Wieder Deutsche in Algerien verschwunden

AlterKnacker

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In Algerien verschwinden immer mehr deutsche Urlauber unter rätselhaften Umständen. Vier weitere Deutsche wurden jetzt als vermisst gemeldet. Von der Reisegruppe aus Augsburg fehlt seit dem 8. März jede Spur. Damit erhöht sich die Zahl der verschollenen Deutschen auf 16. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Region ab.

Die zwei Männer und zwei Frauen zwischen 45 und 64 Jahren seien am 22. Februar zu einer mehrwöchigen Tour nach Algerien aufgebrochen, berichtete die Polizei. Zwei Wochen später wurden sie zum letzten Mal gesehen - in Mittelalgerien.
Ende Februar sind im südlichen Algerien drei Reisegruppen mit insgesamt 17 Reisenden verschwunden. Zwölf davon kommen aus Deutschland, vier aus der Schweiz und einer aus den Niederlanden. Es ist völlig unklar, ob die Verschollenen, die mit Motorrädern, Kleinbussen oder Geländewagen unterwegs waren, entführt wurden oder einem Gewaltverbrechen zum Opfer fielen. Eine Suchaktion nach den Vermissten am Boden und in der Luft blieb bisher erfolglos. Auch eine Kamelkarawane, die Anfang der Woche in die zerklüfteten Schluchten der Region geschickt wurde, fand keine Spur von den Touristen. Die deutsche Botschaft in Algier und das Bundeskriminalamt sind eingeschaltet.

Das Auswärtige Amt rät seit Dienstag von Reisen in die betroffenen algerischen Gebiete ab. Darunter fallen die Regionen um die Städte Illizi-Hadjadj und Tamanrasset. Touristen sollen auf jeden Fall die so genannte Gräberpiste meiden. In der Warnung des Auswärtigen Amts heißt es, die Grenzräume in der Sahara seien für Sicherheitsleute schwer zu kontrollieren. Die Landesgrenze nach Marokko ist geschlossen.

Sollte man nicht meinen, dass die Leute von alleine schlau genug sind, um solche riskanten "Urlaubs"-Gegenden zu vermeiden ?

Oder ist das auch einer der zahlreichen "Kicks", die man sich heutzutage geben muss..... :confused
 
In Deutschland verschwinden immer mehr und mehr Kinder, die auch mit Infrarot und Tornados nicht gefunden werden. Nur so am Rande bemerkt - stimme daher voll überein.
 
So gefährlich ist diese "Urlaubs-Region" nicht gewesen. Das ist zwar nicht der Schwarzwald, aber mit einer gewissen Erfahrung oder einem Führer konnte man bisher dort gut unterwegs sein. So ein massenhaftes Verschwinden gab es bisher nicht, das sieht nicht gut aus.
 
Ist sicher nicht witzig für die verschwundenen Urlauber und deren Angehörigen in D.

Aber auch Brummelchen hat Recht.

Ich denke, das es Panikmache ist.
16 Touristen in Algerien vermißt?
Ich glaube, in dem gleichen Zeitraum haben sich bestimmt mehr besoffene oder unvor-
sichtige Touristen mit geliehenen Motoräder oder Autos auf den "sicheren" Touristen-
inseln (-zielen) den Hals abgefahren.

In Hongkong kommen bestimmt mehr Touris durch Verkehrsumfälle um als durch SARS.
In Sri Lanka bin ich mal aufgrund von Falschinfos mit dem Motorrad mitten durch das
Bürgerkriegsgebiet gefahren, und im nachhinein muß ich sagen, das ich mich auf
Bahnhöfen in deutschen Städten unwohler gefühlt habe als dort.

Ich will das Problem mit der Angreifbarkeit von Touristen
(Bali - Djerba - Algerien -Indonesien - Ägypten)
nicht abstreiten - verharmlosen, aber für mich ist es kein Grund, dort nicht mehr
hinzufahren.
Das Risiko im Urlaub entführt oder zu Schaden zu kommen, ist sicherlich genauso
hoch (niedrig) wie in D. vom Bus überfahren zu werden
 
Original geschrieben von kgm

Das Risiko im Urlaub entführt oder zu Schaden zu kommen, ist sicherlich genauso
hoch (niedrig) wie in D. vom Bus überfahren zu werden

Global gesehen wahrscheinlich schon, aber wenn ich um das erhöhte Risiko eines Urlaubsgebietes weiss, warum dann das erhöhte Risiko eingehen ??

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um" ?? - Ist das der gesuchte Kick ? Jackass für Urlaubshungrige ? :ROFLMAO:
 
AlterKnacker : "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um" ?? - Ist das der gesuchte Kick ? Jackass für Urlaubshungrige ?"

