[Diskussion] THEMA DER WOCHE: Ablösewahnsinn im Fussball

Pennywise

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THEMA DER WOCHE: Ablösewahnsinn im Fussball

Millionentransfers in schwindeleregender Höhe sind zwar keine Seltenheit mehr, an Fantasieablösesummen im Ausland haben wir uns gewöhnt. Wenn ein Zidane für dreistellige Millionenbeträge wechselt schütteln wir nur den Kopf. Doch nun macht der Ablösewahnsinn auch vor Deutschland bzw. der Bundesliga nicht halt. Der Fall Amoroso ist derzeit in aller Munde. Kann ein Fussballspieler 50 Millionen und mehr wert sein?
Zahlt der Fan letztendlich nur die Quittung oder ist die Investition ein notwendiges Übel um den internationalen Ansprüchen standhalten zu können? Hat der Fan noch Macht? Das Beispiel RAN bei SAT1 ist hierfür wohl ein gutes Beispiel.



Thema vorgeschlagen von SteveUrkeltheReal - habt Ihr auch Vorschläge für das nächste Thema der Woche? Mail an Sysop@supernature-forum.de
 
Die gezahlten Gehälter, sowie die Ablösesummen stehen schon lange in keinem Verhältniss mehr zu dem, was der Zuschauer, der ja die Kohlen bringt, für seine Arbeit bekommt. Fußball-aber auch andere Bewegungsarten-sind doch kein Sport mehr in dem Sinne, für den das Wort Sport steht. Nehmt doch mal Eueren Verein unter die Lupe. Als Köln damals Abgestiegen ist, war nicht ein einziger Spieler aus Köln oder Umbebung auf dem Platz. Mit was für einer Berechtigung dann der Name 1. FC Köln? Ich sagte auf Maloche immer 1.FC Zusammengekauft. Da wird von ergomanischen Selbstdarstellern - also Präsidenten - Ehrenamtlich mit Beträgen herumgeworfen, daß es jeden vernünftigen Erwachsenen graut. Und egal was aus dem rausgeworfenen Geld wird, keiner ist dafür zur Rechenschaft zu ziehen, ist ja Ehrenamtlich. Und genau DAS ist der Knackpunkt. Könnte man die Brüder, äh Präsidenten, an den Hammelbeinen kriegen und sie Persönlich ans Haften bringen, sähe die ganze Sache anders aus. Solange sich da nix tut, ändert sich nix. Ab und an geht ein Vereinchen Pleite, die jeweilige Stadt zahlt aus Renomiersucht (natürlich von Steuergeldern) die Schulden, der alte Nixkönner wird von einem neuen Nixkönner abgelöst und der Kreislauf beginnt von Neuem. Und genau aus diesem Grunde gehe ich seit über 30 Jahren nicht mehr auf den - Bezahlten - Fußballplatz, obwohl ich selbst lange in Firmemmannschaften gespielt habe. Ach ja, mit meiner Uniform (Busfahrer) hätte ich den Eintritt frei gehabt und ging trotzdem nicht hin. Steinigt mich, aber Fußball ist kein Sport!

:devil

Tschau, Lolly.
 
Hmmm. schwieriges Thema.

Hier mein Senf dazu:

1. Also das Beispiel RAN zeigt für mich eindeutig, daß der Fan mehr Macht hat, als viele glauben wollen. Die Herren Funktionäre beim DFB und bei Kirch haben sich vor einiger Zeit dazu entschlossen, Fussball-Bundesliga-Spieltage über ein ganzes Wochenende zu strecken. Nach ein- oder zwei Jahren haben die Fans aber (durch die Aktion: PRO1530) in allen Stadien gezeigt, was sie davon halten. Nämlich nix. Und schon haben die Herren, die das zu entscheiden haben, aus Angst, die Fans würden den Fussball nicht mehr so stark unterstützen, den Spieltag auf 7xSamstag und 2xSonntag zusammengestrichen. Das ist doch ein eindeutiges Zeichen von Macht bei Fans, oder? Daß jetzt RAN diese Probleme hat, liegt nicht an den Fans, sondern an den Verträgen von Kirch mit dem DFB (Premiere darf zuerst zeigen, danach erst Sat.1, usw.). Das ist aber ein anderes Schlachtfeld.

