Eintracht
R.I.P.
Bei der Verwendung des in Nero 6 enthaltenen Spezialtools "Nero Recode" kann ein Bug dazu führen, dass im Extremfall die gesamte Festplatte gelöscht wird. Nero 6 war am vergangenen Wochenende erschienen und enthält neben der eigentlichen Brennsoftware auch zahlreiche Teilanwendungen für Spezialaufgaben.
Eine dieser neuen Spezialanwendungen trägt den Namen "Nero Recode" und ermöglicht es dem Anwender, ähnlich wie mit DVD Shrink und Clone DVD, den Inhalt eines DVD-Films auf die Größe eines handelsüblichen DVD-Rohlings zus komprimieren.
Die Verwendung von "Nero Recode" kann für den Anwender allerdings auch unerwartete und schlimme Nebenfolgen haben. Der Grund: In dem an sich nützlichen Tool steckt ein schwerer Bug, der schnell dazu führen kann, dass der Inhalt der gesamten Festplatte binnen Sekunden im Datennirvana verschwindet, ohne dass der Anwender es verhindern könnte.
Umgang mit Arbeitsverzeichnissen schuld
Der schwere Bug in "Nero Recode" steckt in dessem Umgang mit den von ihm benötigten Temp- und Zielordnern.
"Nero Recode" nutzt diese beiden Verzeichnisse, um die temporäreren Dateien und die Film-Dateien abzulegen. Standardmäßig nutzt das Tool dabei für das Temp-Verzeichnis ein Unterverzeichnis in den "Lokalen Einstellungen" des Benutzerkontos.
Das Zielverzeichnis wird im Fenster "Final Burn Settings" ausgewählt, wenn der Film nicht gleich auf DVD gebrannt werden soll, sondern als Ziel ein Festplatten-Verzeichnis angegeben wird.
In diesem "Target Folder" erstellt "Nero Recode" automatisch den Ordner "Video_ts", in dem wiederum die DVD-Dateien abgelegt werden.
So schlägt der Bug zu
Soll eine neue DVD-Kopie erstellt werden und befinden sich im Ziel-Verzeichnis bereits Dateien, dann weist "Nero Recode" den Anwender darauf hin und bietet ihm an, diese Dateien zu löschen.
So weit, so gut. Allerdings steckt die Tücke wie immer im Detail. Der Anwender kann nämlich über das Einstellungsmenü einen anderen Zielort für das "Temp"-Verzeichnis festlegen. Problematisch wird es, wenn das Hauptverzeichnis einer Partition als "Temp"-Verzeichnis festlegt wird, also beispielsweise "C:\".
Die gleiche Möglichkeit besteht auch bei der Wahl des Zielordners für die DVD-Kopie. Auch hier kann der Anwender das Hauptverzeichnis einer Festplatte auswählen und gerät dadurch in die Bug-Falle.
So wirkt sich der Bug aus
Wird jetzt ein neuer "Nero Recode"-Dekodiervorgang gestartet, dann weist das Tool darauf hin, dass sich Dateien im Zielverzeichnis befinden und fragt den Anwender, ob diese gelöscht werden.
Wer jetzt übereilt auf "Ja" klickt und als Zielordner ein Root-Verzeichnis ausgewählt hatte, der erlebt kurze Zeit später sein blaues Wunder: nicht nur ein früher im Zielordner angelegte "Video_ts"-Ordner wird gelöscht, sondern auch alle anderen Dateien und Ordner auf der betreffenden Partition werden binnen Sekunden von der Platte geputzt.
Immerhin wird der Anwender noch gefragt, ob er die Dateien löschen will. Ein "Designfehler" ist das aber dennoch nicht. Denn eigentlich sollte der Anwender davon ausgehen, dass "Nero Recode" den existierenden "Video_ts"-Ordner in dem unter "Target Folder" angegebenen Laufwerk beziehungsweise Verzeichnis meint.
Stattdessen beansprucht "Nero Recode" das gesamte Laufwerk und löscht einfach alle Dateien und Verzeichnisse. Es kommt aber noch viel schlimmer. Wie PC-WELT feststellen konnte, startet "Nero Recode" auch ungefragt Löschvorgänge auf der Festplatte.
Nero Recode löscht auch ungefragt
"Nero Recode" löscht auch ungefragt im Extremfall den ganzen Inhalt einer kompletten Partition. Der Bug führt dazu, dass nach dem Schließen von "Nero Recode" automatisch und ohne Nachfrage das Temp-Verzeichnis gelöscht wird.
Wer hier also für das "Temp"-Verzeichnis ein Root-Verzeichnis ausgewählt hatte, dem wird ohne Nachfrage die komplette Partition von der Festplatte gefegt.
