Aufbauende Gedanken -Sammlung

t_matze

Senior Member
Liebe Boardies,

nachdem Bullits Beitrag neulich leider dasselbe Schicksal erlitten hat wie der Same des Sämanns, der auf einen Weg fiel und zertreten wurde (Lukas 8: 4-8, 11-15; Matthäus 13:1-9, 18-23; Markus 4: 3-9, 13-20), hoffe ich, hier einen "verkehrsberuhigten Bereich" des Boardsofas gefunden zu haben. Von Bullits Beitrag motiviert, möchte ich hier eine kleine Sammlung aufbauender und motivierender Geschichten erstellen, die uns Gelegenheit gibt, über Wichtiges nachzudenken und die guten Seiten unseres Charakters auszubauen. Wer also schon mal Geschichten gelesen hat, die er als wirklich wertvoll empfunden hat: Immer her damit! :)

Jetzt meine Bitte an alle Agnostiker, Nihilisten, Atheisten und vom Glauben Enttäuschte: Ihr seid natürlich herzlich eingeladen, hier mitzulesen und könnt gerne aus jeder aufbauenden Quelle Beiträge hinzufügen. Aber falls jemand keinen Wert auf die hier geposteten Geschichten legt, dann möge er dies bitte für sich behalten. Es gibt bereits andere Threads, in denen rege Diskussionen um das Thema Glauben laufen, diesen hier möchte ich gerne für etwas anderes genutzt sehen. :friede? Falls mir jemand eine persönliche Frage stellen will, antworte ich gerne auf eine PN.

Meine Idee ist es, dass hier Christen jeglicher Glaubensrichtung, Buddhisten, Juden, Moslems und alle, die ich vergessen habe, ohne jeglichen Konkurrenzgedanken erhebende Gleichnisse oder Erlebnisse zusammentragen. Dadurch können wir alle unser Weltbild erweitern und uns motivieren, die bereits verinnerlichten Erkenntnisse auch in die Tat umzusetzen. Denn:

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"
 
In einem Kaiserreich wollte der weise Kaiser rechtzeitig seinen Nachfolger vorbereiten. Er hatte keine eigenen Nachkommen, deshalb suchte er unter seinem Volk einen Jungen. Er gab sein Anliegen bekannt und lud alle Jungen eines bestimmten Alters zu sich ins Schloss ein.

Er erklärte ihnen, dass er Blumen außerordentlich liebe und jedem von ihnen als Aufgabe eine gleiche Anzahl Samen mit auf den Weg geben wolle. Diese Samen sollen sie mit Sorgfalt in die Erde bringen und pflegen, um ihm bei der nächsten Einladung die entsprechenden Ergebnisse zu übergeben.

Die Knaben gingen heim und machten sich ans Werk. Einer der Jungen, "Ping", wollte auch wie die anderen den Lohn und die Freude des Kaisers erringen und gab sich bei der Pflanzung der anvertrauten Samen die größte Mühe. Aber es entwickelten sich einfach keine Pflänzchen. Er nahm andere Erde und versuchte es wieder und hegte und pflegte den Topf, aber kein Pflänzchen entwickelte sich.

Als die erneute Einladung des Kaisers kam, war er sehr entmutigt und wusste nicht, ob er überhaupt erscheinen sollte. Sein Vater ermunterte ihn mit dem Hinweis, dass er doch sein Bestes getan habe und sich deshalb nicht zu verstecken brauche.

Alle anderen Jungen kamen mit Töpfen voll herrlicher Blumen. Sie überreichten dem Kaiser ihre bunte Pracht und warteten auf seine Entscheidung. Aber es fehlte noch Ping mit seinem leeren Blumentopf, der sich nicht in die Schlange gestellt hatte. Er fiel dem Kaiser auf und der fragte ihn, was denn passiert sei. Ping erzählte, was er getan hatte, um die Samen zum Entwickeln zu bringen und dass der Erfolg sich trotzdem nicht eingestellt habe.

Da verkündete der Kaiser, dass Ping der auserwählte Junge sei, denn alle Samen seien abgekocht gewesen. Ping war der Einzige, der ehrlich und mutig zu seinem Ergebnis gestanden habe. Diese Charaktereigenschaft habe der Kaiser gesucht, weil es ihm darauf ankomme, dass der neue Herrscher mit der Wirklichkeit umgehen kann und nicht einem falschem Schein erliegt.
 
Prioritäten

Ein Philosophieprofessor stand vor seiner Klasse und hatte einige Gegenstände vorbereitet. Als der Unterricht begann, griff er wortlos nach einem großen, leeren Gurkenglas und füllte es mit etwa 4 cm großen Kieselsteinen bis zum Rand. Dann fragte er seine Studenten, ob das Glas jetzt voll sei. Sie stimmten zu.

