[Diskussion] Wie steht ihr zum Thema Tod?

Astrominus

Administrator
Teammitglied
Wie steht ihr zum Thema Tod?

Da Wolfi und ich, uns hier etwas weit vom eigentlichen Thema entfernt haben :angel
Habe ich einmal ein neues Thema aufgemacht, wo wir uns über das "Tabuthema" Tod ausführlich unterhalen können.

Die Frage lautet also, wie steht ihr zum Thema Tod ?
Und wie geht ihr damit um ?
 
Wenn man einmal selber konfrontiert war sieht man es etwas differenzierter, das hat nichts mit Tabu zu tun, sondern es ist die emotionale Seite.

Ich habe früher auch den Tod als das gesehen, was er eigentlich ist, ein Abschnitt in unserem Leben.

Ich konnte auch Witze darüber machen und über welche lachen.

Aber im Moment versetze ich mich bei jeder Todesnachricht, die mich erreicht, nicht in die Rolle des Außenstehenden, sondern in die der Angehörigen. Deshalb macht es mich auch betroffen, wenn dieser Mensch mir nicht nahestand.

Aber das ist nur meine Meinung, und spiegelt nicht das Allgemeinbild wieder.
 
Oh Mist - Das hatte ich nicht bedacht - Sorry Jim :(

Aber wie ich im anderen Thread schon sagte.
Für die Angehörigen ist es immer tragisch.

Aber auch ich wurde vom Thema Tod nicht verschont.
Wenn man einen geliebten Menschen verliert, ist es schlimmer als wenn man selbst stirbt.

Vielleicht ist meine Sicht der Dinge auch nur eine Art mit Trauer umzugehen.
 
Ich finde eigentlich nicht, daß unsere Gesellschaft das Thema "Tod" allgemein tabuisiert -
aber sehr wohl eng damit verbundene Themen wie Euthanasie oder Abtreibung...

Was den Umgang mit dem Tod eines mir nahestehenden Menschen anbelangt,
habe ich zumindest Eines gelernt -

Trauer und Betroffenheit sind nur ein Teil bzw. der erste Schritt
des Vorgangs "damit umzugehen und es zu verarbeiten".

Wenn man in diesem ersten Schritt verharrt, tut man niemandem Gutes oder Sinnvolles damit,
weder sich selbst, noch den Mitmenschen, noch dem/der Verstorbenen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist es eigentlich gleich wenn es vorbei ist,muss jeder mal den Abgang machen!

Liegt sicherlich auch daran das ich mit meinen 35Jahren schon ein paar mal durch Unfälle von der Schippe gesprungen bin,daher nehme ich es so wie es kommt ;)
 
@Wolfi
Du hast Dir die Antwort ja fast schon selbst gegeben ;)

Ein allgemeines Tabu kann ich auch nicht erkennen, sofern der Tod kein "Gesicht" hat, kümmert es keinen.
Im TV hören wir nur etwas von "5 Tode im Irak" und sagen aha, bevor wir umschalten.
Das aber hinter jedem einzelnen dieser Menschen eine Tragödie steckt, sieht keiner.

Als ich die Nachricht von Inge Meysel hörte, hatt mich das nicht wirklich überrascht, die gute war 94 und mann mußte damit rechnen das es bald zu ende geht.

Das Tabuthema beziehe ich auf die Tatsache, das sich viele schwertun über das Thema zu reden und manche sogar panische Angst davor haben.
 
Original geschrieben von Astrominus
...
Das Tabuthema beziehe ich auf die Tatsache, das sich viele schwertun über das Thema zu reden und manche sogar panische Angst davor haben.

Das liegt wohl in der Natur der Sache - schließlich berührt das Thema "Tod"
sehr private Dinge wie z.B. "Sinnfrage des Lebens" oder "Religion"...
 
