gab's zwar für Grundschüler meines Wissens nach nie, aber woher sollst du es wissen).

Ich schätze mal, daß nur der Einstieg das Problem ist. Danach siehst du ja wie sich das Gespräch entwickelt. Mit Konsequenzen würde ich erstmal nicht drohen. Dein Kind muss mit der noch ne Weile auskommen und wenn der Schulleiter dir im Konfrontationsfall nicht den Rücken deckt, bleibt dir nur noch ne Dienstaufsichtsbeschwerde. Und egal ob du da "gewinnst" oder nicht - dein Kind wird es erstmal ausbaden müssen. Und gerade in der Grundschule kann das mächtig hart werden.

Soweit meine Weisheiten zu dem Thema. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Absolut richtig, Mad Hatter.
Meine Strategie wäre auch, eigene Unsicherheit in bezug auf neu/alt anzusprechen.
Dann kann man auch konkrete Beispiele, die Dir aufgefallen sind hinterfragen (nicht anprangern).
Sinnvoll ist auch, bei Kritik nicht die Person der Lehrerin anzugehen, sondern mehr in Richtung ´wie sind denn hier die Vorgaben der Schule..wie wird das denn an dieser Schule gehandhabt´ zu formulieren.

Nicht Du willst aus dem Gespräch als Gewinner rausgehen, sondern Dein Nachwuchs !


Gruss & gutes Gelingen
Tim
 
So, komme eben vom Gespräch und bin einigermaßen sauer. :motz
Hier mal die Zusammenfassung:

Ich:"Unterrichten Sie eigentlich schon nach der neuen Rechtschreibung?"

Lehrerin:"Ja ja"

Ich:"Dann hat mein Sohn es doch falsch von der Tafel abgeschrieben, er meinte es stand so da."

Lehrerin:"Ach das meinen Sie, ja das mach ich nicht mit, weil ich es unmöglich finde! Ich will erstmal warten, ob die Reform doch wieder rückgängig gemacht wird, nachdem der Axel Springer Verlag und noch andere ja nun schon alles wieder alt schreiben."

Ich:"Aber wäre es nicht besser, die Kinder lernen es gleich richtig? Soweit ich weiß, wird die Reform bis auf ein paar kleine Änderungen nicht mehr zurück genommen!"

Lehrerin:"Das macht in der 1. Klasse noch nichts, wenn wir dann Diktate schreiben, dann wenden wir die neue Rechtschreibung an."

Stellt sich mir die Frage was das soll? :eek: Macht hier eigentlich jeder was er will? *grumml*
 
Ok, das ist ein Grund für eine Beschwerde beim Direktor.
Wenn sie das sogar extra macht, dann hört es doch auf!
Noch schlimmer, wenn sie in Diktaten und Tafelaufschrieb unterschiedliche Regeln anwendet, welches Kind kann das denn noch nachvollziehen?
 
So doof, wie ich die neue Rechtschreibung auch finde....

Ich bin der Meinung dass die ABC-Schützen das halt von Anfang an so gelehrt bekommen sollten und zwar ganz oder gar nicht.

Wobei man bei "gar nicht" gleich die ganze Sache zurücknehmen sollte, wer, wenn nicht unser Nachwuchs, soll dann so schreiben ?
 
Hallo,

ich denke, dass durchaus die meinungen zur rechtschreibreform auseinandergehen.
Aber da man sich auf einen grundkonsenz einigen muss
und dies ja wohl für schreibanfänger die neue schreibung ist,
sollten sich die kids nach einem grundgerüst richten können.

Bestimmte ausdrücke kann man ja in ihren schreibmöglichkeiten erklären.

Wichtig ist meiner meinung nach, dass die kinder erkennen
bestimmter stoff ist undiskutierbar genau so zu erlernen und reproduzieren...
Ich meine dass sich diese ansicht, naja macht nix wie ich´s anstelle,
auf keinen fall auf andre fächer überträgt.
Und das post, dass sich fehler aus dieser zeit mitschleppen, stimmt,
find ich.

was tun?
Ich würde die lehrerin genau darauf aufmerksam machen,
das die kinder auch lernen, da habe ich möglichkeiten zu variieren aber in andre fälle mussen auf bestimmte art angegangen werden (mathe).
Diese egalgefühl soll sich nicht übertragen...

ciao
g.
 
Ein paar Eltern sammeln!!! und erst dann den Direx kontakten.
Evtl. vorher Elternabend - wenn einer ansteht - zur Diskussion nutzen.
 