Als nächstes nahm der Professor einen Beutel mit Glasperlen und schüttete sie in das Glas. Er schüttelte es leicht, und die Perlen kullerten in die freien Zwischenräume zwischen die Steine. Die Studenten lachten, und antworteten auf seine Frage, dass das Glas jetzt wirklich voll sei.

Da holte der Professor eine Schachtel mit Sand hervor und schüttete auch ihn in das Glas. Natürlich füllte der Sand die restlichen Zwischenräume aus.

"Nun," sagte der Professor, "möchte ich, dass Ihr erkennt, dass dies Euer Leben darstellt. Die Kieselsteine sind die wichtigen Dinge: Eure Familie, Euer Partner, Eure Gesundheit, Eure Kinder - alles, das Euch so wichtig ist, dass Ihr am Boden zerstört wäret, ginge es verloren. Die Glasperlen stehen für Euren Beruf, Euer Haus, Euer Auto. Der Sand ist alles übrige, die kleinen Dinge. Wenn Ihr den Sand oder die Glasperlen zuerst in das Glas füllt, dann bleibt für die Kiesel kein Platz mehr. Genauso verhält es sich mit Eurem Leben. Wenn Ihr alle Energie und Zeit auf die kleinen, materiellen Dinge verwendet, werdet Ihr nie für die wirklich wichtigen Dinge Raum finden.

Passt auf die Dinge auf, die entscheidend für Euer Leben sind. Spielt mit Euren Kindern. Setzt Prioritäten. Der Rest ist nur Glasperlen und Sand."
 
Das nächste ist auf englisch, aber ein Gedicht zu übersetzen, trau ich mir halt nicht zu...

F A M I L Y

I ran into a stranger as he passed by,
"Oh excuse me please" was my reply.
He said, "Please excuse me too;
I wasn't watching for you."
We were very polite, this stranger and I.
We went on our way and we said good-bye.

But at home a different story is told,
How we treat our loved ones, young and old.

Later that day, cooking the evening meal,
My son stood beside me very still.
When I turned, I nearly knocked him down.
"Move out of the way," I said with a frown.
He walked away, his little heart broken.
I didn't realize how harshly I'd spoken.

While I lay awake in bed,
God's still small voice came to me and said,
"While dealing with a stranger, common courtesy you use,
but the children you love, you seem to abuse.

Go and look on the kitchen floor,
You'll find some flowers there by the door.
Those are the flowers he brought for you.
He picked them himself: pink, yellow and blue.

He stood very quietly not to spoil the surprise, you
never saw the tears that filled his little eyes."
By this time, I felt very small,
And now my tears began to fall.

I quietly went and knelt by his bed;
"Wake up, little one, wake up," I said.
"Are these the flowers you picked for me?"
He smiled, "I found 'em, out by the tree.
I picked 'em because they're pretty like you.
I knew you'd like 'em, especially the blue."

I said, "Son, I'm very sorry for the way I acted today;
I shouldn't have yelled at you that way."
He said, "Oh, Mom, that's okay.
I love you anyway."
I said, "Son, I love you too, and I do like the flowers, especially the blue."
 
Gestern im Gottesdienst habe ich eine sehr griffige Aussage gehört, die mir gut gefallen hat:

Gott liebt uns so, wie wir sind. Doch er liebt uns zu sehr, um uns so zu lassen!


Dazu paßt folgendes Zitat:

Falsche Nachsicht hat noch nie Größe hervorgebracht.
Rechtschaffenheit, Treue, geistige Stärke sind Tugenden, die ihre
Kraft durch die Kämpfe entwickeln, die in einem Menschen vor sich
gehen, wenn er unter den Anforderungen der von Gott gegebenen
Wahrheit Selbstdisziplin übt.
Gordon B. Hinckley
 
Zuletzt bearbeitet:
das matze durchdreht, nur weil er schöne geschichten schön findet, finde ich überhaupt nicht :)
ich finde die idee sehr schön und wollte da auch noch etwas zu beisteuern:

es ist von khalil gibran und ist erschienen in 'der prophet':


Von der Liebe

Da sagte Almitra: Sprich uns von der Liebe.
Und er hob den Kopf und sah auf die Menschen, und es kam eine Stille über sie. Und mit lauter Stimme sagte er:
Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr,
Sind ihre Wege auch schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.
Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
Auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen läßt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
Steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in ihrer Erdgebundenheit.
Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie dich ihrem heiligen Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
Dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen
In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all deine Tränen.
Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;
Denn die Liebe genügt der Liebe.
Wenn du liebst, solltest du nicht sagen: >>Gott ist in meinem Herzen<<, sondern: >>Ich bin in Gottes Herzen.<<
Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.
Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt.
Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Und willig und freudig zu bluten.
Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;
Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.


gruß tim :)
 
Ich finde deine Idee t_matze schön und möchte auch was passendes (IMHO) beisteuern:

Seltsamer Spazierritt

Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus und läßt seinen Buben zu Fuß nebenherlaufen.

