Sicheres Löschen von Datenträgern

Eintracht

R.I.P.
Die folgenden Ausführungen und die benötigten Tools stammen von PGSM, dem ich herzlich danke. Die von ihm beschriebenen Ergebnisse kann ich bestätigen, da ich meinen Rechner plattmachen musste und diese Gelegenheit genutzt habe, mehrere Tests durchzuführen.

1. Feststellung:
Mit DEL, DELTREE, FORMAT C: usw. werden nur Dateinamen deaktiviert und der Datenträgerplatz freigegeben, jedoch nicht die Dateiinhalte der Sektoren überschrieben. Für das sichere Entfernen gibt es zwar Einzeldatei-Eraser, aber zum einen ist das langwierig und zum anderen wird der ohne Eraser gelöschte Platten-/Diskettenplatz nicht gereinigt.

2. Ziel:
Datenträgerplatz vor Weitergabe sicher entsorgen (Disketten, Abgabe von Festplatten) und/oder Warez-Datenspuren aus Kopiervorgängen entfernen. Sofern Datenträger/Partitionen als Images gesichert werden, sinkt nach FreeKill die Sicherungsmenge, sofern das Tool leere Cluster mitsichert, was bei Disketten-Imageprogrammen zB. DiskExpress immer der Fall ist.

3. Methoden-Festlegung:
In meinen Recovery-Tests mit Encase, Convar usw. habe ich festgestellt, dass keines der Uneraser-Programme mehr als 0,02 Prozent wieder herstellen konnte, nachdem vorher die Sektoren der Zielobjekte einmal mit hex00 überschrieben wurden. Damit FreeKill möglichst vielseitig einsetzbar ist, kam eine nur DOS-Lösung mit Assembler-naher Codierung infrage (getestet auf Win9x, WinNT4, OS/2 Warp4, sollte auch unter Linux laufen).

4. Lösung:
Per Batch wird ein selbstentpackendes ARJ2.50a-Archiv mit dreimal 2,147GB-großen Dateien [DOS-Grenze] und Inhalt hex00 geschrieben. Sofern danach noch freier Platz vorhanden ist [dh. der Batch kein Errorlevel 1 ausgibt], werden die drei Dateien umbenannt und der Batch geht weiter - bis maximal 128 GB überschrieben sind - das sollte für normale Partitionen reichen. Die Schreibgeschwindigkeit bei meinem PentiumIII/500 mit Plattencache beträgt 50 GB pro Stunde, bei Start von Diskette ohne Plattencache immerhin noch 15 GB/Stunde [bei häufigerem Einsatz von Disk sollte daher SmartDrv C+ aktiviert werden]. Die Lösung Löschen durch Überschreiben des freien Plattenplatzes mit hex00-Dateien hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zum absoluten Löschen per Festplatten-Track/Head vielseitiger eingesetzt werden kann und unabhängig davon arbeitet, ob die bei steigenden Plattengrößen immer komplexer gewordenen Festplatten-Kenndaten korrekt ausgelesen werden - dieses Risiko hat mich letztlich auch bewogen, von einer Lösung à la Michelangelo-Virus Abstand zu nehmen.

5. Sonstiges:
In dieser Version V1.1 ist das ARJ-Archiv mit Kennwort gesperrt, damit ein Virenprüfer nicht bei jedem Prüflauf 6 Gigabytes extra überprüfen muss (AVP brauchte hierfür 8 Minuten zusätzlich). Um die Kenntworteingabe zu automatisieren, wird das Tastatur-Simulationsprogramm SetzTast.exe eingesetzt. Drives.com zeigt als ein bischen Komfort alle erkannten Laufwerke und ermöglicht Starten durch Antippen des Laufwerksbuchstabens, es kann aber auch ohne weitere Eingaben per FreeKill C: gestartet werden.