Das waren dort in der Mehrzahl keine "Jackass"-Urlauber, mal von den immer vorhandenen Leichsinnigen abgesehen.

Es ist zwar Spekulation, aber das fast gleichzeitige Verschwinden von vier Reisegruppen lässt befürchten, dass das Verbrechen dort eine neue "Dimension" erreicht hat - Kidnapping wegen Kohle oder gar Entführung durch radikale Organisationen, wer weiss.

Bis jetzt konnten die Sahara-Fahrer von diesem Risiko nichts wissen, denn in jüngere Zeit war so etwas nie vorgekommen. Da jetzt die Gefahr bekannt ist, fahren auch die Wüsten-Freaks nicht mehr ohne weiteres in solch eine Region. So gurkt ja auch kaum ein Individualreisender durch Stammesgebiete im Jemen.

Gruß, Rod
 
Urlaub in Tschernobyl soll immer noch konkurrenzlos günstig sein und man muß keine Angst vor Entführungen haben :D

:)
 
>> Das Risiko im Urlaub entführt oder zu Schaden zu kommen, ist sicherlich genauso hoch (niedrig) wie in D. vom Bus überfahren zu werden<<

Und was lernen wir daraus?

Mehr die ÖPNV nutzen, dann sitzt man IM Bus und liegt nicht drunter :D
 
Bayerischer Rundfunk berichtet, dass Innenminister Schily zu einem überraschenden Besuch nach Algerien geflogen ist. Der wird nicht deshalb hinfliegen, um sich mal so zu erkundigen, wie es denn mit der Suche so läuft.

Ich werde das schlechte Gefühl nicht los, dass hinter dem Verschwinden der Reisenden - wie befürchtet - mehr steht, als "normale" Kriminelle. Hoffentlich müssen wir das Thema nicht demnäschst im Irak-thread diskutieren: Weltweite Reaktionen radikaler Fundamentalisten auf den Fall von Bagdad.
 
Was, zum Geier, regt Ihr Euch darüber auf????? Alle fuhren dahin, weil sie einen Abenteuerurlaub haben wollten und Urlaub im Westerwald zu fade ist. Nu haben sie doch ihren Abenteuerurlaub? Ich beglückwünsche diese glücklichen Menschen, deren Urlaubswunsch zu 100% in Erfüllung gegangen ist. Wer von Euch popeligen :D Pauschaltouristen hatt das schon jemals gehabt?
 
Mann, nu sei doch nich so kleinkariert. Nicht jeder der weiter als der Westerwald oder zum Club irgendwas fährt ist gleich ein Abenteurer.

Aber schön, Lolly, dass du hier wieder krähst :)

Gruß, Rod
 
Bayerischer Rundfunk berichtet, dass Innenminister Schily zu einem überraschenden Besuch nach Algerien geflogen ist. Der wird nicht deshalb hinfliegen, um sich mal so zu erkundigen, wie es denn mit der Suche so läuft.
Nee. Er hat den Einsatz einer GSG9-Einheit vorbereitet.

:)
 
Na gut, mein Kommentar ist vielleicht ein bischen bösartig ausgefallen. Aber ich bekam schon von kleinauf eingetrichtert: wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, zumindest ist die Chance groß. Warum soll das denn heute nicht mehr gelten? Ein noch besseres Beispiel sind doch die öffentlichkeitsgeilen "Kriegsreporter" im Irak. Keiner konnte es erwarten, bis der Krieg losging, um den Irren Saddam loszuwerden. Und die setzen sich mitten in einen Bombenhagel von vielen 1000 dieser Klallfrösche und beschweren sich, wenn ihnen einer davon in die Suppe platscht.
Also, bitte lieber Rod, beantworte mir mal die Frage so aus innerstem Herzen heraus:
Welcher Mensch auf dieser Welt, der halbwegs noch seine Sinne beisammenhat, braucht einen Lifebericht von einem Kriegsschauplatz? Ich bräuchte wirklich keine Bilder von Verstümmelten, egal ob von Männlien, Weiblein oder Kind, wo das Blut noch so schön am Tropfen ist. Siehste, bei mir versagt auch in diesem speziellen Fall das Mitleid mit den Reportern - das verwahre ich für Frauen und Kinder, die sowiso immer und in jedem Krieg hinten runterfallen....
Tut mir leid, scheinbar bin ich heute ein klein wenig Undiplomatisch, aber ändert sich der Grundsatz meiner Aussage, wenn ich es so schön diplomatisch Verbrämen würde? Sorry.
 