Kommt ein Wanderer und sagt: "Das ist nicht recht, Vater, daß Ihr reitet und laßt Euren Sohn laufen; Ihr habt stärkere Glieder."

Da stieg der Vater vom Esel herab und ließ den Sohn reiten.

Kommt wieder ein Wandersmann und sagt: "das ist nicht recht, Bursche, daß du reitest und lässest deinen Vater zu Fuß gehen. Du hast jüngere Beine."

Da saßen beide auf und ritten eine Strecke.

Kommt ein dritter Wandersmann und sagt: "Was ist das für ein Unverstand, zwei Kerle auf einem schwachen Tier. Sollte man nicht ein Stock nehmen und euch beide hinabjagen?"

Da stiegen beide ab und gingen zu Fuß, rechts und links der Vater und Sohn und in der Mitte der Esel.

Kommt ein vierter Wandersmann und sagt: "Ihr seid kuriose Gesellen. Ist's nicht genug, wenn zwei zu Fuß gehen? Geht's nicht leichter, wenn einer von Euch reitet?"

Da band der Vater dem Esel die vorderen Beine zusammen und der Sohn band ihm die hinteren Beine zusammen, zogen einen starken Baumpfahl durch und trugen den Esel auf der Achsel heim.

So weit kann's kommen, wenn man es allen Leuten recht machen will.
 
:D Der ist gut, Jurek! (y) Ich hab auch nochmal was zum Schmunzeln:

Noahs Arche

Alles, was ich über das Leben wissen muss, habe ich von Noahs Arche gelernt:
1. Verpass das Boot nicht.
2. Denke dran, dass wir alle im selben Boot sitzen.
3. Plane voraus. Es hat nicht geregnet, während Noah die Arche gebaut hat.
4. Bleib fit. Wenn Du 600 Jahre alt bist, könnte Dich jemand mit einer richtig großen Aufgabe betrauen.
5. Hör nicht auf die Kritiker; mach einfach mit der Arbeit weiter, die getan werden muss.
6. Baue Deine Zukunft auf einen hohen Grund.
7. Nur zur Sicherheit: reise als Paar.
8. Geschwindigkeit ist nicht immer ein Vorteil: Die Schnecken waren auf dem selben Boot wie die Geparden.
9. Wenn Du gestresst bist, lass Dich eine Weile treiben.
10. Denk dran: Die Arche wurde von Amateuren gebaut, die Titanic von Profis.
11. Egal wie wild der Sturm bläst, solange Du mit Gott reist, wartet immer ein Regenbogen auf Dich. Ist das nicht nett?
 

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@t_matze, ich finde die Idee, diesen thread zu eröffnen gut.

Ein Spruch aus dem Taoismus:

Wenn der Schuh passt, ist der Fuß vergessen.
Wenn der Gürtel passt, ist der Bauch vergessen.
Wenn das Herz passt, sind 'für' und 'wider' vergessen.

Chuang Tzu



Sonntagsgrüße
Mary :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erfinde immer neue Erklärungsansätze zu dem Spruch aus dem Taoismus, weiß aber nicht, ob sie so zutreffend sind. Naja, jedenfalls ist es schön, sich mal in eine neue Art der Verdichtung von Lebenserfahrungen einzudenken, danke Mary Poppins!

Nachdem ich gestern im Gottesdienst zeitweise zu müde :sleep war, um aufmerksam zuzuhören, tröstet mich folgende Geschichte: ;)

Bleibendes aus Predigten...

Ein Kirchgänger schrieb einen Brief an den Redakteur einer Zeitung und beklagte sich, dass es sinnlos sei, jeden Sonntag zur Kirche zu gehen. "Ich bin jetzt 30 Jahre hingegangen," schrieb er, "und in der ganzen Zeit hab ich wohl um die 3000 Predigten gehört. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht an eine einzige davon erinnern! Also bin ich der Ansicht, daß ich meine Zeit verschwende und die Pastoren ebenfalls, wenn sie ihre Predigten halten." Unterzeichnet: Der die Botschaft verpaßt.

Dies brachte eine ganze Lavine an Leserbriefen ins Rollen, sehr zur Freude des Redakteurs, die wochenlang anhielt, bis schließlich jemand folgende Replik schrieb:

"Ich bin inzwischen 30 Jahre verheiratet. In dieser Zeit hat meine Frau mir sicher 32000 Mahlzeiten gekocht. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht an das gesamte Menü auch nur einer einzigen davon erinnern. Und doch weiß ich folgendes: Die Mahlzeiten haben mich alle ernährt und mir die Kraft für meine Arbeit gegeben. Wenn meine Frau sie mir nicht gegeben hätte, wäre ich heute körperlich tot. Entsprechend wäre ich geistig tot, wenn ich nicht zur Kirche gegangen wäre, um dort genährt zu werden. Wenn Du auf den Rücken fällst... dann blicke auf zu Gott! Der Glaube sieht das Unsichtbare, glaubt das Unglaubliche und empfängt das Unmögliche! Dank sei Gott für unsere körperliche UND geistige Nahrung!

