[Musik] Das Rock- und Pop ABC

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Das Rock- und Pop ABC

Heute:

ABBA



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1972 in Stockholm gegründet, machten mit zeitlosen Popschlagern schnell Karriere. Björn Ulvaeus (g), Benny Andersson (kb) bastelten einprägsame, pfiffig arrangierte Ohrwürmer, die ihre (zeitweiligen) Ehefrauen Agnetha Fältskog (voc) und Annifried "Frida" Lyngstad (voc) zum besten gaben. Erste Abba Tonkonserven (People Need Love, 1972) brachten nur wenige Pop-Fans auf den Geschmack; bei der schwedischen Vorentscheidung zum Grand Prix fiel dasuartett 1973 mit Ring Ring gar durch, ehe 1974 der Durchbruch mit Waterloo beim Grand Prix gelang. Vor einem potentiellen Publikum von 500 Millionen Zuschauern gewannen sie mit Abstand. Mit einem Schlag löste Popmusik die Rockmusik ab (New Musical Express). Niemals in den Annalen der modernen Popmusik hatte eine Gruppe so wenig von literarischen Interesse zu sagen (Mamma Mia, S.O.S., I Do I Do I Do I Do I Do I Do, Money Money Money, Honey Honey etc.) und war dennoch so einflußreich. In vier Jahren verkauften ABBA 53 Millionen Platten und avancierten zur erfolgreichsten Popgruppe seit den Beatles. Mit ansteigendem Erfolgsdruck und zunehmenden privaten Problemen wurden ihre LP's düsterer - der frivole, spielerische Singsang der Waterlo Jahre war vorbei und machte mehr und mehr introspektiven Balladen und Chansons Platz. Nach The Visitors trennten sich die vier 1982. Trotzdem blieb ihnen der Verkaufserfolg treu - allerdings nur der Abba Alben. Soloprojecte insbesondere von Agnetha und Frida flopten.

Diskographie:

1973 - Ring Ring
1974 - Waterloo
1974 - Mamma Mia
1975 - ABBA
1975 - The Best Of ABBA
1976 - Arrival
1976 - The Very Best Of ABBA
1977 - The Album
1979 - Voulez-Vous
1979 - Greatest Hits Vol. 2
1980 - Super Trouper
1980 - Gracias Por La Musica
1981 - The Visitors
1982 - The Singles - The Ten First Ten Years
1986 - Live
1992 - ABBA Gold
1993 - More ABBA Gold
1994 - The Definitive Collection
1999 - The Complete Single Collection
2001 - Thank You For The Music (4CD-BOX)
2004 - The Abba Story
 
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ok, dann machen wir mal mit 'B' weiter... vielleicht nicht die berühmteste band der welt, aber zumindest schon mal mit dem album 'state of the world adress' in rs jürgens top-alben-liste vertreten und vielleicht allein deshalb einen näheren blick wert:

biohazard

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Bandinfo:
Die vierköpfige Combo Biohazard wird 1988 in New York/Brooklyn gegründet, bestehend aus Billy Graziadei (voc,g), Evan Seinfeld (voc,b), Danny Schuler (dr) und Bobby Hambel (g). Schon zwei Jahre nach ihrem Debutalbum finden sie sich bei Roadrunner Records wieder. 1992 bringen sie sich mit der brandheißen Scheibe "Urban Discipline" in das Musikgeschehen ein. Ihre Mischung aus Heavy Metal, Rap und Hardcore ist der breiten Masse zugänglich und findet von Anfang an ihre Anhänger. Die erste Scheibe, schlicht "Biohazard" betitelt, wird ohne Promotion 40.000 Mal verkauft, "Urban Discipline" geht über eine Million Mal über die Ladentheke!Ihre musikalischen Einflüsse gehen von Metal Acts wie Maiden und Sabbath, über Hardcore Truppen wie Agnostic Front und den Cro Mags, bis hin zu Rappern wie Run DMC oder Public Enemy. Von den Rap Gangs übernehmen sie den Drang ständig darauf hinzuweisen, was tough guys drauf haben müssen, vom Metal und Hardcore kommt ihre intensive/aggressive Bühnenshow. Dass Billy mit einem Salto ins Publikum springt, dabei Gitarre spielt und anschließend noch ausgelassen crowd-surft, ist keine Seltenheit.
1994 starten sie ein Projekt mit den NY-Rappern "Onyx" und bingen den Titeltrack zu dem gleichnamigen Film "Judgement Night" ans Tageslicht. Kurze Zeit später unterschreiben sie bei Warner und veröffentlichen im Winter 1994 die dritte Scheibe: "State Of The World Address" schlägt ein wie eine Bombe! Man merkt, dass die Jungs ihre Werkzeuge verdammt gut beherrschen und trotz der fetten Gitarrenriffs wird die Melodie nicht vernachlässigt. Dummerweise ist Evan der Meinung, er müsse sich den Titel der Scheibe von einem deutschen Tätowierer in den Huf stechen lassen. Da dieser keine Ahnung hat, dass man "address" mit zwei "d" schreibt, denkt man an diesen Tag nicht gern zurück. Bobby verlässt nach "SOTWA" die Band bzw. wird rausgeschmissen - je nach Interpretation - und die Band macht zunächst als Trio weiter.
Es folgen unzählige Konzerte mit Napalm Death, Machine Head, Sepultura, Slayer und Cypress Hill. Sie spielen auf den wichtigsten Open Airs, z.B. Bizarre Festival (Köln), Rock Am Ring und Dynamo (Eindhoven). Evan Seinfelds Aussage: "I hate the idea of music being labeled: hiphop, metal, rap, hardcore... who cares?", nennt nun genau die wesentlichen Elemente ihres außergewöhnlichen Crossovers. 1996 erscheint "Meta Leao", ihre vierte Platte, die nicht direkt floppt, aber lange nicht mehr das Potential der Vorgänger besitzt. Mit Rob Echevarria, der ursprünglich bei Helmet die Sechsaitige bedient, finden sie dann einen zweiten Gitarristen. Ein Jahr später schieben sie mit "No Hold's Barred: Live in Europe" ihre bis dato einzige Live Scheibe hinterher.
"New World Disorder" wird von den einen hoch gelobt, von anderen als lauer Aufguss von Altbekanntem kritisiert. Natürlich schreckt das die Jungs aus Brooklyn überhaupt nicht und sie beackern weiterhin fleißig sowohl kleine Clubs als auch große Hallen. 2001 erscheint "Tales From The B-Side", vollgepackt mit Material, das nicht auf regulären Alben zu haben ist. Anfang September bringt die Hardcore-Truppe dann ihr sechstes Studioalbum auf den Markt, das prompt auf Rang 53 der Charts einsteigt.

Diskografie:
Kill or be Killed
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(2003)
Uncivilization
(2001)
Tales From The B-Side
(2001)
New World Disorder
(2000)
No Hold's Barred: Live in Europe
(1997)
Mata Leão
(1996)
State Of The World Address
(1994)
Urban Discipline
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(1992)
Biohazard
(1990)

Offizielle Homepage:
http://www.biohazard.com
 
AC / DC



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AC / DC (englisch für Wechsel- und Gleichstrom) machten Molotow-Cocktailmusik "für heranwachsende junge Weiße, die vielleicht die Biker von morgen sind" (Varity). Angus Young (g); Malcolm Young (g); Ronald "Bon" Scott (voc); Phil Rudd (dr - 1983 ersetzt durch Simon Wright) und Mark Evans (Bg - 1977 ersetzt durch Cliff Williams)machen seit 1973/74 gemeinsam in Sydney, Australien ihre Musik. Nach eigenen Worten "weil die Kids dort nichts hatten - außer Linda Ronstadt" (Angus Young). Diesem Notstand halfen sie mit rüden Songs über Sex, Suff und Sünde ab, "laut, schnell und elektrisierend, wie Rock Nummern eben sein sollen" (Sounds). In der schiern Verschwendung von Jungmänner-Energie konnte kaum eine andere Rock Band der achtziger Jahre der Sturmtruppe mit dem Wechselstrom/Gleichstrom Namen gleichkommen. Als Bon Scott am 20 Februar 1980 nach einer durchzechten Nacht in London an Erbrochenem erstickte schlachtete die Band in Pressetexten den Tod als gloriosen Macho-Abgang aus und legte mit dem neuen Sänger Brian Johnson, ein Memorial Album (Back in Black) vor, das "als groteske Perversion der frühen Led zeppelin geschmacklose Anspielungen auf Scotts unappetitliches Ende, frauenverachtende Texte und musikalisch inferiore Selbstzitate enthielt. Auch auf neueren Produktionen liessen die Rock'n'Roll-Nervtöter die Metal-Klischees rasseln, die durchaus vorhandene Ansätze zu musikalisch substantielleren Beiträgen übertönten. Mit der Zeit wuchsen sie in die Rolle der Hard Rock-Klassiker hinein. 1990 wurde Drummer Simon Wright durch Chris Slade ersetzt. Trotz vielfältiger Kritiken in der musikalischen Fachwelt erhielt die Band viel Beifall von ihren Fans, die zwischenzeitlich mehr als 80 Millionen Alben ihrer Lieblinge kauften. Zwischenzeitlich liegen fast alle Alben in einer überarbeiteten (Remasterten) Version vor.