6. "Installation":
Entpacken Sie das 27KB-FreeKill.zip in einen Pfad oder ein Verzeichnis und stellen Sie eine Verknüpfung von FreeKill.bat auf dem Desktop/DesktopOrdner her. Bei Start von einer Bootdiskette ist die Angabe PATH=A:\ zwingend. Wenn gesamte Festplatten entsorgt werden, sollten vorher per FORMAT C: alle Namenseinträge entfernt werden, FreeKill überschreibt dann den gesamten Datenträger-Nutzbereich. WinNT/Win2k mit NTFS: Da es keine mir bekannte Bootdiskette gibt, die schreibende NTFS-Zugriffe zulässt, müssen zuerst die Partitionen mit FDISK oder ähnlichem Tool [auch FDISK von OS/2] gelöscht und eine einzige neue FAT16-Partitition erstellt werden - VOR Einsatz von FreeKill.

Ein bischen langweilig ist die Anzeige, weil ich zur Übersichtlichkeit Free_Kil.exe -gok >NUL im Batch gesetzt habe - nach Entfernen von >NUL gibts eine Fortschrittsanzeige, aber auch noch andere m.E. überflüssige Bildschirmanzeigen. Bei großen Platten einfach Kaffeepause einlegen...

Dieser Text und die Tools können hier
http://buerger.metropolis.de/carolamaria/FreeKill.zip
Das Zip-File ist nur 27 KB gross. (rechte Maustaste, Ziel speichern unter)
[Editiert von Eintracht am 15-03-2001 um 17:08]
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich nur bestätigen!

:) Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Ich habe mal 1 + 2 SCSI Festplatten bei Ebay ersteigert. Ich habe dann die Platten einzeln in meinen PC Eingebaut und den Rechner gestartet. Ich weiss es jatzt nicht mehr genau ob als Platte ID=0 oder andere ID's. Auf jeden Fall ist der PC hochgefahren, hat ein bischen gerödelt, ein Paar Fehlermeldungen ausgegeben, wollte anschließend neu gestartet werden und auf einmal war ein vollfunktionsfähiges Windows 98 mit sämtlichen Ordnern und Dateien da.

:eek: Hochinteressant kann ich da nur sagen. T-Online zugänge, T-online-Banking usw. Platte voll mit Pornos und sogar Bilder des Vorbesitzers in eindeutigen Stellungen mit verschiedenen, wesentlich jüngeren Frauen. (Einige Familienbilder die ebenfalls in anderen Ordnern lagen, ließen mich vermuten, dass dieser Bursche ein bewegtes Sexualleben hatte. Allerdings nicht mit seiner Frau. Denn er und seine Frau waren schon so an die 60-70 Jahre schätze ich mal.) Mit der 2. Platte war es ähnlich. Alles wieder da. Lediglich die dritte war leer. Ich habe dann die Verkäufer angerufen und die waren hörbar geschockt.

:confused Nun meine Frage: Wenn ich eine Platte im LOW-Level Formatiere, ist dann auch noch was drauf? Also wenn ich das mit meinen gemacht habe, dann waren die ( zumindest rein "optisch" ) clean. Also F-Disk hat mir jedenfalls gesagt die Platte ist unformatiert und unpartitioniert. Reicht also bei SCSI-Platten LOW-Level Format aus ?


WinNT/Win2k mit NTFS: Da es keine mir bekannte Bootdiskette gibt, die schreibende NTFS-Zugriffe zulässt, müssen zuerst die Partitionen mit FDISK oder ähnlichem Tool [auch FDISK von OS/2] gelöscht und eine einzige neue FAT16-Partitition erstellt werden - VOR Einsatz von FreeKill.
  • Und was ist mit NTFS-Dos-Pro von Winternals ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich grabe mal dieses uralte Thema aus, weil ich gerade feststellen musste, dass der Link zum Download nicht mehr funktioniert.
Hat jemand die Datei von damals zufällig noch und kann sie neu zur Verfügung stellen? Wäre schade, wenn ich die Anleitung löschen müsste.
 
Hello world,

es gib die native Form von Winternals NTFSDOS Pro

von Datapol "NTFS4DOS" kostenlos für priovate Nutzer.

xanadou :ROFLMAO:
 
Ich denke deine Antwort kommt ein wenig zu spät, schau mal auf das Datum.

@Supernature
heute gibt es erheblich bessere Tools
 
Oben