Ist es trotz allem nicht schön, einen Hund zu haben?

Petralein

kennt sich schon aus
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Hundekotze am Sonntagmorgen

Die Sonne scheint, das restliche Haus schläft noch.
"Das wird ein guter Tag", denke ich, während ich bemerke, dass die Blase drückt
vom übermässigen Bierkonsum am Vorabend. Kurz gereckt, aus dem Bett gehüpft -
hey, gar kein Kater - und jetzt ab ins Badezimmer. Schlafzimmertür auf und...

*Platsch*

"Was zur Hölle...!?"

Feucht, kühl, mit harten Stücken drin. Mein Blick folgt dem Verlauf meines Beines
nach unten. Mein rechter Fuss steht in einer schaumigen weissen Masse, die mit
Knochensplittern und braunen Fleischstückchen garniert ist.

Ein Zucken des Ekels durchfährt mich, als ich mir der Wahrheit gewiss werde:
"Dein rechter Fuss steht in Hundekotze!"

Mein Mageninhalt reagiert sofort, will sich augenblicklich zu seiner Verwandtschaft
auf dem blaumelierten Teppichboden begeben. Gerade noch rechtzeitig kneife ich
die Zähne zusammen und renne ins Badezimmer.

Ankommen, schlucken, tief durchatmen und klare Gedanken fassen. Wer zum Teufel hat
dem Hund schon wieder einen Knochen gegeben, wo er doch immer davon kotzen muss?

Als es mir wieder besser geht, wage ich einen erneuten Blick.

Vor meiner Zimmertür das leise vor sich hin blubbernde Kotzehäufchen mit dem klar
erkennbaren Abdruck meines Fusses. Mir wird wieder schlecht. Ein Gedanke zuckt
durch meine Synapsen: Das muss weg, bevor jemand aufwacht, sonst ist an Schlaf
nicht mehr zu denken! Aus dem Bad weiche ich in den Putzraum, die andere Richtung,
ein Glück. Irgendwo muss Teppichreiniger sein. Und Küchentücher. VIELE Küchentücher!

Mit einer Wäscheklammer auf der Nase und einer Putzmittelarmada auf dem Arm
begebe ich mich zurück zum Beweisstück. Wo ist eigentlich der Urheber? Und wieso
hat er's nicht wie sonst einfach wieder gefressen? Kann er seiner Sympathie für mich
nicht anders Ausdruck verleihen?

Naja, das klären wir später. Erstmal eins der supersaugstarken Papiertüchern über
das Malheur geworfen und mit weggedrehtem Kopf danach gegriffen. Durch das von
der gelblichen Magensäure sofort durchweichende Tuch ertastet meine hundekotze-
erfahrene Hand einige golfballgrosse harte Stück, die mein Gehirn sofort als Knochen-
brocken identifiziert.

Beim Gedanken daran kommt's wieder hoch, ich packe das wenig aromatische Paket,
renne ins Badezimmer und werfe es beherzt ins Klo. Diesmal bringe ich es nicht fertig,
meinen grösstenteils flüssigen Mageninhalt bei mir zu behalten - halbverdautes Bier
ergiesst sich über die im Toilettenwasser aufschwimmenden Chappibröckchen.

Obenauf: Meine Wäscheklammer, die mir von der Nase gerutscht ist.

Auf den Geruch der Mischung möchte ich nicht weiter eingehen, aber wäre ich nicht
bereits leer, würde ich nochmal nachgelegt. Also Hände waschen, Mund ausspülen
und auf zur nächsten Runde.

Grosser Hund, grosser Magen, viel Kotze. Ich werde ihn töten, oh ja! Unter übelsten
Zuckungen in der Magengrube räume ich den Rest ins Klo, fische unter enormen
seelischem und körperlichen Leid die Wäscheklammer aus dem widerlichen Brei, spüle
ab und unterziehe den Teppich einer Reinigung mit Teppichreiniger.

Plötzlich steht mein Hund neben mir und schaut mich mit einem Blick an, der alles
verzeihen lässt. Kotze, in die ich seine Nase hätte drücken können war ja keine mehr
da und wenn ich ihn anscheissen würde, würde er's nicht verstehen.

Ein Hundeleben. Egal. Schnell den Teppich fertig machen, Hund kurz in den Garten lassen
und wieder ab ins Bett.

Fünf Minuten später liegt ein ziemlich grosses Pelzknäuel auf meinen Beinen.

Ist es trotz allem nicht schön, einen Hund zu haben?

von CRen
 
Es ist immer wieder schön, so ein Flohbündel zu haben :D

- bei JEDEM Wetter raus und Gassi gehen.
- danach den Flur zu reinigen, weil draussen abschütteln ja nicht möglich ist
- im Sommer die Zeckenzange täglich bereit zu halten
- "gelbe" Haufen wegmachen - s.o. <würg>
- beim Spielen sich den Fuss brechen
- Entwurmen, entflohen regelmässig
- die entnervten Nachbarn, wenn man mal 5 Minten ohne ihn (den Hund) los ist

- ihn zu verarschen, in dem man das Stöckchen gar nicht wirft, er aber losrennt wie ein Bekloppter
- die begossene Schnauze beim Baden/Duschen zu sehen :D
- ihn hinzuhalten mit Fresschen, bis der Napf gefüllt ist

Was ein Hundeleben :ROFLMAO:
 
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