Ein interessantes Experiment im Weihnachts-Stress

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Wer in diesen Tagen zum Shoppen geht, der weiß, was ihn erwartet.
Wenn man hektisch von einem Geschäft zum nächsten rennt, verzweifelt nach dem letzten freien Parkplatz sucht, sich schwitzend durch die Kaufhäuser drückt, um sich zum guten Schluss in endlos langen Schlangen auf die grimmig-genervte Kassiererin zuzuarbeiten, dann ist sie wieder da: die Wut auf alle anderen, die unbedingt genau jetzt auch einkaufen müssen :D.
So ging es mir heute auch, als ich unseren lokalen Elektronik-Tempel aufsuchte, um hauptsächlich mir selbst noch ein paar Geschenke zu machen ;)
Als ich an der Kasse stand, und mich ein wenig umsah, da sah ich wieder dieses gefährliche Blitzen in den Augen der Mitwartenden – diese Bereitschaft, notfalls jemanden zu töten, nur um hier möglichst schnell durchzukommen.
Ich wies den hinter mir stehenden Kunden noch freundlich darauf hin, dass er keineswegs schneller an die Reihe kommt, wenn er mir seinen Wagen alle 10 Sekunden von hinten in die Verse rammt, dann beobachtete ich die Kassiererin, wie sie, zwar nicht unfreundlich, aber immerhin automatisiert wie ein Roboter die Kunden abfertigte.
Da fiel mir ein Text ein, den ich vor langer Zeit mal in einem Buch gelesen habe:
Ein großes New Yorker Kaufhaus hat vor vielen Jahren mal eine große Zeitungsanzeige aufgegeben – nicht etwa die letzten Knüller-Angebote, sondern folgenden Text:

Ein Lächeln zu Weihnachten

Es kostet nichts und bringt viel ein.
Es bereichert den Empfänger, ohne den Geber ärmer zu machen.
Es ist kurz wie ein Blitz, aber die Erinnerung daran ist oft unvergänglich.
Keiner ist so reich, dass er darauf verzichten könnte, und keiner so arm, dass er es sich nicht leisten könnte.
Es bringt Glück ins Heim, schafft guten Willen im Geschäft, und ist das Kennzeichen der Freundschaft.
Es bedeutet für den Müden Erholung, für den Mutlosen Ermunterung, für den Traurigen Aufheiterung und ist das beste Mittel gegen Ärger.
Man kann es weder kaufen noch erbitten, noch leihen oder stehlen, denn es hat erst dann einen Wert, wenn es verschenkt wird.
Wenn in den letzten Minuten des weihnachtlichen Einkaufsrummels unser Verkaufspersonal zu erschöpft sein sollte, um Ihnen ein Lächeln zu schenken, dürfen wir Sie dann vielleicht bitten, uns eines von Ihnen dazulassen?
Denn niemand braucht so bitternötig ein Lächeln wie derjenige, der für andere keines mehr übrig hat.

Also entschloss ich mich zu einem kleinen Experiment. Als ich an der Reihe war, legte ich meine Artikel absichtlich nicht sofort auf's Band, worauf sie mich natürlich sofort leicht ungeduldig ansah. Ich legte den ganzen Rest meiner guten Laune in ein freundliches Lächeln und sagte: "Hallo, ganz schön stressig heute, was?"
Augenblicklich hellte sich ihr Gesicht auf, sie lächelte ebenso freundlich zurück und meinte "naja, man gewöhnt sich dran". Während sie meine Artikel erfasste und ich bezahlte, entwickelte sich spontan ein kleines Gespräch. Wir verabschiedeten uns und wünschten uns gegenseitig schöne Feiertage. Dass meine Laune sich dadurch wieder verbessert hatte, spürte ich sofort, und dass es bei Ihr den selben Effekt gehabt hatte, bemerkte ich daran, dass ich im Weglaufen hörte, wie sie den nächsten Kunden mit einem freundlichen "Hallo" begrüßte.

Was ich Euch damit sagen will? Eigentlich nichts, ich fand es nur bemerkenswert, wie leicht es doch ist, sich trotz all dem Trubel und der Hektik die gute Stimmung zu bewahren und anderen auch noch ein wenig davon abzugeben.
Wenn Ihr in den nächsten Tagen auch nochmal zum Einkaufn müsst, dann probiert es mal aus, es funktioniert wirklich :)
 
Dieses Experiment mache ich häufiger, da man solchen Kassenschlangen oft viel Zeit hat zum Nachdenken. Wenn man einmal so einen Blick von ganz oben sich vorstellt, dann merkt man, was in so einem Getümmel los ist und wie sich die Leute verhalten.

Oft genügt schon ein Lächeln. Wenn ich frei habe und bei uns ist Markt, komme ich deshalb sehr oft mit "kleinen Beigaben" der Verkäuferin nach Hause.

Zuletzt hatte ich so ein nettes Gespräch mit einer Verkäuferin, die in einem Getränkemarkt voll im Durchzug stand! :)

Es funktioniert eigentlich immer! :)

:)
 
Dies ist ein "Experiment", das ich schon seit mehreren Jahren beherzige.

Wenn ich mich durch die Massen schiebe, immer mit dem Strom schwimmend,
habe ich, um meine eigene Laune zu verbessern immer ein nettes Weihnachts-
liedchen auf den Lippen. Manchmal nur in Gedanken, manchmal leise vor mich
hinpfeifend. Wirkt Wunder. Dementsprechend komme ich auch nicht genervt
an die Kasse und Zeit mit der Kassiererin zu schwatzen ist trotz der Hektik
immer. Ein Lächeln und der Damm ist gebrochen.

Heute am späten Nachmittag wieder die Erfahrung gemacht. Im Centro in
Oberhausen habe ich an einer Kaffeebar einen Cappucchino bestellt. Die
Bedienungen hinter der Theke waren absolut genervt und gestresst. Wer
das riesige Einkaufszentrum kennt, kann sich vorstellen, welche Menschenmassen
da heute unterwegs waren. Ein Lächeln, dass sofort erwidert wurde brach den
Damm und man kam in ein kurzes Gespräch, das mit lautem Gelächter endete und
einem "Schöne Weihnachten".

Ist einfach toll.

Gruß
 
Das ist kein Witz sondern eine Angewohnheit, die ich mir aus der Spielbank mitgenommen habe.
Dort ist es doch auch üblich mit grosskotziger Geste ein paar Jetons hinzuwerfen und zu sagen: "Für´s Personal"

Das kann man auch im Supermarkt so halten.
Wird immer gerne gesehen.

Gruss
Tim
 
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