Hallo Lolly,
ganz offen geantwortet, mit deiner Einstellung würden wir noch alle auf den Bäumen sitzen. Denn am Boden ist Gefahr, und darin könnte man umkommen. Es gibt sogar welche die sagen, dass mit dem Bäumen war`n Holzweg, man hätte im Meer bleiben sollen, denn auf ... :)

Wie du die Situation von Kriegsberichterstattern mit Saharareisenden vergleichst, blicke ich nicht ganz. Ich denke es sind grundverschiede Motive, die die Menschen da treibt. Wenn du vom Grundsatz meinst, dass alles beides gleich gefährlich ist, tja, dann siehe oben.

Noch zu Kriegsberichterstattern. Ich brauche die tägliche atemlose Lifeberichte nicht. Aber ich lese in Zeitungen - mit Papier und so - sehr gerne die Hintergrundberichte der Journalisten die vor Ort sind. Und denen gilt mein Respekt. Dank deren Arbeit bin ich nicht nur auf die offiziellen Statements aus Washington oder sonstwo angewiesen. Übrigens, die Bilder aus dem Vietnamkrieg haben auch geholfen diesen Krieg zu beenden. Und hätte es genügend Bilder aus den letzten Kämpfen der Russen in Tschetschenien gegeben, dann hätte man Moskau jetzt einiges fragen können.

Hallo Desperado:
Stimmt, Schily war eh in Tunesien und hat dies zu einem Besuch in Algerien genutzt.

Gruß, Rod
 
Hi Rod, es ist verdammt schwer, sowas schriftlich richtig auszudrücken. Ich habe nicht die gesunde Neugier des Menschen nach neuem auf die Hörner nehmen wollen, sondern nur diese aberwitzige Spitze einiger, sich unbedingt noch irgendwo auf dieser Welt einen besonderen Kick holen zu müssen. Und in den Zusammenhang fällt auch der Vergleich Saharaurlaub vs. Kriegsberichterstattung/erstatter.
Das ist nicht die "normale" Neugier unserer Ahnen, einen Stein aufzuheben um zu Probieren, was man damit alles anfangen kann, (auf Sadam schmeißen?) :D

Also langer Rede kurzer Sinn: Ich wollte nur damit ausdrücken, daß es mir in beiden Situationen unmöglich ist, mit den Urlaubern in Algerien oder den Reportern im Irak, Mitgefühl zu empfinden, weil beide Situationen bei mir nicht unter normales Lebensrisiko fallen, dem keiner und niemanden entgehen kann.
Uff, so besser und verständlicher ausgedrückt?
 
Wer gegen den Wind pisst, darf sich nicht wundern, wenn er nass wird.
Ganz einfach ausgedrückt:
Selbst schuld!
 
Hallo Lollypop : "Ich wollte nur damit ausdrücken, daß es mir in beiden Situationen unmöglich ist, mit den Urlaubern in Algerien oder den Reportern im Irak, Mitgefühl zu empfinden, weil beide Situationen bei mir nicht unter normales Lebensrisiko fallen, dem keiner und niemanden entgehen kann ."

Hm, dann haben wir uns schon verstanden. Was mich wundert, dass du und Thargor das so eng seht. Hier im Board wird doch auch über Optimierung von Mainboards oder Software diskutiert. Hier werden doch auch ausgetretene Pfade verlassen. Das Beispiel hinkt natürlich, wenn mann die persönliche Gefährdung sieht. Wenn dein Mainboard abraucht, dann ist das nicht lebensgefährlich, ein Fehler in der Wüste schon.

Aber hier wirfst du mit dem Argument "normales Lebensrisiko, ... dem keiner und niemand entgehen kann " alle Reisenden unterschiedslos in einen Topf, die die üblichen Pfade des Tourismus verlassen.

Es macht doch einen riesen Unterschied, ob ich mich gut ausgerüstet und mit viel Erfahrung auf einen anspruchvollen Weg mache, der tausendfach befahren wurde, zum Beispiel ine Route in der algerischen Sahara. Oder ob ich zum Beispiel ohne Erfahrung, ohne mich genau zu informieren in kriegerische Gebiete im Jemen oder Südostassien mache. Und ganz zum Schluss die Leute, die mit sehr viel Erfahrung zum Beispiel Berge im Himalaya besteigen und wissen, auf welches Risiko sie sich einlassen.

Scherst du die alle unterschiedslos über den Kamm: Die überschreiten die Grenzen des normalen Lebensrisikos und deshalb kann man nur sagen, wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um? Ist das nicht viel zu eng gesehen??