Lediglich bei von Windows gesperrten Dateien erfolgt eine Warnung, die allerdings nicht von Nero selbst, sondern vom Betriebssystem kommt. Zu diesem Zeitpunkt ist es allerdings meistens schon zu spät und viele Daten sind bereits verloren.
Daten nur noch schwer zu retten
Egal ob im "Temp"-Verzeichnis oder im Ziel-Verzeichnis, "Nero Recode" löscht alle Daten am Windows-Papierkorb vorbei. Mit anderen Worten: Die Dateien werden nicht in den Papierkorb befördert, sondern werden direkt auf der Festplatte als gelöscht markiert.
Betroffene Anwender müssen jetzt schnell versuchen noch zu retten, was zu retten ist. Hilfreich hierbei sind Spezialtools, wie beispielsweise das für solche Fälle empfehlenswerte " EasyRecovery " von Ontrack. Umsonst ist das Tool allerdings nicht.
PC-WELT hakt bei Ahead nach
PC-WELT hat Ahead auf diesen schlimmen Bug aufmerksam gemacht. Dort war das Problem, so wurde uns jedenfalls Dienstag abend mitgeteilt, noch nicht bekannt. Am Mittwoch vormittag teilte uns Ahead mit, dass der Bug dort reproduziert werden konnte und jetzt schnellstmöglichst nach einer Lösung für das Problem gesucht werde.
Laut Gerald Greiner, Technical Support von Ahead, wird derzeit bereits an einem Patch gearbeitet. Unklar sei, wann der Patch erscheinen wird. Entweder er kommt schon demnächst, oder er wird erst mit einem der regulären Nero-Updates in den kommenden Wochen veröffentlicht.
PC-WELT empfiehlt:
Während der Rest von Nero 6 bereits in einer Final-Version vorliegt, gilt dies für "Nero Recode" in der derzeit ausgelieferten Version noch nicht. Das zeigt auch ein Blick auf die Versionssnummer, die mit "0.90 Beta" angegeben wird.
Aufgrund des Bugs empfehlen wir Ihnen daher, vorerst das Tool Ihren Daten und Nerven zuliebe nicht weiter zu nutzen. Greifen Sie stattdessen zu Alternativen, wie beispielsweise "DVD Shrink" oder "CloneDVD".
Sollten Sie dennoch "Nero Recode" nutzen, dann achten Sie penibel darauf, welches "Temp"-Verzeichnis Sie auswählen und auf welcher Partition sich dieses befindet.
Eine dieser neuen Spezialanwendungen trägt den Namen "Nero Recode" und ermöglicht es dem Anwender, ähnlich wie mit DVD Shrink und Clone DVD, den Inhalt eines DVD-Films auf die Größe eines handelsüblichen DVD-Rohlings zus komprimieren.
Die Verwendung von "Nero Recode" kann für den Anwender allerdings auch unerwartete und schlimme Nebenfolgen haben. Der Grund: In dem an sich nützlichen Tool steckt ein schwerer Bug, der schnell dazu führen kann, dass der Inhalt der gesamten Festplatte binnen Sekunden im Datennirvana verschwindet, ohne dass der Anwender es verhindern könnte.
Umgang mit Arbeitsverzeichnissen schuld
Der schwere Bug in "Nero Recode" steckt in dessem Umgang mit den von ihm benötigten Temp- und Zielordnern.
"Nero Recode" nutzt diese beiden Verzeichnisse, um die temporäreren Dateien und die Film-Dateien abzulegen. Standardmäßig nutzt das Tool dabei für das Temp-Verzeichnis ein Unterverzeichnis in den "Lokalen Einstellungen" des Benutzerkontos.
Das Zielverzeichnis wird im Fenster "Final Burn Settings" ausgewählt, wenn der Film nicht gleich auf DVD gebrannt werden soll, sondern als Ziel ein Festplatten-Verzeichnis angegeben wird.
In diesem "Target Folder" erstellt "Nero Recode" automatisch den Ordner "Video_ts", in dem wiederum die DVD-Dateien abgelegt werden.
So schlägt der Bug zu
Soll eine neue DVD-Kopie erstellt werden und befinden sich im Ziel-Verzeichnis bereits Dateien, dann weist "Nero Recode" den Anwender darauf hin und bietet ihm an, diese Dateien zu löschen.
So weit, so gut. Allerdings steckt die Tücke wie immer im Detail. Der Anwender kann nämlich über das Einstellungsmenü einen anderen Zielort für das "Temp"-Verzeichnis festlegen. Problematisch wird es, wenn das Hauptverzeichnis einer Partition als "Temp"-Verzeichnis festlegt wird, also beispielsweise "C:\".