Diskographie:

1974 - High Voltage (Australien)
1975 - T.N.T. (Australien)
1976 - High Voltage (enthielt die Titel der ersten beiden Alben - nun weltweit)
1976 - Dirty Deeds Done Dirt Cheap
1977 - Let There Be Rock
1978 - Powerage
1978 - If You Want Blood You've Got It
1979 - Highway To Hell
1980 - Back In Black
1981 - For Those About To Rock We Salute You
1983 - Flick Of The Switch
1985 - Fly On The Wall
1986 - Who Made Who
1987 - Box Set I
1987 - Box Set II
1988 - Blow Up Your Video
1990 - The Razor's Edge
1992 - Live
1995 - Ballbreaker
1996 - Best
1997 - Live From Atlantic Studios
1997 - Volts
2001 - Rare & Greatest
2001 - Stiff Upper Lip
 
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Aaliyah





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Bei uns erst durch das Action-Drama "Romeo Must Die" so richtig ins Rampenlicht getreten, war Aaliyah in den USA bereits seit Jahren eine der schillerndsten Figuren des R'n'B. Geboren am 16. Januar 1979 in Brooklyn/New York, aufgewachsen in Detroit, beginnt Aaliyah Dani Haughton bereits als 14-Jährige ihre musikalische Karriere.
Kein geringerer als R. Kelly produziert 1994 Aaliyahs Debut-Album "Age Ain't Nothing But A Number". Hilfreich dabei war, dass Kellys Manager, ein gewisser Barry Hankerson, Aaliyahs Onkel ist. Familienbande. Die erste Single "Back and Forth" gerät zum Top10-Hit, das Album wird mit Platin veredelt. Nicht zuletzt Aaliyahs angebliche Hochzeit mit R. Kelly und die daraufhin ausufernden Spekulationen über ihr Alter - der Albumtitel ist Programm - sorgen für die entsprechende Aufmerksamkeit.

1996 erscheint "One In A Million", erneut unterstützt von einem Produzenten-Genie des R'n'B: Tim Mosley aka Timbaland sorgt dafür, dass der kommerzielle Erfolg den des Debuts noch übertrifft. Es passt in das Good Girl/Bad Girl-Image von Aaliyah (Swahili für "die Erhabene"), dass sie trotz dieser Triumphe ihr Studium an der High School for the Fine and Performing Arts in Detroit weiterführt und 1997 mit exzellentem Notendurchschnitt abschließt.

Anschließend wendet sie sich dem Filmbiz zu. Auf den Soundtracks der Hollywood-Streifen "Dr. Doolittle" und "Anastasia" ist sie mit Beiträgen vertreten, für letzteren erhält sie eine Oscar-Nominierung. Der Einstieg in eine Schauspielkarriere ist somit der logische nächste Schritt. In Andrzej Bartkowiak's Shakespeare-Adaption "Romeo Must Die" gibt sie ihr Debut und beliefert gleichzeitig den Soundtrack, unter anderem mit der Hitsingle "Try Again".

Der Spagat zwischen den Professionen gelingt ihr scheinbar mühelos: Für die Fortsetzung des Blockbusters "Matrix" wird ihr eine Hauptrolle angeboten und fast nebenbei bringt sie im Juli 2001 auch noch ihr drittes Album Aaliyah auf den Markt.

Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung findet ihre traumhafte Karriere jedoch ein jähes Ende: Bei einem Flugzeugabsturz auf den Bahamas kommt die 23-Jährige auf dem Rückweg von einem Videodreh ums Leben.


Diskographie:

1994 - Age Ain't nothing But A Number

1996 - One In A Million

2001 - Aaliyah

2003 - I Care 4 You
 
Beggars Opera


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Die 1969 im schottischen Glasgow gegründeten Beggars Opera debütierten ein Jahr später bei Vertigo. Das ambitionierte Label hatte sich auf keyboardlastigen Rock spezialisiert und vertrieb u.a. die Produktionen von Black Sabbath, Uriah Heep und May Blitz. Schwere Orgelriffs, weitläufige Kompositionen und Arrangements, sowie eine starke Sängerpersönlichkeit waren zu Beginn der 70er Jahre in England gefragt. "Act One" erfüllte diese Anforderungen. Die Band nutzte Elemente der klassischen Unterhaltung und bearbeitete z.B. die Ouvertüre zu "Dichter und Bauer" oder die "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé.
"Waters Of Change" transportierte einen veränderten Stil. Gordon Sellar (b, g, voc) und Virginia Scott (key, voc) ergänzten 1971 Beggars Opera. Der Sound wurde härter, dramatischer und mit dem achtminütigen "Time Machine" gelang vor allem in Deutschland ein Diskothekenhit. Fortan war die Gruppe ein gern gesehener Gast bei den großen europäischen Festivals. Besonders gute Kritiken erhielt ihre Präsentation beim British Rock Meeting und beim Pfingstfestival in der Berliner Waldbühne.

1972 verkleinerte sich die Besetzung wieder. Erskine tauchte 1979 in der Gruppe um den Rockclown Jango Edwards auf. Virginia Scott verließ die Band mit unbekanntem Ziel. "Pathfinder", mit einer gelungenen Version von "MacArthur Park", war die letzte, überdurchschnittliche Produktion von Beggars Opera. Und weil der Erfolg sich nicht einstellte, kam Ende 1973 Unruhe in die Formation, die nach der Pop-LP "Get Your Dog Off Me" fast komplett umbesetzt wurde. Park wechselte zu Tiger, dann zur Bliss Band und spielte zu Beginn der 80er Jahre für Cliff Richard, Simon F. und Strawberry Switchblade. Sellar gehörte 1979 zur Alex Harvey Band und wirkte bei drei Alben von Denny Laine mit.

Die zweite Generation von Beggars Opera bestand bei dem schwachen Album "Sagittary" aus dem Drummer Colin Fairley, der zurückgekehrten Virginia Scott und dem letzten Gründungsmitglied Ricky Gardiner, der 1975 Virgina Scott heiratete. Das Trio blieb nur wenige Monate zusammen, dann zog es Fairley zu String Driven Thing. Das Ehepaar Gardiner versuchte mit Clem Cattini, Ex-Sideman von Joe Cocker, den Bee Gees und Roy Harper, und dem Sänger Pete Scott einen neuen Anlauf. "Beggars Can't Be Choosers" fand überhaupt keine Beachtung. Und auch die Reunion von 1980 interessierte weder die Fachwelt, noch die früheren Anhänger von Beggars Opera. An den letzten Aufnahmen der Gruppe, die zwischen 1980 und 1991 entstanden und 1996 unter dem Titel "The Final Curtain" veröffentlicht wurden, waren Park, Sellar, Patterson, Gordon Neville (voc), Colin Pattenden (b), John Hollywood (dr) und Lyndsay Bridgewater (key) beteiligt.

Diskographie:

1970 - Act One

1971 - Waters of Change

1972 - Pathfinder

1973 - Get Your Dog Of Me

1974 - Saggitary

1979 - Beggars Can't Be Choosers

1980 - Lifeline

1996 - The Final Curtain
 
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BAP



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In der Besetzung Wolfgang "Fuzz" Niedecken (voc); Manfred "Schmal" Boecker (perc), Klaus "Major" Heuser (g), Stefan "Steve" Borg (cello, bg), Wolfgang "Wolli" Boecker (dr) (abgelöst 1983 bis 87 von Jan Dix, dann Pete King, dannach Jürgen "Jürgens" Zöller), Alexander "Effendi" Büchel (kb seit 1981), Hans "Fonz" Wollrath (Mischpult), konnten sie allerdings mit der breitarschigen Gemütlichkeit ihrer biederen Rockbegleitung den Texten qualitativ nicht gleichkommen.
BAP entwickelten sich 1976 aus einem Probenclan Kölner Gelegenheitsmusiker um den Kunststudenten Wolfgang "Fuzz" Niedecken. Beeinflußt von Bob Dylan den Rolling Stones und anderen Rock-Größen der sechsziger Jahre, trugen sie "Elendslieder der Wohlfahrtsgesellschaft" (Wolf Biermann) vor, die vom Leben, Lieben und Leiden der kleinen Leute "zwischen Kneipe, Glotze und Arbeitsamt" berichteten und deren "armselige Träume vom schöneren Leben in einer häßlichen Welt" kolportierten. Dabei bediente sich der Songschreiber und Vorsänger Niedecken eines industriellen Slangs aus Altkölsch und Neudeutsch ("Tankstellen-Kölsch"), dessen bodenständiges Vokabular, biegsamer, weicher und schmiegsamer als Hochdeutsch" (FAZ), "ideal für Rock" (Stern) zu sein schien. Der Bap (Vater) des Mundart-Trupps rettete mit phantasievollen Bildern seine Stücke vor der platten Vordergründigkeit abgestandenen Politrocks.
Willy Brandt meinte 1986 "Aufklärung braucht Künstler, die durchdringen. Wie diese BAP aus Köln". Trotz immer wieder aufklingender Querelen in der band, insbesondere in den Jahren ab 1988 fanden sich die Msuiker aber immer wieder zusammen und produzierten kraftvolle Alben, die nie angestrent oder gekünstelt wirkten. 1996 verließen Borg und Boecker nach 16 Jahren die Band.
1995 bringen BAP eine "Best of"-CD: "Wahnsinn" heraus, danach folgt ein Umbruch innerhalb der Band: Die beiden Urgesteine "Schmal" Boecker und Steve Borg verlassen die Gruppe. Beim 1996 erschienenen Album "Amerika" sind erstmals die "Neuen" Werner Kopal, Jens Streifling und Mario Argandona mit im Studio. Ungewöhnlich auch die Auswahl der Gastmusiker - neben Nina Hagen wirkt auch der Clan der Kelly-Family mit.
1999 feiern BAP ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Platte (Comics & Pin-Ups), die sich zwar gut verkauft, aber erstmals richtig böse Kritiken erntet: Die Texte "zementieren nur noch Klischees, weit und breit ist keine lebendige Wendung mehr zu entdecken. Und die Musik? Routiniert, chorgesangs- und schunkeltauglich stampft sie einher, Rummelplatzrock für große Hallen", schreibt die renommierte Neue Züricher Zeitung. Da zudem Klaus "Major" Heuser, Alexander "Effendi" Büchel und Hans "Fonz" Wollrath im Sommer aufhören wollen, wird die Jubiläumstour von April bis Juni womöglich so etwas wie eine Abschiedstour. Denn "Major", seit 1980 dabei, war das musikalische Herz der Band.
Für echte Fans ist der Verlust von "Major" vergleichbar mit dem "Ausstieg von Keith Richards bei den Stones". Niedecken aber will BAP auch ohne "Major" am Leben erhalten. Als Ersatz hat er Helmut Krumminga (Ex-Gitarrist von Wolf Maahn) und Michael Nass (Keyboard in Gundermanns Seilschaft) verpflichtet.
Im September '99 zeigt das erste Album nach 'Major' ganz offen, dass der Mann, der aus BAP erst eine Rockband machte, kaum zu ersetzen ist. "Tonfilm" ist eine Mischung aus Konzeptalbum und Hörspiel, 16 Titel, 8 alte und 8 neue, die mal melancholisch, mal ironisch die Geschichte verschiedener Figuren einer Rockband erzählen. Dem trägt die Tonfilm-Tour, die am 20. November beginnt, Rechnung: Zum ersten Mal in der Bandgeschichte spielen BAP vor sitzendem (!) Publikum.
Das erste Live-Album, ein Mitschnitt des Konzerts vom 17. Dezember 2001 in der Kölnarena, erscheint 2002 und präsentiert Altes in neuer Frische, um über den Verlust von Major hinwegzutrösten


Diskographie:

1979 - Rockt andere kölsche Leeder
1980 - Affjetaut
1981 - Für usszeschnigge
1982 - Vun drinne noh drusse
1983 - Live
1984 - Zwesche Salzjebäck un Bier
1986 - Ahl Männer, aalglatt
1990 - X für'e U
1991 - Affrocke - Live
1993 - Pik Sibbe
1995 - Wahnsinn - Die Hits von 79 - 95
1996 - Amerika
1999 - Comic & Pin-Ups
1999 - Tonfilm
2001 - Aff Un Zo

Soloalben Wolfgang Niedecken:

1987 - Schlagzeiten
1988 - Da Capo
1994 - Leopardenfell
 
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Accept

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Zugegeben, bei Accept handelt es sich zweifelsohne mehr um eine Metal- als um eine Hard Rock- Kapelle, aber trotzdem ist diese Band ein echter Klassiker, deren Musik auch bei vielen traditionellen Hard Rockern sehr gut ankommen dürfte.

Die Anfänge von Accept gehen zurück ins Jahr 1971. Damals wurde in Solingen von Udo Dirkschneider und Michael Wagener, dem späteren Top Producer, eine Band mit dem Namen Accept ins Leben gerufen, deren erste Jahre von häufigen Besetzungswechseln geprägt waren.


Im Jahr 1976 bestand das erste konstante Line-Up aus Udo Dirkschneider (voc.), Wolf Hoffmann und Jörg Fischer (guit)., Peter Baltes (bass.) und Frank Friedrich (drums). In dieser Besetzung wird nach einem sehr guten Auftritt beim „Rock am Rhein“- Festival die erste Platte, die schlicht den Namen „Accept“ trägt und eine Dame mit Kettensäge auf dem Cover zeigt, eingespielt. Diese Platte bekommt aber nicht die erhofften positiven Kritiken und wird kein Erfolg. Man versucht erfolglos Accept mehr auf „Neue Deutsche Welle“ zu trimmen.

Nach einem Besetzungswechsel am Schlagzeug, Stefan Kaufmann ersetzt Frank Friedrich, erscheint 1980 „I´m A Rebel“, auf der bereits die Accept-Trademarks, fette, scharfe Riffs und Udos aggressives „Gekreische“ zu erkennen sind. 1981 gelingt endlich der Durchbruch: Die LP „Breaker“ wird zum Kult und die folgende Tournee mit Judas Priest zu einem großen Erfolg für die Jungs.
Accept - Metal Heart
Optisch fallen Accept vor allem durch ihre synchronen Bewegungen auf der Bühne und Udos neuem Bühnenoutfit, einem Kampfanzug, auf.

Es folgt „Restless And Wild“, bei der Wolf Hoffmann alle Gitarrenspuren aufgrund Jörg Fischers Ausstieg alleine einspielt. Legendär ist das „Heidi“- Intro beim Opener „Fast As A Shark“, des bis dato wahrscheinlich schnellsten Songs weltweit. Für die folgende Tour wird Hermann Frank für die zweite Gitarre engagiert, der aber nicht auf dem nachfolgenden Album „Balls To The Wall“ zu hören ist. Wolf Hoffmann spielt auch hier alle Spuren alleine ein. Dieses ohne Zweifel beste Accept Album bekommt sogar in Amerika eine Goldauszeichnung.


Aufgrund Problemen bei der Zusammenarbeit mit Hermann Frank kommt Jörg Fischer zur ersten US- Tour zurück zur Band. Doch innerhalb der Band gibt es Unstimmigkeiten: Während Udo Dirkschneider und Stefan Kaufmann den bisherigen Sound beibehalten wollen, will der Rest Accept melodiöser und massentauglicher machen. Daher fällt das 1985er Album „Metal Heart“ auch deutlich weicher und melodiöser aus als seine Vorgänger. Bei der folgenden Deutschlandtour spielt Accept jeden Abend vor über 10.000 Leuten. Außerdem spielt man mehrere Konzerte in Japan, wobei die EP „Kaizoku- Ban“ mitgeschnitten wird.

Der Nachfolger von „Metal Heart“ trägt den Namen „Russian Roulette“ und ist wesentlich härter als das Vorgängeralbum. Accept thematisieren in diesem Album den Militarismus und das mit diesem getriebne Geschäft. Bei der folgenden Worldtour tritt man in Phantasieuniformen mit Karnevalsorden auf. Nach dieser erfolgreichsten Accept- Tournee kommt es wegen schon lange andauernden Konflikts innerhalb der Band zum ersten Split.

Discography:
1979 Accept
1980 I´m A Rebel
1981 Breaker
1982 Restless And Wild
1983 Balls To The Wall
1985 Metal Heart
1986 Kaizoku- Ban (EP)
1986 Russian Roulette
1989 Eat The Heat
1990 Staying A Life
1993 Objection Overruled
1994 Death Row
1996 Predator
1997 All Areas Worldwide
2002 A Metalblast From The Past (DVD)

Udo Dirkschneider gründet sein Solo- Projekt „U.D.O.“ und bleibt musikalisch auf der alten Linie. Der Rest versucht zusammen mit David Reece als Sänger radiotaugliche Musik zu machen. Das Ergebnis heißt „Eat The Heat“, bekommt zwar gute Kritiken, der Name Accept wirkt aber irgendwo fehl am Platz. Das ganze scheitert aber, weil der neue Sänger das neue Image von „sauberen“ Accept ohne Alkohol und Drogenexzesse nicht mitträgt.

1993 kommt es zur Reunion : Im original Line-Up wird die sehr gute Scheibe „Objection Overruled“ eingespielt. Doch das alte Problem des richtigen Sounds besteht noch immer. „Death Row“ wirkt teilweise etwas experimentell und der typische Accept-Stil dadurch verfremdet. „Predator“ lautet der Titel des letzten Accept Studioalbums. Peter Baltes singt, wie bereits auf „Breaker“, auf „Predator“ bei mehreren Nummern, was bei Udo auf großen Unwillen stößt. Daher ist das erneute Auseinanderbrechen der Band bereits vor der folgenden Tournee beschlossen.

Aufgrund von Planungsproblemen kam es leider nicht zur geplanten Reunion-Show beim diesjährigen Rock Hard Jubiläumsfestival, obwohl die Bandmitglieder nicht abgeneigt wären. We´ll see...