Wenn Satan an Deine Türe klopft, dann sage einfach: 'Jesus, könntest Du mal bitte rangehen?' "
 
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich!
Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich.....ich bin traurig",
antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
"Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück.
Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Dir Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen:
Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe.
Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber...aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."
 
hallo,

ich habe auch noch eine schöne geschichte, sie heißt die steinpalme und ist im lucy körner verlag erschienen. in dem buch 'die farben der wirklichkeit'. ein buch mit sehr vielen aufbauenden geschichten. in dem zusammenhang sei auch noch das büchlein 'wieviel farben hat die sehnsucht' empfohlen. (auch bei lucy körner erschienen).

also :


Die Steinpalme

Vor etwa 4 Wochen ist mir etwas ganz außergewöhnliches passiert. Ich hatte in meinem Lieblingsstädtchen Eberbach einiges zu tun. Die Sonne schien, es war noch warm ,es war so als wollte sie sich nur ganz langsam von dem Sommer verabschieden. Nach meinen Besorgungen glitzerte der Neckar verführerisch in der langsam untergehenden Sonne, und etwas zog mich mit magischer Kraft ans Wasser. Ganz nahe saß ich am Wasser, sah die Lichtspiele, die leichten Wellen und manchmal, wenn ein Schiff vorbei kam, die dunklen anziehenden Strudel des Wassers. Vertieft in meine Gedankenwelt bemerke ich zuerst gar nicht, dass ein fremder Mensch neben mir stand.
Ich sage nichts, rückte ein klein Wenig weiter weg und schaute weiterhin dem faszinierenden Wasserspiel zu. Da sprach er mich an und sagte: „Soll ich mal die Geschichte von der Steinpalme erzählen? Ich war empört, dachte mir: „Neiiiin ich möchte lieber allein sein,“ und antwortete: „Bitte, ich möchte doch lieber nichts hören“.
Das störte ihn aber nicht und er begann zu erzählen.
Die Sonne ging unter, langsam wurde es kalt und auf dem schwarzen fließenden Wasser begannen die Nachtlichter zu tanzen. Als die Geschichte zu Ende war stand ich auf, spürte die Wärme des kleinen Wüstenfeuers in mir und ging davon. Mir wurde dieses zauberhafte Märchen erzählt. Was ist fremd??
Und ich möchte dieses Geschenk weitergeben. Hier nun die Geschichte von der „Steinpalme“...
Es war Spätnachmittag, und es war ein Wind aufgekommen, der leise über die Haare streicht und auf dem Gesicht eine Ahnung von Kühle hinterläßt.
Es war die Zeit, die zum Erzählen verführt, ja, die Lust auf Märchen wurde so zwingend, daß alle den weisen Raman baten, doch eine seiner wundervollen Geschichten zu erzählen.
Der kluge, alte Mann lächelte. Er überlegte einen Augenblick und rief dann: "Wir treffen uns an der Steinpalme, wenn die Feuer angezündet werden!" "Steinpalme? Was bedeutet das?" riefen sie hinter dem Alten her.
"Sucht sie!" Er sagte dies schon im Fortgehen. "Sucht sie! Der Baum ist nicht zu verfehlen."
Noch ehe die Nacht plötzlich herabfiel, hatten sie den Baum gefunden.
Neben den vielen Palmen am Strand, die in ihrer schlanken Schönheit wie winkende Frauen zu sein schienen, stand diese eine etwas abseits, doch so, daß ihre starken, dunkelgrünen Blattfächer die neben ihr stehenden Bäume leicht berührten.
Es war eine eigenartig geformte Palme!
Sie wirkte gedrungen, mit einem mächtigem Stamm und starken Fächern, die in ihren Bewegungen sichtbare Mäßigung zeigten und nichts von der Heiterkeit hatten, die alle anderen Palmen so weiblich machte.
Das Merkwürdigste aber war die Krone der Palme! Der Baum neigte sich mit seinen Blattfächern zur Mitte hin.
"Seht nur genau hin", sagte der alte Erzähler, der sich in ihre Mitte gesetzt hatte, "achtet auf das nächste Wehen des Windes."
Und sie konnten es sehen!
