Wetten dass - Gottschalk vor dem Bundestag

AlterKnacker

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Thomas Gottschalks Wunsch nach einem Wortbeitrag im Bundestag wird erfüllt - allerdings nicht als Rede in einer Plenardebatte. Die SPD-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner hat den erfolgreichsten deutschen Talkmaster am Montag eingeladen, den Deutschen Bundestag zu besuchen.

»Wie Sie selber mittlerweile sicherlich als Bürger wissen, ist ein Redebeitrag vor den Abgeordneten im Rahmen einen Plenardebatte nicht möglich«, schrieb die Vizepräsidentin an Gottschalk. Dennoch könne er neben einem Besuch des geschichtsträchtigen Reichstags auch mit vielen Abgeordneten sprechen. »Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass Sie so einen Teil Ihres Wetteinsatzes einlösen können.« Gottschalk hatte am Samstag in der Sendung »Wetten, dass...?« in Graz eine Wette verloren und sich verpflichtet, im Bundestag zu sprechen.

Unterdessen kritisierten Politikwissenschaftler Gottschalks Pläne und forderten eine klare Trennung zwischen Unterhaltung und Politik. »Welche Chuzpe, eine solche Wette einzugehen, ohne den Hausherren zu fragen und ganz selbstverständlich davon auszugehen, das Hohe Haus ließe sich für beliebige und alberne Show-Zwecke einspannen«, sagte der Gießener Politologe Claus Leggewie. Sein Berliner Kollege Gero Neugebauer hielte eine Rede Gottschalks vor dem Bundestag schlichtweg für ungerecht. »Warum soll jemand im Bundestag reden, nur weil er berühmt ist?« Der Entertainer habe kein Mandat der Wähler.

Auch Politiker verschiedener Parteien kritisierten Gottschalks Wetteinsatz. »Für Büttenreden ist das Parlament der denkbar ungeeignetste Ort«, sagte der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD). FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper will Gottschalk lieber im Fernsehen als im Bundestag sehen. Norbert Blüm (CDU) übte im Kölner »Express« (Montag) Kritik: »Ich mag Gottschalk ja, aber im Bundestag geht es um existenzielle Fragen. Wenn da erst das Schicksal von Arbeitslosen erörtert wird und danach Gottschalk Tralala macht, dann kann ja gleich Dieter Bohlen kommen und im Parlament seine Superstars wählen lassen.«

Thomas Gottschalk zeigte sich über die Kritik verärgert. »Das ist wieder typisch. Daran scheitert Deutschland momentan, dass Dinge, die eigentlich möglich sein sollten, nicht möglich sind. Für alles gibt es einen Verhinderungs-Paragrafen«, sagte er der »Bild«-Zeitung (Montag). Er wolle dem Bundestag ja nicht schaden. »Ich würde da anständig als Bürger Deutschland auftreten, der etwas zu sagen hat.«

Nach der Geschäftsordnung des Parlaments dürfen nur Abgeordnete, Regierungsmitglieder, Bundesratsmitglieder sowie der Wehrbeauftragte vor dem Bundestag sprechen. Seltene Ausnahmen werden für ausländische Staatsoberhäupter wie US-Präsident George W. Bush gemacht.

Typisch Deutschland - alles ist geordnet und reglementiert - Man wünscht sich ja ab und zu im Bundestag auch mal eine zünftige Schlägerei, wie öfter mal im Fernen Osten :ROFLMAO:.

Abgesehen davon fand ich die Wetten-Dass-Show von Samstag etwas schwach, was sowohl das
Entertainment mit den Gästen, als auch die Wetten betraf.
 
@AK - Wenn die Show vom Tommy schwach war - ich habe sie nicht gesehen - dann paßt er doch wohl zu unserem Bundestag.

