Ohje. Seti@Home hat sich wieder zu Wort gemeldet und die Botschaft lautet: Der erste Alien-Kontakt wird 2024 sein!! Freut Ihr Euch drauf oder glaubt Ihr, dass wir das sowieso nicht mehr erleben? Und: Wäre eine Freundschaft zwischen Menschen und Außerirdischen möglich?
Eine komplizierte Rechnung
Seth Shostak, der Chefastronom des amerikanischen Seti-Projekts ("Search for Extraterrestrial Intelligence"), ist fest davon überzeugt, dass wir in den nächsten 20 Jahren ein Signal von Aliens empfangen werden. Das ist sein Ergebnis nach einer komplizierten Rechnung:
Wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet, benutzte Shostak die Formel seines Seti-Kollegen Frank Drake aus dem Jahr 1961.
In die Gleichung mussten sieben Variablen eingesetzt werden:
1. Wie viele Sterne pro Jahr entstehen,
2. wie viele von ihnen ein Planetensystem besitzen,
3. wie viele der Planeten Leben ermöglichen,
4. auf wie vielen tatsächlich Leben entstehen kann,
5. auf welchen intelligente Wesen wohnen könnten,
6. wie viele fremde Zivilisationen überhaupt ein Interesse an interstellarer Kommunikation hätten,
7. wie lang eine technische Zivilisation besteht.
Die einzelnen Werte ergaben sich aus Forschungsergebnissen der vergangenen Jahre und die haben sich zum Stand von 1961 erheblich verändert. So wurde die Zahl der Sterne mit einem Planetensystemen nach oben korrigiert. Auch kam Shostak mit der Drake-Formel zu dem Ergebnis, dass in der Milchstraße zwischen 10.000 und einer Million Zivilisationen leben könnten. ein paar müssten doch dann auch Radiosignale senden können - oder haben die kein Radio?!
.
Außerdem ist nach neusten Erkenntnissen Leben unter weit niedrigeren Umständen möglich, als bisher angenommen. Der renommierte Planetenforscher Barry Jones etwa betonte jüngst im Interview mit SPIEGEL ONLINE, dass jedes zweite der schon entdeckten rund 100 Planetensysteme erdähnliche Himmelskörper enthalten könnte. (Quelle Spiegel.de)
Wie sollen wir Aliens finden?
Um heraus zu finden, ob es tatsächlich intelligentes Leben im All gibt, müssen 100 Milliarden Sterne unserer Galaxie untersucht werden. Das soll in den kommenden Jahren durch schnellere Rechner und bessere Radioteleskope möglich sein.
In seine Rechnung nahm der Chef-Astronom also auch die Kapazitäten bereits existierender und geplanter Radioteleskope auf und kombinierte sie mit der stetig wachsenden Rechengeschwindigkeit von Mikrochips. Shostak glaubt, dass sich alle 18 Monate bis 2015 die Prozessorgeschwindigkeit verdoppeln wird.
Wie könnte die Unterhaltung aussehen?
Das Gespräch mit den Aliens könnte allerdings etwas kompliziert und abgehackt werden:
Laut Shostak sind die außerirdischen intelligenten Wesen sicher 200 bis 1000 Lichtjahre entfernt und es würde Jahrhunderte dauern, bis eine Antwort auf eine Frage zurück kommt.
Was ist Seti@Home?!
"Seti@home" ist ein weltweites Projekt, bei dem Privatpersonen ihre Rechner-Leistung zur Auswertung von Signalen aus dem All zur Verfügung stellen.
Man installiert einfach den Bildschirmschoner von Seti@Home auf seinem eigenen Rechner und sobald der Rechner nicht vom Eigentümer genutzt wird, lässt Seti Daten von Radioteleskopdaten auswerten. fünf Millionen Menschen auf der ganzen Welt helfen bereits bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz. Doch gefunden wurde bisher nichts.