Das mag ja sein, aber vor allem die Religionen predigen ja immer etwas von "Leben nach dem Tod" oder dem Paradies.
Da müsste man sich ja geradezu auf den Tod freuen ;)
 
Ich persönlich sehe das eher recht locker... :D

Ich glaube nicht, daß die Art, wie ich mein Leben führe,
irgendwelche Auswirkungen auf meinen Zustand "danach" haben wird.

Ich konzentriere mich darauf, mein Leben so zu gestalten,
daß ich zufrieden bin und es genießen kann.

Die Frage, was danach kommt, erweckt zwar eine gewisse Neugierde
in mir, interessiert mich aber erst so recht, wenn dieser Zustand dann eintritt.

Die Möglichkeit, daß "danach" überhaupt irgendein ein Zustand sein wird,
dessen ich mir bewußt sein werde, möchte ich allerdings nicht ausschließen... :D
 
Diese Frage hängt sehr eng mit der Religiösen Grundeinstellung zusammen, da diese aussagt was nach dem Tod passiert und das ist der einzige Grund warum wir den Tod fürchten, wir fürchten den Tod aus Unwissenheit was danach kommt. Jemand der von seiner Religion 100%ig Überzeugt ist und glaubt er würde die Antwort auf die Frage "was kommt danach" kennen, wird Automatisch viel weniger Angst haben bzw. teilweise sogar garkeine, wie man an extrem Islamistisch Gläubigen erkennen kann.

Ich selbst glaube, dass nach dem nichts mehr kommt, da es unlogisch wäre, dass nach dem Tod noch etwas kommt, es hätte keinen nutzen. Ich denke jedoch auch nicht, dass man völlig verschwinded, wenn man stirbt, ich denke eher, dass man in seinen Taten weiterlebt. Solange an einen Gedacht wird, ob durch die Familie, die Freunde oder sonstwen, solange ist man nicht Tod. Man ist erst Tod und weg, wenn man vergessen wird.
 
An einem Leben nach dem Tode in irgendeiner sich selbst bewußten Form vermag ich auch nicht zu glauben.
Meine Persönlichkeit ist letztendlich das Resultat der biochemischen Vorgänge in einer biologischen Maschine, wenn die Maschine aufhört zu funktionieren bleibt da nichts (vom rein materiellen mal abgesehen).

Die Vorstellung, das meine "Software" auf irgendeine andere "Wetware" übertragen wird oder sogar in rein geistiger Form weiter überdauern sollte halte ich ehrlich gesagt für wesentlich unglaubwürdiger.

Wissen kann das natürtlich niemand und falls ich unrecht haben sollte wartet wohl noch eine große Überraschung auf mich :D
 
Die Frage lautet also, wie steht ihr zum Thema Tod ?
Und wie geht ihr damit um ?

Ich bin gerade in der Situation damit umgehen zu müssen (morgen ist die Beisetzung)
Bisher gehe ich damit noch relativ gefaßt um, da es nicht ganz unerwartet geschah.
Bei einem Bettlägrigem Pflegefall kann man es sicherlich einfacher als Erlösung sehen (für alle), als wenn man völlig unvorbereitet vor diese Situation gestellt wird.

Da der Tod in entsprechendem Alter eine natürlich Sache ist, so läßt es sich bestimmt einfacher akzeptieren, als wenn man in jungen Jahren sein Leben verliert.
Das Hauptproblem war für mich der Moment in dem ich den Raum verlassen habe und mir in dem Augenblick erst klar wurde das ich den Betreffenden zum letzten Mal gesehen und berührt habe.
Es hat einige Tage gedauert bis ich das wirklich begriffen hatte.
Mal schauen wie ich morgen reagiere, genau weis ich das noch nicht.
 
also ich mache mir absolut keine gedanken ueber meinen tod.
ich bin jung und mitten im leben, mein eigener tod spielt für mich und mein leben noch keine rolle.
was mir jedoch manchmal ein wenig angst macht ist der gedanke daran jemanden der mir sehr nahe steht, den ich liebe zu verlieren. sei es freundin, eltern oder großeltern, ein verlust wäre fuer mich nicht einfach und scheint mir oft unueberwindbar. schoen wäre ein leben ohne tod und trauer, doch das ist das leben, es gehört dazu!
doch es gibt etwas das beschäftigt mich noch mehr, die frage was ist danach. ewige stille, ein "neues" leben oder etwas was wir uns gar nicht vorstellen koennen ?! ich weiss es nicht, niemand weiss es und das ist auch gut so ...
 