2. Der Transfer von Amoroso war doch nur künstlich so hoch gepusht. Der reale Transferbetrag liegt bei 15 Mio. DM. Dafür hat der BVB noch Evanilson an die Italiener "verkauft", der einen Marktwert von angeblichen 40 Mio. hat. Macht zusammen 55 Mio. OK, so weit, so gut. De facto wurden aber nur 15 Mio. gezahlt. Und das ist ein ganz normaler Preis für einen guten Stürmer (und der Mann ist wirklich ziemlich gut, ich habe bis jetzt jedes Heimspiel gesehen), eher sogar ein Schnäppchen. Der endgültige Preis wird aber erst gegen Ende der Saison zu Tage kommen, da der BVB Evanilson dann zurückkaufen kann/wird. Und der Preis wird sicherlich nicht bei 40 Mio. DM liegen. Ich schätze mal, daß da maximal 10 Mio. über den Tisch gehen werden, es sei denn, Evanilson spielt ab sofort wie ein Gott Fussball. Dann macht der "Fall Amoroso" insgesamt 25 Mio. DM. Ihr seht also: Wird alles nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird.

3. @Lollypop
Ich kann Dir da leider nur zustimmen, die Geschichte mit den ehrenamtlichen Präsidenten ist für einen Verein nix dolles. Man kann ja schon am Beispiel Schalke 04 sehen, daß das nix ist, weil die ja deswegen fast schonmal den Laden dicht machen mussten (Stichwort: Sonnenkönig). Daher finde ich den Schritt, den der BVB (merkt man eigentlich, wo ich herkomme? ;) ) jetzt gemacht hat, sehr gut: Dr. Rainer Niebaum hat nämlich vor kurzem seinen Job als Anwalt an den Nagel gehängt um demnächst erster bezahlter Präsident eines Bundesligaclubs zu werden. Und damit ist er bezahlter Angestellter und genauso für seine Taten verantwortlich wie ein Ron Sommer bei der Telekom (OK, das ist jetzt ein schlechtes Beispiel, aber egal). Dieses Beispiel wird Schule machen. Und dann geht´s in dieser Richtung wieder aufwärts.

So, daß war, was ich zu sagen hatte. Jetzt steinigt mich... ;)
 
Hm, wenn Du beim Kauf eines Wagens Deinen alten im Wert von 10000 DM in Zahlung gibst und noch 10000 drauf zahlst, kostet er dann reell nur 10000?

Also meiner Meinung nach hat Amoroso schon seine 50 Millionen geksotet auch wenn es eine Verteilung war. Von den 40 Millionen für Evanilson sieht Dortmund ja nichts mehr.
 
Mal abwarten, ob der BVB Evanilson wieder zurückkauft, und was der dann kosten soll.

Hmmm.... wenn ich Dir jetzt sage, daß Deine Maus 40 Mio. Mark wert ist und meine Maus auch, und wir tauschen, haben wir dann ein Geschäft über 40 Mio. Mark abgewickelt? ;)
 
Ne, ein Tauschgeschäft, aber wenn Du definierst wieviel Evanilson wert ist, wissen wir was Amoroso gekostet hat. Und laut Angaben 40 Mio. Also Zahl x + Zahl y = ??? ;)

Meiner Meinung nach ist Evanilson kein 10 Mio wert und das ist ja das Thema. Kann ein Fußballer 40 Mio wert sein?
 
Also meiner Meinung nach sind die sehr, sehr überbezahlt! Ich freue mich schon auf den Einbruch a la NBA! :D

PS: Fußball ist der uninteressanteste Sport den ich kenne! Aber: Jedem das Seine! *gggggggggg*
 
Ob die Herren Stars zu hochbezahlt sind, will ich bewusst offen lassen. Neben dem Sport ist es natürlich eine riesige Show, bekannte Showgrößen aus anderen Bereichen nagen auch nicht am Hungertuch. Deren Einkommen müsste dann ebenfalls in Frage gestellt werden. Oder wie sind Schumachers oder Michael Jacksons Einkommen zu begründen.

Die Ablösesummen haben aber inzwischen einen Wert erreicht, der nicht mehr zu rechtfertigen ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Vereine bis zur Halskrause verschuldet, in einigen Fällen in schwindelerregender Höhe. Wenn hier normale marktwirtschaftliche Gesetze gelten würden, wäre das egal, aber jedesmal greifen die Kommunen mit zum Teil absurden Begründungen ein und retten auf Kosten der Steuerzahler die verfehlte Vereinspolitik. Wenn jetzt noch Kirch an dem Brocken Bundesliga erstickt (eine Rekapitalisierung von 700 Mill. jährlich ist auf dem deutschen Markt nicht möglich), wird die kurzsichtige Politik des schnellen Geldes zu Ende gehen. Spätestens dann haben wir wieder normale Verhältnisse.
 
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