Homepage: www.acceptarchive.com
 
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Jethro Tull



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Jethro Tull, das waren Ian Anderson (fl, voc. harm, g), Glenn Cornick (bg), Mick Abraham (g), Clive Bunker (dr), die sich 1967 in London zusammenfanden. Dabei dominierte Anderson sein Unternehmen Jethro Tull als Komponist, Texter, Arrangeur, Produzent, Sänger und Flötist. Da stand er auf der Bühne - ein schmächtiger kauziger Mann mit spindeldürren Beinen und seiner Querflöte in den feingliedrigen Fingern und löst seit über 35 Jahren im beständigen Wechsel frenetischen Jubel und barsche Ablehnung unter den Fans und Fachmedien aus.

"Too Old To Rock'n Roll: Too Young To Die", nannte Jethro Tull-Bandleader Ian Anderson eine seiner besseren Platten. Nicht mehr lange, möchte man hinzufügen, denn mittlerweile ist der Mann mit der Flöte deutlich über fünfzig Jahre, was für einen Rockstar ja ein ganz respektables Alter ist. Unverwüstlich scheint indessen seine Musik: Die Mischung aus britischer Folklore, Klassik- und Rock'n'Roll kommt auch gut 35 Jahre nach der Gründung von Jethro Tull beim Publikum an.
Der erste (bekannte) Träger des seltsamen Namens war ein englischer Landwirt und Schriftsteller. 1731 erschien Tulls Buch "Wie man Pferde richtig beschlägt und anderes Wissenswertes aus der Landwirtschaft". Skurriler Eigensinn prägt auch die Musik des Briten, der 1968 seine erste Single "Sunshine Day" unter dem Namen "Jethro Toe" veröffentlicht, weil er fürchtet, dass man Jethro Tull für eine Einzelperson halten könnte. Andersons markante Stimme und die unvermeidliche Flöte finden bald eine feste Fangemeinde. Bereits 1976 kann Jethro Tull 25 Millionen verkaufte Platten vorweisen.

Im Verlaufe der Jahre wechselten die Besetzungen es kamen u. a. Martin Lancelot Barre (g), John Evans (p, org, mellotron), Jeffrey Hammond Hammond (bg), dazu. Konnten den Sound aber nicht nachhaltig verändern, sondern lediglich Anderson unterstützen.

Der Durchbruch gelingt Jethro Tull Anfang der 70er mit "Aqualung", vor allem der stürmische "Locomotive Breath" überzeugt sogar die Hardrockfraktion, die sonst eher auf Flöten pfeift. Als späte Anerkennung erhalten Jethro Tull 1988 den Grammy in der Kategorie "Best Heavy Metal Band". Da ist sogar Ian Anderson überrascht und erst recht die ebenfalls nominierten (und eigentlich favorisierten) Metallica.

Kritiker mäkeln, dass die Musik von Jethro Tull sich seit "Aqualung" nicht mehr entwickelt habe, die Fans finden wahrscheinlich genau das ganz toll. Aber Totgesagte leben länger, und 1999 veröffentlichen Jethro Tull nach langer Pause wieder ein Studioalbum. Mit "J-Tull Dot Com" beweist Anderson erneut seinen melodischen Einfallsreichtum und lässt sogar behutsam modernisierte Arrangements zu.

Wie bei vielen Kollegen aus der selben Zeit beginnt eine neue produktive Phase. Neben ausgedehnten Tourneen findet Anderson Zeit fürs Studio. Neben den Soloalben "The Secret Language Of Birds" (2000) und "Rupi's Dance" (2003) kommt pünktlich zur Weihnachtszeit 2003 ein "Jethro Tull Christmas Album" auf den Markt.

Diskographie:

1968 - This Was
1969 - Stand Up
1970 - Benefit
1971 - Aqualung
1972 - Thick As A Brick
1972 - Living In The Past
1973 - A Passion Play
1974 - War Child
1975 - Minstrel In The Gallery
1976 - M.U. - The Best Of
1976 - Too Old To Rock 'N' Roll, Too Young To Die
1977 - Songs From The Wood
1977 - Repeat - The Best Vol. 2
1978 - Heavy Horses
1978 - Bursting Out - Live
1979 - Stormwatch
1980 - A
1982 - The Broadsword And The Beast
1984 - Under Wraps
1985 - Original Masters
1987 - Crest Of A Knave
1988 - 20 Years Of Jethro Tull
1989 - Rock Island
1991 - Live At Hammersmith
1991 - Catfish Rising
1991 - Nightcap - The Unreleased Masters
1992 - A Little Light Music
1993 - 25 Anniversary Box Set
1993 - The Other Box Set
1995 - Roots To Branches
1999 - J-Tull Dot Com
2000 - The Secret Language Of Birds
2003 - Rupi's Dance
2003 - The Jethro Tull Christmas Album
 
sicherlich nicht die beliebteste, aber wahrscheinlich doch die bekannteste band mit 'c':

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biografie:
Cannibal Corpse wurde 1988 in Buffalo, New York von den Herren Chris Barnes (voc), Bob Rusay and Jack Owen (g), Alex Webster (b) and Paul Mazurkiewicz (dr) gegründet. Alle fünf hatten schon einschlägige Erfahrungen in anderen Bands gesammelt, waren aber mit dem Endresultat nicht unbedingt zufrieden gewesen. Nachdem CC 1989 ein Demo eingespielt hatten, wurde Metal Blade Records auf die Band aufmerksam und brachte ein Jahr später die Debutscheibe "Eaten Back To Life" auf den Markt.
Das Cover, das einen gezeichneten Zombie zeigte, der sich fröhlich selbst verspeiste, wurde umgehend zensiert. Ebenso erging es dem Nachfolgealbum "Butcherd At Birth", das eine Zeichnung zweier Zombies zeigte, die Neugeborene an Fleischerhaken hängen.
Solcherlei "Spassigkeiten" brachten ihnen schnell den Ruf von Gehirnamputierten ein, denn auch die nachfolgenden Cover waren nicht ohne.
In den USA machte es sich der damalige republikanische Präsidentschaftskandidat Bob Dole zur Aufgabe, gegen die Band zu hetzen. In Deutschland übernahm dies lange Zeit eine rührige Dame names Christa Jenal, die in Metal-Kreisen keine Unbekannte ist.
Sieht man von CCs Vorliebe für Splattermotive einmal ab, kommt man nicht umhin, ihnen ausgezeichnete technische Fähigkeiten an ihren Instrumenten zu attestieren. blastspeedartige Geschwindigkeiten und komplizierte Breaks machten die Mucke von Beginn an aus und sicherten dem Fünfer eine treue und beachtliche Fanschar.
Bob Rusay wurde 1993 gefeuert und durch Rob Barrett von Malevolant Creation erstetzt, der 1999 wiederum seinen Platz für Pat O'Brien von Nevermore räumte. Als Jim Carrey 1993 im Film "Ace Ventura: Pet Detective" einen Club besucht, um Nachforschungen anzustellen, stehen CC als Liveband auf der Bühne.
Chris Barnes nahm mit "Bleeding" sein letztes Album mit CC auf, er wurde danach durch George "Corpsegrinder" Fisher von Monstrosity mehr als adäquat vertreten. 2002 erscheint "Gore Obsessed", das stilistisch in dieselbe Kerbe haut wie die Vorgänger auch.

diskografie:
1999 - Bloodthirst
1998 - Gallery Of Suicide
1996 - Vile
1994 - The Bleeding
1992 - Tomb Of The Mutilated
1991 - Butchered At Birth
1990 - Eaten Back To Live
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2002 - Gore Obsessed

offizielle homepage:
www.[url]http://www.cannibalcorpse.net/[/url]
 
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Alanis Morissette


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Alanis Nadine Morrissette (voc, g, harm) 1974 in Ottawa (Kanada) geboren, begann bereits zeitig, im zarten Alter von 9 Jahren ihre ersten Songs zu schreiben, mit 14 war sie bereits TV-Star. Das Wunderkind verwendete das erste selbstverdiente Honorar für die Produktion ihrer ersten Single 1985 (You Can't Do That On Television). Derartige Geradlinigkeit konnte nur in einer Karriere enden. 1991 veröffentlichte sie ihr erstes Album - eine Dance Platte, die in Kanada mehr als 100 000 mal verkauft wurde, ein bemerkenswerter Erfolg, für den sie in Kanada als "vielversprechende weibliche Künstlerin" den Plattenpreis "Juno" erhielt. Mit dem ein Jahr später folgenden Album "Now Is The Time" konnte sie diesen Erfolg aber nicht fortsetzen.

Sie ging nach Los Angelas und liess sich nun von Glen Ballard produzieren, der schon für Michael Jackson, Aretha Franklin und Barbra Streisand gearbeitet hatte. Ballard wurde zur treibenden Kraft. Für Plattenaufnahmen angagierte er Musiker der ersten Garnitur. Die im April 1995 veröffentliche CD "Jagged Little Pill" hatte mit den Dance-Jugendsünden der kanadischen Sängerin nichts mehr zu tun. Die Texte stammten alle von ihr - Joni Mitchell nannte sie als ihr Vorbild. Dieses Album wurde weltweit mehr als 14 Millionen mal verkauft, erhielt dafür vier Grammies, dazu den Brit Award und den deutschen Echo.


