Forscher finden Überreste des größten Raubtiers aller Zeiten

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Er ist eine Art T-Rex der Meere, ein 50 Tonnen schweres Urviech, größer als der größte Pottwal: Der gigantische Pliosaurier verschlang Haie und Fischsaurier. Jetzt haben Karlsruher Forscher in Mexiko Überreste des Riesenraubtiers entdeckt. Das "Monster von Aramberri" verspricht neue Erkenntnisse über das Unterwasserleben der Dino-Zeit.


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Liopleurodon aus der Familie der Pliosaurier


Hamburg - Paläontologen des Naturkundemuseums Karlsruhe haben in Mexiko Überreste eines gigantischen Meeressauriers gefunden, dessen Artgenossen wahrscheinlich die größten Raubtiere waren, die je auf der Erde lebten. Mit bis zu 25 Meter Länge waren die Reptilien aus der Gruppe der Pliosaurier größer als heutige Pottwale. Bei dem in Mexiko entdeckten Exemplar handelt es sich offenbar um ein Jungtier, das nach ersten Schätzungen eine Länge von 18 Metern und ein Gewicht von über 50 Tonnen hatte, wie das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL berichtet. Zudem ist das Skelett ungewöhnlich vollständig. "Bisher sind nur Fragmente von Pliosauriern gefunden worden - an unserem Fundort dagegen liegt ein fast komplettes Exemplar begraben", sagte Eberhard Frey vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe dem SPIEGEL. Frey stieß zusammen mit seiner Kollegin Marie-Céline Buchy und Forschern der Universidad Autónoma de Nuevo León in der Nähe des Dörfchens Aramberri im Nordosten Mexikos auf die Überreste der Kreatur, der die Forscher den Namen "Monster von Aramberri" gaben. "Wir haben die einmalige Chance, einen dieser Riesen ziemlich verlässlich zu rekonstruieren", sagte Frey. Mit vier flügelartigen Flossen durchpflügten Pliosaurier die Meere zur Zeit der Dinosaurier vor 150 Millionen Jahren und machten Jagd auf Haie, große Tintenfische, delfinförmige Fischsaurier und langhalsige Elasmosaurier. Ihre Überreste fanden sich in jura- und kreidezeitlichen Meeresablagerungen. Drei Meter lange, zähnestarrende Kiefer wurden in England gefunden. In Australien gruben Forscher etwa 13 Meter lange Pliosaurier aus der Erde. Aus den in Mexiko geborgenen Knochen schließen die Karlsruher Forscher, dass das "Monster von Aramberri" noch größer war. Frey schätzt allein die Länge des Schädels auf 3,5 Meter. Die ersten Überreste des mexikanischen Riesen entdeckten Forscher bereits 1982. Die monströsen Wirbelsäulenstücke wurden zunächst als Reste eines Dinosauriers missdeutet. Erst die Karlsruher Wissenschaftler erkannten im Jahr 2000, dass die Knochen von einem der gigantischen Meeresreptilien stammen. Inzwischen haben Frey und seine Kollegen über eine Tonne Gestein mit den Knochen des Tieres geborgen. Am 7. Januar erwarten sie 14 Kisten aus Mexiko zur Analyse in Karlsruhe. Für Herbst 2003 ist eine weitere Expedition an die Fundstelle geplant. Dann hoffen die Forscher, beispielsweise noch Zähne des Urzeittitanen zu finden, um die Art bestimmen zu können.

Quelle: Spiegel online
 
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