Eigentlich ist es doch der Tod der das Leben erst 'wertvoll' macht. Man stelle sich vor, das Leben sei quasi 'endlos' und womöglich auch noch 'unkaputtbar', was glaubt man, wie lange würde es dauern, bis wir es alle so zur Gänze satt hätten, dass das Sterben zu einer Art 'Erlösung' avancieren würde?

Ich weiss nicht, ich bin vor einigen Tagen fast erstickt, zumindest waren die Notärzte recht erstaunt dass ich sie nicht früher gerufen hatte, bzw. mein Mann und seitdem bin ich erst einmal Nichtraucher (nach 21 Jahren mit täglich ca. 40 Zigaretten) und ausserdem fiel mir ein, dass es da noch etwas anderes gibt als einen Rechner...

Manchmal ist es gut sich zu erinnern das es ein Ende gibt, diese Erinnerung 'hält einen im Leben'.

Gruß
Syilver
 
Für mich trenne ich das Thema Tod in zwei Bereiche. Mein Tod und der Tod anderer. Mein Tod ist mir eigentlich relativ wurscht. Logischerweise wär's mir recht, wenn ich nicht lange leiden müsste (Feuer, Krankheit oder sowas). Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und von daher kann ich jetzt eh nicht viel tun, weil ich keine Ahnung habe, wann und wo es mich erwischt.

Bisher hatte ich das Glück, vom Tod mir wichtiger Menschen verschont geblieben zu sein. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, wie es wohl wäre wenn... Von daher kann ich auch nicht sagen, was ich dann täte, wie es mir dann ginge. Ich habe lediglich Zweifel, dass es meine grundsätzlich positive Lebenseinstellung nachhaltig beeinträchtigen würde.

Grundsätzlich befasse ich mich aber ohnehin sehr wenig mit dem Thema. Warum sollte ich mir jetzt Gedanken über etwas machen, was nicht aktuell ist? Warum darüber nachdenken, was wäre wenn meine Frau irgendwann in der Zukunft bei einem Unfall umkäme? Möglicherweise würde es mich gleichzeitig erwischen oder ich wäre schon tod, dann hätte ich mir meine Gegenwart völlig umsonst versaut.

Auf der anderen Seite bin ich aber schon dafür, soweit möglich Vorsorge (Testament, Lebensversicherung usw.) zu treffen, damit bei meinem Tod andere über die Trauer hinaus mit Problemen zu kämpfen haben.

Was nach dem Tod kommt interessiert mich nur bedingt. Ich bin nicht religiös und glaube nicht an eine Macht. Von daher gehe ich davon aus, dass meine Existenz in zwei Stufen endet. Ich sterbe, damit wird mein Gehirn, mein Geist usw. abgeschaltet und dann werde ich begraben oder verbrannt und dann ist das Thema chmul erledigt. Kein 'danach'. Einfach Ende. Natürlich bin ich neugierig ob das stimmt. Ich rechne aber nicht damit, demnächst mehr uu erfahren.
 
Ich bin doch sehr überrascht über die meisten Antworten hier.

Ich hatte angenommen, das dieses Thema für die meisten doch etwas unbehagliches ist.
Das viele so denken wie ich es selbst auch praktiziere, erstaunt mich dann doch aufs angenehmste.