Die gleiche Möglichkeit besteht auch bei der Wahl des Zielordners für die DVD-Kopie. Auch hier kann der Anwender das Hauptverzeichnis einer Festplatte auswählen und gerät dadurch in die Bug-Falle.
So wirkt sich der Bug aus
Wird jetzt ein neuer "Nero Recode"-Dekodiervorgang gestartet, dann weist das Tool darauf hin, dass sich Dateien im Zielverzeichnis befinden und fragt den Anwender, ob diese gelöscht werden.
Wer jetzt übereilt auf "Ja" klickt und als Zielordner ein Root-Verzeichnis ausgewählt hatte, der erlebt kurze Zeit später sein blaues Wunder: nicht nur ein früher im Zielordner angelegte "Video_ts"-Ordner wird gelöscht, sondern auch alle anderen Dateien und Ordner auf der betreffenden Partition werden binnen Sekunden von der Platte geputzt.
Immerhin wird der Anwender noch gefragt, ob er die Dateien löschen will. Ein "Designfehler" ist das aber dennoch nicht. Denn eigentlich sollte der Anwender davon ausgehen, dass "Nero Recode" den existierenden "Video_ts"-Ordner in dem unter "Target Folder" angegebenen Laufwerk beziehungsweise Verzeichnis meint.
Stattdessen beansprucht "Nero Recode" das gesamte Laufwerk und löscht einfach alle Dateien und Verzeichnisse. Es kommt aber noch viel schlimmer. Wie PC-WELT feststellen konnte, startet "Nero Recode" auch ungefragt Löschvorgänge auf der Festplatte.
Nero Recode löscht auch ungefragt
"Nero Recode" löscht auch ungefragt im Extremfall den ganzen Inhalt einer kompletten Partition. Der Bug führt dazu, dass nach dem Schließen von "Nero Recode" automatisch und ohne Nachfrage das Temp-Verzeichnis gelöscht wird.
Wer hier also für das "Temp"-Verzeichnis ein Root-Verzeichnis ausgewählt hatte, dem wird ohne Nachfrage die komplette Partition von der Festplatte gefegt.
Lediglich bei von Windows gesperrten Dateien erfolgt eine Warnung, die allerdings nicht von Nero selbst, sondern vom Betriebssystem kommt. Zu diesem Zeitpunkt ist es allerdings meistens schon zu spät und viele Daten sind bereits verloren.
Daten nur noch schwer zu retten
Egal ob im "Temp"-Verzeichnis oder im Ziel-Verzeichnis, "Nero Recode" löscht alle Daten am Windows-Papierkorb vorbei. Mit anderen Worten: Die Dateien werden nicht in den Papierkorb befördert, sondern werden direkt auf der Festplatte als gelöscht markiert.
Betroffene Anwender müssen jetzt schnell versuchen noch zu retten, was zu retten ist. Hilfreich hierbei sind Spezialtools, wie beispielsweise das für solche Fälle empfehlenswerte " EasyRecovery " von Ontrack. Umsonst ist das Tool allerdings nicht.
PC-WELT hakt bei Ahead nach
PC-WELT hat Ahead auf diesen schlimmen Bug aufmerksam gemacht. Dort war das Problem, so wurde uns jedenfalls Dienstag abend mitgeteilt, noch nicht bekannt. Am Mittwoch vormittag teilte uns Ahead mit, dass der Bug dort reproduziert werden konnte und jetzt schnellstmöglichst nach einer Lösung für das Problem gesucht werde.
Laut Gerald Greiner, Technical Support von Ahead, wird derzeit bereits an einem Patch gearbeitet. Unklar sei, wann der Patch erscheinen wird. Entweder er kommt schon demnächst, oder er wird erst mit einem der regulären Nero-Updates in den kommenden Wochen veröffentlicht.
PC-WELT empfiehlt:
Während der Rest von Nero 6 bereits in einer Final-Version vorliegt, gilt dies für "Nero Recode" in der derzeit ausgelieferten Version noch nicht. Das zeigt auch ein Blick auf die Versionssnummer, die mit "0.90 Beta" angegeben wird.
Aufgrund des Bugs empfehlen wir Ihnen daher, vorerst das Tool Ihren Daten und Nerven zuliebe nicht weiter zu nutzen. Greifen Sie stattdessen zu Alternativen, wie beispielsweise "DVD Shrink" oder "CloneDVD".
Sollten Sie dennoch "Nero Recode" nutzen, dann achten Sie penibel darauf, welches "Temp"-Verzeichnis Sie auswählen und auf welcher Partition sich dieses befindet.