Fragt, Rod
 
Hi Rod, es geht ganz genau um Deinen Teil-Satz > und wissen, auf welches Risiko sie sich einlassen < ! Selbst Routen, die 1000 mal befahren werden/wurden, sind in der Wüste gefährlich. Der Mensch ist nicht für soche Extreme gebaut, sonst würden da mehr Menschen leben. Die Berber, ganz bestimmt keine Kinder von Traurigkeit, so es um's Überleben geht, begegnen dieser Landschaft mit einem gewaltigen Respekt, der unseren gutausgerüsteten Urlaubern fehlt, weil Technik alles besiegt - solange sie funktioniert! Aber wehe, wenn nicht. Und ob es die Urlauber glauben wollen, oder nicht, die gesamte nördliche, westliche und östliche Sahara ist Kriegsgebiet, seit - und auch deshalb - die Kolonialmächte nach und nach den Schwanz eingezogen haben. Da war noch nie Ruhe, maximal eine trügerische.
Ausserdem verstehst Du mich falsch: ich gönne den Leuten jede Art von Urlaub, mit der sie meinen glücklich zu werden. Und wenn einer der glorreichen Meinung ist, der Rückstoß seiner Pisse müßte sein Paddelboot nach USA befördern - bitteschön, er soll den Kick haben und genießen. Aber, wenn der "Antrieb" versagt gleich nach der deutschen Regierung und der gesammmten Fischereiflotte zu schreien, um ihn aus dem Bach zu ziehen, das geht mir gegen den Strich.
Selbst Dein Beispiel der Himalaya-Berge zieht da nicht. Da gibt es pro Jahr dutzende Tote, darunter sind welche, die schon 10 und mehr Extrembesteigungen ohne Blessur überstanden haben. Und Platsch - hin sind sie. Siehste, DAS sind die Situationen, von denen ich spreche, wo mir das Mitleid fehlt. Es ist eben gefährlich, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Unsere Vorfahren vor unendlichen Zeiten konnten Gefahren "riechen". Wir Zivilisationsweicheier riechen ja nicht mal mehr, wenn einer vor uns in die Hose sch.... Ich bin und bleibe Gönner - jedem das Seine, auch als Urlaub.
Mein Kick ist eben, auf dem Grill ein herrliches Stück Fleisch hinzuzaubern :ROFLMAO: Das lasse ich mir ja auch nicht Vermiesen, auch nicht von dutzenden Lolly's :ROFLMAO:
 
Lollypop : "Selbst Dein Beispiel der Himalaya-Berge zieht da nicht". Damit wollte ich nur die unterschiedliche hohe Risikobereitschaft deutlich machen, die auch untrschiedlich bewertet werden sollte.

Lollypop : "Aber, wenn der "Antrieb" versagt gleich nach der deutschen Regierung und der gesammmten Fischereiflotte zu schreien, um ihn aus dem Bach zu ziehen, das geht mir gegen den Strich."

Das ist ne interessante Frage. Die Idee ist doch: Wer sich in Gefahr begibt, der kann dann nicht automatisch erwarten, dass andere ihn da raus holen. Sie riskieren ihr Leben für ihn und ausserdem kostet eine Rettung viel Geld, dass die Gemeinschaft (per Versicheung) dann aufbringen muss. Kurz er frönt einem exklusiven Hobby, bei dem Gemeinschaft die Risiken abdeckt.

Ich hatte mal ne Diskussion mit Skifahrern. Jemand vertrat die Ansicht, die Jungs mit ihrer riskanten Fahrweise und entsprechend höherem Risiko sollten sich extra Unfall- und Krankenversichern. Nach einigem Hin und Her sagte ein Sportler: Ok, dann will ich aber auch einen Bonus haben. Bonus?? Er konnte zeigen, dass er sich deutlich gesünder ernährt, fitter ist und deshalb die Gemeinschaft (Kranken-und Unfallkassse) weniger belastet. Sein Grundsatz: Gleiche Bewertungsmaßstäbe für ALLE. Eventuell wäre er bei der Regelungs sogar günstiger gefahren.

Als dann noch ein Arzt sagte, er sei auch dafür, dass jeder für seine eingegangen Risiken gerade stehen sollte. Und wenn er die Risiken abgedeckt haben wolle, dann müsse er eben eine Zusatzversichrung fürs Rauchen, falsche Ernährung, Alkohol usw. abschliessen - diese Fälle kosteten die Gemeinschaft nämlich am meisten - ging die Debatte in einem kleinen Tumult unter.

Wenn man bei der Risiko-Einschätzung für Sahara-Fahrer hohe Maßstäbe anlegt - "gleich nach der deutschen Regierung und der gesammmten Fischereiflotte schreit" - , dann sollte das auch für alle gelten - was ist mit dem Fett in deinem Grill-Steak? Rauchst du? :ROFLMAO:

Gruß, Rod
 
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