Als der Wind die Fächer der Bäume etwas auseinanderwehte, da sahen sie es: Im Herzen der Palme, dort, wo sonst die neuen, hellgrünen Triebe aus der Mitte des Stammes nach oben drängten, lag ein mächtiger, rötlicher Stein, ein Stein, wie unzählige am Strand herumlagen.
Raman ließ keine Zeit zum Fragen. Mit einer weiten Armbewegung zeigte er, daß sich alle im Kreis setzen sollen. Ein Feuer wurde in der Mitte angezündet, und die Nacht kam schnell und fiel über alles wie ein schwarzes Tuch.
Der Schein des Feuers erreichte den Stamm der großen Palme und malte auf den Schuppen bizarre Zeichen. Wenn eine Flamme hell aufflackerte, konnte man die Krone des mächtigen Baumes ahnen.
"Ihr wollt wissen, wie der große Stein dort oben hinaufgekommen ist!" begann Raman seine Erzählung. "Nun, dies geschah vor vielen, vielen Jahren, als die mächtige Palme noch ein winziger Bäumling war. Hier waren damals noch keine Häuser, und es gab auch noch keinen Brunnen. Nur einige Palmen standen am Strand. Ihnen und dem kleinen Palmenbaum genügte das, was sie aus dem Sandboden an Nahrung und vom Himmel an Feuchtigkeit bekamen.
Die kleine Palme liebte das Meer und die Musik des Wassers. Sie liebte den leisen Wind an den Spätnachmittagen und die plötzlich hereinbrechende, oft kalte Nacht mit ihrer schattenlosen Dunkelheit. Und sie liebte den Mond in den klaren Nächten, dessen Licht harte Umrisse malt und auf dem Meer lange Streifen zieht, die eine Ahnung von Unendlichkeit geben.
Der kleine Baum wußte, daß wenige Meter hinter ihm die Wüste war. Aber er hatte keine Vorstellung von ihr, er wußte nicht, was wasserlos und leer bedeutete. Er war ein kräftiger, glücklicher Palmenschößling.
Bis zu dem Tag, an dem der Mann kam!
Er kam durch die Wüste. Er war tagelang umhergeirrt, hatte sein Hab und Gut verloren und war vor Durst und Hitze fast um den Verstand gekommen. Seine Hände brannten wund vom vergeblichen Graben nach Wasser, und alles an ihm war grenzenloser Schmerz. So stand er vor dem Wasser, vor dem endlosen, weiten, salzigen Wasser.
Der Mann warf seinen ausgedörrten Körper in das Wasser hinein, aber in seinem Mund mit den aufgerissenen Lippen und der dickpelzigen Zunge brannte der Durst, den das Salzwasser nicht stillen konnte. Da packte ihn ein rasender Zorn. "Ich habe Anspruch auf Wasser!" schrie er. "Ich will leben, weil ich einen Anspruch darauf habe!"
Er griff nach einem großen Stein. Sein Zorn gab ihm Kräfte, die sein ausgedörrter Körper kaum noch hergeben konnte, und er schrie über die Grenzenlosigkeit des Wassers, schrie gegen die Unauslöschbarkeit der Sonne, schrie gegen die Wüste und hinauf zu den unerreichbaren Kronen der Palmen. Drohend hatte er den Stein erhoben. Seine Arme zitterten, und es schien, als wolle alle Kraft ihn endgültig verlassen. Da sah er neben den großen Palmen, zwischen Geröll und Sand, den Palmenschößling stehen, in hellem Grün und voller Hoffnung auf jeden neuen Tag.
"Warum lebst du?" schrie der Mann. "Warum findest du Nahrung und Wasser, und ich verdurste hier? Warum bist du so jung und schön? Warum hast du alles und ich nichts? Du sollst nicht leben!"
Mit aller noch vorhandenen Kraft preßte er den Stein mitten in das Kronenherz des jungen Baumes. Es knirschte und brach. Es war, als vervielfachte sich das Knirschen und Brechen bis in die Unendlichkeit der Wüste und des Meeres. Und dann kam eine entsetzliche Stille!
Der Mann brach neben der kleinen Palme zusammen. Zwei Tage später fanden ihn Kameltreiber - man sagt, daß er gerettet wurde.
Von den Treibern hatte sich keiner um den kleinen, zerschmetterten Palmbaum gekümmert. Er war unter der Last des Steines fast begraben, sein Tod schien unausweichlich. Seine hellgrünen Fächerblätter waren abgebrochen, und in der heißen Glut der Sonne verdorrten sie schnell. Sein weiches Palmherz war gequetscht, und der große Stein lastete so schwer auf dem zierlichen Stamm, daß er bei jedem leisen Windhauch abzubrechen drohte.