Diskographie:

1991 - Alanis
1992 - Now Is The Time
1995 - Jagged Little Pill
1998 - Former Infatuation Junkie
1999 - Unplugged
2002 - Under Rug Swept
2004 - So-Called Chaos
2005 - Jagged Little Pill Acoustic
 
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dream theater

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biografie:
Heavy Metal steht nicht unbedingt in dem Ruf, anspruchsvolle Musik zu sein. Dass dies jedoch durchaus auch der Fall sein kann, beweisen die Schauspieler des Traumtheaters. Bis auf Sänger James LaBrie sind sie allesamt Absolventen der Berklee School Of Music. 1989 veröffentlichten Dream Theater damals noch mit Charlie Dominici als Sänger "When Dream And Day Unite".Ups, die Metalgemeinde war gehörig überrascht. Diese Mischung aus Progressiv-Metal und verspielten, schon fast ins jazzige abdriftenden Elementen, hat bislang noch keine Band zu spielen gewagt. Harter Tobak, fast schon zu hart für den Rest der Welt. Zu Beginn ließ der Erfolg auch auf sich warten. Deshalb verließ Dominici die Band. Nachfolger LaBrie passte wie die Faust aufs Auge zu Dream Theater, auch wenn sein Gesang der einzig wirkliche Schwachpunkt zu sein scheint. Der Zweitling "Images And Words" brachte die unerwartete Popularität. Schuld daran war wieder einmal MTV, die das Video zu "Pull Me Under" rauf- und runterspielten.
Das Album zum Video war ein Meisterstück in Sachen Songwriting und Spieltechnik. Jedes Instrument bekam in den Liedern (meist mit epischer Länge) seinen Platz zum Austoben. Eine frustrierende Erfahrung für Gitarren-, Bass-, Schlagzeug- und Keyboardschüler, die drastisch ihre Grenzen aufgezeigt bekamen. Mit der 94er Platte "Awake" gingen DT ihren Weg konsequent weiter und vergrößerten ihre Fanschar erheblich.
Nach der Mini-LP "A Change Of Season" folgte mit "Falling Into Infinity" ein für Dream Theater eher ruhig ausgefallenes Album. Immer noch technisch auf der Höhe, ist ihr Konzept jetzt jedoch einigermaßen ausgereizt und der Ami-Fünfer sollte sich etwas weiter entwickeln, um nicht aus dem Blickfeld zu verschwinden.
Der bislang vorletzte Akt im Traumtheater nannte sich "Scenes From A Memory", ein Konzeptalbum, das den Faden von "Metropolis Part1" wieder aufnahm. Die Story dreht sich um einen gewissen Nicholas, der von verwirrenden Träumen über ein anderes Leben heimgesucht wird. Es stellt sich heraus, dass er die Reinkarnation eines Mädchens Namens Victoria ist, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelebt hat und nach einiger Verwirrung ermordet wurde. Der letzte Streich folgt sogleich: Sowohl technisch als auch vom Songwriting her stellt das Anfang 2002 erscheinende Album "Six Degrees Of Inner Turbulence" wieder mal so ziemlich alles in den Schatten.
Vor allem Drummer Mike Portnoy ist dafür bekannt, dass er sich in unzähligen anderen Projekten (Transatlantic, OSI, u.v.m.) austobt, jedoch findet er noch genügend Zeit, um nicht nur an einem neuen Album zu arbeiten, sondern auch mit Queenryche und Fates Warning auf Tour zu gehen. Mit dem Anfang November erscheinenden "Train Of Thought" legen die New Yorker dann ein Album vor, dass so heavy und basslastig wie kein anderes der Band klingt, ohne dabei Zweifel an den technischen Fähigkeiten aufkommen zu lassen.

diskografie:
Train Of Thougt
(2003)
Six Degrees Of Inner Turbulence
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(2002)
Scenes From A Memory
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(1999)
Once In A Livetime
(1998)
Falling Into Infinity
(1997)
A Change Of Season
(1995)
Awake
(1994)
Images And Words
(1992)
When Dream And Day Unite
(1989)

offizielle homepage:
http://www.dreamtheater.net
 
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Michael Jackson


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Bevor der Stern verglüht! :D

Michael Jackson (voc, kb) am 29. 08. 58 in Gary, Indiana geboren, sorgte als Kinderstar bei den Jackson Five (später Jacksons) für pikante Kontraste, indem er mit Elan und Einfühlungsvermögen Schlagertexte vortrug, die thematisch weit ausserhalb seines kindlichen Erfahrungsbereiches lagen. 1972 überrasche der Pupertierende mit seiner Freundschafts-Ode an die Ratte Ben, die in dem gleichnamigen Horrorfilm eine tückische Hauptrolle spielte. Nach diesem Superhit nabelte sich das Jungidol stetig von seiner Brüder-Gemeinde ab und stilisierte sich zum triebhaften Entertainer. Gleichzeitig perfektionierte sich der wunderliche Knabe im Studio als Musik Magier. Das Album "Off The Wall" schoß in die Hitparaden. Hier wird besonders das Wirken des Producers Quincy Jones Stilbildend. Die Nachfolge LP/CD "Thriller" wurde zunächst von der Kritik verhalten aufgenommen. Unter multimedialen Promotioneinsatz brach das Werk jedoch binnen zwei Jahren alle Branchen-Rekorde. Es wurde weltweit bislang 53 Millionenmal verkauft. Seit den Beatles vermochte kein anderer Popkünstler dermaßen massenmagnetisch zu wirken. Der 14 Minuten lange Videofilm "Thriller" offenbarte Jacksons als perfekten Tanzakrobaten, dem sogar Altmeister Fred Astaire applaudierte.
Der monumentale Erfolg des Thriller-Albums hinterliess jedoch nachhalstige negative Komponenten seines zukünftigen Schaffens. Er wollte kein Idol zum Anfassen sein und zog die Kommunikation mit seinen Anhängern über Bildschirm und Laserdisc vor. Fortan machte er durch groteske Geheimniskrämerei und bedenkliche private Schrullen von sich reden, aber auch durch clevere Deals. So kaufte er 1985 für 47,5 Millionen Dollar den lukrativen Song-Katalog der Beatles mit 260 Titeln und stand 1986 Pepsi für 15 Millionen Dollar bei drei Werbespots zur Verfügung. Da er keine Intervies mehr gab, konnten Gerüchte über exzessive Schönheitsoperationen, Hormonbehandlungen, sexuelle Desorientierung und makabre Hobbies ungeniert kursieren.
Allen Gerüchten zum Trotz, konnte das seiner Reputation im Musikgeschäft keinen Schaden zufügen. Er kassierte Auszeichnungen aller Art Für LP's, Singles und Videos. 1991 führte die Erfolgskette zu einem der lukrativsten Plattenverträge der Geschichte. Für das projektierte Album "Dangerous" und die fünf folgenden Alben verpflichtete sich Sony zu je etwa 18 Millionen Dollar Kasse Vorkasse an Jackson. Aber lediglich Dangerous konnte die Erwartungen noch erfüllen.
Seine Neigung zu Minderjährigen drohte bereits 1994 ihm zum Verhängnis zu werden, lediglich die seinerzeitige Rechtslage und ein Vergleich mit der Familie des Kindes bewahrten ihm vor Schlimmeren. Der Skandal hinterließ tiefe Spuren, zunächst zog sich der Sänger aus dem öffentlichen Leben zurück und überraschte wenig später mit der Heirat der Elvis Tochter Lisa Marie. Aber das Paar trennte sich bereits Anfang 1996. Aber das mit großen Aufwand produzierte Doppelalbum "History" wies bereits die Richtung - nach unten. Die Nachfolge CD "Blood On The Dancefloor" erreichte gerademal noch Platz 24 der US-Charts und flopte im Verkauf. Auch sein vorletztes Album Invincible flopte und nach den neuerlichen Skandal um Kindesmissbrauchsvorwürfe dürfte klar sein, dass sich kaum jemand um sein neuestes Album "Number Ones" interessieren wird.

Discographie:

1972 - Ben
1972 - Got To Be There
1973 - Music & Me
1973 - Album
1975 - Forever Michael
1979 - Off The Wall
1980 - Superstar
1981 - One Day In Your Life
1982 - Thriller
1984 - Farewell My Summer Love
1986 - Anthology
1987 - Bad
1991 - Dangerous
1995 - HIStory
1997 - The Best Of Michael Jackson & The Jackson Five
1997 - Blood On The Dancefloor
2001 - Invincible
2003 - Number Ones
2004 - The Ultimate Collection
2005 - The Essential Michael Jackson
 
