---rOOts---
Senior Member
Antwort aus dem Bundestag
Gesendete Mail:
Antwort:
Sehr geehrter Herr ............,
vielen Dank für Mail vom 05.05.03.
Ich möchte Sie hiermit darauf hinweisen, dass eine Verallgemeinerung -
so wie Sie es tun - auch nicht sehr sinnvoll ist. Das ist unter anderem
auch an Ihrer schwachen Argumentationsweise gut zu erkennen.
Alle Abgeordneten sind vom Deutschen Volk gewählt. In meinem Wahlkreis
haben mich immerhin 220 000 Bürgerinnen und Bürger direkt gewählt!
Des weiteren möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir Abgeordneten froh
wären, wenn wir unser Einkommen nicht selbst festlegen müssten, da uns
dies - im übrigen, wenn man sich die Gehälter in der freien Wirtschaft
anschaut, haben die Parlamentarier eine weniger enthaltene Steigerung
als die Arbeitnehmer in diesem Land - jedesmal vorgehalten wird.
Wir "faulen" Parlamentarier haben eine 7-Tage Woche, die sich durch
tägliche 20 zig-Arbeitsstunden zusammensetzt.
Wir denken sehr wohl darüber nach was wir tun und diskutieren dies auch
miteinander.
Es sollte Ihnen zu denken geben wie es kommt, dass bei der Sozialhilfe
die Mehrheit der Bürgerinnen und Bür-ger derselben Meinung sind, dass
diese gekürzt werden sollte. Auch dies hat unterer anderem den Grund,
dass es eine nicht unerhebliche Anzahl von Empfängern gibt, die die
Leistungen missbrauchen.
Ich jedoch beschimpfe sie nicht in einer Art und Weise, völlig ohne
Differenzierung, wie sie uns beschimpfen. Sachargumente sind immer die
besseren Argumente als haltlose Beleidigungen.
Mit freundlichen Grüssen
-----------------------------------------------------------------------
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Irgendwie tuen Sie mir ja leid, die armen Politiker.
Gesendete Mail:
> An: alle Abgeordneten des Bundesttages
> Betreff: Ihre Überheblichkeit
>
> Sehr geehrtes Regierungskabinett, sehr geehrte Damen und Herren
> Abgeordnete,
>
> ich bin zutiefst bestürtz über das Außmas der Dreistigkeit mit der Sie
> sich anmaßen über unser Schicksaal befinden zu können. Mich bestürzt es
> zu tiefst, wie sehr es in Ihren Reihen zu einer
> "Selbstbedienungsmentalität" gekommen ist, egal, welcher Partei Sie
> angehören, da dies Sie alle betrifft.
>
> Da müssen sich die "Normalbürger" von Ihnen sagen lassen, daß sie "eben
> den Gürtel enger schnallen, und radikale soziale Umstrukturierungen" in
> Kauf nehmen müssen, da sonst unser Land nicht mehr konkurrenzfähig ist.
>
> Aber damit meine Damen und Herren, machen Sie es sich viel zu einfach.
> Die Ursache für die aktuelle Probelmatik liegt vielmehr darin, daß Sie
> es sind, die längst vergessen haben, daß Sie "zum Wohle des Deutschen
> Volkes und des Landes" zu handeln haben, so wie es Ihr geleisteter
> Amtseid verlangt.
>
> Wo ist Ihre Moral und Ihr Gewissen denn geblieben? Roman Herzog
> verlangte einst, daß ein Ruck durch Deutschland gehen müsse. Dieser
> Ruck, muß aber vielmehr durch dieses Parlament gehen.
>
> Wie können sie noch den Arbeitslosen aufrichtig ins Gesicht sehen und
> verlangen, daß sie noch mehr Zwängen auszusetzen sind, wenn Sie selbst,
> sich in einem regelrechten Selbstbedienungsladen befinden? Welcher
> andere Berufsstand kann seine Gehälter / Löhne selbst aushandeln so wie
> Sie?
>
> In welchem anderen Berufsstand ist es möglich, so viele hoch dotierte
> Nebenbeschäftigungen zu haben oder volle Pensionsbezüge zu kassieren,
> wie es in der Politik alltägliche Praxis ist?
