Sumpf in Baden-Württemberg?

Winny

treuer Stammgast
Mehr unzulässige Internetangebote aus Baden-Württemberg erfasst

In den vergangenen zwei Jahren sind deutlich mehr Internetangebote mit
extremistischem oder pornografischem Inhalt aus Baden-Württemberg
erfasst worden. Dies geht aus der am Freitag veröffentlichten Antwort auf
eine FDP-Landtagsanfrage hervor. Außerdem wurden infolge von
internationalen Verfahren gegen Kinderpornografie im vergangenen Jahr
auch gegen 178 Beschuldigte in Baden-Württemberg ermittelt. Dabei
durchsuchten die Behörden im Land 169 Wohnungen und
beschlagnahmten 2176 Videos, 249 Computer und 17343 Datenträger.

Der FDP-Abgeordnete Michael Theurer forderte die
CDU/FDP-Landesregierung auf, angesichts der weiter wachsenden
Nutzung des Internet ausreichend Personal für den Jugendmedienschutz
zur Verfügung zu stellen. Allein zwischen 2001 und 2002 hat sich nach
Angaben des Staatsministeriums die Zahl der erfassten unzulässigen
Angebote aus dem Land von 88 auf 191 mehr als verdoppelt.

Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass im Rahmen des
Rechtsextremismusprojektes bei jugendschutz.net ein Schwerpunkt in
der Beobachtung des in Baden-Württemberg ansässigen
Weiterleitungsdienstes de.vu bestand. Durch die gute Zusammenarbeit
mit dem Betreiber von de.vu hätten gerade im rechtsextremistischen
Bereich sehr viele Weiterleitungsadressen schnell und effektiv gesperrt
werden können.

Jugendschutz.net ist eine seit Sommer 1997 von den Jugendministern
der Länder gemeinsam eingerichtete staatliche Stelle für die Beachtung
des Jugendschutzes in den neuen Informations- und
Kommunikationsdiensten (Multimedia, Internet). Unter der Adresse
www.jugendschutz.net können Internet-Nutzer extremistische oder
jugendgefährdende Seiten melden. Die im vergangenen Jahr erfassten
unzulässigen Angeboten enthielten zur Hälfte Sex und Pornografie. Ein
Viertel der Seiten hatte rechtsextremistische Inhalte.

Die Internet-Provider reagieren in den meisten Fällen umgehend, wenn
sie auf unzulässige Angebote aufmerksam gemacht werden.
jugendschutz.net schätzt, dass deutsche Anbieter in etwa 75 Prozent der
Fälle ihre Angebote ändern, sobald sie darauf hingewiesen werden. Bei
ausländischen Providern liege die Erfolgsquote derzeit bei 25 Prozent.
Der Umzug auf einen anderen Vermittlungs-Server schützt den Anbieter
aber nicht vor Strafverfolgung, wenn er nicht auch seinen Wohnsitz
verlagert oder seine Web-Seite anonym anmeldet. (dpa) / (se/c't)
 
Oben