Sammel mal konkrete Beispiele für die nächste Zeit für einen erneuten Anlauf. Pauschal läßt
sich keine Lehrkraft hinterm Ofen hervorlocken.

Den Einwand mit Axel Springer hätte ich klar mit "Unterlaufen von Anordnungen und Weisungen des Kultusministeriums" gewertet, denn kein Lehrer darf hier die eigene Position durchsetzen.

Ein Hinweis, wie schwer die Kinder es haben, wenn sie falsches lernen ist auch wichtig und Kinder dürfen nicht instrumentalisiert werden, wenn es darum geht, Interessen durchzusetzen.

Die Lehrer haben einen Auftrag zu erfüllen!
 
ot:

Wie heisst es bei uns, ohne jetzt jemanden nahe treten zu wollen:

Lehrer und Rechtsanwalt ist schon die Diagnose. ;)
 
Original geschrieben von TBuktu
Ein paar Eltern sammeln!!! und erst dann den Direx kontakten.
Evtl. vorher Elternabend - wenn einer ansteht - zur Diskussion nutzen.

Seh ich ähnlich. Klar bist du im Recht, aber Recht haben und Recht kriegen ist halt so ne Sache.

Ich kann deinen Hals auf die Lehrerin schon verstehen. Bei uns in der Stadt gibt es eine Modell-Schule wo es offiziell festgelegt ist, daß Kinder die ersten beiden Klassen schreiben dürfen wie sie wollen, also ohne jegliche Rechtschreibung. Die Lehrer der weiterführenden Schulen stöhnen jedesmal wenn der Name dieser Schule fällt. :rolleyes:

Trotzdem halt ich den Weg von unserem Oralapostel für den sinnvolleren. Auch wenn die Frau sich mit solchen Äußerungen wirklich ein Diszi verdient hat.
 
Direkt schriftlich beim Direktor beschweren und darauf hinweisen, das man sich bei Untätigkeit unverzüglich an das zuständige Regierungspräsidium und das Kultusministerium wenden wird.
Lehrer genießen schließlich alle Vorzüge des Beamtenseins, da haben sie sich wohl auch an die Weisungen ihres Dienstherren zu halten. Falls sie sich dazu außer Stande sieht soll sie halt die Konsequenzen ziehen und sich einen anderen Beruf suchen.

Was die Dame privat von der Rechtschreibreform hält ist ihre Sache, hat aber in der Art ihrer Berufsausübung nichts zu suchen.
 
Ja danke erstmal für eure Anteilnahme :) aber nun hab ich genau das Problem, das The Mad Hatter schon ansprach.
Klar in mir schreit es förmlich nach Beschwerde hier und da und Durchziehen des ganzen Dienstweges... - nur was tue ich damit meinem Sohn für 'nen Gefallen?

Hab mir heute den ganzen Tag den Kopf zerbrochen und bin zu dem Schluss gekommen, besser die Lehrerin in der 1./2. Klasse als in der 3./4. - das soll heißen Augen zu und durch - in der 3. Klasse kommt eh 'ne andere. :(

Auf Unterstützung anderer Mütter / Eltern kann ich eh nicht hoffen, die lässt das komischerweise völlig kalt - ich vermute, das sind dann die, die in der 4. Zeter und Mordio schreien, wenn das eigene Kind nicht aufs Gymi darf, und dann haben sie doch 'nen guten Grund, woran es lag - weil Schuld sind immer die anderen :wand

Mein Sohn mag diese Lehrerin und umgekehrt schien es mir nicht anders, also warum dieses tolle Verhältnis belasten? Ich werd' ihm halt hier und da selbst erklären, wie man das jetzt schreibt und da er nicht dumm ist, wird meiner es lernen, die anderen sind mir da jetzt einfach egal.

Aber eure Antworten haben mir wenigstens gezeigt, dass ich mich nicht grundlos aufrege und doch eigentlich Recht habe. ;)
 
Ich finde das auch positiv.
Je mehr richtige Schreibweisen es gibt, desto weniger Fehler wird Dein Sohn machen können und desto besser sind die Noten.

:D

Gruss
Tim
 
:cry: :motz :cry: Muss meinen alten Thread nochmal ausbuddeln: genau die gleiche Lehrerin hat gestern in die Runde gefragt (es standen auch Schüler dabei) ob man "Straße" jetzt mit doppel-s schreibt oder weiter mit ß !!!!!!!!! :cry: :motz :cry:
Langsam find ich das nicht mehr witzig!
 
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