Ich halte ein Leben danach, in welcher Form auch immer, ebenfalls als ein Hirngespinst irgendwelcher religiöser Vereinigungen, um sich die Vorstellung an den Tod etwas zu erleichtern.
Wir fangen irgendwann an zu existieren und hören irgendwann damit auf, punkt.
Aber ich lasse mich ja gerne überraschen ;)

Das wir uns das endgültige nichts nicht vorstellen können, muss ja nicht heißen, das es das nicht gibt.
 
ne, aber eure meinungen kann ich leider nicht teilen.
ich bin fest davon ueberzeugt das es danach weitergeht ! wie, wie lange, wo ... keine ahnung aber es geht weiter (ich hoffe es, irgendwie :/ )
 
Natürlich kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es ist, wenn nichts mehr ist. Aber das mit dem Weiterleben nach dem Tod halte ich für eine spirituelle Metapher auf die Erinnerung derer, die mich nach meinem Ableben durch Gedanken oder Erzählung wieder "auferstehen" lassen können.

Selbst wenn mein Hintern nach meinem Tod noch einen Haufen Spaß erlebt, werd ichs nicht mitkriegen, weil die Wahrnehmung eben komplett an biochemisch-neuronale Vorgänge im Gehirn geknüpft ist.
Und mit dem Zauber ist spätestens Schluss, wenn Dir Deine Gedanken in flüssiger Form aus den Ohren laufen. Oder, so ähnlich wie Grainger: Wenn die Hardware atomisiert ist, nützt auch der "get data back"-Befehl nicht mehr.
Was anderes ist es aber, jemanden, der einem sehr nahe steht, mehr oder weniger wissend bis an die Tür zum Tod zu begleiten.
Habe in den letzten Monaten selbst sowas durchstehen müssen. Da ist dann manchmal jedes Wort zuviel oder falsch oder lächerlich. Du weißt einfach nicht, wie man jemandem anderen die Angst davor nimmt, oder ihm Mut machen sollst. In dem Fall stirbt nach meiner Erfahrung nicht die Hoffnung zuletzt, sondern das Verdrängen des Unvermeidlichen.
 
Original geschrieben von Wolfi
Ich finde eigentlich nicht, daß unsere Gesellschaft das Thema "Tod" allgemein tabuisiert -

Nö? Wolfi, da möchte ich Dir doch wiedersprechen. Schaue mal in die Zeitung, wie die Todesanzeigen sind. Entschlafen, von uns gegangen, aufgestiegen, erlöst, der Herr hat gerufen und und und. In einer von hundert höchstens! steht mal, daß Mutter/Vater gestorben sind. Das Wort Tod wird von einem dicken Tabu umgeben. Je älter man ist, desto näher kommt die letzte Kiste/Dose, die Scheu wird größer. Das gilt natürlich nicht für alle Menschen, aber (noch) für die überwiegende Mehrzahl.
Nicht jeder hat das Glück :D aus erser Hand berichten zu können: es gibt nix nach dem Tode. Du bist im Leben und wirst im Tode in den Kreislauf der Natur eingegliedert. Es hört sich pietätlos an, ist aber die kalte Wirklichkeit: auch Mutter und Vater werden, so sie begraben werden, zu Futter für Bodenlebewesen und Pilze. Der Tod des Einen garantiert dem Anderen das weiterexistieren. Wirste verbrannt, geht die Energie in die Atmosphäre, geht also auch nicht verloren. Es ist ein Kreislauf, schon seit anbeginn der Welt. Wieviel von einem verbrannten Menschen atme ich bei einem Atemzug ein? Schon mal daran gedacht? Gewiß, sehr pietätlos, aber wie soll man diese Tatsachen sonst darstellen, wenn nicht als, wenn auch traurige, Realität?
Denn keiner stirbt gere, so er gesund ist und sich noch in allem selbst helfen kann!
 
Ich bin überzeugt davon, dass die Seele weiterlebt. Es handelt sich nicht so sehr um ein Sterben, sondern um ein Abschiednehmen und man geht in sein geistiges Zuhause, wo man auch her kommt, mit einigen Erfahrungen mehr.

Mary
 
Oben