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Pink Floyd


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Pink Floyd, das 1965 von vier Schulfreunden in Cambridge, England gegründete Quartett bestand zunächst aus Syd Barrett (voc. lg); Roger Waters (voc, bg); Rick Wright (p, org) und Nick Mason (dr). 1968 wurde Barrett durch David Gilmour ersetzt. Anders als die meisten Rockbands, die ihren Gitarrenverstärkern in der Regel nur simple Rückkopplungsgeheul entlockten, erschlossen Pink Floyd - drei hatten am Londoner Polytechnikum studiert - das ganze Arsenal elektronischer Sinustöne und Sägezahnklänge für die Popmusik. Mit den Science Fiction Hörbildern ihrer Stücke "A Saucerful Of Secrets", "Set The Controls for The Heart Of The Sun"; "Astronomy Dominé" und "Insterstellar Overdrive", zu denen sie phantastische Lichtshows zelebrierten, musizierten sie 1967/68 in eine neue Musik-Epoche.
Ihren größten Kommerzerfolg lancierten Pink Floyd 1973 mit dem Rock Meisterwerk "Dark Side Of The Moon", einem düsteren Tongemälde über die Pressionen des Alltagslebens und die Reaktionen darauf: Entfremdung, Verdrängung, Schizophrenie. 1980 stellte diese LP einen neuen Rekord als Longseller mit 302 Wochen in den Billboard-Charts auf. 1988 war sie bereits die 700. Woche in den Charts und wurde bis 1994 13 Millionen mal verkauft. Die Gigantonomie der "Dark Side" sowie die auf den folgenden LP's "Wish You Were Here" und "Animals" begleitenden Tourneen wurde eher noch größer. 1979 gelang den Musikern wohl mit "The Wall" ihr letzter großer Wurf. Thema blieb die Isoliertheit und Bedeutungslosigkeit des (jungen) Menschen in der Massengesellschaft. Trotz Boykotts vieler Rundfunksender (u.a. BBC), konnte sich die LP als auch die Singleauskopplungen lange Zeit in den Charts halten, allein die LP belegte 15 Wochen lang die erste Chartsposition und wurde in dieser zeit allein acht Millionen mal verkauft. Die volle Bühnenshow wurde aufgrund des Aufwands in nur vier Städten weltweit gezeigt: London, New York, Los Angeles und Dortmund. Die danach produzierten Alben konnten nicht mehr an den Erfolgen dieser jahre anknüpfen. Auch Umbesetzungen und Zoff mit dem Ausgeschiedenen David Wright trugen ihren teil dazu bei.

Diskographie:

1967 - Piper At The Gates Of Dawn
1968 - A Saucerful Of Secrets
1969 - More (OST)
1969 - Ummagumma
1970 - Atom Heart Mother
1970 - The Best Of Pink Floyd
1971 - Relics
1971 - Meddle
1972 - Obscured By Clouds
1973 - Dark Side Of The Moon
1976 - Wish You Were Here
1977 - Animals
1979 - The Wall
1980 - First Eleven (Box mit den ersten elf LP's)
1981 - A Collection Of Great Dance Songs
1983 - The Final Cut
1983 - Works
1987 - A Momentary Lapse Of Reason
1988 - Delicate Sound Of Thunder
1992 - Shine On
1994 - The Division Bell
1995 - Pulse
2000 - Is There Anybody Out There? - The Wall Live 1980-81
2000 - Wish You Were Here - 25th. Anniversary Edition
2000 - In London 1966-67
2001 - Echoes
2002 - Interstellar Overdrive
2003 - Dark Side Of The Moon (DVD)
2004 - Critical Review: Inside Pink Floyd 1967-1974
2005 - Inside Pink Floyd: A Critical Review 1975-1996
 
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Die Höhner

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1972 gründeten die Ur-Höhner Peter Werner und Janus Fröhlich die Band. Die zwei Musikstudenten hatten überlegt, wie sich ein bißchen Geld nebenbei verdienen ließe, und sahen im Karnevalsforum genügend Spielfläche dafür.
Peter hatte bei seinen Schwiegereltern in Belgien, die dort einen Bauernhof besitzen, aus dem Fenster beobachtet, wie dort Hühner wild über den Hof liefen und eine gewisse Hackordnung festgestellt. Wäre das nicht auch ein Bandname? Wie verrückte Hühner einen Höhnerhoff zu gründen. Janus war sofort einverstanden. Die übrigen Bandmitglieder Walter Peltzer und Rolf Lessenich ebenfalls. Ihre ersten Auftritte absolvierten sie sogar in Hühnerkostümen.
Eine Mordsarbeit für die Mütter der jeweiligen Musiker, die Kostüme nähten mit echten Hühnerfedern dran. Die Federn wurden aber bei jedem Auftritt weniger. Die Reinemachfrauen fluchten sehr über die Höhner, denn jedesmal, wenn sie die Bühne fegten, hüpften die Federn über die Besen. Sie sprachen dann nicht von dem Bandnamen "De Höhnerhoff", sondern sagten, diese verrückten Hühner waren wieder da. So entstand der Bandname De Höhner, und im Laufe der Jahre fiel auch das De weg.

Die Höhner formierten zwei Jahre nach den Bläck Fööss in einer Zeit, die man in der Kölschen Musikszene als Pionierzeit bezeichnen kann. Genau wie bei den Fööss liegen auch die Wurzeln der Höhner im Karneval. Mit der Zeit entwickelten die Höhner sich musikalisch weiter, was vor dem Hintergrund, daß die beiden Gründungsmitglieder studierte Musiker sind nicht weiter verwundert.
Das Musikalische Repertoire der Höhner ist sehr weitreichend und gefühlvolle Balladen, sowie klassiche Karnevalslieder beherrschen die sechs mühelos. Es ist sicher nicht vermessen zu behaupten, daß Höhner mitlerweile im Karneval die erfolgreichste Kölsche Band geworden sind.
Personell geshen gab in der Geschichte der Höhner so viele Unstrukturieungen, wie bei kaum einer anderen Kölschen Band.

Bis 1977 spielte die Band in der Besetzung Rolf Lessenich, Walter Pelzer, Peter Werner und Janus Fröhlich. Der erste Personalwechsel erfolgte 1977, als Peter Horn, die "kölsche Antwort auf Jimi Hendrix", für Rolf Lessenich in die Band kam. 1980 schied auch Walter Pelzer aus, und mit Franz-Martin "F.M." Willizil und Günther Steinig wurde die Band zum Quintett aufgestockt. 1986 verabschiedete sich Peter Horn, eher der typische Sänger und Songwriter, und mit Henning Krautmacher stieß ein geborener Entertainer zu den Höhnern. Das Publikum akzeptierte den neuen Frontmann von Anbeginn und die Band war plötzlich auch auf überregionalem Parkett eine Zugnummer. 1990 ersetzte Hannes Schöner den ausgeschiedenen Günther Steinig. Anfang 1998 wurde Peter Bauchwitz als sechster Mann bei den Höhnern verpflichtet. Der Jahrtausendwechsel brachte die bis dato letzte personelle Veränderung mit sich: Für "F.M.", der die Band verlassen hatte, um sich vornehmlich seinem Privatleben zu widmen, kam Anfang 2000 mit Ralf Rudnik ein weiterer Vollblutmusiker zu den Höhnern.
Mitlerweile haben auch die Höhner ihr 30jähriges Jubiläum mit einem Riesenkonzert in der Kölnarena gefeiert und die Jubiläums-CD verkauft sich mit zunehmendem Erfolg.


Diskographie (nur CD's, keine LP's)

10 Johr Stimmung (1990)
Kumm loss mer fierre - Live (1991)
Höhner Aktuell (1992)
Wartesaal der Trلume (1994)
Höhner Classic (1994)
Made In Kölle (1996)
Weihnacht' doheim un' üvverall (1996)
Best Of (25 Jahre) (1998)
Die Karawane zieht weiter (1998)
Classic Gold (1999)
2, 3, 4, (2001)
Die ersten 30 Jahre (2002)
Classic Andante (2003)
 
MOLLY HATCHET


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Der ungewöhnliche Name der Band, die sich 1971 formierte, geht auf die angeblich besonders liebeshungrige Dame Miss ‘Molly Hatchet’ zurück, die im 17. Jahrhundert lebte und ihren jeweiligen Liebhaber nach geleistetem Liebesdienst köpfen ließ. Nach sechs Jahren kontinuierlicher Aufbauarbeit unterschrieb die Gruppe ihren ersten Plattenvertrag und konnte vom selbstbetitelten Erstwerk, das 1978 veröffentlicht wurde, nahezu eine Million Exemplare verkaufen. Noch im gleichen Jahr tourten Molly Hatchet mit Aerosmith sowie Bob Seeger und ließen bereits zwölf Monate später Flirtin’ With Disaster (1979) folgen. Auch das dritte Album Beatin’ The Odds (1981) avancierte zum Topseller, fand über zwei Millionen Käufer und stieg in den Billboard Charts bis auf Platz 25. Als unverkennbares Markenzeichen entwickelte sich der aus der Feder des amerikanischen Fantasy-Zeichners Frank Frazetta stammende und regelmäßig auf dem Coverartwork der Alben wiederkehrende Krieger. Auch ihr viertes Werk Take No Prisoner (1981) schaffte es direkt in die Billboard Charts. Zwei Jahre später präsentierten Molly Hatchet mit ihrem nach langer Krankheit genesenen Frontmann Danny Joe Brown den hervorragenden Longplayer No Guts...No Glory, (inklusive der Hymne ‘Fall Of The Peacemakers’). Das ‘84er Opus The Deed Is Done stieß erstmals auf zwiespältige Reaktionen. Während manche dem Album attestierten, konsequent am Bluesrock- und Boogie-Feeling festzuhalten, bemängelte andere den allzu glatt polierten Sound. Doch schon mit dem in Dallas und Jacksonville aufgezeichneten Livealbum Double Trouble Live (1985) konnten Molly Hatchet die Fangemeinde wieder hinter sich vereinen. Erst vier Jahre später erschien das achte Album Lightning Strikes Twice. Dann folgte eine fast 7jährige Pause, die 1996 mit Devil’s Canyon endete. "Es war nach all den Jahren immer noch ein großartiges Gefühl, eine Gitarre in die Hand zu nehmen, sie an den Verstärker anzuschließen und dann loszulegen", freute sich Ingram über das gelungene Comeback. "Devil´s Canyon brachte uns auf die Landkarte der Rockmusik zurück. Wir wussten nicht, was wir zu erwarten hatten. Wir reanimierten unsere Spielfreude und versuchten, das Bestmögliche aus uns herauszuholen. Die Reaktionen waren überwältigend. Mit einer solch positiven Resonanz hatten wir nicht gerechnet." Knapp zwei Jahre und unzählige Konzerte später legten Molly Hatchet ihr elftes Album Silent Reign Of Heroes vor, gefolgt von einer 18monatigen Welttournee und dem stimmungsvollen Kingdom Of XII. "Silent Reign Of Heroes war zwar nicht unbedingt ein düsteres Album, aber durchaus eines, das die dunklere Seite der Band repräsentierte", vergleicht Ingram die beiden bis dato letzten Studiowerke. "Mit Kingdom Of XII regierte wieder der pure Spaß. Wir machten uns keinerlei Gedanken über Art und Richtung der Songs, sondern spielten einfach aus dem Bauch heraus. Es ist ein Album für Biertrinker, für Leute die Spaß daran haben, die Rebellenflagge wieder zu hissen." Schon wenige Wochen nach Veröffentlichung standen Molly Hatchet in Deutschland wieder auf der Bühne, um die Aufnahmen für ihr neues Livealbum Locked And Loaded zu komplettieren.