Doch der Mann hatte die kleine Palme nicht töten können. Er konnte sie verletzen, aber nicht töten.
Als sich in dem jungen Baum das entsetzliche Geräusch der brechenden Zweige, das Zerfasern der jungen Triebe und der brennende Schmerz zusammenballten, als alles eine ungeheure, wolkenähnliche Masse von Schmerz und immer wieder Schmerz war, da regte sich gleichzeitig, daneben, ohne Verbindung zum Schmerz und allen zerstörenden Geräuschen, eine erste kleine Welle von Kraft. Und diese Welle vergrößerte sich, fiel in die Wellenbewegung des Schmerzes, wuchs, machte die Pausen zwischen Schmerz und Wieder-Schmerz länger und länger, bis die Kraft größer wurde als der Schmerz.
Der Baum versuchte, den Stein abzuschütteln. Er bat den Wind, ihm zu helfen. Aber es gab keine Hilfe. Der Stein blieb in der Krone, dem Herzen der kleinen Palme, und rührte sich nicht.
"Gib es auf", sagte sich die kleine Palme, "es ist zu schwer. Es ist dein Schicksal, so früh zu sterben. Füge dich! Laß dich selber los. Der Stein ist zu schwer."
Aber da war auch eine andere Stimme, die sagte: "Nein, nichts ist zu schwer. Du mußt es nur versuchen, du mußt es tun."
"Wie soll ich es tun?" fragte die Palme, "der Wind kann mir nicht helfen. Ich stehe allein in meiner Schwachheit. Ich kann den Stein nicht abwerfen."
"Du mußt ihn nicht abwerfen", sagte wieder die andere Stimme. "Du mußt die Last des Steines annehmen. Dann wirst du erleben, wie deine kräfte wachsen."
Und der junge Baum nahm in seiner Not seine Last an und verschwendete keine Kraft mehr an das Bemühen, den Stein abzuschütteln. Er nahm ihn in die Mitte seiner Krone. Er klammerte sich mit langen, kräftiger werdenden Wurzeln in den Boden, denn er brauchte mit seiner doppelten Last einen doppelten Halt.
Dann kam der Tag, an dem sich die Wurzeln der Palme so tief gesenkt hatten, daß sie auf eine Wasserquelle stießen. Befreit schoß eine Quelle noch oben, und sie hat diesen Platz hier zu einem Ort der der Freude und des Wohlstands gemacht.
Nun, als der Baum festen Halt im Grund hatte und dort dauernde Nahrung fand, begann er, nach oben zu wachsen. Er legte breite, kräftige Fächerzweige um den Stein herum. Man konnte manches Mal meinen, daß er den Stein beschützte.
Sein Stamm gewann mehr und mehr an Umfang, und mochten die anderen Palmen am Strand höher und lieblicher sein, der Palmbaum, den die Leute bald die Steinpalme nannten, war unbestritten der mächtigste Baum. Seine Last hatte ihn aufgefordert, und er hatte den Kampf gegen seinen Kleinmut aufgenommen. Er hat diesen Kampf gewonnen. Er hat eine Quelle freigelegt, die seitdem den Durst vieler gelöscht hat, und, was sicher das Wichtigste ist, der Baum hat seine Last angenommen und hoch hinausgetragen. Sie liegt auch heute noch auf seinem Herzen, aber sie ist in seinem Dasein an eine Stelle gerückt, die sie tragbar macht. Nur die äußere Last erscheint uns tragbar. Ist sie angenommen, wird sie ein Teil von uns selbst."
Raman, der Erzähler, legte beide Hände an den Stamm der großen Palme. Das Feuer war fast niedergebrannt. Die Zuhörer verließen einer nach dem anderen den Platz. Nur einer blieb noch. Er war spät gekommen und hatte ein wenig abseits gesessen.
Er setzte sich nun zu Raman, und beide saßen lange ohne Worte.
"Ich bin der Mann, der den Stein auf die Palme gedrückt hat", sagte der Mann. "Ich hatte es vergessen, doch deine Erzählung weckte alles wieder auf. Was soll ich tun? Ich fühle Schuld."
"Dann trage die Schuld wie der Baum den Stein", antwortete Raman. "Nimm die Schuld an. Versuche, soviel du vermagst, davon in Liebe zu verwandeln. Vergiß dabei nicht, daß Liebe etwas ist, was man tun muß. Es nützt nichts, sie nur zu erkennen und um ihre Notwendigkeit zu wissen. Liebe ist Leben und wächst allein aus dem Tun."
Die Männer saßen noch lange unter der Palme, und es war ein leichter Wind, der das Feuer wieder zum Brennen brachte.


