[Hinweis] Deutsche Unternehmen ignorieren IT-Sicherheit

Gamma-Ray

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Deutsche Unternehmen ignorieren IT-Sicherheit

Studie: Nur 24 Prozent überprüfen Effektivität der Sicherheitsrichtlinien

Trotz steigender Angriffszahlen vernachlässigen viele deutsche Unternehmen die Kontrolle ihrer IT-Sicherheit. Fast jeder zweite IT-Verantwortliche weiß nicht, wie häufig Sicherheitsverstöße im letzten Jahr in seinem Unternehmen auftraten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "IT-Security 2004" des Hamburger Marktforschungsinstituts Mummert Consulting . Im Rahmen der Studie wurden von April bis Juni 2004 693 IT-Manager und Sicherheitsverantwortliche deutscher Unternehmen befragt.

Um Abwehrmechanismen auf dem neusten Stand zu halten, müssen die IT-Verantwortlichen jedoch die Datensicherheit ständig im Blick haben. Dafür sollen auch die IT-Sicherheitsrichtlinien in den Unternehmen sorgen. Das Problem: Diese so genannten Security Policies werden bei vielen Unternehmen nicht aktualisiert. Aktuelle Gefahrenquellen und daraus folgende Bedrohungen sind daher häufig nicht erfasst. Nur 24 Prozent der Unternehmen überprüfen beispielsweise mindestens einmal im Quartal, ob ihre Richtlinien noch effektiv sind.

Obwohl die Unternehmensleitungen nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) persönlich für die Risikovorsorge verantwortlich sind, werden sie auf viele Sicherheitsverstöße erst von Außenstehenden aufmerksam gemacht. 19 Prozent erfahren durch externe Dienstleister und elf Prozent durch Behörden von versuchten illegalen Zugriffen auf ihre IT. Sechs Prozent der Unternehmen erhalten Tipps von Kunden oder Zulieferern. Um die Unternehmen aus dieser misslichen Lage zu befreien, sollten die IT-Verantwortlichen stärker in Kontrollsysteme wie Intrusion-Detection-Software oder Analysen von Serverdateien und Firewall-Protokollen investieren. Doch bei zwei von fünf Unternehmen scheitern Investitionen in solche Sicherheitssysteme an mangelnden Budgets.

Die Folge: Die tatsächlichen Sicherheitsverstöße werden von den Unternehmen kaum überwacht. Zudem kontrollieren und kommunizieren die Firmen die vorbeugenden Maßnahmen zu wenig an die eigenen Mitarbeiter. Im Durchschnitt kennen nur drei von fünf Arbeitnehmern in Unternehmen die Richtlinien zur Informationssicherheit. Selbst Mitarbeiter, die über die Richtlinien Bescheid wissen, können sich nicht optimal verhalten, weil die Sicherheitsstandards nicht regelmäßig aktualisiert werden. Mehr als ein Drittel der Unternehmen kontrolliert seine Sicherheitsrichtlinien nur unregelmäßig oder überhaupt nicht. Nur 40 Prozent der Firmen passen ihre Richtlinien mindestens einmal im Jahr an die steigenden Anforderungen an. Dadurch werden neue Techniken, neue Gefahrenquellen oder veränderte Erwartungen von Kunden und Geschäftspartnern nicht ausreichend berücksichtigt.


Das liegt letztendlich auch an den restriktiven Einsparnaßnahmen und den immer größer werdenden Verständnisproblemen von verantwortlichen Controllern in den Unternehmen. Präventiv will doch niemand mehr auch nur einen müden Euro ausgeben.
 
Jup, meine aktuelle Firma ist so ein Fall. Standard-Browser ist IE,
Firefox und Opera sind Fremdworte (was fürn ding?),
Router als Firewall, Symantec Corporated als AV-Scanner, alle
Rechte für Installationen bla bla. Krank.

Die USA-Mutter nutzt McAfee Enterprise + Lotus Notes/Domino,
darüber läuft der gesamte Mailverkehr (Gott lob).

Aber das Karteisystem ist so kompliziert, dass man nicht mal eben
eine Mail schreiben geschweige einen Anhang beifügen kann. :rolleyes:
Also wenn was passiert, ist der Crash gewaltig.

WLAN ist auch offen nach aussen, aber man muss sich anmelden am
System, wenigstens etwas (kein Gast erlaubt)
 
Bei mir in der Firma habe ich ein wenig Werbung für Firefox gemacht. Die Antwort darauf: Was is'n das?

Das Ergebnis war dann: Abgelehnt wegen Sicherheitsbedenken. Der Leiter der Infra-Abteilung sollte wohl gelegentlich mal einen Blick auf den Heise-Ticker werfen um sich darüber klar zu werden wo er seine Sicherheitsbedenken einbringen sollte. :ROFLMAO:

Da scheint wohl noch ein bißchen Überzeugungsarbeit notwendig zu sein.
 
Das ist so eine Sache, mit der Sicherheit...
Bei meinem Vater sieht es nicht viel besser aus, aber zumindest konnte ich ihn davon überzeugen, auf den Rechnern Opera oder Netscape als Browser zu verwenden, das ist ja schon mal etwas.

Zumindest der Server ist halbwegs abgesichert, der läuft unter Linux, Backups werden regelmäßig auf Tape gemacht.
 
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