Die aktuelle Besetzung besteht aus Phil McCormack (Gesang), Bobby Ingram (Gitarre), John Galvin (Keyboards, Gesang), Russ Maxwell (Leadgitarre), Jerry Scott (Bass) und Shawn Beamer (Schlagzeug).

Diskographie:

1978 - Molly Hatchet

1979 - Flirtin’ With Disaster

1980 - Beatin’ The Odds

1981 - Take No Prisoner

1983 - No Guts ... No Glory

1984 - The Deed Is Done

1985 - Double Trouble Live

1989 - Lightning Strikes Twice

1991 - Greatest Hits

1996 - Devil’s Canyon

1998 - Silent Reign Of Heroes

2000 - Kingdom Of XII

2003 - Locked And Loaded


Die aktuelle Deutschland-Tournee, zusammen mit wohl einer der legendärsten Rock-Bands überhaupt (Deep Purple), geht am 02.12.03 in Cottbus in der Messehalle zu Ende.
 
RUSH


Gründungsjahr: 1969
Musikrichtung: Progressive Rock
Herkunft: Kanada


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Die Kanadier Rush sind das Erfolgreichste, was das Land je an Musikern hervorgebracht hat. Drei Grammy Nominierungen, sowie mehrere Versionen des Juno´s (kanadischer Grammy) konnte die Band schon in ihrer mittlerweile über 20 jährigen Laufbahn ihr Eigen nennen. Die musikalischen Multitalente glänzen nicht nur durch musikalisches Können, sondern auch durch Songwriting der Extraklasse! Während sich Gitarrist Alex Lifeson und Bassist, Keyboarder und Sänger Geddy Lee um die Musik kümmern, übernimmt Drummer Neil Peart die hochgelobten Lyrics.

Der Grundstein für Rush wurde 1968 in Willowdale, Kanada, von den Nachbarn Alex Lifeson und John Rutsey erschaffen. Ihr erste Band hörte zunächst auf den Namen Projection, ehe der ältere Bruder von John die Jungs nur wenige Monate später dazu bewegen konnte den Namen in Rush zu ändern. Mit der Namensänderung kam auch die erste Veränderung im Line Up: Bassist Jeff Jones trat der Band bei, jedoch nur für die Dauer von ca. einem Monat, ehe er durch Geddy Lee ersetzt wurde. Anfang 1969 kam stiße Lindy Young zur Band. Die Band spielte die nächsten sechs Monate nicht wirklich viel, sodass Geddy Lee Rush im Frühling 1969 verließ um seine eigene Band mit dem Namen Ogilvie zu gründen. Gleichzeitig gaben sich seine ehemaligen Kollegen von Rush einen neuen Namen: Hadrian.

Schon im Juli 1969 wurde aus Ogilvie die Band Judd, der auch Lindy Young schließlich beitrat. Doch es war alles nicht das Wahre, im Spätsommer des Jahres trennten sich sowohl Judd als auch Hadrian. Doch mit dem Ende beider Bands fing die Karriere einer neuen Band an: Da die Jungs nicht aufs Musikmachen verzichten wollten, wurde Rush reformiert. Mit dabei: Alex Lifeson, John Rutsey und Geddy Lee.

Bis ins Jahr 1974 hat sich bei der Band dann nicht mehr viel getan, bis auf das zwischenzeitlich mit Mitch Bossi ein zweiter Gitarrist der Band beitrat, nur um sie später wieder zu verlassen.
1974 sollte aber für Rush ein ganz besonderes Jahr werden: Gründungsmitglied John Rutsey verließ die Band und wurde durch Neil Peart ersetzt - es sollte der letzte Line Up Wechsel überhaupt bei Rush werden. Zusammen mit Neil Peart spielte man das Buddy Holly Cover "Not Fade Away" ein - ein Song, den man zurecht als erstes Lebenszeichen von Rush bewerten kann. Ihr darauffolgendes erstes Album "Rush" wurde die meistverkaufteste Debütscheibe in ganz Kanada, die dazugehörende Tour führte sie durch ganz Nordamerika und die Band spielte im ganzen Jahr um die 200 Konzerte.

1975 kam die Band das erste mal in Kontakt mit den Juno Awards: Sie gewannen den "Most Promising Group of the Year" Award.

Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr Album "2112" und schaffte damit den Durchbruch in den amerikanischen Charts. Die Scheibe knackte zudem als erstes Rush Album die "Eine-Million-Verkaufte-Exemplare"-Grenze. So wie es damals üblich war, war auch Rush eine sehr fleißige Band und spielten innerhalb weniger als einem Jahr ihr drittes Album "A Farewell to Kings" ein, welches 1977 veröffentlicht wurde. Auf der Scheibe war auch ihre erste Single, die in den internationalen Charts Erfolg hatte: "Closer to the Heart". Dazwischen erschien schon ihr erstes Livealbum "All The World´s A Stage" - eines von insgesamt Vier.

Zwischen 1974 und 1980 erschienen insgesamt Acht Rush Alben: "Rush", "Caress of Steel", "Fly By Night", "All The World´s A Stage", "2112", "A Farewell to Kings", "Hemispheres" sowie "Permanent Waves". Rush haben sich in der Zwischenzeit zwar einen Namen gemacht, aber der richtige Durchbruch in den Charts gelang ihnen in Deutschland z.B. nicht.

1980 wurde der Band große Ehre zu Teil: Nicht nur die Band als Ganzes, sondern auch jedes einzelne Mitglied der Band wurde in fast jeder Kategorie des "Sounds and Melody Makers" (Großbritannien) in die Top Ten gewählt. Ein Jahr später wurde "Moving Pictures" veröffentlicht, welchem ein zweites Livealbum ("Exit...Stage left") folgte. Auf ihrer "Signals"- Tour durch Großbritannien im Mai 1983 durfte die Band in einer ausverkauften Wembley Arena, sowie fünf Shows in der ausverkauften Radio City Hall in London spielen. Rush waren bis dato die erste Rockband die eine solche Serie ausverkaufter Nächte in der Radio City Hall hatten.

Aufgrund der vielen Touren durch die ganze Welt, dauerte es für Rushverhältnisse relativ lange bis das nächste Album kam: 1984 mit "Grace Under Pressure" das Studiocomeback der Band. Ein Album, welches wie fast jedes der Band durch brilliante Lyrics sowie flexiblen, abwechslungsreichen Prog Rock untermalt wurde.

Bis zum Jahr 1990 erschienen noch die Alben "Power Windows", "Hold Your Fire", das dritte Livealbum "A Show of Hands" und "Presto" sowie "Chronicles", eine Videokollektion, welche sowohl in Kanada als auch in Amerika Goldstatus erlangten. 1990 sollte sich zu einem sehr erfolgreichen Jahr für Rush entwickeln, denn neben den gestiegenen Verkaufszahlen der Alben wurde die Band "Group of the Decade" und mit dem "Mayor´s Award" der Toronto Music Awards ausgezeichnet.

Vor allem "Presto" wurde für die Band immer mehr zu einem Meilenstein, denn im März 1991 wurde die Scheibe mit dem Juno Award für "Best Hard Rock/Metal Album" geehrt. Nachdem 1991 das Album "Roll the Bones" erschien wurde die Band ein Jahr später mit dem "Harold Moon Award" ausgezeichnet. Eine besonders große Ehre, da der Award der wohl prestigeträchtigste Songwriter Award Kanadas ist.