Pet Partisch
aus “Wieviele Farben hat die Sehnsucht” lucy körner verlag



gruß tim :)
 
Heute morgen kam in SWR3 die folgende chinesische Weisheit:

Zwei Mönche waren auf Wanderschaft und liefen über ein Feld, als es zu regnen begann. Der Boden weichte zusehends auf und das Gehen im Schlamm wurde anstrengend, als sie auf eine junge, hübsche Frau trafen, die in die gleiche Richtung ging. Einer der Mönche hob die Frau auf, wickelte sie in seinem Umhang ein und trug sie, bis sie zur nächsten Straße gelangten und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Dort setzte er sie ab und ging weiter. Der andere Mönch folgte ihm, lange Zeit schweigend, hielt es dann aber nicht mehr aus und fragte: "Bruder, erinnerst Du Dich nicht an unsere Gelübte? Es ist uns doch nicht gestattet, mit Frauen Umgang zu haben. Und diese war besonders attraktiv!" Darauf erwiderte der erste Mönch: "Ich habe die Frau vor einer halben Stunde abgesetzt, wann läßt Du sie los?"
 
Zwischendurch was Witziges:

Dicht daneben, drum herum, nahe bei...

An einem Sonntag sprach ein Pfarrer über die Taufe und erklärte während seiner Predigt, daß die Taufe durch Beträufeln zu vollziehen sei, und nicht durch Untertauchen, wofür manche aus der Bibel irgendwelche Umstände als Erklärung herauspicken.

Er sagte: "Wo es in der Bibel heißt, daß Johannes Christus 'im' Fluß Jordan getauft habe, ist nicht 'im', sondern dicht daneben, drum herum oder nahe bei dem Fluß gemeint."

Nach dem Gottesdienst, als die Leute weggingen, stoppte ein alter Kamerad beim Pfarrer und sagte: "Hochwürden, das war die beste Predigt, die ich je gehört habe, und sie deckte einige der Rätsel auf, die die Bibel für mich hatte. Zum Beispiel heißt es im Alten Testament, daß Jona drei Tage 'im' Wal war, was für mich immer schwer zu glauben war. Aber jetzt verstehe ich, daß er nicht 'im' Wal war, sondern dicht daneben, drum herum oder nahe bei ihm im Wasser schwamm.

Dann auch die Geschichte von den drei jungen Hebräern, die 'in' den Feuerofen geworfen wurden und nicht verbrannt sind. Es schien unmöglich. Aber jetzt erkenne ich, sie waren nicht 'im' Ofen, sondern dicht daneben, drum herum oder nahe beim Ofen, nur ein bißchen warm gehalten. Aber am schwersten zu glauben war, daß Daniel 'in' die Löwengrube geworfen wurde und nicht einen Kratzer abbekam. Jetzt jedoch ist mir klar, daß er nicht 'in' der Löwengrube war, sondern dicht daneben, drum herum oder nahe bei ihr.

Die Enthüllung dieser Rätsel hat sich für mich wirklich gelohnt. In der Bibel heißt es, daß die Schlechten 'in' die Hölle geworfen werden, und da ich ein schlechter Mensch bin, so war der größte Trost ihrer Predigt für mich, daß ich nicht 'in' die Hölle geworfen werde, sondern dicht daneben, drum herum oder nahe bei ihr lande!

Und ... am nächsten Sonntag werde ich nicht 'in' der Kirche sein müssen. Ich kann dicht daneben, drum herum oder nahe bei ihr sein. Danke für diese großartige Predigt. Sie haben mir wirklich einiges klar gemacht."
 
,,Kurz die Hose, lang der Rock,
Krumm die Nase und der Stock,
Augen schwarz und Seele grau,
Hut nach hinten, Miene schlau -
So ist Schmulchen Schevelbeiner.
(Schöner ist doch unsereiner!)"


Ist von Wilhelm Busch




Gruss
Tim
 
Was Amüsantes zwischendurch, das klappt aber nur, wenn Ihr eine Bibel zur Hand habt.

Habt Ihr jetzt eine Bibel geholt? Dann kann's ja losgehen:


Ein treusorgender Pastor besuchte regelmäßig die älteren Mitglieder seiner Gemeinde, um nach ihnen zu sehen. So kam es, daß er bei einer Witwe vor der Tür stand, von der er sicher wußte, daß sie daheim sein mußte. Sie öffnete aber auch nach wiederholtem Läuten nicht die Tür, was ihn wunderte und vermuten ließ, sie habe sich zurückgezogen und wolle den Kontakt vermeiden.

Um ihr dennoch einen aufbauenden Gedanken zukommen zu lassen, schob er einen Zettel unter der Tür durch, auf dem folgendes stand: "Offenbarung 3:20" Dann ging er weiter.

Die gute Frau kam kurz darauf aus dem Bad an die Tür, fand den Zettel mit der Schriftstelle und las sie nach. Um den Pastor nicht ohne Antwort zu lassen, kleidete sie sich an und brachte ihm ihrerseits eine Nachricht.

Der Pastor staunte nicht schlecht, als er Stunden später von seinen Besuchen heimkehrte und diesen Zettel vorfand: "Genesis 3:10"

:grinser :rollin :lacher :funny
 
Die Geschichte von den zwei Kindern
Ein Leben "danach"?