:loool

Und er fällt dann auch gar nicht auf. :angel
 
Wetten das, dass ich "Wetten dass" nicht gesehen habe :p

Naja, wo ein Bohlen nicht weit, macht sich auch ein Gottschalk breit. Ich wünsche mir, dass TG diesmal seine Wette nie nicht nirgends einlösen darf :D
Er hätte besser bei seinen Gummibärchen bleiben sollen - sind die besseren Zuhörer :ROFLMAO:
 
Original geschrieben von Brummelchen
Naja, wo ein Bohlen nicht weit, macht sich auch ein Gottschalk breit. Ich wünsche mir, dass TG diesmal seine Wette nie nicht nirgends einlösen darf :D
Er hätte besser bei seinen Gummibärchen bleiben sollen - sind die besseren Zuhörer :ROFLMAO:

Ich kann dir da nur zustimmen - der Schwachsinn nimmt allmählich überhand!

:dagegen :wand
 
Original geschrieben von AlterKnacker
Norbert Blüm (CDU) übte im Kölner »Express« (Montag) Kritik: »Ich mag Gottschalk ja, aber im Bundestag geht es um existenzielle Fragen. Wenn da erst das Schicksal von Arbeitslosen erörtert wird und danach Gottschalk Tralala macht, dann kann ja gleich Dieter Bohlen kommen und im Parlament seine Superstars wählen lassen.«

Ach, aber wenn Herr Blüm in den Nachrichten was existenzielles zum Thema Arbeitslosigkeiten sagt (Oder er sagt mal wieder die Renten sind sicher) und direkt im Anschluß Was bin ich läuft ist das OK? Wo bleibt da die Trennung zwischen Politik und Unterhaltung?
 
moin, ganz kurz....Unterhaltung und Politik sind klar zu trennen, dafür ist Politik einfach zu ernst. Wenn Gottschalk damit ein Problem hat, soll Er in die Politik gehen(Arni hats ja auch geschafft) und seinen Unsinn da verzapfen, fällt ja da auch nicht weiter auf..ich kann jedenfalls auf einen Gummibärenvertreter im Bundestag/Rat verzichten. :)

greetz Fairy
 
Die Jungs und Mädels die im Bundestag sitzen haben wir alle gewählt (die Nichtwähler mögen sich bitte zurückhalten, wer nicht mitbestimmt muss nicht am lautesten klagen!). Das heisst, wenn da nur Deppen sitzen, sind wir selbst schuld.

Heute morgen hieß es in SWR3 auch, wenn da kein Schauspieler/Showstar sprechen darf, warum darf dann Schröder? Die Sache eigent sich natürlich für Scherze aber grundsätzlich bin ich auch der Ansicht, dass das zu weit ginge.

Erstens, weil Gottschalk akzeptieren muss, dass dein Ruhm nicht zwangsläufig jede Türe öffnet bzw. jede Regel außer Kraft setzt.

Zweitens ist es schon schlimm genug, dass ein Grundpfeiler unserer Demokratie, das Parlament, sich oft genug selbst lächerlich macht. Ein Thomas Gottschalk mit einer, wie auch immer gearteten, Rede, schadet dem Ansehen der Institution zusätzlich.


Und was soll er schon sagen?

Eine witzige Rede á la Loriot? Meiner Ansicht absolut deplaziert, da soll er sich lieber für die nächste Show eine entsprechende Deko bauen lassen und dort sprechen.

Eine 'Gürtel enger schnallen aber nicht auf Kosten des kleinen Mannes'-Rede? Klar, kann er locker machen, er muss ja die Gesetze nicht verabschieden und danach verantworten.

Eine 'Ruck durch Deutschland'-Rede? Wer nähme ihm die schon ab?

Alles in allemwürde ich sagen, diese Wette war der klassische Griff in's Klo!
 
Neue Meldung von gestern nachmittag:

Nostalgieprogramm: Gottschalks Bundestagsrede jetzt in Bonn
Der wahren Bundeshauptstadt

Vielleicht kann aus der abgesagten Rede von Thomas Gottschalk im Bundestag doch noch etwas werden. Zwar nicht im in dieser Sache offenbar lustlosen Berlin, aber in den inzwischen ansonsten verwaisten Räumen in Bonn.

Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hat diesen Vorschlag bereits dem ZDF unterbreitet.

Einen mit Abgeordneten gespickten Plenarsaal dürfe man aber laut Bonner Presseamt nicht erwarten, 'dafür aber umso mehr Bürger'.

:)
 
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