>
> Von jedem der Schaden anrichtet wird zu Recht erwartet, daß dieser
> wieder gut gemacht wird? Wo bleibt die persönliche Haftung für
> Politiker, die durch reale Fehlentscheidungen auch real zur
> Verantwortung gezogen werden müssen, da hierdurch Volkswirtschaftliche
> Schäden auf Generationen hinaus entstehen?
>
> Wo bleibt Ihre Bodenhaftung und Realitätsbezogenheit? Diese haben sie
> alle doch längst verloren, egal welcher politischen Partei sie zugehörig
> sind. Ich fordere Sie alle einmal auf, 1 Jahr zu den Bedingungen eines
> arbeitslosen Sozialhilfeempfängers zu leben, ohne, daß sie jedoch auf
> Ihre Politikerprivilegien zurückgreifen können, und damit selbst einmal
> hautnah dieser Perspektivlosikeit ausgesetzt sind.
>
> Ich bin entstetzt, daß Politik immer mehr folgendes bedeuted:
>
> - Das Gewissen und das Rückgrat an der Parlamentspforte abzugeben.
>
> Wie viele im Staatsamt von Ihnen (auch vor Ihnen) wurden "wegbefördert"
> und mit lukrativen Aufsichtsratsposten versorgt, nachdem sie "Mißt"
> gebaut hatten, anstatt, daß diese Damen und Herren wirklich zu Ihren
> Fehlern hätten stehen müßen?
>
> Genau aus diesen Gründen, steht es Ihnen allen NICHT zu, das deutsche
> Volk in der Art und Weise zu beleidigen und zu brüskieren, wie sie es
> tagtäglich tun.
>
> Ich fordere Sie hiermit auf, unverzüglich Ihrer Verantwortung, die Ihnen
> mit der Übernahme Ihres Mandates übertragen worden ist, gerecht zu
> werden, und zum Wohle der Menschen dieses Landes zu Handeln, und nicht
> nach irgendwelchen Parteidoktrien.
>
> Politik mit Herz und Menschenverstand ist gefragt und nicht
> irgendwelches Rudeldenken um die eigene Position möglichst abgesichert
> zu wissen, wie es momentan nach dem Motto:"Und nach mir die Sintflut"
> geschieht.
>
> Es ist Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, darüber nachzudenken und
> entsprechend zu handeln. Wenn Sie dies nicht können oder wollen, dann
> haben Sie in Ihrem Amt nichts mehr verloren.
>
> mfg .....
Antwort:
Sehr geehrter Herr ............,
vielen Dank für Mail vom 05.05.03.
Ich möchte Sie hiermit darauf hinweisen, dass eine Verallgemeinerung -
so wie Sie es tun - auch nicht sehr sinnvoll ist. Das ist unter anderem
auch an Ihrer schwachen Argumentationsweise gut zu erkennen.
Alle Abgeordneten sind vom Deutschen Volk gewählt. In meinem Wahlkreis
haben mich immerhin 220 000 Bürgerinnen und Bürger direkt gewählt!
Des weiteren möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir Abgeordneten froh
wären, wenn wir unser Einkommen nicht selbst festlegen müssten, da uns
dies - im übrigen, wenn man sich die Gehälter in der freien Wirtschaft
anschaut, haben die Parlamentarier eine weniger enthaltene Steigerung
als die Arbeitnehmer in diesem Land - jedesmal vorgehalten wird.
Wir "faulen" Parlamentarier haben eine 7-Tage Woche, die sich durch
tägliche 20 zig-Arbeitsstunden zusammensetzt.
Wir denken sehr wohl darüber nach was wir tun und diskutieren dies auch
miteinander.
Es sollte Ihnen zu denken geben wie es kommt, dass bei der Sozialhilfe
die Mehrheit der Bürgerinnen und Bür-ger derselben Meinung sind, dass
diese gekürzt werden sollte. Auch dies hat unterer anderem den Grund,
dass es eine nicht unerhebliche Anzahl von Empfängern gibt, die die
Leistungen missbrauchen.
Ich jedoch beschimpfe sie nicht in einer Art und Weise, völlig ohne
Differenzierung, wie sie uns beschimpfen. Sachargumente sind immer die
besseren Argumente als haltlose Beleidigungen.
Mit freundlichen Grüssen
-----------------------------------------------------------------------
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Irgendwie tuen Sie mir ja leid, die armen Politiker.