Es geschah, dass in einem Schoß Zwillingsbrüder empfangen wurden. Die Wochen vergingen, und die Knaben wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewusstsein wuchs, stieg die Freude: "Sag, ist es nicht großartig, dass wir empfangen wurden? Ist es nicht wunderbar, dass wir leben?!" Die Zwillinge begannen, ihre Welt zu entdecken. Als sie aber die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, da sangen sie vor Freude: "Wie groß ist die Liebe unserer Mutter, dass sie ihr eigenes Leben mit uns teilt!"
Als aber die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden, merkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten.
"Was soll das heißen?" fragte der eine.
"Das heißt", antwortete der andere, "dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht."
"Aber ich will gar nicht gehen", erwiderte der eine, "ich möchte für immer hier bleiben."
"Wir haben keine andere Wahl", entgegnete er andere, "aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt!"
"Wie könnte dies sein?" fragte zweifelnd der erste, "wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie sollten wir ohne sie leben können? Und ausserdem haben andere vor uns diesen Schoß hier verlassen, und niemand von ihnen ist zurück gekommen und hat uns gesagt, dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, die Geburt ist das Ende!"
So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte: "Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß? Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem."
"Aber sie muss doch existieren", protestierte der andere, "wie sollten wir sonst hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?"
"Hast du je unsere Mutter gesehen?" fragte der eine. "Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung. Wir haben sie uns erdacht, weil wir dadurch unser Leben besser verstehen können."
Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre Augen. Sie schrien. Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.

Aus Amerika, freundlich mitgeteilt von Pfarrer H. Hoffmann, Hannover
 
Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun? (Hiob 33,30,12)

Das ist mein Komfirmationsspruch und obwohl ich nicht an Gott glaube, finde ich ihn klasse. Die Einstellung stimmt.

Und wenn wir schon bei positiven Sachen sind, mein ganz spezieller Favorit:

Nimm alles leicht!
Das Träumen lass' und Grübeln!
So bleibst du wohlbewahrt von allen Übeln
(Ludwig Uhland)
 
Weil dieser Thread mir so gut gefällt und ich Geschichten, die einen aufbauen können, liebe, habe ich mich hier angemeldet.

Eine meiner Lieblingsgeschichten ist folgende:



Ich träumte, ich hätte ein Interview mit Gott

"Du möchtest also ein Gespräch mit mir?" fragte Gott.

"Wenn Du die Zeit hast", sagte ich.

Gott lächelte. "Meine Zeit ist die Ewigkeit"

"Welche Fragen würdest Du mir gerne stellen?"

"Was erstaunt Dich am meisten an den Menschen?"

Gott antwortete....
"Dass sie der Kindheit überdrüssig werden.
Sich beeilen, erwachsen zu werden, um sich dann danach
zu sehnen, wieder Kinder sein zu können."

"Dass sie um Geld zu verdienen ihre Gesundheit auf’s Spiel setzen
und dann ihr Geld ausgeben,
um wieder gesund zu werden."

"Dass sie durch die ängstlichen Blicke in ihre Zukunft
das Jetzt vergessen, so dass sie weder in der Gegenwart,
noch in der Zukunft leben."

"Dass sie leben, als würden sie niemals sterben,
um dann zu sterben, als hätten sie nie gelebt."


Gott nahm meine Hand und wir schwiegen gemeinsam eine Weile.
Dann wollte ich wissen...

"Was möchtest Du, dass Deine Kinder lernen?"

Gott antwortete mit einem Lächeln.
"Dass man niemanden veranlassen kann, jemanden zu lieben,
sondern zulassen darf, geliebt zu werden."

"Dass es nicht förderlich ist, sich mit anderen zu vergleichen."

"Dass eine "reiche" Person nicht jemand ist, der/die das meiste hat,
sondern vielleicht das wenigste braucht."

"Dass es nur einige Sekunden braucht, einem Menschen tiefe Wunden zuzufügen,
jedoch viele Jahre, diese wieder zu heilen."

"Dass Vergebung durch gelebtes Vergeben geschieht."

"Dass es Menschen gibt, die sie tief und innig lieben, jedoch nicht wissen,
wie sie ihre Gefühle ausdrücken können."

"Dass zwei Menschen dasselbe betrachten können
und es unterschiedlich sehen."

"Dass es manchmal nicht genug ist, Vergebung zu erhalten,
sondern sich selbst zu vergeben."

"Und dass ich hier bin......immer."


Reata Strickland
 
Herzlich willkommen hier, Eliska! :)

Und danke sehr für den schönen Beitrag :blumen, der ist sehr tiefsinnig.

Zum Thema Vergebung hab ich auch noch was gefunden:

"Wer anderen nicht verzeihen will, reißt die Brücke ein, über die er selbst gehen muß."
Spencer W. Kimball, "Das Wunder der Vergebung"

"Jede Streitfrage hat - zutiefst gesehen - drei Seiten: Meine Seite, Deine Seite und die Richtige."
Ein Rabbi

Und zu Reichtum:

"Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug."
Theodor Fontane

"Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm."
Lucius Annaeus Seneca
 
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