Zwei Jahre bzw. fünf Jahre später erschienen "Counterparts" und ihr 21. Gold Album "Test For Echo" - dazwischen ein Haufen von Ehrungen, vor allem in Kanada wurde die Band mit Lobpreisungen, Auszeichnungen etc. überhäuft. So wurde die Band 1994 in die Juno Hall of Fame aufgenommen. Für "Test For Echo" wurde die Band 1996 sogar mit dem "Best Rock Act of the Year" vom Performance Magazine ausgezeichnet. EIn Jahr später ernennt ihr Heimatland Kanada sie zu "Officers of the Order of Canada".

1998 erscheint ihr viertes Livealbum "Different Livestages". Zwischen "Test For Echo" und dem Nachfolger "Vapor Trails" vergehen sechs Jahre, und vor allem für Neil Peart sind es schwere Jahre, da er sehr daran zu knabbern hat, das sowohl seine Frau als auch sein Sohn sterben.

Rush haben vor allem hier in Deutschland viel mehr Aufmerksamkeit verdient, klasse Songwriting und sehr gutes Musikspiel (Geddy Lee spielt Live Bass, mit den Füßen Keyboard und singt dabei), wie Rush es machen, ist leider viel zu selten.

© 2002/2003 by Metal1.info Onlinemagazin



Die letzte Rush Album erschien am 24.11.2003 mit dem Tripel-Live-Album "Rush in Rio".


Diskographie:

1974 - Rush

1975 - Fly By Night

1975 - Caress of Steel

1976 - All The World's Stage - Live

1976 - 2112

1977 - A Farewell to Kings

1978 - Hemispheres

1980 - Permanent Waves

1981 - Moving pictures

1981 - Exit...Stage Left - Live

1982 - Signals

1984 - Grace Under Pressure

1985 - Power Windows

1987 - Hold Your Fire

1988 - A Show Of Hands - Live

1989 - Presto

1991 - Roll The Bones

1993 - Counterparts

1996 - Test For Echo

1998 - Different Stages - Live 96/97

2002 - Vapor Trails

2003 - The Spirit Of Radio, Greatest Hits 1974-1987

2003 - Rush in Rio - Live
 
Elton John


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Elton John (bürgerlich: Reginald Kenneth Dwight; voc p) geboren 1947 im englischen Pinner, wurde in einer kritischen Phase der Rockmusik bekannt, als sich gegen Ende der 60iger die ersten großen Supergruppen auflösten. In dieser Atmosphäre des neuen "Super-Star" Kultes, der Esotherik und des Glamour gelang Elton John 1970 ein glänzender Start, innerhalb eines Jahres konnte er fünf LP's in den US-Hitparaden placieren, die ihn als nahezu perfekten Songschreiber und Interpreten auswiesen.. Dabei wurde er (und wird) von seinem langjährigen (seit 1968) Texter Bernie Taupin konsequent unterstützt. Taupins texte ließen Elton John in verschiedenen Rollen auftreten, so als Astronaut (Rocket Man), Bandit (Balled Of A Well Known Gun), Negersklace (Slave), Kettensträfling (Rotten Peaches), Indianer (Indian Sunset), Hippie Hasser (Texan Love Song). Am besten lag ihm wohl die Rolle des Rock'n'Roll Stars, die er auf der Bühne bis zur Groteske ausspielte. Dem drohenden künstlerischen Fiasko (Folge der schnellen Veröffentlichung mehrerer Alben in einem Jahr), entging John durch Drosselung seiner Produktivität, Einschränkung seiner Konzerttermine sowie Abbau der Pressetermine. 1976 gab Elton, erschöpft vom Tourneezirkus, ständig kursierenden Gerüchten nach und bestätigte, dass er bisexuell sei. Diese Offenheit verdunkelte vorübergehend sein Image in Amerika und führte zu einer Stagnation der Plattenumsätze. 1979 ließß er sich als erster westlicher Popstar live in der UdSSR hören. Durch diverse persönliche Erlebnisse entschloß er sich 1990 einer umfassenden und monatelangen Alkohol- und Drogentherapie zu unterziehen. Die folgende Produktionspause überbrückte die Plattenfirma mit Best Of Samplern und dem Album "Two Rooms".
Sein größter Erfolg stand ihm aber noch bevor. Anläßlich der Trauerfeier von Lady Di sang er seinen Textmodifizierten Song "Candle In The Wind". Dieser Song verkaufte sich innerhalb von 37 Tagen mehr als dreißigmillionenmal und war damit die meistverkaufte Single aller Zeiten. Für den Song "Circle Of Life" erhielt er den Oscar als besten Soundtrack.
Auch heute gehört Elton John immer noch zu den produktivsten Rockkünstlern weltweit, obgleich ihm allein seine Einnahmen aus dem Tantiemen Millionenhohe Einkünfte jedes jahr garantieren, hält er nicht ein, neue Platten zu produzieren und sich weiterhin dem Tourneestress zu unterziehen.

Diskographie:

1969 - Empty Sky
1970 - Tumbleweed Connection
1971 - 17 - 11 - 70
1971 - Madman Across The Water
1971 - Friends (OST)
1972 - Honky Chateou
1973 - DonÄt Shoot Me, I'm Only The Piano Player
1973 - Goodbye Yellow Brick Road
1974 - Caribou
1974 - Greatest Hits
1975 - Rock Of The Westies
1975 - Captain Fantasic & The Brown Dirt Cowboy
1976 - Here And There
1976 - Blue Moves
1977 - Greatest Hits Vol. 2
1978 - A Songle Man
1979 - Victim Of Love
1980 - 21 At 33
1981 - Fest. John Lennon & The Muscle Shoals Horns
1981 - The Fox
1982 - Jump Up
1983 - Too Low For Zero
1984 - Breaking Hearts
1985 - Ice On Fire
1986 - Leather Jackets
1987 - Live In Australia
1987 - Greatest Hits Vol. 3
1988 - Reg Strikes Back
1989 - Sleeping With The Past
1989 - The Complete Thom Bell Sessions
1990 - To Be Continued
1992 - The One
1993 - Duets
1995 - Made In England
1996 - Love Songs
1997 - The Big Picture
1999 - Aida
1999 - The Muse
2000 - The Road To El Dorado (OST)
2000 - One Night Only
2001 - Songs From The West Coast
2003 - Greatest Hits 1970 - 2002
 
Silly


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Silly, 1978 als Familie Silly in Berlin (Hauptstadt der DDR) :D gegründet, waren eine Kultband aus der Spätphase der DDR. Vor allem aber waren sie die band von Tamara Danz. Die Bestzung waren Thomas Fritzsching (g, voc perc), Mathias Schramm (bg, voc), Uli Mann (kb, voc), Manfred Kusno (kb) und Michael Schafmeier (dr). Diese taten sich nach einigen Erafhrungssammeln in anderen Bands zusammen um Funk und Reggae mit deutschen Texten zu musizieren, dazu heuerten sie Tamara Danz als "Frontfrau" an. Die studierte Philologin, die ebenfalls in anderen Bands erste Erfahrungen gesammelt hatte stimmt zu.Sie galt als rigeros, konsequent und so wenig easy going wie ihre Musik.

Nach einem Silly-Schlagererfolg als Vertreter der DDR beim Festival "Bratislavska Lyra" 1981 mit dem Song "Gut' Nacht, Amigo" und der LP "Tanzt keiner Boogie", die zuerst im Westen erschien und 1981 auf Amiga in der DDR nachgezogen wurde, entschied sich Silly zu einer härteren Gangart. Mann und Kusno verließen die Band, für die Rüdiger "Ritchie" Barton (kb) kam. Das Album "Mont Klamott" mit den "Liebeswakzer" und "Bataillon d'Amour anvancierte zur Platte des Jahres und zur Bückware - in der DDR ständig ausverkauft. Der überragende Beitrag zur entwicklung der DDR-Rockmusik in den letzten Jahren ihres Bestehens wurde von der Gruppe Silly geleistet. Eine ganze LP-Auflage wurde bei Amiga eingestampft, weil sich Tamara Danz und ihre Gruppe.
1984 kam Herbert Jungk ans Schlagzeug, 1988 Hans-Jürgen "Jack" Reznieck an den Bass. Als sechstes Mitglied stieß Uwe Haßbecker (g) von Stern Meißen zur Band. 1989 erschien nach drei Jahren Pause das Album "Februar". In einem Konzert gegen Gewalt protestierte Tamara Danz neben anderen prominenten Künstlern gegen Polizei- und Stasigewalt bei Übergriffen auf Demonstranten am 7. und 8. Oktober 1989.
Als Musikerin fiel ihr die Wende schwer. Silly versuchte in einem Studio in Bayern eine Platte aufzunehmen und gaben nach dem dritten, wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem kommerzdenkenden Produzenten auf. Die von ihm gewünschten Songs waren "infantile scheiße, bei denen sich die Füßnägel hochrollen" meinte Tamara Danz später.
Tamara Danz starb 1996 an Lungenkrebs, mit ihr Silly!

Diskographie:

1981 - Tanzt keiner Boogie
1983 - Mont Klamott
1985 - Liebeswalzer
1986 - Bataillon d'Amour
1989 - Februar
1993 - Hurensöhne
1995 - Best Of Silly
1996 - Paradise
1997 - Best Of Silly 2
1999 - Unplugged
2000 - Zwischen unbefahrenen Gleisen
 
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