[Diskussion] Ein alter Knacker

Gamma-Ray

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Ein alter Knacker

Wenn man so durch das Web schweift, findet man schon mal merkwürdige Sachen und man fragt
sich, wer sowas schreibt:

Ich bin ein Knacker. Ein alter Knacker selbstverständlich, denn junge Knacker gibt es nicht. In dieser Beziehung sind die Knacker den Phöniziern ähnlich.
Ich weiß es von einem jungen Mädchen. Es sagte zu einem anderen jungen Mädchen: Och, so'n alter Knacker, er ist schon fünfundvierzig.
Sie sprachen nicht von mir, aber ich saß auch in dem Abteil und hörte es. Sie sprachen von irgendeinem fünfundvierzigjährigen Mann. Jedoch, was diesem recht war, mußte mir billig sein, denn auch ich bin fünfundvierzig. Wenn er ein alter Knacker war, war ich auch einer in den Augen solcher reizenden jungen Damen.
Es ist ja auch egal. An das Knackertum muß man sich gewöhnen, es ist ganz unvermeidlich. Mir kam es allerdings ein bißchen plötzlich. Da läuft man bloß ein paar Jahre herum auf diesem ruppigen Planeten, und auf einmal ist man ein alter Knacker. Ich hätte nicht gedacht, daß es so schnell geht.
Ich hätte eher angenommen, es begänne mit sechzig. Das muß aber damit zusammenhängen, daß ich noch keine sechzig bin. Denn die Sechzigjährigen verlegen die Schwelle des Knackertums jenseits der siebzig. Die Siebzigjährigen ihrerseits sagen, ein alter Knacker sei ein achtzigjähriger Mann. Die stattlichen Achtziger aber erklären, der Knacker beginne mit neunzig. Als zwei Endachtzigern, die einen gleichaltrigen Skatkumpanen durch den Tod verloren hatten, ein rüstiger Endneunziger als Ersatzmann vorgeschlagen wurde, sagten sie:
Mit so einem alten Knacker spielen wir nicht! Der rüstige Endneunziger aber kündigte zornig an, man werde es noch erleben, daß er mit den Knochen der beiden Skatbrüder in die Birnen schmeiße.
So ergibt sich die verblüffende Tatsache, daß der Mensch dem Knackertum immer näher rückt, ohne es doch jemals zu erreichen, jenen eigentümlichen mathematischen Kurven vergleichbar, die gewissen Linien immer näher kommen und sie doch in alle Ewigkeit nicht berühren. Das ist die höhere Knackermathematik, um die sich die jungen Mädchen allerdings kein bißchen kümmern. Sie sehen die Sache anders an und legen unseresgleichen unter Alte Knacker ab. So wurde auch ich ein Knacker.
Mir selbst war mein Knackertum bis dahin noch nicht aufgefallen. Was soll denn eigentlich knacken an mir? Zum Kuckuck! Es müßte doch etwas knacken, wenn das Wort einen Sinn haben soll. Ich höre nichts! Flink, kraftvoll und geschmeidig laufe ich einher, es geht wie geölt, nichts knackt. Wenn ich ein alter Knacker bin, dann bin ich jedenfalls einer der jüngsten alten Knacker, die es gibt, das müßt ihr zugeben, ihr Mädchen.
Wartet nur! Das weibliche Gegenstück zum Knacker ist die Knacke. Was meint ihr, wie es ist, wenn ich doppelt so alt - wenn ich neunzig bin? Jetzt' seid ihr zwanzig, aber dann seid ihr nicht vierzig, das wäre falsch gerechnet, dann seid ihr fünfundsechzig. Seht ihr, so kommen wir uns wieder näher. Vielleicht knackt ihr dann schon ganz schön. Das sollte mich jedenfalls freuen. Ich aber werde an euch vorüberschreiten, federnd, elegant und feurig und ohne im mindesten zu knacken. Ich will es jedenfalls hoffen.
;) ;)


Der hier war es jedenfalls nicht:
 

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Na, den ersten Schock bekam so mit rund 40. Stand doch in der Straßenbahn ein Mädchen (so um die 15-16) auf und bot mir ihren Platz an. Ich kam damals ziemlich geknickt nach Hause.....
 
Hört auf zu heulen Ihr Memmen und tragt Eure Midlife Crisis nicht nach aussen, sondern mit Fassung und Würde! :)

Nicht vergessen: Es gibt mehr zwanzigjährige, die sich mit uns einlassen, als gleichaltrige Frauen die mit den "Jungspritzern" durchbrennen.
 
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